Schädlinge

Tauben vertreiben vom Balkon: effektive Taubenabwehr

Tauben auf Balkongeländer

Tauben sind besonders in der Stadt lästige Gäste. Sie verdrecken nicht nur den Balkon, sie können auch Krankheiten oder Parasiten übertragen. Deshalb ist es sinnvoll, Tauben mit den richtigen, effektiven Mitteln zu vertreiben.

Gesetzliche Grundlagen

Auch wenn die meisten Taubenarten nicht besonders geschützt sind, so gelten doch auch für sie die allgemeinen Schutzmaßnahmen, die im Bundesnaturschutzgesetz und im Tierschutzgesetz verankert sind. Es ist also nicht erlaubt, sie zu töten oder zu fangen. Außerdem dürfen besetzte Nester nicht entfernt und brütende Vögel nicht gestört werden. Es gilt also, jegliche Brutvorbereitungen schon im Keim zu ersticken und dagegen vorzubeugen.

Hinweis: Es kann Ausnahmen vom Tötungsverbot geben, diese gelten dann aber nur für ausgebildete Fachleute, nicht für Privatmenschen. In jedem Fall ist eine Genehmigung notwendig.

Effektive Taubenabwehr

Effektive Mittel zur Taubenabwehr sollten

  • den Tieren nicht schaden
  • sie dennoch dauerhaft fernhalten
  • möglichst wenig aufwändig sein

Stacheln/Spikes

Diese Taubenabwehr ist häufig an öffentlichen Gebäuden zu sehen. Sie wird gern und oft verwendet und eignet sich bedingt auch für den Balkon. Allerdings wertet es den Ausblick optisch eher ab als auf. Darüber hinaus sind die Metallstacheln zwar meist abgerundet, dass unbedachte Hineinfassen ist trotzdem unangenehm und schmerzhaft. Außerdem lassen sich damit nicht alle Tauben dauerhaft vertreiben. Einige gewöhnen sich daran und finden trotzdem einen Sitzplatz.

Spikes an Balkongeländer
Der Einsatz von Spikes ist nur bedingt geeignet, um Tauben vom Balkon zu vertreiben.

Netze

Netze zu spannen, kann nicht nur Stadttauben, sondern auch andere Vögel erfolgreich abwehren. Allerdings ist der Ausblick dann nicht mehr ungetrübt. Außerdem besteht für Vögel durchaus Verletzungsgefahr, wenn sie sich in dem Netz verheddern.

Tipp: Netze eignen sich auch für Katzenhalter, die ihren Stubentigern Auslauf auf dem Balkon ermöglichen wollen, ohne die Gefahr, dass die Katze abstürzt oder wegläuft.

Attrappen

Um für Tauben eine potentielle Gefahr zu simulieren, empfehlen sich zwei Arten von Attrappen:

Tatsächlich fühlen sich die Vögel anfangs durchaus davon abgeschreckt. Wird jedoch versäumt, die Attrappen ab und an umzusetzen, gewöhnen sich die Tauben sehr schnell daran und nehmen sie nicht mehr als gefährlich wahr. Noch besser ist es, eine “fliegende” Attrappe aufzuhängen, die sich im Wind bewegen kann.

CD als Vogelschreck über Salatbeet

Tipp: Dazu können als eine Art “Hausmittel” auch ausgediente CDs geeignet sein, die mit ihrer spiegelnden Oberfläche Vögel aller Art stören und so vom Balkon als auch von Futterpflanzen im Garten abhalten.

Geräusche

Geräusche können Tauben vertreiben, allerdings kommt es sehr stark darauf an, um was für Geräusche es sich handelt. Gerade Stadttauben sind so einiges gewöhnt und nicht leicht durch Lärm aus der Ruhe zu bringen. Effektiv kann eine Geräuschkulisse aus möglichst verschiedenen Lärmquellen sein, zum Beispiel

  • Tiergeräusche
  • Straßenlärm
  • menschliche Geräusche.

Zu beachten ist in jedem Fall, dass es nicht zu Belästigungen der Nachbarn kommt, die diese Art von Hausmittel sicher nicht zu schätzen wissen.

Vorbeugemaßnahmen

Damit es gar nicht erst zu Problemen mit Stadttauben kommen kann, ist Vorbeugung weit wichtiger als eine Bekämpfung oder das Vertreiben der Vögel.

Nicht füttern

Eine der wichtigsten Maßnahme gegen eine Taubenplage ist auch die einfachste: Nicht füttern! Egal, wie niedlich es ist und wie viel Spaß es macht, den Vögeln zuzusehen. Wer keine Stadttauben haben möchte, darf ihnen kein Futter anbieten. Gewöhnlich kehren die Vögel dorthin zurück, wo sie weiteres Futter vermuten.

Tauben füttern
Tauben fressen vor allem Körner, Samen und Hülsenfrüchte, z.B. Mais, Weizen oder Leinsamen.

Hinweis: Aus diesem Grund ist es mindestens genauso wichtig, keine Nahrungsmittel oder Essensreste auf dem Balkon aufzubewahren.

Balkon nutzen

Stadttauben mögen es ungestört, deshalb ist es wichtig, den Balkon regelmäßig zu nutzen. Je mehr Aktivität stattfindet, umso unattraktiver wird er für die Vögel. Auch das Umstellen von Balkonmöbeln kann helfen.

Keine Nistmöglichkeiten anbieten

Damit Tauben Balkone nicht als attraktiv empfinden, darf es dort nicht nur kein Futter geben. Auch nach Nistmöglichkeiten halten die Vögel Ausschau und finden sie eine solche, bleiben sie gern längere Zeit. Deshalb ist es wichtig, ihnen keine geeigneten Möglichkeiten zu bieten oder vorhandene zu beseitigen:

  • Nischen und Löcher verschließen
  • Simse und Absätze verstellen oder mit Spikes versehen
  • Balkon möglichst aufgeräumt halten
  • kein Nistmaterial herumliegen lassen, dazu kann auch Müll gehören (Kunststoffnetze, Schnüre, Drähte, Reisig, Stroh, Zweige)
Nest der Ringeltaube
Ringeltauben-Nest

Nicht erlaubte Taubenabwehr-Mittel

Zu den Mitteln, die nicht erlaubt sind, weil sie den Tieren schaden, gehören die Folgenden:

  • jegliches Gift
  • Klebefallen (auch solche mit Gel, an dem die Tiere zwar nicht kleben bleiben, aber sich bei der Gefiederpflege das gesamte Gefieder verkleben können)
  • Fallen jeglicher Art (Ausnahme: Lebendfalle, um Tiere aus geschlossenem Raum zu befreien)

Häufig gestellte Fragen

Welche Tauben sind besonders lästig?

Meist handelt es sich um so genannte Stadttauben. Diese sind keine eigentliche Taubenart. Stattdessen handelt es sich um Nachfahren entflogener Haustauben. Durch ihre große Vermehrungsfreudigkeit können sie schnell zur Plage werden.

Dürfen bauliche Maßnahmen an Mietwohnungen durchgeführt werden?

Wenn es darum geht, Netze oder Spikes an Balkonen anzubringen, ist immer das Einverständnis des Vermieters einzuholen. In besonders gefährdeten Gebieten kann es sein, dass der Vermieter selbst Taubenabwehrmaßnahmen anbringt.

Haben Tauben natürliche Feinde?

Dazu zählen in der Stadt hauptsächlich Raubvögel aller Art, die Tauben auch im Flug nachstellen. Am Boden sind die Vögel selten gefährdet. Eier und Küken können je nach Standort Nesträubern zum Opfer fallen, etwa Füchsen oder Mardern.

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