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Die Steppenkerze, Eremurus robustus, auch Kleopatranadel oder Steppenlilie genannt, ist eine Staudenpflanze von beeindruckender Größe und Schönheit. In zartem weiß-rosa oder apricot strahlt sie im Juni und Juli und zieht mit einer Größe von bis zu drei Metern alle Blicke auf sich. Sie benötigt ein wenig Pflege, ist aber dankbar dafür und kann über viele Jahre hinweg an ihrem Standort bleiben. Sie gedeiht gut in trockenem, durchlässigem Boden und ist auch als Schnittblume außerordentlich beliebt. Was es sonst noch zu wissen gibt, erklären wir Ihnen hier.
Steckbrief
- Steppenkerze, Eremurus robustus, auch Kleopatranadel, oder Riesensteppenkerze, aus der Familie der Affodillgewächse
- Größe 1,5 bis 3 Meter, einzelner Blütenstängel mit traubig angesetzten Einzelblüten in rosa-weiß oder apricot
- Blütezeit Juni – Juli
- Blüten öffnen sich von unten nach oben
- Staudenpflanze, kann abgedeckt bis -18° überstehen
- benötigt trockenen, durchlässigen Boden mit hohem pH-Wert und viele Nährstoffe
- eignet sich sowohl als Einzelpflanze, wie auch in der Gruppe
- liebt einen sonnigen Standort
- Blütenstand selbst 35 – 110 cm
- bildet dreiteilige Frucht, die schwarz-braunen Samen enthalten
- kann durch Wurzelteilung oder Samen vermehrt werden
Herkunft und Bezeichnung
Wer sich jedoch die Mühe macht, ihre Anforderungen zu erfüllen, wird mit einer wuchsfreudigen und ungewöhnlichen Schönheit über viele Jahre hinweg belohnt. Die beeindruckende Blüte eignet sich auch hervorragend als Schnittblume, sollte allerdings erst geschnitten werden, wenn sich die Blüten wenigstens bis zur Hälfte geöffnet haben.
Substrat und Boden
Aufgrund ihrer Herkunft aus dem asiatischen Raum mit kalten, trockenen Hochebenen benötigt die Pflanze trockenen, durchlässigen Boden, gerne auch mit viel Sand vermischt. Sie benötigt regelmäßig Dünger, weil sie viele Nährstoffe braucht. Der pH-Wert sollte leicht sauer sein, also einen Wert um die 8 besitzen. Schwere lehmige Böden mag die Kleopatranadel nicht, es ist also ratsam, den Boden aufzulockern, Staunässe unbedingt zu vermeiden und bei Bedarf eine Drainage aus Schotter und Kies anzulegen.
Die prächtige Pflanze verzeiht eher Trockenheit als zu viel Nässe. Die Wurzeln reichen bis etwa 30 oder 40 cm tief, legen Sie eine Drainage aus grobem Kies in mindestens dieser Tiefe an, so kann sich auch keine Winternässe halten.
Standort
Weil die Blüte nur im Juni – Juli stattfindet, bietet es sich an, ein Beet mit blühenden Stauden durch das ganze Gartenjahr anzulegen. Für diesen Zweck gut geeignet sind zum Beispiel Bärenklau, hohe Schwertlilien oder Eisenkraut. Sie stellen ähnliche Ansprüche an den Boden und passen daher gut zusammen. In Kombination mit Kletter- oder Strauchrosen bildet die Steppenkerze einen ganz besonderen Anziehungspunkt im Garten. Sie korrespondiert allerdings auch bestens mit der duftenden Pfingstrose oder dem Orientalischen Mohn.
- Belassen Sie die Staude längere Zeit am gleichen Platz, wenn er sich einmal als geeignet erwiesen hat
- Nach einigen Jahren entwickelt sie mehr als nur einen Blütenstab und wird noch eindrucksvoller
- unter guten Bedingungen wird die Pflanze zahlreiche Tochterpflanzen austreiben, achten Sie darauf, dass sie nicht den Platz und die Nährstoffe anderer Stauden beeinträchtigen
Pflanzen
Grundsätzlich gilt, dass Pflanzen in dieser Wuchshöhe aufmerksam beobachtet werden sollten. Wer will, kann vorbeugend einen Fiberglas- oder Bambusstab zur Stütze einsetzen, um das Risiko des Abknickens zu minimieren. Die Abstände zwischen den Stauden sollten 60 bis 120 cm betragen, so hat die Pflanze genügend Platz zur Ausbreitung. Da die Steppenkerze an guten Standorten gern neue Triebe und Tochterzwiebeln aussendet, sollte die Umgebung beobachtet werden, um unerwünschte Triebe gleich entfernen zu können.
- nicht zu tief einsetzen, 10 bis 15 cm reichen, die Wurzel ist flach
- unterhalb der Wurzel Drainage legen, falls der Boden fest ist
- Pflanzloch etwa 5 cm größer ausheben als die Pflanze selbst misst, erste Schicht sollte Schotter oder lockerer Kies mit Sand sein
Gießen und Düngen
Im Frühling und Sommer sollte die Steppenkerze mäßig gegossen werden, wenn es nicht genug regnet. Zusätzlich kann im Frühjahr Blütendünger verabreicht werden. Langzeitdünger genau nach Vorschrift bietet sich an, um die imposante Blüte zu erzeugen. Zusätzlich können Hornspäne zugefügt werden.
- unbedingt Staunässe vermeiden, der Boden muss durchlässig sein
- nach der Blüte die Pflanze sofort zurückschneiden, sonst gehen zu viele Nährstoffe verloren
- nach der Blüte die Düngung einstellen
Vermehren
Wer will, kann sich daran versuchen, aus den Samen neue Pflanzen zu ziehen. Dazu werden die dreiteiligen Früchte geöffnet und die Samen entnommen. Sie kommen in ein Anzuchtsubstrat in kleine Töpfe und werden nur leicht bedeckt. Die ersten Tage kann mit einer Folie für ein gleichmäßiges Klima gesorgt werden. Die Erde feucht halten, nicht nass. Nach dem Keimen erst nach draußen setzen, wenn die Pflanze 5 bis 10 cm groß ist.
- die Knollen am Wurzelstock behutsam behandeln, sie brechen sehr leicht
- beim Einsetzen in die Erde das Loch etwas größer machen als der neue Wurzelstock selbst misst
- unerwünschte Tochter- und Brutpflanzen schnell entfernen, sie bilden ebenfalls neue Triebe, so dass die Pflanze verwildert und andere Stauden bedrängt
- bei regelmäßigen Düngergaben im Frühjahr Hornspäne zugeben
Überwintern
Grundsätzlich ist die Steppenkerze winterhart, sie stammt aus rauen Gegenden und ist nicht sehr empfindlich. Sie muss daher nicht, wie Dahlien zum Beispiel, im Herbst aus dem Boden genommen werden. Sie sollte allerdings direkt nach der Blüte zurückgeschnitten werden. Wer auch im Winter die Schönheit der ungewöhnlichen Schönheit genießen will, wird überrascht sein, dass die trockenen Blütenstände mit den Samenkapseln einen weiterhin eindrucksvollen Anblick bieten. In diesen Fällen ist allerdings eine kräftige Düngergabe im Frühjahr nötig.
Zum sicheren Überwintern bietet sich jedoch an, sie abzudecken. Eine Mischung aus Mulch und Vlies oder Tannenreisig sorgt für das sichere Überwintern. Vorher sollte überprüft werden, ob auch im Winter das Wasser gut abfließen kann. Staunässe ist Gift und zerstört die Wurzel. Die schützende Schicht sollte auch erst nach dem letzten Frost entfernt werden, weil die Steppenkerze bereits im März/April austreibt und die ersten Triebe noch geschützt werden sollten.
Krankheiten und Schädlinge
An ungünstigen Standorten kann es jedoch auch passieren, dass Engerlinge die Wurzeln anknabbern. Auch Wühlmäuse können die Wurzeln als schmackhaft empfinden, obwohl sie andere Pflanzen bevorzugen. Da Wühlmäuse in jedem Garten zur Plage werden können, ist es immer notwendig, diese Schädlinge fernzuhalten.
- Sammeln Sie Schnecken von Hand am besten frühmorgens, dann sind die Tiere aktiv und können gut gesehen werden
- Bierfallen sind nicht zu empfehlen
- bei einer Schneckenplage, die auch andere Pflanzen befällt, ist ein Schneckenzaun ratsam
Häufig gestellte Fragen
Sind Steppenkerzen giftig?
Nein, sie sollten allerdings, wie andere Zierpflanzen auch, nicht verzehrt werden. Das gilt für alle Teile der Pflanzen.
Können die Tochterpflanzen an Ort und Stelle verbleiben?
Wenn sie dort nicht stören, ist das durchaus möglich. Allerdings muss darauf geachtet werden, dass die Pflanze nicht weitere Ableger ausbreitet, um ein Verwildern und unkontrolliertes Wachstum zu vermeiden. Besser ist es, kontrolliert zu vermehren.
Warum blüht meine Steppenkerze nicht?
Jedes Verpflanzen löst eine Blütenpause von gut einem Jahr aus. Achten Sie bei der Gartenpflege darauf, die Wurzeln nicht zu verletzen, dadurch könnte ein Verpflanzen simuliert werden. Denken Sie auch daran, ausreichend guten Dünger zu geben, die Eremurus robustus benötigt viele Nährstoffe. Unter Umständen ist eine zusätzliche Kalkgabe erforderlich und hilfreich.
Löst die Kleopatranadel Allergien aus?
Soweit bisher bekannt ist, nicht.