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Strohblumen erfreuen den Sommer über im Freien und noch monatelang danach im getrockneten Zustand. Am bekanntesten ist sicher die Garten-Strohblume, aber es gibt um die 600 Arten. Einige sind sogar winterhart und können im Freien kultiviert werden. Selbst die nur als einjährige angebotenen Strohblumen können bei frostfreier Überwinterung einige Jahre wieder kommen. Man benötigt allerdings ein entsprechendes Winterquartier. Wir haben viel Wissenswertes über Strohblumen zusammengetragen. Lesen Sie weiter!
Steckbrief
- Familie der Korbblütler
- Etwa 600 Arten
- Ein-, zwei- oder mehrjährig
- Bekannteste Trockenblume
- Krautige Pflanzen, Halbsträucher oder Sträucher
- Wuchshöhe in der Regel zwischen 20 und 80 cm
- Viele duftende Arten
- Pfahlwurzeln
- Meist aufrechte, manchmal liegende bis aufsteigende Stängel
- Blüten in weiß, gelb, rosa, rot, fliederfarben, karminrot oder orange.
- Blüte von Juli bis September
Interessante Strohblumenarten
Helichrysum
- petiolare – Lakritz-Strohblume – weiße Blüten (cremefarben), bis 50 cm hoch, grau, silbrige Blätter, sehr attraktive Form, immergrün, frostempfindlich, Blütezeit ab August, blühen eher selten
- bracteatum monstrosum – gefüllte Blüten, meist in gelb, aber auch andere Farbtöne, Blüte von Juli bis September, 80 bis 100 cm hoch, einjährig, also frostempfindlich
- thianshanicum ’Schwefellicht’ – schwefelgelbe kleine Blüten, silbrig grünes Laub, bodendeckend, etwa 25 cm hoch, Blüte Juli/August, immergrün, mehrjährig
- ’Sonnyboy’ – goldgelbe Blüten, dunkelgrünes Laub, Blüte von April bis Oktober, blüht durchgängig, sehr trockenresistent,
- plicatum – Gefaltete Strohblume – gelbe Blüten im Juli und August, wird etwa 20 cm hoch
- italicum – Italienische Strohblume – goldgelbe kleine Blüten, aber in Massen, gräulich weiß filzig behaart, riecht nach Regen wie Curry, Blütezeit Mai bis August, Mittelmeerpflanze, nicht winterhart
- arenarium – Sand-Strohblume – goldgelbe Blüten, grau-weiße, wollig behaarte Blätter, sehr aromatisch riechend, 10 bis 40 cm hoch, Blüte zwischen Juli und Oktober, kommt in Deutschland natürlich vor, gehört aber zu den geschützten Pflanzen
Die Pflege der Strohblume
Die Pflege der Strohblume ist recht unkompliziert. Die Pflanzen mögen viel Sonnen und eher trockenen Boden. Trotzdem müssen die meisten Arten regelmäßig gegossen werden, austrocknen sollte er nämlich nicht. Viele Strohblumen-Arten werden als einjährige Pflanzen angeboten. Man kann sie aber frostfrei überwintern und sie blühen dann im nächsten Jahr auch wieder. Den meisten Pflanzenliebhabern ist das aber zu aufwändig, bzw. haben sie einfach nicht den Platz für eine Überwinterung. Sie säen lieber wieder neu aus bzw. kaufen die Pflanzen.
Die Kübelhaltung macht die Pflege und vor allem die Überwinterung deutlich einfacher. So kann man jahrelang Freude an den dankbaren Blumen haben.
Standort
Beim Standort kommt es vor allem auf Sonne an. Fast alle Arten mögen die knallige Sonne, möglichst für viele Stunden. Je sonniger sie stehen, umso besser gedeihen sie. Allerdings muss dann auch etwas mehr gegossen werden.
- Sonnig und warm
- Vertragen auch pralle Mittagssonne
- Einige Arten mögen es nicht ganz so knallig
- Lakritz-Strohblumen lieben Schatten, aber das sind Ausnahmen.
- Kübelpflanzen auch sonnig stellen, aber bedenken, dass dann mehr gegossen werden muss.
- Den Winter verbringen sie dann im Haus.
Pflanzsubstrat
Beim Pflanzsubstrat ist wichtig, dass es recht trocken und durchlässig ist. Strohblumen kommen mit Trockenheit besser zurecht, als mit Nässe. Bei den meisten Arten sollte der Boden aber nicht vollständig austrocknen.
- Durchlässig und trocken
- Keine feuchten oder gar nassen Böden
- Am besten ist sandiger Boden
- Eher nährstoffarm
- Kalkarm
Pflanzen
Beim Pflanzen muss nicht viel beachtet werden. Gekaufte oder selbst gezogene Strohblumen werden nach den Eisheiligen ins Freie gesetzt. Für die nicht winterharten Sorten ist die Kultur im Kübel günstig, jedenfalls, wenn man die Pflanzen überwintern möchte.
- Auspflanzen erst nach den Eisheiligen
- Boden mit Kompost vorbereiten
- Mindestens 20 cm tief auflockern
- Pflanzabstand 20 bis 25 cm
- Mulchen, damit der Boden nicht austrocknet
- Nach dem Pflanzen gut angießen
Gießen und Düngen
Gießen erfordert etwas Fingerspitzengefühl. Strohblumen mögen es nicht, wenn sie in zu nasser Erde stehen, auch nicht für kurze Zeit. Deshalb ist es günstiger, immer nur wenig zu gießen, auch wenn man es dann öfter tun muss. In Jahren mit sehr feuchten Sommern gedeihen Strohblumen kaum. Ihnen ist der ständig nasse oder feuchte Boden überhaupt nicht recht.
- Nicht mit kaltem Wasser gießen
- Nie auf die Blüten und wenn möglich auch nicht die Blätter gießen!
- Nicht mittags gießen, immer nur morgens oder abends
- Boden sollte nicht austrocknen
- Lieber öfters gießen, als selten und dann viel
- Je nach Wetter und Bodenfeuchte gießen
- Kübelpflanzen müssen meist häufiger gegossen werden.
- Fingerprobe
- Düngen richten sich danach, ob es sich um ein- oder mehrjährige Arten handelt
- Bei einjährigen reicht es, beim Pflanzen Dünger zuzugeben.
- Bei langanhaltender Blüte kann nachgedüngt werden.
- Bei mehrjährigen Exemplaren wird zwei- bis dreimal gedüngt, etwa alle zwei bis drei Monate.
- Kübelpflanzen regelmäßig mit Flüssigdünger behandeln
Schneiden
Mit dem Schneiden hat man bei Strohblumen nicht viel Arbeit. Lediglich vertrocknete, verwelkte oder von Krankheiten befallene Pflanzenteile werden herausgeschnitten. Bei mehrjährigen Arten wird der Stutzschnitt im Frühjahr durchgeführt. Im Herbst zu schneiden, erweist sich häufig als ungünstig.
Überwintern
Die einjährigen Strohblumen sind schlicht und ergreifend nicht frosthart. Im Freien überleben sie den Winter nicht. Werden sie allerdings im Kübel kultiviert, können sie die kalte Jahreszeit durchaus gut überstehen. Mehrjährige Arten überleben den Winter mit einem Schutz meist recht gut.
- Mehrjährige Strohblumen im Garten mit Vlies und Reisig abdecken. Das schützt nicht nur vor Frost, sondern auch vor zu viel Nässe, was die Pflanzen gar nicht mögen.
- Einjährige Strohblumen können meist frostfrei überwintert werden und sind dann auch mehrjährig.
- Das Quartier muss hell und kühl sein.
- Keinen Dünger verwenden!
- Wenig gießen, aber den Wurzelballen niemals vollständig austrocknen lassen.
Vermehren
Strohblumen können leicht durch Aussaat vermehrt werden. Sie werden direkt ins Beet gesät oder aber im Haus vorgezogen. Bei einigen Arten, besonders solchen, die verholzen, können auch Stecklinge geschnitten werden.
- Vorziehen ab März
- Aussaaterde nutzen
- Samen etwa 1 cm mit Erde bedecken – Dunkelkeimer
- Temperaturen zwischen 15 und 18°C
- Mäßig feucht halten
- Keimzeit etwa 2 Wochen
- Aussaat ins Frühbeet ab Mitte April
- Aussaat direkt ins Beet erst nach den Eisheiligen
- Samen immer dünn aussäen
- Nur wenig mit Substrat zudecken
- Staunässe und Austrocknen schaden den Keimlingen
- Wenn die Pflanzen etwa 5 cm groß sind, müssen sie ausgedünnt werden.
- Schwächere Pflanzen herausziehen, so dass ein ausreichender Pflanzabstand für die anderen bleibt.
Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten treten bei Strohblumen meist durch Pflegefehler auf. Welkekrankheit und Falscher Mehltau sind häufig durch das Wetter beeinflusst oder durch falsches Gießverhalten. Als Schädlinge treten hin und wieder Blattläuse und Minierfliegen auf.
- Welkekrankheit – auch Verticillium-Welke genannt, Pilzkrankheit. Zu erkennen an welken Blättern, oft schon kurz nach dem Austrieb. Der Pilz sitzt im Inneren der Pflanze, deshalb helfen auch Spritzungen nicht. Das Beste ist, befallene Pflanzenteile herauszuschneiden oder gleich die ganze Pflanze herauszureißen. Die Teile dürfen nicht auf den Kompost, sie müssen verbrannt oder im Restmüll entsorgt werden.
- Falscher Mehltau – Schlechtwetterpilz. Die Sporen dringen in die Pflanze ein, weshalb sie schwer zu bekämpfen sind. Auch hier sollten betroffene Teile oder die ganze Pflanze entsorgt werden. Es gibt Spritzmittel gegen diese Pilze, aber man muss immer den Kosten-Nutzen-Aufwand im Auge behalten.
- Blattläuse – regelmäßig auf Befall kontrollieren. Je früher die Plagegeister erkannt werden, umso einfacher sind sie zu bekämpfen. Bei wenigen Exemplaren macht es Sinn, die Insekten mit einem trockenen Tuch zu entfernen. Bei stärkerem Befall ist das Spritzen mit einer Schmierseifen-Spiritus-Lösung empfehlenswert.
Strohblumen trocknen
Strohblumen sind getrocknet monatelang haltbar. Allerdings müssen einige Dinge beachtet werden, damit man lange Freude an diesen Gewächsen hat.
- Stiele so lang wie möglich schneiden.
- Sauberer Schnitt, mit gereinigter Schere
- Entscheidend ist der richtige Zeitpunkt. Man schneidet, wenn die Blüten fast noch knospig sind, die ersten Hüllkelchblätter abstehen. Die Blüte öffnet sich beim Trocknen vollständig.
- Stängel bündeln und kopfüber trocknen lassen
- Nicht zu viele Stängel zusammenbinden, dann kann sich Fäulnis entwickeln.
- Im Zweifelsfall lieber einzeln aufhängen.
- Trocknen an einem hellen, aber nicht sonnigen und trockenem Platz.
- Sonnenlicht lässt die Stängel und Blüten ausbleichen.
- Außerdem werden sie brüchig und porös.
- Stängel mit großen und schweren Blüten können mit Draht stabilisiert werden.
Häufig gestellte Fragen
Strohblumen stauben im getrockneten Zustand schnell ein. Wie kann man das verhindern oder wie kann man sie reinigen, ohne dass Teile davon abfallen?
Wer lange Freude an den getrockneten Strohblumen haben möchte, sollte sie mit einem Klarlack einsprühen. So lassen sie sich gut säubern, was im normalen Zustand sehr schwierig ist. Im lackierten Zustand kann man den entstandenen Staub mit einem Föhn vorsichtig wegpusten, natürlich nur auf einer niedrigen Stufe.
Sind die Samen der Strohblume sortenrein?
In der Regel nicht. Meist sind es F1 Hybriden. So kann es passieren, dass aus den Samen Ihrer Strohblumen ganz andersfarbige Blütenpflanzen entstehen. Das muss aber nicht sein, kann aber vorkommen.