Wenn sich die Tomatenblätter Ihrer Exemplare rollen, ist schnelles Handeln gefragt. Um die Tomatenpflanzen so effektiv wie möglich wieder auf Vordermann zu bringen, müssen Sie die Ursachen des Problems kennen.
Windschäden
Ungeschützte Standorte gehören zu den am häufigsten übersehenen Ursachen für eingerollte Tomatenblätter. Sie rollen sich ein, sobald sie auf Dauer zu hohen Windgeschwindigkeiten ausgesetzt sind, die das Laub unter Druck setzen. Solanum lycopersicum sollte idealerweise vor einer Wand, Hecke oder im Gewächshaus stehen. Wird dieser Punkt bei der Standortwahl nicht beachtet, müssen Sie nicht nur mit eingerolltem Tomatenlaub rechnen, sondern einer verringerten Ernte, da sich die Pflanze nicht erholen kann. Ein nachträglicher Windschutz oder ein Standortwechsel, falls möglich, werden das Problem schnell beheben.
Wassermangel
Zu den schnell zu behandelnden Ursachen eingerollter Blätter gehört der intensive Trockenstress mit zusätzlichem Wassermangel. Tomatenpflanzen bevorzugen einen leicht feuchten Boden, was es notwendig macht, sie regelmäßig zu gießen. Vor allem über die Sommerzeit können die Pflanzen durch die auftretende Hitze und Sonne schnell austrocknen. In diesem Fall rollen sich die Tomatenblätter ein, um die Pflanze vor weiterem Trockenstress zu bewahren. Achten Sie darauf, dass längere Trockenheit Jungpflanzen dauerhaft schädigen kann. Überprüfen Sie daher das Substrat über die Daumenprobe und gießen Sie gründlich nach, wenn es zu trocken ist. In den darauffolgenden Tagen kontrollieren Sie die Pflanzen regelmäßig und wässern nach Bedarf, damit sie sich erholen kann.
Nährstoffmangel
Es kommt nicht selten vor, dass sich Tomatenblätter aufgrund eines Nährstoffmangels einrollen. In diesem Fall versucht das Nachtschattengewächs (Solanaceae) Energie zu bewahren, indem es die Fläche der Blätter temporär verringert. Um genau zu definieren, welcher Nährstoff fehlt, müssen Sie die zusätzlichen Symptome an den Blättern neben dem Einrollen beachten:
- Kalzium: deformiert und kleiner
- Zink: im oberen Drittel kleiner
- Kupfer: dunkel gefleckt
Sobald Sie den fehlenden Nährstoff gefunden haben, wenden Sie ein entsprechendes Düngemittel zur Versorgung an. In den meisten Fällen reicht eine Anwendung aus, damit sich die Blätter wieder entrollen.
Nährstoffüberschuss
Ebenso wie ein Nährstoffmangel zu den Ursachen eingerollter Tomatenblätter gehört, kann ein Überschuss an diesen dafür verantwortlich sein. Der Grund für das Kräuseln der Blätter liegt im fehlenden Grünmaterial, was regelrecht zu einer Verstopfung führen kann. Es steht nicht genügend Laub zur Verfügung, dass die Nährstoffe aufnehmen kann. Erkennbar ist das zusätzlich an einer Verfärbung des Blattwerks zu einem dunkelgrünen Farbton, der sich deutlich von der eigentlichen Farbe abhebt. Das ist zum Beispiel der Fall bei einer Überdosierung an Mangan, die ebenfalls mit den folgenden Symptomen in Verbindung steht:
- Laub trocknet aus
- Blattränder werden fleckig
Optimieren Sie den Boden. Dieser darf nicht zu sauer sein, da das Mangan sonst zu einem Problem wird. Wurde die Tomatenpflanze dagegen mit zu viel Stickstoff gedüngt, schießt sie regelrecht in die Höhe und bildet zahlreiche Blätter aus. Diese können nicht mehr mit den anderen Nährstoffen versorgt werden und rollen sich ein, um so wenig Energie wie nötig zu verbrauchen. Reduzieren Sie die Stickstoffmenge im Dünger, um das Problem zu beheben.
4 Schädlinge vorgestellt
Rollen oder kräuseln sich die Tomatenblätter ohne ersichtliche Pflegefehler, könnten Schädlinge der Grund für das Problem sein. Tomaten werden gerne von den verschiedensten Plagegeistern befallen, die ihnen ganz schön zusetzen können. Wichtig ist, dass Sie schnell etwas gegen die Tiere unternehmen, da sonst die gesamte Pflanze verendet. Die folgenden Schädlinge sind neben dem Kräuseln der Tomatenblätter an einer Vielzahl von Symptomen erkennbar:
- Blattläuse (Aphidoidea): Blattblasen und Honigtau erkennbar, fleckig
- Gewächshausmottenschildlaus (Trialeurodes vaporariorum): Blattunterseite mit Saugstellen, Honig- oder Rußtau
- Spinnmilben (Tetranychidae): hell gepunktet, Blattverlust, Gespinste erkennbar
- Tomatenrostmilbe (Aculops lycopersici): braune bis rostfarbene Verfärbungen, trocknen aus
Besonders gefährlich ist die Tomatenrostmilbe, die in den meisten Fällen zu spät identifiziert wird, was häufig die Entsorgung der betroffenen Pflanze zur Folge hat. Sie können ausschließlich mit Raubmilben bekämpft werden, während den anderen Schädlingen mit Hausmitteln problemlos zu Leibe gerückt wird. So können Sie gegen Blattläuse einen Sud aus Brennnesseln oder den Schalen von Zwiebeln anwenden. Spinnmilben dagegen werden mit Kali-Schmierseife oder durch den Einsatz natürlicher Fressfeinde beseitigt. Falls Sie weiße Fliegen erkennen, setzen Sie auf Gelbtafeln und ein Mittel aus Rapsöl. Falls Sie Schlupfwespen anschaffen wollen, gelingt das ohne größeren Aufwand.
2 Tomaten-Krankheiten
Nicht nur Schädlinge sorgen dafür, dass sich die Tomatenblätter einrollen. Es finden sich eine Vielzahl von Krankheiten, die ebenfalls zur Löffelblättrigkeit führen:
- Tomatenmosaikvirus
- Dürrfleckenkrankheit
Der Tomatenmosaikvirus wird in den meisten Fällen durch Blattläuse übertragen und breitet sich von diesem Zeitpunkt an in der Tomatenpflanze aus. Aus diesem Grund müssen Sie Ihre Exemplare nach einem Blattlausbefall gut im Auge behalten. Ob sich Ihre Gewächse mit dem Tomatenmosaikvirus infiziert haben, erkennen Sie an den folgenden Symptomen:
- Blattadern verfärben sich braun
- helle Flecken sichtbar
- Flecken ähneln einem Mosaik
- Blätter rollen sich ein
- Blätter verkümmern
- Pflanzenwachstum leidet
Separieren Sie befallene Pflanzen und entsorgen Sie diese, damit sich das Virus nicht weiter ausbreiten kann. Die Dürrfleckenkrankheit wird dagegen durch den Pilz Alternaria solani ausgelöst, der hauptsächlich Nachtschattengewächse befällt. Am häufigsten kommt es zu einer Infektion im Hochsommer, da der Pilz dauerhafte Temperaturen von über 20°C und ausreichend Feuchtigkeit benötigt. Eine Infektion ist an den folgenden Anzeichen erkennbar:
- Flecken auf Blättern erkennbar
- können bis zu 2 cm groß werden
- Farbe: graubraun bis schokobraun
- Blätter rollen ein
- Blattverlust kann folgen
- Infektion kann sich bis auf Stängel und Früchte ausbreiten
Entfernen Sie befallenes Grün und wenden Sie ein Spritzmittel aus Magermilch oder eine Mischung aus Schachtelhalm- und Rainfarnbrühe an, mit der Sie die Blätter behandeln. Ebenfalls sollten Sie eine effiziente Fruchtfolge einhalten, denn die Pilze können im Boden verbleiben und erhöhen die Chance auf eine Infektion.
Häufig gestellte Fragen
Ja, bei Tomaten bestimmen nicht selten die Jahreszeiten, ob sich die Blätter einrollen. Im Frühjahr ist das bei Jungpflanzen der Fall, deren Wurzelsystem noch nicht stark genug ausgebildet ist, was bis zu vier Wochen dauern kann. Im Sommer dagegen liegt es an der höheren Tagestemperatur, die selbst gesunden Exemplaren ein wenig zusetzt. Grund zur Besorgnis besteht nur, wenn sich die Blätter verfärben.
Falls Sie sich nicht sicher sind, ob Schädlinge der Grund für das Kräuseln der Blätter sind, sollten Sie die Erde untersuchen. Stecken Sie dafür einen dünnen Löffel in die Erde und entnehmen Sie etwas vom Substrat. Nun können Sie es auf Schädlinge untersuchen.
Häufiges Ausgeizen kann dazu führen, dass die Blätter sich rollen. Wird die Pflanze zu stark ausgegeizt, kommt es zu einem plötzlichen Überschuss an Nährstoffen, die nicht verwendet werden können. Das betrifft vor allem Blätter im unteren Drittel der Pflanze.