Die Becher-Eibe ‘Hicksii’ bringt wirklich so ziemlich alles mit, was sich der (faule) Gärtner wünscht. So gedeiht das immergrüne Gewächs auf nahezu allen Böden, ist winterhart und robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen, und erfordert durch sein vergleichsweise langsames Wachstum auch nur gelegentlich einen Rückschnitt. Einen Haken? Gibt es nicht. Mit den folgenden Pflegetipps bereitet Taxus media ‘Hicksii’ sowohl als Heckenpflanze als auch als alleinstehendes Gewächs viel Freude.
Steckbrief
- Nadelgewächs (2,5-3 cm lange, grün glänzende Nadeln)
- immergrün
- winterhart
- optimal für Hecken
- leuchtend roter Fruchtschmuck
- Früchte nicht zum Verzehr geeignet
- ausschließlich weiblich
- flachwurzelnd
- stellt wenig Ansprüche an Lichtverhältnisse und Bodenbeschaffenheit
Verwendung
Beliebt ist die Bechereibe vor allem als Heckenpflanze. Da sie ihr dunkelgrünes Nadelkleid auch im Winter nicht abwirft, stellt sie einen zuverlässigen Sichtschutz dar. Im Vergleich zu gewöhnlichen Eiben hat diese Sorte ihre maximale Wuchshöhe mit fünf Metern bereits erreicht. Je nach Belieben ist es mit einem regelmäßigen Rückschnitt natürlich möglich, das Gewächs auf einer noch niedrigeren Höhe zu kultivieren.
Als Heckenpflanze ersetzt die Konifere sperrige Zäune und bringt mit ihrer ansprechenden Laubfärbung Farbe in den Garten. Ganz besonders entfaltet sich der Charme der glänzenden, tiefgrünen Nadeln, indem das Gehölz als Hintergrundpflanzung von blühenden Stauden zum Einsatz kommt. Je nach Blütezeit der Unterpflanzung entsteht ein effektvoller Kontrast. Später im Jahr, wenn die Stauden verblüht sind, trägt die Becher-Eibe selber leuchtend rote Beerenfrüchte.
Aufgrund des schmalen Wachstums eignet sich die Taxus Sorte ideal für eng bemessene Grundstücke. Nicht zuletzt setzt sie auch im Kübel auf der Terrasse einen eindrucksvollen Akzent. Somit steht dem Gärtner je nach Geschmack und Platzkapazitäten auch die Haltung in Form eines Solitärstrauchs zur Option.
Wachstum
Dank ihres schlanken, aufrechten Wuchses lässt sich das Gehölz optimal zur Säulenform schneiden. Die maximale Wuchshöhe der Eiben Sorte beträgt 300 bis 500 cm, wobei es lange dauert, bis sie diese aufweisen kann. Der jährliche Zuwachs erfolgt mit nur nur 10 bis 15 cm nämlich sehr langsam. In der Breite weitet sich die Pflanze etwa 300 bis 400 cm aus.
Pflegeanleitung
Die winterharte Bechereibe stellt kaum Ansprüche an den Standort, noch benötigt sie viel Aufmerksamkeit hinsichtlich der Pflege. Damit sie sich dennoch wohl fühlt, muss der Gärtner einige wenige Aspekte beachten.
Standort
Vollsonnig, schattig oder die goldene Mitte, für Taxus Hicksii gibt es keinen unpassenden Standort. Selbst in der dunkelsten Gartenecke entwickelt sie ihre intensive Laubfärbung. Ebenso verträgt sich die Konifere mit nahezu jedem Pflanznachbar. Als Hinterpflanzung kleiner Gewächse spendet sie zum einen Schatten und erzeugt eine kontrastreiche Optik. Von großen Bäumen lässt sie sich aber auch nicht die Show stehlen. Als Flachwurzler hält sie dem Wurzeldruck großer Gehölze problemlos Stand.
Substrat
- herkömmliche Gartenerde vollkommen ausreichend
- kommt mit nahezu jeder Bodenart zurecht (Ausnahme: Moorbeet)
- Durchlässigkeit des Substrats eher nebensächlich
- pH-Wert spielt keine nennenswerte Rolle
- saure Böden oder kalkhaltige Untergründe problemlos nutzbar
Pflanzen
Der optimale Zeitpunkt, um eine Bechereibe zu pflanzen, richtet sich nach der Form, in der sie der Gärtner im Handel ersteht. Pflanzen, die bereits einen Kübel besitzen, ermöglichen das ganzjährige Umsetzen ins Freiland. Bei Ballenware gilt grundsätzlich, dass die Pflanzung in der Ruhephase von Oktober bis Mai erfolgt. Missachtet der Gärtner diese zeitliche Empfehlung, wirkt sich dies negativ auf den Wuchs des Gewächses aus. Im schlimmsten Fall geht die Konifere vollständig ein.
Obgleich Eiben in der Anschaffung relativ teuer sind, stellt Taxus Hicksii eine beliebte Heckenpflanze dar. Für einen blickdichten Sichtschutz sollte der Gärtner mit rund drei Pflanzen pro Längenmeter planen. Der geläufige Pflanzabstand beträgt bei Koniferen in der Regel 50 bis 60 cm. Bei Sorten wie der schmal wachsenden Becher-Eibe darf dieser ruhig etwas geringer ausfallen, damit die eine rundum blickdichte Hecke entsteht.
Gießen
Zwar erweist sich die säulenförmige Taxus Sorte auch hinsichtlich der Wassergabe sehr anspruchslos, im Gegensatz zu den Standortbedingungen und den Bodenverhältnissen gilt es hier jedoch, das richtige Mittelmaß zu finden. Konkret gesagt meint das, dass die Bechereibe Hicksii zwar sowohl mit Trockenheit als auch mit einer intensiven Wassergabe zurechtkommt, zu trockene Böden oder Staunässe jedoch nicht verträgt. Das richtige Gießverhalten richtet sich demzufolge nach den folgenden Faktoren, die je nach Standort variieren:
- Sonneneinstrahlung
- Wärme
- Wasserbedarf benachbarter Pflanzen (bei der Kultivierung im Freiland)
- Durchlässigkeit des Substrats
- Niederschlag
Schneiden
Dank ihrer hohen Schnittverträglichkeit ermöglicht das Nadelgehölz eine individuelle Gestaltung, welche der Gärtner genau auf den Verwendungszweck des Gewächses abstimmen kann. Einmal im Jahr sollte ein kräftiger Rückschnitt erfolgen. Dabei darf der Gärtner die Konifere ruhig bis ins alte Holz kürzen. Zwischenzeitlich sind kleinere Formschnitte möglich.
Wenn auch die Becher-Eibe im Vergleich zu anderen Koniferen viele Vorteile bei der Pflege mit sich bringt, gibt es beim Schnitt dieser Sorte zwei wichtige Kriterien zu beachten. Zum einen besitzt die Bechereibe ein langsameres Wachstum, sodass grobe Schnittfehler länger sichtbar bleiben. Zum anderen empfiehlt es sich, die Hecke höchstens 1,8 Meter hoch wachsen zu lassen. Andernfalls entsteht ein ausfächernder Wuchs, den eine Schneelast im Winter noch begünstigt. Zudem ist Taxus media Hecke mit dieser Höhe äußerst empfindlich für starken Wind.
Vermehren
Die leuchtend roten Beeren der Taxus media locken Vögel an, welche die für den Menschen ungenießbaren Samen gut verdauen können. Indem sie die Samen wieder ausscheiden, vermehren sie die Heckenpflanze auf natürliche Weise. Nicht immer ist diese selbstständige Fortpflanzung erwünscht. Sollen aber gezielt neue Triebe entstehen, gelingt die Vermehrung sowohl über die Aussaat als auch über die Anzucht von Stecklingen. Für letztere Methode eignen sich verholzte Triebe des Rückschnitts, die für ein gutes Wachstum viel Wasser benötigen.
Überwintern
- ausgesprochen winterhart
- kein Frostschutz notwendig
- gilt jedoch nur für Freilandpflanzen
- Kübelpflanzen an geschützten, frostfreien Platz verbringen
- Schutz der empfindlichen Wurzeln: Leinensack, Mulchschicht
Krankheiten und Schädlinge
Ihre Robustheit macht sich vor allem beim ausbleibenden Schädlingsbefall der Becher-Eibe bemerkbar. Typische Parasiten sind nicht bekannt. Nur in seltenen Fällen kommt es vor, dass Läuse, insbesondere der Napfschildlaus, von benachbarten Pflanzen auf die Becher Eibe Taxus Hicksii übersiedeln. Schon bei den ersten Symptomen sollte eine zügige Behandlung erfolgen, da der einsetzende Honigtau zum Verklebend er Nadeln führt. Daraus resultiert ein Lichtmangel, der die Bechereibe absterben lässt.
Überdies können Pflegefehler der Konifere schaden. Am häufigsten bezieht sich dies auf das Übergießen des Nadelgehölzes. Bei anhaltender Staunässe bildet sich Wurzelfäulnis.
Häufig gestellte Fragen
Ist Taxus media langlebig?
Ja, das Nadelgewächs begeistert nicht nur mit seiner Anspruchslosigkeit an den Standort, sondern erfreut den Gärtner bei gewissenhafter Pflege bis ins hohe Alter mit roten Früchten und einem schönen Wuchs.
Gibt es Möglichkeiten, eine Hecke aus Koniferen auch ohne blühende Vorpflanzen farbig zu gestalten?
Wer eine Eiben Hecke ein bisschen auflockern möchte, findet in der Baumschule auch andere kleinwüchsige Sorten. Bei den Arten
- Taxus baccata ‘Fastigiata Aurea’
- Taxus baccata ‘Washingtonii’
- Taxus baccata ‘Semperaurea’
handelt es sich um Nadelgehölze, die ähnlich wie Taxus Hicksii nur drei bis fünf Meter hoch wachsen. Mit ihrem gelblichen Nadelkleid stellen sie einen interessanten Kontrast zu dem tief grünen Laub der Bechereibe dar. An den Standort stellen sie ebenso wenig Ansprüche. Somit gedeihen sie auch in schattigen Gärten.