Ziergarten

Sind Narzissen giftig? Gefahren für Kinder & Haustiere

Narzissen im Garten

Die Narzisse gehört zu den Frühjahrsblühern und gerade zu dieser Zeit eine beliebte Schnittblume oder Topfpflanze. Auch im Garten wird die Narzisse gepflanzt, denn sie bietet Insekten als eine der wenigen Pflanzen bereits früh eine wichtige Nahrungsquelle. Doch hinter ihrer Schönheit verbirgt sich auch eine Gefahr. Die Narzisse enthält eine Reihe von Inhaltsstoffen, die nicht gänzlich ungefährlich sind. Vor allem Kinder oder Haustiere können Vergiftungserscheinungen zeigen, wenn Pflanzenteile aufgenommen werden. Dieser Beitrag geht deshalb der Frage nach, ob Narzissen giftig sind und welche Sicherheitsvorkehrungen zu treffen sind, damit sie nicht zur Gefahr im Haus werden.

Giftige Alkaloide

Was als Narzisse bezeichnet wird, ist regional sehr unterschiedlich. Die Gattung der Narzissen umfasst mehrere Hundert verschiedene Arten sowie zahlreiche Zuchtformen. Je nach Region werden nur weiß blühende Sorten wie die Dichternarzisse (Narcissus poeticus) als Narzisse bezeichnet, in anderen Gebieten werden auch Osterglocken Narzissen genannt.

Gelbe Narzisse Was allerdings Wild- und Zuchtformen gemeinsam haben, sind ihre giftigen Inhaltsstoffe. Die enthaltenen Alkaloide sollten ein natürlicher Schutz gegen Parasiten und Pflanzenfresser wie Rinder sein. Je nach Art variieren die Inhaltsstoffe. Die Gelbe Narzisse (Narcissus pseudonarcissus) enthält beispielsweise folgende Alkaloide:

  • Narcissin
  • Galantamin
  • Lycorin

Bei der Dichternarzisse ist statt Lycorin das Alkaloid Narcipoetin enthalten. Wie gefährlich jede einzelne Art ist, lässt sich bisher nicht exakt sagen, da nicht die Inhaltsstoffe jeder Art bisher exakt untersucht wurden. Die Gattung Narcissus wird jedoch allgemein als schwach giftig bis giftig eingestuft.

Hinweis: Extrahierte Inhaltsstoffe aus der Narzisse werden auch für medizinische Zwecke eingesetzt. Dabei handelt es sich jedoch immer um isolierte Stoffe in einer genau bekannten Menge und von einer Selbstmedikation mit Alkaloiden sollte immer abgesehen werden.

Gefahrenpotenzial für Kinder

Obwohl die Narzisse ein gewisses Giftpotenzial hat, besteht für Kinder in der Regel keine Gefahr. Diese spucken, schon kleine Menge rasch wieder aus. Der Grund dafür ist, dass sie einerseits durch den Schleim, den sie an Schnitt- bzw. Bruchstellen absondert, bereits unappetitlich ist. Andererseits haben die Alkaloide einen scharfen brennenden Geschmack, der nicht zum Verzehr animiert.

Kind mit Narzissen im Garten Problematischer ist für Kleinkinder eher der Kontakt mit dem Schleim, den die Pflanze bei Beschädigung absondert. Inhaltsstoffe wie die Oxalsäure oder die Chelidonsäure und das in einigen Arten enthaltene Lycorin können bei Hautkontakt Reizungen verursachen. Vor allem die empfindliche Haut von Kleinkindern ist hier in Gefahr.

Folgende Symptome können bei Hautkontakt auftreten:

  • Rötungen
  • Schwellungen
  • Bläschenbildung

Hinweis: Hautreaktionen bei Kindern sind in der Regel gut behandelbar und es erfordert nur selten starke Medikamente. Der Arzt sollte allerdings bei einer Kontaktdermatitis durch eine Narzisse immer aufgesucht werden.

Gefahr durch Blumenwasser

Narzissen in der Vase Während für den Menschen die Narzisse eher weniger gefährlich ist, sieht es bei Hunden und Katzen schon anders aus. Vor allem bei der Narzisse als Schnittblume lauert eine unbemerkte Gefahr in Form des Blumenwassers. Nach einiger Zeit im Wasser geben die Pflanzen ihre Giftstoffe über die Schnittstelle an das Wasser ab, das damit auch giftig wird. Hunde und Katzen, die davon trinken sind in besonders großer Gefahr, vor allem wenn die Aufnahme unbemerkt bleibt, was bei Blumenvasen mit großen Öffnungen der Fall sein kann.

Haustiere sind häufig neugierig und selbst, wenn Wasser in ausreichender Menge zur Verfügung steht, übt das neue Objekt mit Frühlingsblumen nicht selten eine größere Faszination aus. Selbst wenn die Öffnung klein ist, sind Vasen in Gefahr durch Haustiere umgestoßen zu werden und das ausgelaufene Blumenwasser kann von ihnen aufgeleckt werden.

Folgende Symptome treten bei Haustieren auf:

  • Magen-Darm-Probleme
  • Übelkeit
  • Durchfall
  • Kämpfe
  • Zittern
  • Herzrhythmusstörungen

Gefahr bei Topfpflanzen

Narzissen im Topf Weniger gefährlich für Hunde und Katzen ist die Narzisse als Topfpflanze. Selbst, wenn die Pflanzen einmal angeknabbert werden, sind die verzehrten Mengen kein Grund zur Beunruhigung, denn auch für sie sind die Alkaloide scharf und verursachen ein brennen im Mund. Daher gelangen oft nur geringe Mengen in den Magen, da die Tiere rasch von ihnen wieder ablassen. Wie bei Kindern kann es aber auch bei Haustieren zu einer Kontaktdermatitis kommen.

Häufig gestellte Fragen

Welche Erste-Hilfe-Maßnahmen sollten nach einem Verzehr von Narzissen durchgeführt werden?

Im ersten Schritt sollte sowohl Mensch als auch Tier viel Flüssigkeit in Form von Wasser gegeben werden.

Wir wissen, dass Narzissen giftig sind. Ab welcher verzehrten Menge ist die Pflanze tödlich?

In großen Mengen kann die Narzisse zu Lähmungserscheinungen bis hin zu Herzrhythmusstörungen führen. Wie groß die Menge allerdings für eine tödliche Dosis sein muss, hängt vom Zustand des jeweiligen Organismus ab.

Quellen:

http://gizbonn.de/176.0.html

https://www.noz.de/deutschland-welt/gut-zu-wissen/artikel/560421/osterglocken-und-tulpen-konnen-fur-kinder-gefahrlich-sein#gallery&0&0&560421

https://botanikus.de/informatives/giftpflanzen/alle-giftpflanzen/narzisse/

http://www.die-siamkatze.com/narzissen-giftig-fuer-katzen-und-hunde/

https://www.ruv.de/presse/ruv-infocenter/pressemitteilungen/20150326-narzissen

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