Tomaten gehören hierzulande zum beliebtesten Gemüse. Eine besonders gute Ernte lässt sich durch die Auswahl geeigneter Pflanznachbarn erzielen. Diese 31 Pflanzen sind für eine Tomaten-Mischkultur empfehlenswert.
Mischkultur erhöht Ernte
Tomaten (Solanum lycopersicum) können in Mischkultur, also mit verschiedenen anderen Gemüsesorten auf einer Fläche zusammen angebaut werden. Allerdings müssen sich die Pflanzen dann ober- und auch unterirdisch ergänzen. Dies gilt hauptsächlich hinsichtlich der Aufnahme von Nährstoffen und der Abgabe von Düften und Wurzelausscheidungen. Kurz gesagt die einzelnen Pflanznachbarn müssen sich untereinander vertragen, dann bringt eine solche Mischkultur auch Vorteile wie
- Förderung des Wachstums
- bessere Fruchtausbildung und Erträge
- aromatischerer Geschmack
- Schutz vor Schädlingen und Krankheiten
- verhindert Bodenermüdung
Bei Auswahl beachten
Tomaten in Mischkultur vertragen sich nicht mit allen Pflanzen. Gründe dafür können unter anderem sein:
- unterschiedliche Ansprüche an den Standort, Nährstoffe und Wasserbedarf
- natürliche Wurzelausscheidungen der einzelnen Pflanzen
Die Nachtschattengewächse lieben
- Standort: sonnig, luftig, regen- und windgeschützt
- Boden: leicht feucht, humusreich, locker, durchlässig, schwach sauer
- viel Stickstoff, Kalium und Magnesium
- ausreichend Wasser, aber keine Staunässe
Nach diesen Kriterien sollten die Pflanznachbarn ausgewählt werden, dann vertragen sich die Pflanzen auch in Mischkultur gut untereinander.
Pflanzpartner für Tomaten in Mischkultur
Aufgrund des hohen Wuchses der Tomatenpflanzen eignen sich besonders niedrigwachsende Gemüsearten und Kräuter als Unterpflanzung. Dabei muss auch beachtet werden, dass Tomaten Starkzehrer sind und daher die Pflanznachbarn nicht den gleichen hohen Nährstoffbedarf benötigen, sondern eher Schwach- oder Mittelzehrer sind. Nachfolgend verschiedene gute Pflanznachbarn, mit denen die Tomaten gut harmonisieren und sich prächtig vertragen. Sie sind alphabetisch aufgelistet.
Gute Pflanznachbarn von B bis K
Basilikum (Ocimum basilicum)
- als Frühkultur möglich
- enthaltene ätherische Öle vertreiben Blattläuse
- gut gegen Weiße Fliege und Mehltau
- durch Duft werden Tomaten aromatischer
- zur Erhöhung der Wirksamkeit zusammen mit Petersilie anbauen
Bohnen (Phaseolus vulgaris)
- Schwachzehrer
- gleiche Standortansprüche: Sonne, viel Wasser, keine Staunässe
- brauchen ausreichend Platz
- können an Wurzelknöllchen Stickstoff binden
- dieser kommt Tomaten zugute
- Duft der Tomate vertreibt Blattläuse bei Bohnen
Chicorée (Cichorium intybus var. foliosum)
- Schwach- bis Mittelzehrer
- bleibt lange auf Beetfläche
- Beachtung Anbaupause von 3 bis 4 Jahren
- Abstand zu Tomatenpflanzen mindestens 30 cm
Kamille (Matricaria chamomilla)
- als Frühkultur möglich
- besitzt fungizide Eigenschaften gegen verschiedene Krankheiten und Schädlinge
Karotten (Daucus carota)
- liebt schattiges Plätzchen unter Tomaten
- lockert tiefgründig den Boden auf
- sorgt für gute Bodendrainage
- Mittelzehrer
Knoblauch (Allium sativum)
- Mittelzehrer
- Förderung Wachstum der Nachtschattengewächse
- vertreibt Wühlmäuse
- schützt vor der Weißen Fliege
Kohl (Brassica)
- vertreibt Krautwürmer und andere Schädlinge
- beide Sorten profitieren von Mischkultur
- Duft der Tomate verhindert Eiablage unter den Kohlblättern
- schützt Kohl vor Raupenfraß
Kohlrabi (Brassica oleracea var. gongylodes)
- schnell wachsend
- Mittelzehrer
- guter Lückenbüßer
- Anbaupause von vier Jahren beachten
- Pflanzung März/April
Kresse (Lepidium)
- sehr anspruchslos
- Schwachzehrer
- vorwiegend Einsatz von Gartenkresse (Lepidium sativum) und Kapuzinerkresse (Tropaeolum)
- vertreiben Blattläuse
Gute Pflanznachbarn von L bis P
Lauch (Allium porrum)
- fördert Wachstum der Tomate
- schützt vor Weißen Fliege
- wehrt Wühlmäuse ab
Lavendel (Lavandula)
- ein- und mehrjährige Halbsträucher
- locken Insekten an
- bessere Bestäubung der Tomatenpflanzen
- Schwachzehrer
- enthaltene ätherische Öle vertreiben Blattläuse und andere Schädlinge
Paprika (Capsicum)
- Starkzehrer und Nachschattengewächs
- Mischkultur möglich, einiges zu beachten:
- ausreichend Abstand, mindestens 40 bis 50 cm
- beide Arten brauchen viel Licht
- regelmäßige Nachdüngung
- Einsatz von organischen Düngern
Pastinaken (Pastinaca sativa)
- zweijährige Pflanzen
- Mittelzehrer
- lockert Boden auf
- sorgt für ausreichende Drainage
Petersilie (Petroselinum crispum)
- als Frühkultur möglich
- Schwachzehrer
- braucht kaum Nährstoffe
- enthaltene ätherische Öle vertreiben Blattläuse
- wirksam gegen Weiße Fliege und Mehltau
- Erhöhung der Wirksamkeit durch gemeinsamen Anbau mit Basilikum
Pfefferminze (Mentha x piperita)
- Heil- und Gewürzpflanze
- Schwach- bis Mittelzehrer
- enthaltene ätherische Öle vertreiben Erdflöhe, Mäuse und Ameisen
- sorgen für intensives Aroma der Tomate
- alle Sorten der Minze sind geeignet
Gute Pflanznachbarn von R bis Se
Radieschen (Raphanus sativus var. sativus)
- guter Lückenfüller
- zur Zwischenkultur geeignet
- schnellwachsend
- Schwachzehrer
Rettich (Raphanus sativus)
- Mittelzehrer
- lockert Boden auf
Ringelblume (Calendula officinalis)
- lockt Insekten an
- gut für Bestäubung der Tomate
- Abwehr von Nematoden (Fadenwürmer)
Rosmarin (Salvia rosmarinus)
- Schwachzehrer
- mehrjährig
- lockt Insekten an
- bessere Bestäubung möglich
- vertreibt Schädlinge
Salat (Lactuca sativa)
- sehr gute Pflanznachbarn
- als Frühkulturen möglich
- Schwachzehrer
- liebt halbschattige Plätze
- Einsatz bei Platzmangel
- daher als Lückenfüller hervorragend
- lockert Boden auf
- Blätter schützen vor Bodenverdunstung
- Verwendung von Blattsalat, Feldsalat, Rucola, Pflücksalat
- Kopfsalat braucht etwas mehr Platz
- Feldsalat: Aussaat bereits im Vorjahr August/September
Salbei (Salvia officinalis)
- Schwachzehrer
- mehrjährig und immergrün
- lockt Insekten an
- bessere Bestäubung möglich
- vertreibt Schädlinge wie Schnecken
- zu Tomatenpflanzen Mindestabstand 40 cm
Schnittlauch (Allium schoenoprasum)
- Geruch vertreibt Schädlinge
- Mittelzehrer
- mehrjährig und winterhart
Sellerie (Apium graveolens)
- Starkzehrer
- harmonisiert trotzdem mit Tomaten
- vertreibt Blattläuse
- Aroma geht auf Tomate über
- dadurch im Geschmack aromatischer
Gute Pflanznachbarn von Sp bis Z
Spargel (Asparagus)
- entfernt alle Pilze aus dem Boden
- verhindert Tomatenwelke (Fusariumwelke)
- Pflanzung Tomaten nach dem Spargelstechen
Spinat (Spinacia oleracea)
- gut als Frühkultur
- Aussaat März/April
- Mittelzehrer
- lockert Boden auf
- verbessert Bodenbeschaffenheit
Studentenblume (Tagetes)
- Geruch schreckt Schädlinge wie Nematoden (Fadenwürmer) oder Mottenschildläuse ab
- gute Abwehr gegen viele Krankheitserreger wie
- Pilze, Bakterien und Viren
Thymian (Thymus vulgaris)
- Schwachzehrer
- Anlockung von Insekten
- gut für Bestäubung
- enthaltene ätherische Öle vertreiben Schnecken, Blattläuse und Ameisen
Wegwarte (Cichorium intybus)
- blaue duftende Blüten locken Bienen an
- bessere Bestäubung der Tomatenpflanzen
- Schwachzehrer
- Mindestabstand zu Nachtschattengewächsen 40 cm
- mehrjährig und winterhart
Zucchini (Cucurbita pepo subsp. pepo convar. giromontiina)
- mindestens 6 Stunden Sonne
- ausreichend Platz nötig
- mindestens 60 cm Abstand zu Tomatenpflanzen
- liebt Mulchschicht genau wie Tomatenpflanzen
- dadurch Speicherung von Feuchtigkeit
- gewährleistet Gesundheit und hohe Ernteträge der Nachtschattengewächse
- fördert Wachstum und Fruchtausbildung bei der Tomate
- verbessert Bodenbeschaffenheit
- drei- bis vierjährigen Fruchtwechsel beachten
- Starkzehrer, daher regelmäßige Nachdüngung
Zuckermais (Zea mays)
- einjährig
- sonniger Standort
- entsprechender Abstand zu Tomatenpflanzen
- Starkzehrer
- daher regelmäßige Nachdüngung
Zwiebel (Allium cepa)
- liebt Sonne
- starker Duft schützt vor Wühlmäusen und Weißer Fliege
- fördert Wachstum der Tomate
- Schwachzehrer
Häufig gestellte Fragen
Ja, mehrere. Falsche Nachbarn können die Tomate am Wachstum hindern und daneben verschiedene Krankheiten wie Mehltau, das Mosaikvirus, Kraut- oder Braunfäule übertragen und ebenso die unterschiedlichsten Schädlinge anziehen. Zu solchen schlechten Nachbarn gehören unter anderem Kartoffeln, Erbsen, Gurken, Fenchel, Rotkohl und Rote Bete.
Zum Einsatz sollten hier Langzeitdünger wie beispielsweise Hornspäne oder Hornmehl kommen. Diese werden von den Bodenorganismen zersetzt und die Nährstoffe dann langsam an den Boden abgegeben. Die Pflanzen können dann je nach Bedarf die benötigten Nährstoffe aufnehmen. So können auch Schwachzehrer unter den Pflanzen richtig versorgt werden.
Bei diesen Nachtschattengewächsen handelt es sich um Tiefwurzler. Sie sollten daher immer etwas tiefer in die Erde gesetzt werden. Die Oberfläche des Topfballens kann dabei ruhig fünf Zentimeter unter der Erdoberfläche liegen. So hat die Pflanze dann die Möglichkeit, oberhalb des Ballens noch zusätzliche Wurzeln zu bilden. Diese verbessern die Standfähigkeit. Allerdings benötigen die Tomatenpflanzen zusätzlich einen Pflanzstab.