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Vogeleier bestimmen: 20 Vogelarten mit Bild

Vogeleier bestimmen

Wer mit offenen Augen durch die Natur geht, findet leere Eierschalen von Vögeln oder bebrütete Nester, die nur kurzzeitig verlassen wurden. Die Vogelarten lassen sich oft anhand der Vogeleier bestimmen.

Vogeleier von A bis B

Amsel (Turdus merula)

Die Amsel gilt eigentlich als Zugvogel. Aufgrund des wärmer werdenden Klimas und ihrer Flexibilität hinsichtlich der Nahrung bleibt sie in warmen Wintern hier.

Amselgelege mit Eiern und Jungtieren
  • Aussehen: grüne Grundfarbe, mäßig glänzend, braune Sprenkel und Flecken
  • Eiergröße: ca. 29 mm lang, ca. 21 mm breit
  • Gelegegröße: 4 bis 5 Stück
  • Ablageort: Nester in Bäumen und Sträuchern, gelegentlich auch in Bodennähe
  • Brutdauer: 10 bis 19 Tage

Hinweis: Gelegentlich können die Gelege größer sein und aus bis zu sieben Eiern bestehen. In diesem Fall legen andere Weibchen zusätzlich Vogeleier in das Nest ab.

Blaumeise (Cyanistes caeruleus)

Die Blaumeise gehört zu den häufigsten Vogelarten in Mitteleuropa. Sie sind sehr flexibel, was die Anpassung an ihren Lebensraum angeht, und sind sowohl im Siedlungsbereich als auch im Wald zu finden.

Nest der Blaumeisen mit Eiern
  • Aussehen: weiße Grundfarbe, schwach glänzend, dunklere und hellere rötlich-braune Flecken, vorwiegend an der abgeflachten Seite gefleckt
  • Eiergröße: ca. 16 mm lang, ca. 13 mm breit
  • Gelegegröße: 4 bis 14 Stück
  • Ablageort: Baumhöhlen, Nistkästen
  • Brutdauer: 13 bis 15 Tage

Buchfink (Fringilla coelebs)

Buchfinken brüten meist zwei Mal pro Jahr. Die Brutzeit geht von April bis August.

Buchfinkeneier
Quelle: nottsexminer, Chaffinch Collage (4590027922), Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY-SA 2.0
  • Aussehen: hellbrauner oder bläulich-weißer Grundton, rötliche bis dunkelbraune Flecken, gelegentlich auch feine Streifen, Flecken können Grundton überdecken
  • Eiergröße: ca. 19 mm lang, ca. 15 mm breit
  • Gelegegröße: 4 bis 6 Stück
  • Ablageort: Nester aus Wurzeln, Halmen und Moos, in mindestens 2 m Höhe in Hecken oder Bäumen
  • Brutdauer: 13 bis 14 Tage

Buntspecht (Dendrocopos major)

Der Buntspecht ist nicht nur ausschließlich in Waldgebieten zu finden, sondern auch in Siedlungen oder Gärten. Er brütet meist ein Mal im Jahr in der Zeit von April bis August.

Buntspechtei
Quelle: Didier Descouens, Dendrocopos major MHNT 232, Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY-SA 4.0
  • Aussehen: schmutzig weiß
  • Eiergröße: ca. 20 mm lang, ca. 29 mm breit
  • Gelegegröße: 4 bis 7 Stück
  • Ablageort: Bruthöhlen, bevorzugt in morschen Stämmen, auch in Fassaden oder Dachbalken
  • Brutdauer: 11 bis 12 Tage

Von E bis G

Eisvogel (Alcedo atthis)

Der Eisvogel benötigt ein optimales Umfeld, um sich fortzupflanzen. Er braucht fischreiche Gewässer, an denen es Steilküsten gibt, wo er Bruthöhlen anlegen kann.

Eisvogeleier
Quelle: Didier Descouens, Alcedo atthis MHNT ZOO 2010 11 160 Arcy-sur-Cure, Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY-SA 3.0
  • Aussehen: weiß, glatt, anfangs leicht rosa, fast kugelrund
  • Eiergröße: ca. 22 mm lang, ca. 16 mm breit
  • Gelegegröße: 6 bis 7 Stück
  • Ablageort: Niströhren an steilen Uferbereichen
  • Brutdauer: 17 bis 21 Tage

Elster (Pica pica)

Die Elster ist einfach anhand ihres schwarz-weißen oft bläulich glänzenden Gefieders zu bestimmen. Sie wird oft als diebisch bezeichnet, da sie eine Affinität für glänzende Objekte hat, die sie nicht selten in ihre Nester trägt.

Eier der Elster (Pica pica)
  • Aussehen: blassgrüne bis lehmfarbene Grundfarbe, bräunliche bis olivgrüne Flecken
  • Eiergröße: ca. 33 mm lang, ca. 24 mm breit
  • Gelegegröße: 5 bis 7 Stück
  • Ablageort: Nester in Hecken oder Laubbäumen
  • Brutdauer: 17 bis 22 Tage

Feldlerche (Alauda arvensis)

Die Feldlerche gehört zu den wenigen Arten, die ihr Gelege am Boden haben. Durch die intensive Bewirtschaftung werden die Gelege während der Brutzeit von April bis August häufig zerstört, wodurch die Population immer geringer wird.

Feldlerchennest mit Eiern
Quelle: Weddi, Segelflugplatz Eudenbach Juni 2019 IMG 20190627 131020, Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY-SA 4.0
  • Aussehen: weiße bis hellbraune Grundfarbe, graue bis braune Flecken
  • Eiergröße: ca. 24 mm lang, ca. 16 mm breit
  • Gelegegröße: 3 bis 5 Stück
  • Ablageort: Mulden am Boden, werden mit Gräsern ausgekleidet
  • Brutdauer: 11 bis 14 Tage

Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus)

Wenn Sie ein Nest eines Gartenrotschwanzes finden, sind die Vogeleier der Art aufgrund ihres ungewöhnlichen Farbtons einfach zuzuordnen. Die Vögel brüten meist ein Mal pro Jahr in der Zeit von April bis August.

Nest des Gartenrotschwanzes mit Eiern
  • Aussehen: grün-blau
  • Eiergröße: ca. 19 mm lang, ca. 14 mm breit
  • Gelegegröße: 3 bis 7 Stück
  • Ablageort: Baumhöhlen, Astlöcher, ehemalige Spechthöhlen, Nistkästen
  • Brutdauer: 12 bis 14 Tage

Hinweis: Die Vogeleier des Stars sehen ähnlich aus. Sie sind jedoch deutlich größer als die Eier des Gartenrotschwanzes.

Grünfink (Chloris chloris)

Aufgrund des Finkensterbens, bei dem es sich um einen Parasitenbefall handelt, der durch unhygienische Futterstätten verursacht wird, geht der Bestand rasch zurück. Um den Bestand zu sichern, sind vor allem saubere Wasserstellen mit Frischwasser wichtig.

Grünfinkeier
  • Aussehen: weißliche Grundfarbe, dunkelbraune Flecken und Punkte
  • Eiergröße: ca. 20 mm lang, ca. 14 mm breit
  • Gelegegröße: 5 bis 6 Stück
  • Ablageort: Nester aus Halmen in Hecken
  • Brutdauer: 13 bis 14 Tage

Grünspecht (Picus viridis)

Der Grünspecht ist vorwiegend im Wald oder in waldnahen Gärten zu finden. Er brütet wie andere Specht-Arten einmal pro Jahr von April bis August.

Grünspechteier
Quelle: Didier Descouens, Picus viridis MHNT ZOO 2010 11 162 HdB Miramas, Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY-SA 3.0
  • Aussehen: reinweiß
  • Eiergröße: ca. 31 mm lang, ca. 23 mm breit
  • Gelegegröße: 5 bis 8 Stück
  • Ablageort: Baumhöhlen, gelegentlich Nistkästen
  • Brutdauer: 14 bis 17 Tage

Von H bis M

Hausspatz (Passer domesticus)

Nicht ohne Grund gibt es viele Spatzen, denn sie können bis zu vier Mal im Jahr von März bis September brüten.

Nest vom Hausspatz mit Eiern
  • Aussehen: weißlicher bis schwach grün-grauer Grundton, graue oder braune Flecken, Flecken können die Grundfarbe durch ihre Größe überdecken
  • Eiergröße: ca. 15 mm lang, ca. 22 mm breit
  • Gelegegröße: 4 bis 6 Stück
  • Ablageort: Nischen, Höhlen, meist in kleinen Kolonien
  • Brutdauer: 10 bis 22 Tage

Haustaube (Columba livia f. domestica)

Die Haustaube ist vorwiegend im Siedlungsbereich anzutreffen. Sie vermehrt sich stark und kann bis zu vier Mal im Jahr brüten, weshalb sie vor allem im urbanen Raum als Problemtier aufgrund des aggressiven Kots gilt.

Taubeneier im Nest
  • Aussehen: weiß
  • Eiergröße: ca. 26 mm lang, ca. 31 mm breit
  • Gelegegröße: 2 bis 3 Stück
  • Ablageort: Nester an und in Gebäuden
  • Brutdauer: 16 bis 18 Tage

Hinweis: Die Herkunft der sogenannten Stadttaube ist bisher noch nicht geklärt. Es wird bisher angenommen, dass es sich dabei um verwilderte Haustauben handelt, die sich vermehrt haben.

Kleiber (Sitta europaea)

Der Kleiber ist anhand von seinem Verhalten zu erkennen, denn er läuft buchstäblich kopfüber Wände und Baumstämme hinunter. Die Vögel brüten früh im Jahr und bei geeigneter Witterung erfolgt die erste Eiablage im März.

Kleiberei
Quelle: Tragopogon, Kleiberei, Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY-SA 3.0
  • Aussehen: milchig-weißer Grundton, rostrote Flecken
  • Eiergröße: ca. 19 mm lang, ca. 15 mm breit
  • Gelegegröße: 5 bis 9 Stück
  • Ablageort: Baumhöhlen, geeignete Brutkästen
  • Brutdauer: 14 bis 18 Tage

Kohlmeise (Parus major)

Die Kohlmeise brütet meist zwei Mal jährlich in der Zeit von März bis August.

Kohlmeiseneier
  • Aussehen: schwach glänzend, weißer Grund, ziegelrote bis rotbraune Flecken oder Sprenkel
  • Eiergröße: ca. 17 mm lang, ca. 13 mm breit
  • Gelegegröße: 6 bis 12 Stück
  • Ablageort: Baumhöhlen, Nistkästen
  • Brutdauer: 10 bis 17 Tage

Tipp: Fast alle Meisen-Arten profitieren von Nistkästen als Bruthöhlen. Wichtig dabei ist, dass die Einfluglöcher die geeignete Größe haben, damit sie nicht von anderen Vögeln benutzt werden.

Mehlschwalbe (Delichon urbicum)

Gelege von Schwalben lassen sich daran erkennen, dass die Nester meist an den Außenwänden angeklebt werden. Im optimalen Fall brüten die Mehlschwalben zwei Mal pro Jahr.

Mehlschwalbeneier
Quelle: Klaus Rassinger und Gerhard Cammerer, Museum Wiesbaden, Delichon urbicum MWNH 1881, Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY-SA 3.0
  • Aussehen: reinweiß
  • Eiergröße: ca. 19 mm lang, ca. 13 mm breit
  • Gelegegröße: 3 bis 5 Stück
  • Ablageort: in kleinen Kolonien an Hauswänden, Felsvorsprüngen, Nester aus Lehm- oder Erdklümpchen
  • Brutdauer: 17 bis 20 Tage

Von R bis Z

Rotkehlchen (Erithacus rubecula)

Das Rotkehlchen gehört wohl zu den bekanntesten heimischen Singvögeln überhaupt. Die Bodenbrüter brüten von April bis August.

Nest des Rotkehlchens mit Eiern
  • Aussehen: gelblich, braun gepunktet
  • Eiergröße: etwa 20 mm lang, 15 mm breit
  • Gelegegröße: 4 bis 6 Stück
  • Ablageort: im Gras, in Erdlöchern, im Unterholz
  • Brutdauer: etwa zwei Wochen

Star (Sturnus vulgaris)

Der Star ist einfach zu bestimmen anhand seines schönen grünlich glänzenden und mit weißlichen Sprenkeln übersätem Gefieder. Er gehört zu den häufigsten Vogelarten und brütet, je nach Witterung, bis zu zwei Mal pro Jahr.

Stareneier
  • Aussehen: hellgrün bis hellblau
  • Eiergröße: ca. 31 mm lang, ca. 21 mm breit
  • Gelegegröße: 4 bis 8 Stück
  • Ablageort: Baumhöhlen, Felsspalten, Hohlräume an Gebäuden, Nistkästen
  • Brutdauer: 11 bis 13 Tage

Stieglitz (Carduelis carduelis)

Der Stieglitz wählt für den Nestbau oftmals einen Platz in hohen Baumkronen. Dort brütet das Weibchen zwischen April und Juli im Regelfall zweimal.

Stieglitznest mit Eiern und Jungtieren
  • Aussehen: blassblau-weißlich grundiert, braun-schwarz gefleckt 
  • Eiergröße: ca. 17 mm lang, etwa 13 mm breit
  • Gelegegröße: 4 bis 6 Eier
  • Ablageort: an Astenden, nahe Astgabeln
  • Brutdauer: 12 bis 14 Tage

Stockente (Anas platyrhynchos)

Auf der Suche nach geeigneten Brutplätzen verirren sich Stockenten besonders im besiedelten Raum gerne in Gartenteiche oder nutzen sogar höher gelegene Fensterkästen, um dort ihre Vogeleier abzulegen. Es spricht nichts gegen höher gelegene Brutplätze, die Jungen sollten jedoch rechtzeitig vor dem Schlüpfen abgesichert werden, damit sie nicht runterfallen und nach dem Schlüpfen am Boden in Sichtweite der Ente ausgesetzt werden.

Eier der Stockente
  • Aussehen: cremeweiß bis grün-grau
  • Eiergröße: ca. 57 mm lang, ca. 41 mm breit
  • Gelegegröße: 7 bis 16 Stück
  • Ablageort: in Bodenmulden in der Nähe von Gewässern
  • Brutdauer: 25 bis 28 Tage

Zaunkönig (Troglodytes troglodytes)

Der Zaunkönig gilt als schlauer Vogel, was in vielen Fabeln und Geschichten immer wieder aufgegriffen wird. Die Vögel brüten in der Regel zwei Mal pro Jahr in der Zeit von April bis August.

Eier des Zaunkönigs
  • Aussehen: mattweiße Grundfarbe, rostrote Punkte
  • Eiergröße: ca. 17 mm lang, ca. 12 mm breit
  • Gelegegröße: 5 bis 7 Stück
  • Ablageort: Bodenbrüter in Wäldern mit dichter Vegetation
  • Brutdauer: 15 bis 16 Tage

Häufig gestellte Fragen

Wie kann einem verlassenen Gelege geholfen werden?

Nur weil die Elternvögel aktuell nicht im Nest sitzen, muss das Nest nicht verlassen sein. Viele Vögel verlassen kurzzeitig das Nest, damit die Vogeleier nicht zu heiß werden, wodurch die Embryonen absterben könnten. Erst wenn das Gelege von den Eltern länger nicht mehr besucht wird, und die Eier drohen zu unterkühlen, sollten sie vorsichtig warmgehalten und zu einer Auffangstation für Wildtiere gebracht werden, wo die Eier unter geeigneten Bedingungen bebrütet werden können.

Kann ich Vogeleier bei einem Kälteeinbruch retten?

Nein, die Elternvögel verlassen meist das Gelege erst, wenn sie erkennen, dass der Embryo abgestorben ist. Es ist schwer zu erkennen, ob ein Gelege durch Frost in Gefahr ist oder nicht. Alternativ können Sie den Vögeln durch geeignete Futterquellen eine gute Hilfe für eine erneute Brut bieten. Selbst Vögel, die nur einmal pro Jahr brüten, starten gelegentlich einen zweiten Versuch, wenn die Bedingungen anschließend optimal sind.

Warum befindet sich im Nest ein deutlich größeres Ei?

Weicht die Größe der Vogeleier deutlich ab, kann es sein, dass ein Kuckuck (Cuculus canorus) ein Ei im Nest eines Wirtstieres für die Brut abgelegt hat. Eines der häufigsten Wirtstiere ist der Gartenrotschwanz, weshalb sich ein farblich angepasstes, jedoch deutlich größeres grün-blaues Ei im Nest befinden kann.

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