Ziergarten

Steinpflanzen – die beliebtesten Arten + Pflege-Tipps

Blaukissen

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Um die eherne Wucht eines Steingartens kreativ in Szene zu setzen, verlangt die Auswahl adäquater Gewächse eine gehöriges Quantum gärtnerisches Fingerspitzengefühl. Im Fokus steht eine aufgelockerte Begrünung, harmonisch aufeinander abgestimmter Stauden, Gräser und Gehölze. Unterschiedliche Wuchshöhen schaffen eine unverkrampfte Optik, die das Auge des Betrachters fesselt und zur weiteren Erkundung einlädt. Gleichwohl kommen einzig Steinpflanzen in Betracht, die befähigt sind zu einem Dasein in karger, sandig-trockener und sonnendurchfluteter Lage. Tauchen Sie hier ein in eine Selektion beliebter Arten. Praxisorientierte Pflege-Tipps gibt es obendrein.

Gehölze – verleihen Struktur

In großflächigen Steinanlagen sind es immergrüne Zwerggehölze, die als dekoratives Grundgerüst fungieren. Während des ganzen Jahres bieten sie sich dem Auge des Betrachters als optischer Ruhepol an. Während der kalten Jahreszeit lassen die Sträucher keine Tristesse aufkommen, wenn sie unter einer glitzernden Schicht aus Schnee und Eis für zauberhafte Momente sorgen. Die folgenden Arten haben sich mit einer Wuchshöhe bis 150 cm im Steingarten ausgezeichnet bewährt:

Lavendelheide (Pieris japonica)
Mit leuchtend rotem Blattaustrieb verbreitet das Ziergehölz eine magische Stimmung, gefolgt von einer weißen bis zart-rosafarbenen Glöckchenblüte von März bis Mai. Das glänzend grüne Blätterkleid bleibt dem Schattenglöckchen während des ganzen Jahres erhalten.

  • Standort: halbschattig
  • Wuchshöhe 30-100 cm

Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus)
An der dunkelgrünen Lorbeerkirsche kommen Sie bei der Gestaltung eines Steingartens nicht vorbei. Die facettenreiche Pflanzengattung hält eine Vielzahl prächtiger Arten bereit, die sich mit niedrigem Wuchs zum Bodendecker eignen oder mit straff aufrechter Statur als majestätischer Solitär agieren.

  • Standort: sonnig bis halbschattig
  • Wuchshöhe 25-150 cm

Buchsbaum (Buxus)
Buchsbaum Ungemein populär und von malerischer Ausstrahlung, hat Buchsbaum die Herzen der Hobbygärtner auch als Steinpflanze erobert. Dank seiner Schnittverträglichkeit, setzt das immergrüne Ziergehölz als Kugel oder Skulptur ornamentale Blickfänge. Überdies ist Buxus immer dann zur Stelle, wenn in der sonnigen Steinanlage eine formschöne Hecke gewünscht wird.

  • Standort: sonnig bis halbschattig
  • Wuchshöhe: 50-100 cm

Pflege-Tipps für Steingarten-Gehölze

Ausgestattet mit einer hohen Toleranz gegenüber Trockenheit, gepaart mit genügsamer Anspruchslosigkeit, dreht sich die Pflege der hier vorgestellten Zwerggehölze um diese Maßnahmen:

  • Bei sommerlicher Dürre und winterlichem Kahlfrost unmittelbar auf die Baumscheibe gießen
  • Von März bis Juli alle 4-6 Wochen düngen mit Kompost, Hornspänen oder Pflanzenjauche
  • Im Frühjahr gründlich auslichten
  • Sommerblühende Sträucher schneiden im Februar/März
  • Frühjahrsblühende Gehölze unmittelbar nach der Blüte zurückschneiden

Behalten Sie bei Frühblühern, wie dem Schattenglöckchen, den Wetterbericht im Auge. Sollten sich verspätete Bodenfröste ankündigen, umhüllen Sie die Knospen und ersten Blüten über Nacht mit Jutebändern oder Gartenvlies.

Polsterstauden für sonnige Lagen

Sie führen das Ranking beliebter Steinpflanzen unangefochten an. Die folgenden Polsterstauden machen immer eine gute Figur, selbst wenn die Rahmenbedingungen mager und trocken sind. Wie der Titel Staude bereits verrät, pflanzen Sie diese Schönheiten einmal an, um sich über viele Jahre aufs Neue daran zu erfreuen:

Blaukissen (Aubrieta)
Über wintergrünen Blattrosetten erhebt sich eine hellblaue Blütenpracht im Frühling und ein weiteres Mal im Spätsommer und Herbst. Über viele Jahre hinweg dekoriert die anspruchslose Polsterstaude mit ihren farbenfrohen Kissen das Kiesbeet, den Steingarten und die Mauerkrone.

  • Wuchshöhe 5-10 cm
  • Für sonnige Lagen mit kalkhaltigem Boden

Schleierkraut (Gypsophila)  
Schleierkraut als Steinpflanze Ihre zarten Blütenschleier kontrastieren wunderbar mit der steinernen Optik im Kiesbeet oder entlang der Gartenmauer. Das Schleierkraut ist viel zu schade, um im Blumenstrauß ein kurzes Leben zu fristen. Nutzen Sie stattdessen das träumerische Flair, um die Staude als Steinpflanze in Szene zu setzen.

  • Wuchshöhe 30-40 cm
  • Gedeiht in vollsonnigen Beeten mit sandig-kiesigem Boden

Polster-Phlox (Phlox douglasii)
Mit einem Meer aus Sternenblüten überzieht diese Phlox-Art den Steingarten, setzt Blickpunkte auf und in der Trockenmauer. Im Verlauf der Jahre gewinnt diese Steinpflanze noch an Schönheit, denn ihr floraler Teppich breitet sich immer weiter aus. In milden Regionen behält die kleine Schönheit sogar im Winter ihr apartes Laubkleid.

  • Wuchshöhe 5-10 cm
  • Blütezeit von Mai bis Juni

Unverzichtbar im Steingarten sind die bizarr geformten und unerreicht robusten Hauswurze (Sempervivum). Innerhalb der mehr als 1.000 Arten warten einzigartige Exemplare mit Wuchshöhen zwischen 5 und 60 cm in wunderschönen Farbnuancen darauf, entdeckt zu werden.

Pflege-Tipps für Polsterstauden

Damit eine Polsterstaude im steinernen Garten über viele Jahre ihren floralen Zauber verbreitet, lassen sich die erforderlichen Pflegemaßnahmen an einer Hand abzählen:

  • Reicht das Regenaufkommen nicht aus, wird bei Trockenheit gegossen
  • Keinen Dünger verabreichen
  • Verwelkte Blüten abschneiden, um eine Nachblüte hervorzulocken
  • Bodennaher Rückschnitt im zeitigen Frühjahr

Prachtvolle Dauerblüher

Zu den beliebtesten Steinpflanzen zählen insbesondere Arten mit einer nicht enden wollenden Blütezeit. Das verwundert wenig, denn dieser Aspekt reduziert zusätzlich den Arbeitsaufwand rund um gärtnerische Steinanlagen. Lernen Sie hier die Publikumslieblinge kennen:

Duftnessel (Agastache foeniculum)
Duftnessel als Steinpflanze Die bekannte Präriestaude ist mit ihren lila Blütenkerzen nicht zu übersehen und bietet mit zartem Duft ein Fest für die Sinne. Andere Arten dieser auch als Bergminze bekannten Steinpflanze erblühen in Weiß, Rosa oder Blau. Hübsch anzusehen sind überdies die gezähnten Blätter, die für das Nessel-artige Erscheinungsbild verantwortlich zeichnen.

  • Wuchshöhe 60-80 cm
  • Gern verwendete Kräuterpflanze

Färberkamille (Anthemis tinctoria)
Die Margeriten-ähnlichen Blüten leuchten in intensivem Gold-Gelb den ganzen Sommer hindurch. In freier Natur sucht sich die emsige Blume ausschließlich Lagen in der vollen Sonne mit magerer, sandig-kiesiger und trockener Erde. Diese Vorlieben qualifizieren die Färberkamille zu einer der beliebtesten Steinpflanzen überhaupt.

  • Wuchshöhe 30-60 cm
  • Umschwärmte Schmetterlings- und Bienenweide

Goldkörbchen (Chrysogonum virginianum)
Die liebliche Blüten- und Blattschmuckstaude wanderte aus Nordamerika bei uns ein. Dank einer nicht enden wollenden Blütezeit von Mai bis Oktober, avanciert die gold-gelbe Künstlerin zu einer heiß begehrten Steinpflanze. Da die Pflanze auch in gängiger Gartenerde nicht schlapp macht, ist sie mittlerweile allerorten anzutreffen.

  • Wuchshöhe 25 cm
  • Ideal für sonnige bis halbschattige Lagen

Pflege-Tipps für Dauerblüher

Damit eine Steinpflanze als Dauerblüher gedeiht, bedarf es in der Regel einer gärtnerischen Motivation. Die den Pflanzen innewohnende Fähigkeit zur Remontierung wird aktiviert, indem die verwelkten Blütenstängel nach dem ersten Flor um die Hälfte abgeschnitten werden. Auf diese Weise schaffen Sie Platz für einen erneuten Austrieb. Die Blätter verweilen im Beet, damit die nächste Blütengeneration ebenfalls bestens versorgt wird. Daran anschließend obliegt es Ihrer Entscheidung, ob die Blumen sich per Aussamung selbst vermehren dürfen oder nicht. Schneiden Sie die verwelkten Blüten des zweiten Flors bereits im Frühherbst ab, haben die Samenstände keine Chance zur Reife. Nehmen Sie den Schnitt der eingezogenen Pflanzenteile erst im Spätwinter vor, sprießen in der nächsten Saison zahlreiche Jungpflanzen im Beet.

Filigrane Gräser

Im Steingarten erfüllen Ziergräser vielfältige Aufgaben. Mit zarter Leichtigkeit werden Lücken gefüllt. Mit prachtvollen Stauden, mächtigen Gehölzen und leuchtenden Dauerblühern gehen die folgenden Gras-Arten kongeniale Nachbarschaften ein im spartanischen Ambiente eines Steingartens:

Lampenputzergras (Pennisetum alopecuroides)
Lampenputzergras - Pennisetum alopecuroides Auf dem Vormarsch in ideenreich gestalteten Steingärten, befindet sich das üppige Lampenputzergras. Als Steinpflanze begeistert das Ziergras mit feinen Stängeln, filigranen Blättern und einer farbenfrohen Herbstfärbung. Als Krönung erscheint von Juli bis Oktober die elegante Ährenblüte, die sowohl am sonnigen als auch am halbschattigen Standort keine Wünsche offen lässt.

  • Wuchshöhe 40-60 cm
  • Wuchsbreite 60-80 cm

Schopf-Segge (Carex comans)
Diese Grasart beschenkt uns mit bezaubernden Arten in herrlichen Farben von schlichtem Hellgrün über bräunlich-creme panaschiert bis hin zu intensiv bronzefarben. Mit Wuchshöhen von 20 bis 60 cm ist für jeden Gestaltungswunsch ein passendes Exemplar zu entdecken. Perfekt geeignet ist die Schopf-Segge, um einen Bachlauf oder einen Teich innerhalb des Steingartens zu begrünen.

  • Blütezeit von August bis September
  • Gedeiht auch am heiklen, trocken-sandigen Standort

Prärie-Bartgras (Andropogon scoparius)
Auf der Suche nach einem mittelhohen Ziergras für das Kiesbeet oder den steinigen Dachgarten, werden Sie beim Prärie-Bartgras fündig. Mit straff aufrechter, oben leicht gebogener Silhouette, besticht diese Gras-Art mit silbrigen Blütenähren von August bis Oktober. Den Herbstgarten ziert die filigrane Schönheit mit warmen Farbnuancen, die bis weit in den Winter andauern, während sie sich ins Strohgelb verwandeln.

  • Wuchshöhe 60-100 cm
  • Hält selbst Schneedruck stand

Pflege-Tipps für Ziergräser

Dreh- und Angelpunkt in der fachgerechten Pflege von Ziergräsern ist die richtige Überwinterung. Während der kalten Jahreszeit sind die Horste bedroht durch Dauernässe, die Fäulnis auslöst und die Pflanze absterben lässt. So pflegen Sie Gräser im Steingarten mit Sachverstand:

  • Den Grasschopf mit Sisal zusammenbinden, bevor der Winter Einzug hält
  • Den Wurzelbereich anhäufeln mit Laub oder Nadelreisig
  • Rückschnitt erst im Spätwinter, jedoch rechtzeitig vor dem neuen Austrieb

Nach einem sehr milden Winter ist es keine Seltenheit, dass selbst der umsichtige Hobbygärtner vom verfrühten Austrieb seiner Ziergräser überrascht wird. Da jetzt ein Rückschnitt die diesjährige Zierde vernichten könnte, wird in diesem Fall der Horst lediglich soweit wie möglich ausgelichtet. Bitte bedenken Sie die sehr scharfen Kanten einiger Gras-Arten, die tiefe Schnittwunden verursachen können. Führen Sie jeden Rückschnitt und jedes Auslichten durch mit schützenden Handschuhen und langärmeliger Kleidung.

Häufig gestellte Fragen

Mein Steingarten liegt teilweise im Schatten. Gibt es für diese sowohl lichtarme als auch sandig-trockene Lage passende Pflanzen?
Die adäquate Pflanzenauswahl für diese etwas heikle Lage erscheint nur auf den ersten Blick problematisch. Tatsächlich hält Mutter Natur eine Vielzahl an prächtigen Gewächsen bereit. Die Karpaten-Schaumkresse (Arabis procurrens) bildet üppige Blütenmatten in leuchtendem Weiß. Daneben besticht Gelber Lerchensporn (Corydalis lutea) mit einer Dauerblüte von Mai bis Oktober und harmoniert wunderbar mit der Zwerg-Herzblume (Dicentra formosa). Das aparte Ziergras Steinfeder (Asplenium trichomanes) besiedelt mit Freuden beschattete Mauerfugen und halbschattige Steingartenplätze. Diese und viele weitere Steinpflanzen lassen Sie an weniger sonnenverwöhnten Standorten nicht im Stich.

Können Sie mir Steinpflanzen nennen, die in den Steinfugen einer Trockenmauer gedeihen?
Um unter den extremen Bedingungen von Mauerfugen zu gedeihen, sind florale Überlebenskünstler gefragt. Ein Paradebeispiel stellt die facettenreiche Gattung der Hauswurze (Sempervivum) dar. Der 5-10 cm kleine Spinnweb-Hauswurz (Sempervivum arachnoideum ssp. tomentosum) ziert mit kugeligen Rosetten. Eindrucksvolle Akzente setzt der Riesen-Hauswurz Hybride (Sempervivum Hybride ‘Othello’ mit braun-roten, markanten Blättern und rosaroter Blüte. Nicht kleinzukriegen ist die robuste Wildart Dach-Rose (Sempervivum tectorum var. tectorum), die nicht nur die hitzige Trockenmauer dekoriert, sondern ebenso auf dem Dachgarten den Blitzschlag verhindern soll.

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Tipps für Schnellleser

Immergrüne Zwerggehölze:
- Lavendelheide
- Kirschlorbeer
- Buchsbaum

Polsterstauden:
- Blaukissen
- Schleierkraut
- Polster-Phlox

Dauerblüher:
- Färberkamille
- Duftnessel
- Goldkörbchen

Ziergräser:
- Schopf-Segge
- Lampenputzergras
- Prärie-Bartgras

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