Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.
Farbintensiv, dekorativ und einen wohlriechenden Duft ausströmend – die Vanilleblume gehört nicht zu den häufigsten Arten innerhalb der heimischen Grünanlage, fasziniert jedoch jeden Gartenbesitzer, der sich erst einmal mit der Blume befasst hat. Die Blüten des aus Peru stammenden Borretsch- oder Raublattgewächses wenden sich stets der Sonne zu, weshalb die Pflanze auch als Sonnenwende (Heliotrop, Heliotropium) bezeichnet wird. Die Kultivierung des Gewächses gelingt leicht, wenn erst einmal der richtige Standort gewählt wurde, so dass auch Anfänger lange Freude an der Pflanze haben werden. Aber Vorsicht: Die Vanilleblume ist giftig!
Steckbrief
- überwiegend einjährig kultivierter, immergrüner Halbstrauch
- Wachstum präsentiert sich locker buschig
- erreicht eine Gesamthöhe von 30 bis 60cm
- bildet leicht brüchige Triebe aus
- ovale, oliv- bis dunkelgrüne, rau behaarte Blätter
- Blütchen in üppigen, schirmartigen Dolden
- Blüten von violetter bis dunkelblauer Farbe
- Blütezeit: zwischen Mai und September
Standort und Boden
Steht der Heliotrop nur eine unzureichende Menge an Licht zur Verfügung, kann sie diese gern beobachtete Wendung nicht vollziehen. Darüber hinaus kann ein Mangel an Sonnenstrahlen auch zum ungesunden Geilwuchs führen; die dünnen Stängel, die sich hierbei ausbilden, werden leicht vom Wind umgeknickt. Generell hat es sich bewährt, einen etwas geschützten Standort auszusuchen, der das Gewächs vor dem Einfluss von Wind und Regen bewahrt.
Als geeignete Standorte für die Vanilleblume kommt vor allem das Freiland in Frage; hier setzt man die Pflanze am besten in Gruppen auf Beeten und Rabatten. Alternativ eignet sich jedoch auch die Kultivierung auf dem Balkon, zum Beispiel in geeignete Kästen, Schale oder Kübel.
- locker
- frisch
- gut drainert
- reich an Nährstoffen
- humos
Für die Kultivierung eignet sich am besten eine nährstoffreiche Universalerde, die zur Erhöhung der Durchlässigkeit mit Perlit oder Sand gemischt wird.
Gießen und Düngen
Insbesondere während der Wachstumsphase sorgt eine regelmäßige Düngung für die Ausbildung einer reichen Blütenfülle. Während dieser Zeit sollte pro Woche 2-3g Mehrnährstoffdünger pro Liter Wasser veranschlagt werden; allerdings ist in diesem Zusammenhang auch vor einer Überdosierung zu warnen, auf die das Gewächs im Allgemeinen empfindlich reagiert. Es hat sich deshalb als sinnvoll erwiesen, sich ganz allmählich an die optimale Konzentration heranzutasten und mit einer niedrigen Dosis zu beginnen. Diese kann dann im Laufe der Zeit erhöht werden.
Pflege
Die Heliotrop benötigt eine gezielte Blütenpflege, damit sie ihre Pracht vollständig entfalten kann. Sobald die ersten Blüten erschienen sind, sollte das Gewächs immer wieder einmal zwischendurch kontrolliert werden. Verwelkte Blütendolden sind möglichst zeitnah wegzuschneiden; dann werden sich weitere Blüten entwickeln, wobei gleichzeitig die Samenbildung verhindert wird. Die auf diese Weise geernteten Blüten können im Anschluss getrocknet und dann für ein Potpourrie verwendet werden, das noch eine ganze Zeit einen vanilligen Duft im Haus verbreitet.
Neben der Blütenpflege hat sich auch ein gezielter Rückschnitt bei der Vanilleblume bewährt. Die Schneidemaßnahmen werden am besten im Frühling durchgeführt und erfolgen dann drastisch; bis auf eine Höhe von 10-15cm wird das Gewächs eingekürzt. Auf diese Weise wird ein kompakter und dicht verzweigter Wuchs erreicht.
Überwintern
- möglichst kühl
- hell
- Temperaturen um 5°C
Vor den ersten Frösten muss die Heliotrop unbedingt ins Haus geholt werden. Dann ist ein Umzug in eine frostfrei gehaltene Garage, auf den Dachboden oder in einem hellen Keller sinnvoll. Auch ein kaltes Gewächshaus kann sich als Winterquartier eignen. Es ist damit zu rechnen, dass die Vanilleblume während der kalten Jahreszeit ihre Blätter und einige Triebe verliert.
Die vertrockneten Pflanzenteile sind dann im Frühjahr zu entfernen und bis auf lebendiges Pflanzenmaterial zurückzuschneiden. Erst wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind, kann dann der Umzug ins Freie erfolgen; es hat sich in diesem Zusammenhang als sinnvoll erweisen, das Gewächs zunächst vorsichtig an die Sonne zu gewöhnen. Die Vanilleblume sollte zunächst etwa zwei Wochen im Freien stehen, bevor ihr der endgültige sonnendurchflutete Standort zugewiesen wird.
Pflanzen und Vermehren
Die Vermehrung der Heliotropium erfolgt entweder mit Hilfe von Stecklingen oder durch gezielte Aussaat. Wer die Vervielfältigung mit Samen vornehmen möchte, sollte hochwertiges Saatgut vom Fachhändler verwenden. Die Anzucht ist bereits ab Ende Januar möglich; aber auch im Herbst und Frühling kann die Vermehrung erfolgen. Es handelt sich bei den Samen der Vanilleblume um Lichtkeimer, die am besten unter Glas herangezogen werden. Hierzu sät man das Saatgut zwischen Februar und März in ein Zimmergewächshaus aus und lässt diese anschließend keimen.
Dabei sollte eine Bodentemperatur zwischen 18°c und 20°C vorherrschen. Die reguläre Keimzeit beträgt etwa zwei Wochen; im Anschluss müssen die Keimlinge vereinzelt werden. Bis zum Auspflanzen an den endgültigen Standort können dann drei Pflanzen in einen großen Topf gesetzt werden. Eine Entspitzung der einzelnen Exemplare erfolgt, wenn die Jungtriebe eine Größe von etwa 10cm erreicht haben. Auch ein Vorziehen von Vanilleblumen, die bereits im Mai blühen sollen, ist mit Hilfe von Samen möglich. Dann sollten folgende Aspekte beachtet werden:
- Aussaat im Vorjahr bis spätestens Juni
- Überwinterung ab Spätherbst, dabei wenig wässern
- Auspflanzung im darauf folgenden Frühjahr
- Rückschnitt im Frühjahr
Alternativ zur Vermehrung durch gezielte Aussaat kann die Vervielfältigung auch mit Hilfe von Stecklingen erfolgen. Zu diesem Zweck werden die verholzende Triebe im Juni von der Pflanze abgeschnitten; diese sollten eine Länge von insgesamt 10cm aufweisen. Die Stecklinge können anschließend in einen Topf mit geeignetem Substrat gesetzt werden.
Krankheiten und Schädlinge
Charakteristische Krankheiten sind bei der Vanilleblume nicht zu erwarten; lediglich beim Auftreten von Pflegefehlern oder einem ungeeigneten Standort können diverse Symptome, wie Wachstumsstörungen oder Blühfaulheit auftreten. Zu den häufig auftretenden Schädlingen gehören Blattläuse und Weiße Fliegen, die insbesondere während der Überwinterung auftreten. Ist das Gewächs von der Weißen Fliege befallen, ergibt sich folgendes charakteristisches Schadbild:
Vergilbungen und Flecken auf den Blättern
- Eintrocknen der Blätter bei starkem Befall, Blattverlust
- Honigtau auf den Blattoberseiten
- bei Berührung der Pflanze fliegen die Insekten zahlreich auf
Bei einer Überwinterung in einem Gewächshaus hat es sich bewährt, vorbeugend natürliche Feinde der Weißen Fliege einzusetzen. Hierzu gehören vor allem Schlupfwespen und Spinnen. Darüber hinaus gehört das Anbringen von Gelbtafeln zu den effektiven Präventionsmaßnahmen. Ist die Vanilleblume hingegen von Blattläusen befallen, zeigen sich die Blätter meist stark eingerollt und gekräuselt sowie teils blasig aufgetrieben. Die klebrigen Pflanzenteile sind häufig von einem schwarzen Pilzbelag überzogen, während die Schädlinge selbst dicht gedrängt an den Unterseiten der Blätter zu finden sind. Die Bekämpfung der Schädlinge erfolgt am besten mit natürlichen Mitteln, zum Beispiel mit Seifenlösungen oder dem gezielten Abspritzen mit einem Wasserschlauch. Auch Rainfarntee und Brennnesselauszug schaffen wirksam Abhilfe.
Häufig gestellte Fragen
Was ist zu tun, wenn einzelne schlaff herunter hängende Blätter zu sehen sind?
In diesem Fall handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Wassermangel. Besonders drastischer Wasserverlust macht sich auch durch braune Ränder an den Blättern bemerkbar. Dann sollte das Gewächs zügig mit Feuchtigkeit versorgt werden. Meist hat sich die Vanilleblume nach einem angepassten Gießverhalten sehr schnell wieder erholt.
Welche beliebten Sorten sind von der Helitrop erhältlich?
Die verschiedenen Sorten unterscheiden sich besonders hinsichtlich der unterschiedlichen Blütenfarben und -variationen. Besonders große Blütendolden bietet beispielsweise die Sorte Gruppenkönigin aus, wobei die Blüten selbst in einem dunklen Violettton erscheinen. Schloss Ahrensburg hingegen beeindruckt durch seine intensive mittelblaue Farbe und ist besonders für Hobbygärtner geeignet, die eine früh blühende Sorte suche; allerdings gehört diese Variation mit einer maximalen Gesamthöhe von 30cm zu den kleinen Vanilleblumen. Ist ein kompakter Wuchs gewünscht, sollte man hingegen zu Marine greifen, einer Sorte mit tiefblauen Blüten. Auch anhand der Blätter können Vanilleblumen unterschieden werden. Aurea entwickelt goldgelbe Blätter, während die Blattfarbe der Sorte Lord Robert dunkel Violett erscheint.