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Farbenfroh, pflegeleicht und immer wieder für eine Überraschung gut – das Wandelröschen wird auch in unseren Breiten immer beliebter. Ursprünglich in den tropischen Gebieten Amerikas beheimatet, wird das frostempfindliche Gewächs hierzulande meist als Kübelpflanze gezogen. Lesen Sie hier, wie das Wandelröschen richtig überwintern.
Vorbereitung für den Winter – Schneidemaßnahmen
Wandelröschen zeigen sich Frost gegenüber sehr empfindlich. Aus diesem Grund sind bei der Überwinterung bestimmte Aspekte zu beachten. Bevor jedoch eine Umsiedlung in das Winterquartier erfolgen kann, ist eine entsprechende Vorbereitung des Gewächses notwendig. Hierzu gehört vor allem ein gezielter Rückschnitt; durch diese Maßnahme gleitet das Gewächs wesentlich leichter in den Zustand der Winterruhe über. Darüber hinaus erhält das Wandelröschen auf diese Weise eine kompaktere Form, so dass eine Platz sparende Überwinterung möglich ist. Nicht zuletzt werden auch die Überwinterungsreviere vergrößert: Die Pflanze kann man nach einem Rückschnitt auch in dunklen Räumen einlagern.
- bester Schnittzeitpunkt: Herbst
- zunächst verblühte Blütendolden entfernen
- anschließend Triebe einkürzen
- Stärke des Rückschnitts abhängig vom Winterquartier
- je dunkler desto radikaler
- ohne Laub kein Lichtbedarf
Überwinterung im Wohnzimmer
Eine helle Überwinterung kann beispielsweise im Wohnzimmer erfolgen; hier ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Pflanze keine echte Ruhepause einlegt und – genau wie die Ursprungspflanze in den Tropen – auch im Winter wächst und Blüten ausbildet.
Bei der Überwinterung im Wohnzimmer sind folgende Aspekte zu beachten:
- als Winterquartier eignet sich ein Blumenfenster
- regelmäßige Bewässerung
- alle 4 Wochen düngen
- Verblühtes entfernen
Wer sein Wandelröschen im Wohnzimmer überwintert, sollte jedoch bedenken, dass es sich hierbei um ein sehr ungünstiges Winterquartier handelt; zwar benötigen die Gewächse in ihrem Ursprungsort ebenfalls keine Winterruhe – aber dort sind Luftfeuchtigkeit und Lichtintensität ideal, die in unseren Breiten so perfekt nicht erreichbar sind. In Deutschland bedeutet diese Überwinterung deshalb einen erheblichen Stress für die Pflanze, die sich anschließend anfällig präsentiert und insgesamt geschwächt daraus hervorgeht. Außerdem ist die Gefahr eines Schädlingsbefalls erheblich größer als bei einer klassischen Überwinterung in dunklen Räumen. Diese erhöhte Anfälligkeit zeigt sich dann häufig auch noch im darauf folgenden Sommer.
Überwinterung im Keller und Kalthaus
Etwas besser eignet sich die Überwinterung in einem Keller, da hier das Wandelröschen eine Winterruhe einlegen kann. Allerdings sollte es sich wirklich um eine dunkle Räumlichkeit handeln und vorher kräftig zurückgeschnitten worden sein.
Ein optimales Winterquartier stellt jedoch vor allem das Kalthaus dar; hier kann man diese Ruhe künstlich erzwingen und anschließend ideale Bedingungen der Überwinterung bieten. Vor dem ersten Frost stellt man das Wandelröschen an einen kühlen und hellen Ort, an dem dauerhaft Temperaturen um 10°C herrschen, klassischerweise in einem Kalthaus. Alternativ kann jedoch auch ein kühles Treppenhaus gewählt werden, wenn hier die Temperaturen relativ konstant sind und nur kurzfristig auf maximal 5°C absinken.
Überwinterung im Garten
Wandelröschen gedeihen während der Sommermonate besonders gut im Garten, weil hier die Lichtverhältnisse optimal sind und insbesondere bei vielen Sonnenstunden auch ein ausreichendes Maß an Wärme gewährleistet ist. Allerdings ist eine Überwinterung im Freien grundsätzlich nicht zu empfehlen, da die Pflanze bereits bei wenigen Grad unter Null erhebliche Schäden davonträgt. Selbst bei einer optimalen Abdeckung, zum Beispiel mit Laub, ist die Überwinterung im Garten nicht möglich.
Pflege während der Überwinterung
Für eine optimale Überwinterung des Wandelröschens sollte man unbedingt folgende Aspekte beachten:
- mäßig gießen
- keine Düngung
- kein weiterer Schnitt
- auf Schädlingsbefall achten
Die Größe der Wasserportionen ist vom jeweiligen Winterstandort der Pflanze abhängig. Je kühler das Gewächs überwintert wird, umso weniger darf gegossen werden. Am besten prüft man vor jeder Bewässerung, ob eine erneute Wassergabe notwendig ist; wenn sich die Oberfläche des Substrats wirklich trocken anfühlt, darf erneut gegossen werden.
Egal welches Quartier für die Überwinterung des Wandelröschens gewählt wird – optimale Bedingungen werden in keinem Fall erreicht werden. Aus diesem Grund lassen während dieser Zeit in der Regel sowohl Wuchskräfte als auch die allgemeinen Abwehrkräfte nach. Schädlinge können deshalb insbesondere im Winter zu einem Problem werden. Dabei gilt: Vor allem wenn die Überwinterung im Haus erfolgt, ist mit einem Befall von Schädlingen zu rechnen, zum Beispiel der Weißen Fliege; auch ein Pilzbefall ist möglich. Aus diesem Grund ist eine regelmäßige Kontrolle jedes einzelnen Exemplars unbedingt erforderlich.
Pilze und Schädlinge bekämpfen
Der Befall von Pilzen macht sich beim Wandelröschen häufig erst bemerkbar, wenn diese beim Neuaustrieb schwarze Blätter entwickeln. In diesem Fall ist es wichtig, jeden befallenen Trieb deutlich bis in den gesunden Pflanzenbereich zurückzuschneiden.
Der Befall der Weißen Fliege ist anhand eines charakteristischen Schadbilds zu erkennen:
- Blätter fleckig und vergilbt
- bei starkem Befall Austrocknen und Blattverlust
- Honigtau auf den Blattoberseiten
- bei Berührung fliegen die Insekten auf
Als vorbeugende Maßnahme hat es sich bewährt, das Überwinterungsquartier immer wieder einmal vorsichtig zu lüften. Bei einem akuten Befall können darüber hinaus Gelbtafeln zum Einsatz kommen; notfalls helfen auch nützlingsschonende Präparate, die in der Regel mehrmals in kurzen Abständen gespritzt werden müssen.
Nachbereitung – Pflege nach der Überwinterung
- Pflanze behutsam auf bevorstehende Zeit im Freien vorbereiten
- mit Auswinterung bereits im Februar beginnen
- zunächst etwas wärmere Umgebung wählen
- Wandelröschen unbedingt vor Zugluft schützen
- Pflanze zurückschneiden (um etwa ein Drittel)
- ohne Rückschnitt vor dem Winter auch radikaler
- schwache, während des Winters gebildete Triebe entfernen
- gießen und düngen erst nach Ausbildung kräftigerer Triebe
- ins Freie erst, wenn keine Frostgefahr mehr
- pralle Sonne unbedingt vermeiden (Verbrennungsgefahr der Blätter)
- im Schatten, Halbschatten oder unter einem Sonnenschirm Pflanze langsam an direkte Sonneneinstrahlung gewöhnen
Häufig gestellte Fragen
Insbesondere bei einer dunklen Überwinterung ist das spärliche Aussehen des Wandelröschens eher die Regel; hier ist kein Handlungsbedarf angezeigt.
Wenn nach der Überwinterung die Blüten im Folgejahr zu spät erscheinen, ist die Auswinterung nicht optimal erfolgt. Bereits im Februar sollte man das Gewächs unbedingt wärmer und heller stellen. Dann kann mit einer rechtzeitigen Blütenbildung gerechnet werden.