Viele verschiedene Sorten von Ziergräsern mit den unterschiedlichsten Farbgebungen verschönern die hiesigen Gärten und Vorgärten. Bei den Ziergräsern handelt es sich meist um winterharte Stauden, die nach dem Winter im frühen Frühling direkt beginnen wieder auszutreiben. Bei anderen hingegen kommt es erst im Sommer zum Austrieb.
Wer seinen Garten richtig plant, kann sich neben der Farbenpracht auch über hochwachsende und bodendeckende Gräser freuen. Zudem gibt es Sorten für den Schatten, den Halbschatten sowie den sonnigen Standort. Wann alle diese Gräserarten wieder austreiben, wird im folgenden Artikel erklärt.
Ziergräser
- Oberbegriff für Vielfalt von Stauden
- entwickeln lange Halme und meist auch dekorative Blüte
- je nach Art und Herkunft für sonnige, halbschattige oder schattige Standorte geeignet
- Wuchshöhe von bodendeckend bis zu über 2 Metern
- zahlreiche Farbgebungen
- in der Regel winterhart
- Überwinterung im Freien möglich
Frühe und späte Gräser
Frühe Gräser (Cold-Season-Gräser)
Frühe Gräser sind in der Regel kleiner und oft auch unauffälliger, als die späten Sorten. Dennoch haben sie eine Eigenschaft, die nicht zu unterschätzen ist. Sie können auch im Winter noch mit frischem Grün, Rot, Blau oder Bronze aufwarten und bieten so im winterlichen Garten einen echten Farbtupfer.
Die frühen Gräser, bei denen die Sorten gegenüber denen der späten Gräser recht überschaubar sind, weisen die folgenden Merkmale auf:
- winter- oder immergrün
- schattenliebend
- wachsen auch bei niedrigen Temperaturen
- treiben zeitig im Februar/März
- erste Blüte im Frühling
- Ruhephase bereits im Sommer
- sorgen für Grün im winterlichen Garten
- vermehrt handelt es sich hier um kleine Arten
Sorten von frühen Gräsern
Japan-Segge
1. Weißrand-Japan-Segge
- weiß-grün gestreifte Blätter
- Wuchshöhe bis 40 Zentimeter
- als Unterpflanzung unter Bäume und Sträucher
2. Goldrand-Japan-Segge
- gelb-grünes Laub
3. Riesen-Segge (Hängende Segge)
- Blütenstiele bis 120 Zentimeter
- Blätter nur bis 50 Zentimeter
Neben den Japan-Seggen sind auch die Neuseeland-Seggen mit ihren Brauntönen und überhängendem Laub sehr beliebt in den hiesigen Gärten.
Wald-Marbeln
Die Wald-Marbeln zeichnen sich besonders durch ihre wintergrünen Horste aus. Sie blühen in der Regel zwischen April und Juni und eignen sich somit auch zu einer Kombinationspflanzung mit frühblühenden Zwiebelblumen.
Blaustrahlhafer
- bis zu einem Meter hohe Blüten
- Blatthorst nur 40 Zentimeter hoch
- Sorte “Saphirstrudel” besonders empfehlenswert
Schwingel
Auch die Ziergräser der Schwingel-Arten bieten gerade im Winter dekorative Einblicke in den Garten. So sorgt der Blauschwingel mit seinen Blättern für einzigartige blaue Töne im tristen Gartenbeet. Es gibt hier ebenfalls verschiedene Sorten, wie den eisblauen “Elijah Blue”. Frischgrünes Laub auch im Winter bietet hingegen der nur 15 Zentimeter hoch werdende Bärenfellschwingel der als Bodendecker dichte Matten bildet.
Späte Gräser (Warm-Season-Gräser)
Wie der Name schon vermuten lässt, treiben die Warm-Season-Gräser auch erst aus, wenn es wärmer geworden ist. Das ist in der Regel erst im Mai nach den Eisheiligen. Dafür bieten Sie ihre Blüte aber auch erst im Spätsommer und bringen so den herbstlichen Garten zum Strahlen. Hierzu gibt es noch die weiteren Anmerkungen
- behalten abgestorbenes Laub als Winterschutz
- daher erst im Frühjahr schneiden
- Verblühtes vor dem Winter entfernen
- variieren in einer großen Farbenvielfalt
Sorten von späten Gräsern
Chinaschilf
- “Nippon”: kupferfarben
- “Silberfeder”: goldgelb
- “Malepartus”: rotbraun
- “Ghana” und “Ferner Osten”: dunkles Rot
Gerade die dunklen Sorten bieten mit ihren silbrigen Blütenständen einen besonders anmutigen Kontrast zu ihrem Laub.
Rutenhirse
Rutenhirse ist in den hiesigen Gärten aufgrund ihrer Herbstfärbung sehr beliebt. Das hat die folgenden Gründe:
- Sorten “Strictum” und “Heavy Metal” erstrahlen in hellem Gelb
- Sorten “Rehbraun”, “Heiliger Hain” und “Shenandoah” leuchten überwiegend Rot
- Rotstrahlbusch: ab Juni rote Blattspitzen; ab September insgesamt prachtvoll in Rotbraun
Japanisches Blutgras
Lampenputzergras und Riesen-Pfeifengras
Diese beiden späten Ziergräser wechseln ihre Halmfarben im Herbst in ein leuchtendes Gelb. Eine Blüte entwickelt sich hier nicht, doch mit den bunten Halmen bringen diese beiden Gräser viel Farbe in den herbstlichen Garten. Sie eignen sich daher auch gut für eine gemeinsame Pflanzung mit immergrünen, kleinen Sträuchern oder rotlaubigen Stauden. Die leuchtend gelbe Wirkung kann so noch verstärkt werden.
Häufig gestellte Fragen
Was muss ich beim Pflanzen von Ziergräsern beachten?
Wichtig ist, dass Sie vor dem Kauf bereits wissen, für welche Gartenecke Sie das Ziergras benötigen. Dann können Sie sich für hochwachsende oder auch niedrige Sorten entscheiden. Vor allem müssen Sie aber auch wissen, ob Sie ein frühes oder ein spätes Ziergras wünschen, denn dies ist der große Unterschied bei den verschiedenen Sorten.
Was ist der Unterschied zwischen Cold-Season- und Warm-Season-Gräsern?
Der Unterschied zwischen den beiden Ziergräser-Arten ist ganz einfach erklärt. Wenn die Cold-Season-Gräser im frühen März bereits austreiben, sind die Warm-Season-Gräser noch im Winterschlaf. So können Sie bei den frühen Sorten bereits im Frühsommer mit einer Blüte rechnen, diese ist bis zum Hoch- und Spätsommer aber schon wieder verblüht. Doch genau zu dieser Zeit zeigen dann die späten Sorten ihre dekorativen Blüten.
Kann ich frühe und späte Gräser gemeinsam im Beet kultivieren?
Das ist natürlich möglich, hierbei müssen Sie aber auch auf die Bedürfnisse der Gräser achten, denn die frühen Gräser sind in der Regel schattenliebend, die späten Gräser hingegen benötigen Sonne und Wärme. Besser ist es, die Gräser auf zwei Beete zu verteilen, dann haben Sie im Frühjahr auf der einen Seite des Gartens ein blühendes Bild und im Spätsommer/Herbst dann auf der anderen Seite des Gartens blühende Gräser.