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Weihnachtsstern, Euphorbia pulcherrima – Pflege-Tipps

Weihnachtsstern - Euphorbia pulcherrima

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Der Weihnachtsstern gehört zu der umfangreichen Familie der Wolfsmilchgewächse und trägt den botanischen Namen Euphorbia pulcherrima. Die mehrjährige Pflanze ist in Mittel- und Südamerika beheimatet und wächst strauchartig bis in eine Höhe von 5-6 Metern. Die normalen Blätter sind in einer intensiven dunkelgrünen Farbe gehalten und leicht zackenförmig. Der Weihnachtsstern ist vor allem wegen seiner farbenfrohen Hochblätter sehr beliebt und wird speziell für die Weihnachtszeit kultiviert. Die Hochblätter werden auch als Brakteen bezeichnet und sind ursprünglich leuchtend karminrot, jedoch gibt es die Blumen inzwischen aufgrund von Zuchtvariationen auch in anderen bunten Farben zu kaufen.

Steckbrief

  • Mehrjährige Pflanze aus Mittel- und Südamerika
  • Strauchartiger Wuchs, Wuchshöhe bis zu 5-6 Meter möglich
  • Als Topfpflanze zu Weihnachten sehr beliebt
  • Leuchtend rote, weiße und rosafarbene Hochblätter
  • Richtige Blüten eher unscheinbar
  • Sensible Pflanze, braucht die richtigen Standortbedingungen um zu gedeihen
  • Etwas heikel bei der Pflege, verliert oft die Blätter nach dem Kauf
  • Warmer und lichter Platz, ohne direkte Sonneneinstrahlung erwünscht
  • Gehört zur Familie der Wolfsmilchgewächse, der Milchsaft ist leicht giftig
  • Braucht weniger als 12 Stunden Sonne am Tag für die Blütenbildung
  • Ideale Temperaturen des Standortes liegen zwischen 15- 22° C

Standort, Substrat & Boden

In den meisten Haushalten landet der Weihnachtsstern auf der Fensterbank, dabei ist dies kein besonders idealer Standort für die empfindliche Pflanze. Normalerweise wird die Pflanze bereits fertig eingetopft gekauft und braucht dann nur noch einen geeigneten Platz, um gedeihen zu können.

  • Weihnachtsstern - Euphorbia pulcherrima Perfekt ist ein heller und warmer Standort
  • Pflanze sollte weder in der direkten Sonne stehen, noch der Zugluft ausgesetzt sein
  • Standorte direkt über oder neben Heizkörpern meiden
  • Zugige Fensterbänke sind nicht geeignet
  • Mit dem Wachstum umtopfen, optimal ist komposthaltige Blumenerde für Blühpflanzen
  • Bevorzugt Temperaturwerte zwischen 15-22° C, nicht zu kalt (unter 15° C) und nicht zu warm (über 24° C) halten
  • Erde mit Sand vermischen oder Drainage legen

Gießen & Düngen

Der Weihnachtsstern sollte vorsichtig gegossen werden, da zu viel Nässe nicht vertragen wird. Die Blumenerde der Euphorbia pulcherrima darf zwischendurch ruhig ein wenig antrocknen, bevor die Pflanze erneut gewässert wird. Wenn die Blätter erst gelb und dann abgeworfen werden, ist der Wurzelballen zu nass. Lässt die Pflanze ihre Blätter traurig hängen, steht diese zu trocken, ein Umstand der besonders bei direkt einfallendem Sonnenstrahlen schnell vorkommen kann.

  • Mit Bedacht gießen, eher zu wenig als zu viel
  • Vor jedem Gießvorgang Erde per Fingerprobe überprüfen, erst wenn diese trocken ist, erneut wässern
  • Staunässe wird gar nicht vertragen, Pflanze reagiert mit darauf mit abgeworfenen Blättern
  • Ideal ist ein komplettes Tauchbad des Topfes
  • Abhängig von der Topfgröße und der Luftfeuchtigkeit etwa alle 7-10 Tage vornehmen
  • Kälteempfindliche Blume, mit zimmertemperiertem Wasser gießen
  • Normal düngen, etwa alle 1-2 Wochen
  • Flüssigdünger für Blühpflanzen verwenden

Oft ist das mitgelieferte Pflanzsubstrat extrem minderwertig und kann das Gießwasser nicht wirklich halten, deshalb ist ein Umtopfen der Blume spätestens nach der ersten Blüte sehr empfehlenswert.

Kauf & Transport

Wenn der Weihnachtsstern lange leben und blühen soll, ist beim Kauf darauf zu achten, dass die kleinen und unscheinbaren Blüten im Zentrum der farbigen Hochblätter noch fest geschlossen sind. Besser keine Pflanzen erwerben, welche vor den Geschäften länger in der winterlichen Kälte gestanden haben. Durch den Temperaturunterschied werden nach dem Umzug in die Wohnung schockartig alle Blätter abgeworfen. Auch bei dem Transport sollte der kälteempfindliche Südländer nicht leiden, damit er sich schnell wieder erholen kann. Auf diese Weise wird die Lebensdauer der Schönsten aller Wolfsmilchgewächse verlängert.

  • Pflanze für den Transport in den kalten Wintermonaten gut einpacken
  • Vor dem Kauf die Erde im Topf überprüfen
  • Ausgetrocknete und völlig durchnässte Topfpflanzen meiden
  • Ein gesunder Weihnachtsstern hat satt grüne Blättern unter den farbenfrohen Hochblättern und knospige, geschlossene Blüten in der Mitte der Hochblätter
  • Gelbe Flecken und eingerollte Blätter weisen auf Pflegefehler hin

Vermehren

Aufgrund der geringen Anschaffungskosten, lohnt sich die eigenständige Vermehrung fast nicht, außerdem ist diese auch etwas kompliziert. Bereits für einige Euros kann ein Weihnachtsstern im Handel erworben werden.

  • Weihnachtsstern - Euphorbia pulcherrima Vermehrung durch Stecklinge und Abmoosen möglich
  • Beide Methoden sind nicht ganz einfach und erfordern Fachwissen und entsprechende Erfahrungswerte

Blüten, Blätter, Farben & Blütezeit

Der Weihnachtsstern hat eigentlich eher unscheinbare Blüten, die bei flüchtiger Betrachtung wie Blütenstempel aussehen. Irrtümlicherweise werden die bunten Hochblätter meistens für die Blüten gehalten. Diese Brakteen gibt es mittlerweile in vielen bunten Farbvarianten im Angebot, einige Geschäfte sprühen diese sogar noch mit Farbe künstlich an.

Aufgrund der bunten Hochblätter hat sich die Blume in der heutigen Zeit weltweit zu einer der am meisten verkauften Zimmerpflanzen etabliert. Die Pflanze kann jedoch nur an kurzen Tagen blühen, welche hierzulande ab dem Herbst beginnen. Vor dem Beginn der Weihnachtszeit werden die Weihnachtssterne im Gewächshaus extra unter dunklen Bedingungen gehalten, damit sie pünktlich zum Adventsstart eine intensive Blattfärbung ausbilden können.

  • Bunte Hochblätter in karminrot, gelb, rosa, cremefarben und panaschiert
  • Wirkliche Blüten sind klein und gelb-grün, diese befinden sich mittig im Blätterstern
  • Wildformen haben ursprünglich karminrote Brakteen
  • Kurztagspflanze, blüht nur bei weniger als 12 Sonnenstunden am Tag
  • In den hiesigen Breitengraden kann die Pflanze ab Oktober blühen, wenn die Tage kürzer werden
  • Da die Pflanze mehrjährig ist, kann diese erneut aufblühen, wenn die Tage nach dem Frühling und Sommer wieder kürzer werden
  • Weihnachtssterne aus dem Vorjahr werden umgehend wieder zum Blühen gebracht, wenn ihnen sechs Wochen lang jeden Tag zwölf Stunden das Licht entzogen wird

Durch das künstliche Licht in den Wohnbereichen bekommt der Weihnachtsstern mehr Lichtzufuhr als nötig, er stellt deshalb oft die Blüte ein und verliert seine roten Hochblätter. Aus diesem Grund sollte die Pflanze zwischendurch in einem dunklen Raum, ein Treppenhaus oder Flur gestellt werden, um die Blüte länger aufrecht zu erhalten.

Sorten & Wuchs

In seiner Wildform in Süd- und Mittelamerika wird der Weihnachtsstern ein ausladender und bis zu sechs Meter hoher Strauch, welcher mit tiefroten Hochblättern erstrahlt. Für die hierzulande verbreiteten Topfpflanzen wird der kompakte Wuchs durch die Zugabe von chemischen Hemmstoffen auf künstlichem Wege herbeigeführt.

  • Weihnachtsstern - Euphorbia pulcherrima Kompakter Wuchs bei Topfpflanzen
  • Weiße Sorten: Sonora White, Mars White, Premium White und Bright White Princess
  • Rote Sorten: Angelika, Dark Red Anette Hegg, Peterstar und Red Elf
  • Rosafarbene Sorten: Da Vinci, Nobelstar, Pink Peppermint und Sonora Pink
  • Zweifarbige Sorten: Ice Punsch (rote und weiße Hochblätter), Maren (rote und rosane Hochblätter), Marblestar (rosane und weiße Hochblätter), Sonora White Glitter (rote und weiße Hochblätter) und Princettia (kräftig rosa mit weißem Rand)

Krankheiten & Schädlinge

Der Weihnachtsstern verträgt keine langanhaltende Nässe und reagiert darauf mit dem Abwurf der Blätter, genauso verhält sich die Pflanze auch bei zu viel Kälte oder dauerhafter Zugluft. Ansonsten ist die schöne Blume recht robust und meistens durchgehend gesund, wenn die richtigen Pflegekriterien eingehalten werden.

  • Bei Pflegefehlern anfällig für weiße Fliegen und Schmierläuse
  • Trauermücken und Spinnmilben können auftreten wenn die Raumluft zu trocken ist

Schneiden & Umtopfen

Normalerweise muss die Euphorbia pulcherrima nicht beschnitten werden, da der Wuchs recht übersichtlich ist. Wenn das Wachstum allerdings überhandnimmt und ausufert, ist ein Rückschnitt fällig. Wenn der Weihnachtsstern damit beginnt seine farbigen Hochblätter abzuwerfen, startet die Ruhephase, ein idealer Zeitpunkt für den Rückschnitt. Ein Umtopfen wird bei dem Wunsch zu Weiterkultivierung und ausuferndem Wurzelwachstum nötig.

  • Zum Ende der Blühzeit (Frühjahrsende oder Sommeranfang) beschneiden
  • Triebe etwa um die Hälfte einkürzen
  • Zu Beginn des Frühjahrs und nach Beendigung der Ruhephase umtopfen
  • Idealerweise jährlich umtopfen und das Pflanzsubstrat erneuern
  • Zum Umtopfen komposthaltige Blumenerde verwenden

Übersommern

Der Weihnachtsstern kann die Sommermonate im Freien an einem hellen Platz verbringen, jedoch sollten ihn keine direkt einfallenden Sonnenstrahlen treffen. Im Herbst regen dann die kürzer werdenden Tage erneut die Blütenbildung der Hochblätter an. Wenn es zu kalt wird, muss die Euphorbia pulcherrima wieder in die Wohnbereiche umziehen. Wenn der Weihnachtsstern ca. sechs Wochen am Stück an einem dunklen Standort steht, welcher abends nicht zusätzlich künstlich beleuchtet wird, wird die Blütenbildung erneut angeregt.

  • Weihnachtsstern - Euphorbia pulcherrima Im Sommer an einem lichten Standort im Garten oder Balkon aufstellen, ohne direkte Sonnenbestrahlung
  • Im Herbst bei Temperaturen unter 10 Grad wieder in die Wohnräume stellen
  • Dunkler Standort, zum Beispiel das Treppenhaus oder der Keller mit einem Fenster, regt die Blütenbildung an
  • Als Alternative den Weihnachtsstern bereits am frühen Nachmittag mit großformatigem Karton abdecken
  • Solange dunkel stellen, bis die Hochblätter sich erneut umfärben

Häufig gestellte Fragen

Warum stellt die Pflanze die Blüte der farbigen Hochblätter ein?
Wenn der Weihnachtsstern zu viel Licht abbekommt, stellt dieser automatisch die Blüte der bunten Hochblätter ein, da die Pflanze nur an kurzen Tagen blühen kann. Das künstliche Licht der Wohnräume gaukelt der Euphorbia pulcherrima in der Winterzeit eine längere Tagesdauer vor und unterbindet die Blüte. Um diesen ungewollten Tatbestand zu verhindern, sollte die Blume entweder für einige Stunden in einen dunklen Raum gestellt oder mit einem dicken Karton abgedeckt werden.

Welches ist der richtige Standort für den Weihnachtsstern?
Der Standort sollte warm und hell sein, ohne dass die Pflanze direkt von der Sonne bestrahlt wird. Zugluft und zu feuchte Bedingungen sind zu vermeiden, deshalb sind Fensterbänke nicht ideal. Auch die Nähe zu Heizkörpern wird nicht geschätzt, da die Blume sonst zu schnell austrocknet. Optimal ist ein dunkler und geschützter Platz in den Wohnbereichen, damit sich der Weihnachtsstern gut entfalten kann.

Was mache ich mit dem Weihnachtsstern im Sommer?
Die Euphorbia pulcherrima wird vor allem für die Wintermonate kultiviert und für diese Zeit zur Blüte angeregt, danach entsorgen viele Pflanzenbesitzer die Blume direkt nach der Blüte, da nicht bekannt ist, dass diese mehrjährig ist und erneut aufblühen kann. Der Weihnachtsstern kann während der Sommermonate im Freien stehen, sollte aber keine direkte Sonne abbekommen. Wenn es im Herbst wieder kühler wird, ist der erneute Umzug in warme Wohnräume nötig.

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Tipps für Schnellleser

- Gehört zu der Familie der Wolfsmilchgewächse
- Trägt den botanischen Namen Euphorbia pulcherrima (bedeutet die Schönste seiner Art)
- Mehrjährige Pflanze mit empfindlichen Eigenschaften
- Ideal ist ein heller und warmer Standort, mit Temperaturwerten zwischen 15-22° C
- Zugluft und Staunässe vermeiden
- Mäßig gießen, erst wenn der Erdboden leicht trocken ist
- Regelmäßig mit Flüssigdünger für Blühpflanzen düngen
- Wird speziell für die Weihnachtszeit kultiviert
- Stellt die Blüte ein, wenn die Tage mehr als 12 Sonnenstunden haben
- Künstliche Lichtzufuhr kann die Blüte verkürzen
- Bei zu viel Licht in dunkle Räume stellen, um die Blütezeit zu verlängern
- Im Sommer ist ein Umzug in den Garten oder Balkon möglich
- Vermehrung ist kompliziert, entweder mit Stecklingen oder durch Abmoosen
- Anfällig für weiße Fliegen, Schmierläuse, Trauermücken und Spinnmilben
- Pflanzenmilch leicht giftig!

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