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Weihrauchbaum, Weihrauch, Boswellia – Pflege-Anleitung

Weihrauchbaum

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Der Weihrauchbaum gedeiht in Wüstengegenden, wächst zwischen Felsen und hält auch längere, trockene Phasen problemlos aus. Dennoch ist die Pflege im gemäßigten Klima nicht ganz so einfach, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag. Zwar ist der nötige Aufwand gering, Substrat und Standort müssen jedoch unbedingt und von Anfang an stimmen. Anderenfalls erhöht sich das Risiko für Krankheiten und der aromatische, würzige Duft des Gewächses kommt nicht zum vollen Tragen. Wer aber die Ansprüche des Weihrauchs kennt und sie erfüllt, kann an der Pflanze lange Freude haben.

Steckbrief

  • Gehört zu den Balsambaumgewächsen
  • Wird botanisch als Boswellia bezeichnet und in etwa 25 Arten unterteilt
  • Kann je nach Art eine Höhe von bis zu acht oder gar fünfzehn Metern erreichen
  • Wächst ursprünglich in kargen Gebieten in Afrika, Arabien und Indien
  • Einige Arten werden zur Harzgewinnung genutzt
  • Nicht mit der Weihrauchpflanze, Plectranthus, verwandt

Standort

In seiner Heimat wächst der Weihrauchbaum auf kargen, steinigen Flächen und steht meist weitestgehend ungeschützt. Der Standort darf also ruhig windig sein, muss aber ausreichend Licht zu bieten haben. Sehr sonnige bis halbschattige Plätze werden vertragen. Zudem sollte der Standort für den Boswellia möglichst trocken sein. Direkt neben einen Gartenteich oder Wasserlauf gehört der Weihrauch also nicht. Auch sollte auf eine ausreichende Belüftung geachtet werden.

Substrat

Wie bereits erwähnt, ist der Weihrauch an felsige und karge Gegenden gewöhnt. Das trifft auch auf das Substrat zu. Viele Nährstoffe benötigt der Boswellia nicht, dafür aber einen durchlässigen und trockenen Boden.
Geeignet ist eine Mischung zu gleichen Teilen aus:

  • Sand
  • Perlite oder Kies
  • Einheitserde

Kokosfaser kann ebenfalls zugesetzt werden. Da diese geringe Mengen Wasser speichern können, verringern sie den Aufwand beim Gießen zusätzlich.

Pflanzen

Weihrauchbaum in karger Landschaft Obwohl der Weihrauchbaum robust ist und recht hoch werden kann, eignet er sich im gemäßigten Klima nicht zur ganzjährigen Freilandkultur. Spätestens den Winter würde das Gewächs nicht überstehen. Es ist daher nicht ratsam, den Weihrauch direkt ins Freie zu pflanzen. Stattdessen, sollte er im Kübel kultiviert werden. Auf diese Weise ist es möglich, ihn bei Bedarf ins Haus zu verbringen und vor Schäden zu bewahren.

Durchgängig im Freien stehen darf er erst, wenn ihm hier auch in der Nacht mindestens 15°C geboten werden.

Gießen

Durch seine Herkunft ist der Weihrauchbaum an Trockenheit gewöhnt und verträgt sie problemlos. Gegossen werden muss er dennoch. Vor allem, wenn er im Kübel kultiviert wird, denn hier steht nur eine begrenzte Menge Substrat zur Speicherung und Versorgung zur Verfügung.

Gegossen wird in der Wachstumsphase etwa von April bis Ende September. Dabei kann, je nach persönlicher Vorliebe auf zwei Arten vorgegangen werden. Entweder wird schwemmend gegossen oder sogar – sofern es die Größe des Kübels noch erlaubt – das Gefäß in einen Wassereimer getaucht, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Mit der nächsten Wassergabe wird so lange gewartet, bis das Substrat zumindest oberflächlich gut abgetrocknet ist oder die Blätter des Weihrauchs erste Anzeichen von Trockenheit zeigen.

Auf diese Weise muss nicht ständig zur Kanne gegriffen werden. Wer andere Gewächse ohnehin wöchentlich wässert, kann den Weihrauch aber auch hierbei mit versorgen. Allerdings werden dann natürlich jeweils nur kleine Mengen gegeben. Staunässe darf keinesfalls auftreten. Dafür kann jedoch auch hartes, also kalkreiches, Leitungswasser verwendet werden. Hier ist der Weihrauchbaum nicht empfindlich oder anspruchsvoll.

Düngen

Weihrauchbaum-Harz Obwohl der Weihrauchbaum nur wenige Nährstoffe benötigt, sollte er dennoch hin und wieder gedüngt werden. Geeignet sind flüssige Düngemittel für Kakteen, die zusätzlich mit Wasser verdünnt und nur in kleinen Mengen verabreicht werden. Gedüngt wird von April oder Mai bis September, direkt beim Gießen des Weihrauchs. Auf diese Weise werden die Nährstoffe gleichmäßiger verteilt und das Risiko chemischer Verbrennungen an den Wurzeln oder gar einer Überdüngung wird reduziert.

Die Angaben des Herstellers können durchaus geviertelt werden. Dann ist eine Düngung im monatlichen Abstand möglich und ratsam. Im Gegensatz zu Wassergaben sollte hier nicht plötzlich reichlich gedüngt und dann ein langer Abstand eingehalten werden. Besser sind kleine Dosen aller vier Wochen.

Verschnitt

Da der Weihrauchbaum bis zu acht oder gar fünfzehn Meter hoch werden kann, ist bei der Kultur im Kübel hin und wieder ein Verschnitt von Nöten. Aufgrund des vergleichsweise langsamen Wachstum allerdings in den meisten Fällen nicht jährlich. Verschnitten wird rundum, in dem etwa ein Viertel bis ein Drittel der jeweiligen Zweiglänge abgenommen wird.

Zu beachten gibt es hierbei nur wenig. Da der Weihrauch nach dem Schnitt Harz austreten lässt, sollten die Schnittflächen entsprechend versorgt und die Umgebung geschützt werden. Nach dem Verschnitt können die Schnittflächen kleiner Triebe mit warmem bis heißem Wasser abgerieben werden, auch eine Versiegelung mit speziellem Wachs ist möglich – und bei stärkeren Zweigen angeraten. Das Ausbluten vollständig verhindern kann aber weder Wasser noch Wachs. Nach dem Verschnitt ist es daher notwendig, die Umgebung bei Bedarf vor dem Harz zu schützen. Beispielsweise durch eine untergelegte Plane oder Folie. Anderenfalls können Harzflecken den Boden ruinieren.

Als Zeitpunkt für den Verschnitt ist das Frühjahr ideal.

Vermehrung über Samen

Weihrauch Der Weihrauchbaum lässt sich recht einfach über Samen vermehren. Wer diese selbst gewinnen möchte, muss aber zunächst den eigenen Baum zum Tragen von Früchten bringen. Ist das bei älteren Gewächsen geglückt, werden die Steinfrüchte nach der Reife abgelöst. Um die Samen selbst zu gewinnen, wird wie folgt vorgegangen:

  1. Die Schalen und das Fruchtfleisch rund um den Stein werden abgelöst. Der Kern sollte so sauber wie möglich und frei von Resten sein, anderenfalls droht die Gefahr von Fäulnis und Schimmel.
  2. Zur Keimung wird ein spezielles Substrat benötigt. Dieses kann selbstständig gemischt werden. Benötigt werden Anzuchterde – am besten für Sukkulenten – sowie Sand, Kies oder Perlite. Kokosfaser kann wiederum untergemengt werden oder sogar die Anzuchterde ersetzen. Gemischt werden die Bestandteile jeweils zu gleichen Teilen.
  3. Das Substrat wird angefeuchtet und die Samen darauf gelegt, im Anschluss werden sie nur leicht mit der Erdmischung bedeckt.
  4. Das Anzuchtgefäß wird bei etwa 25°C bis 30°C hell aufgestellt, die Erde stetig feucht gehalten.

Selbst wenn alle Faktoren berücksichtigt werden, lässt die Keimung aber etwas auf sich warten. Nach frühestens vier Wochen ist mit den ersten Trieben zu rechnen. Diese können aber ebenso drei Monate auf sich warten lassen. Weiterhin feucht, warm und hell gehalten werden die Triebe, bis sie eine Höhe von etwa zehn Zentimetern erreicht haben. Danach dürfen die jungen Pflanzen vereinzelt in anderes Substrat gepflanzt und langsam trockener gehalten werden.

Der helle Standort sollte aber natürlich auch nach der Keimung und dem anfänglichen Wachstum beibehalten werden.

Vermehrung über Stecklinge

Bei dem Verschnitt gewonnene Triebspitzen können direkt zu der Vermehrung durch Stecklinge genutzt werden. Zumindest, wenn sie mindestens zehn Zentimeter lang sind. Die Schnittflächen werden diagonal gehalten und die Kopfstecklinge in mit Sand oder Perlite aufgelockerte Anzucht- oder Einheitserde gesteckt. Diese sollte in der Anfangszeit feucht gehalten werden. Zeigen sich neue Blätter, haben die Stecklinge Wurzeln ausgebildet.

Überwintern

Brennendes Weihrauch Wurde der Weihrauchbaum das ganze Jahr über im Zimmer kultiviert, muss er nicht unbedingt in ein spezielles Winterquartier verbracht werden. Zwar verliert er auch dann seine Blätter und ist für den Moment nicht mehr sonderlich dekorativ, das Überwintern ist dann aber einfacher. Vor allem bei größeren Gewächsen. Die Düngung wird vollständig eingestellt, gegossen wird nur so viel, dass das Substrat nicht vollständig austrocknet.

Stand der Weihrauch im Freien oder soll er während des Winters neue Kraft tanken, darf er etwas kühler gestellt werden. Bei 15°C bis 20°C und hell platziert wird auch hier die Düngung eingestellt, das Gießen jedoch nicht vollständig. Der Boswellia wird erst dann wieder ins Freie verbracht, wenn draußen mindestens 15 °C herrschen.

Dann können auch die Gießmenge wieder erhöht und die zusätzliche Nährstoffversorgung erneut aufgenommen werden.

Umtopfen

Umgetopft wird der Weihrauch, sobald das Pflanzgefäß zu klein wird. Das ist der Fall, sobald der Kübel nicht mehr standsicher ist oder sich Wurzeln am unteren Ende des Topfes zeigen. Gewechselt wird in die nächst größere Größe, eine zu schnelle Vergrößerung ist nicht zu empfehlen. Dazu sollte das gesamte alte Substrat gründlich entfernt werden, um eine Versorgung rundum sicherzustellen und eventuell vorhandene Keime zu entfernen.

Der Wechsel sollte im Frühjahr erfolgen.

Typische Pflegefehler, Krankheiten und Schädlinge

Der Weihrauchbaum ist recht robust und wird nur selten von Schädlingen und Krankheiten befallen. Spinnmilben und Fäulnis können ihm aber dennoch zu schaffen machen. Spinnmilben treten fast ausschließlich auf, wenn der Boswellia im Zimmer steht und hier trockener Heizungsluft ausgesetzt ist. Vorbeugend kann die Luftfeuchtigkeit erhöht oder die Pflanze gelegentlich besprüht werden.

Haben die Spinnmilben einmal auf der Pflanze Fuß gefasst, erfordert die Bekämpfung etwas Geduld ist an sich aber einfach. Notwendig hierfür sind ein Pflanzensprüher – oder, wenn es die Größe des Weihrauchbaums und Kübels noch erlauben, die Dusche – sowie ein großer Plastikbeutel oder eine Kunststoffplane. Die Krone wird gut befeuchtet und im Anschluss mit Beutel oder Folie umhüllt. Durch diese Maßnahme werdend die Schädlinge gewissermaßen in die Sauna gesteckt und sterben ab. Nach drei bis fünf Tagen sind die erwachsenen Parasiten in der Regel vernichtet. Die Folie kann zunächst entfernt und die Pflanze erneut abgespült werden. Dieses Vorgehen vermag allerdings nichts gegen die bereits gelegten Eier an dem Weihrauchbaum auszurichten. Sobald sich wieder Schädlinge zeigen, muss die Prozedur daher wiederholt werden.

Das gegensätzliche Problem mit der Feuchtigkeit zeigt sich bei der Fäulnis. Wird der Boswellia zu feucht gehalten, bildet sich Staunässe oder speichert das Substrat zu viel Wasser, kommt es schnell zu Schimmel. Eine sinnvolle Vorbeugung ist daher das geeignete, durchlässige Substrat sowie das Einbringen einer Drainageschicht und das Sicherstellen des Wasserabflusses. Zudem sollte richtig gegossen werden. Ob schwemmend oder in kleinen Mengen gewässert wird – kann das Wasser im Anschluss nicht abfließen, ist Fäulnis vorprogrammiert.

Geht ein modriger Geruch von der Erde aus, zeigen sich schimmlig-pelzige Beläge oder welken und fallen die Blätter vor dem Herbst scheinbar grundlos ab, sollte Wasserabfluss und Wurzelballen kontrolliert werden. Ist einmal Fäulnis ausgebrochen, muss sofort das gesamte Substrat entfernt werden. Die Wurzeln werden abgespült und von bereits verfaulten Bereichen befreit. Im Anschluss können sie mit einem Fungizid behandelt und in frische Erde eingesetzt werden. Bei rechtzeitigem Handeln kann der Weihrauch auf diese Weise noch zu retten sein.

Häufig gestellte Fragen

Ist der Weihrauchbaum giftig? 
Der Harz des Weihrauchs wird vielfältig eingesetzt und findet sogar in der Medizin Verwendung, dennoch ist der Boswellia nicht ganz ungefährlich. Der Verzehr kann Vergiftungserscheinungen hervorrufen, weswegen das Gewächs gerade für Haustiere gefährlich werden kann. Es sollte daher darauf geachtet werden, dass die Vierbeiner sich an ihm nicht gütlich tun können. Auch herabfallende Blätter stellen ein Risiko dar und sollten sich außerhalb der Reichweite der Tiere befinden.

Darf Weihrauch ganzjährig als Zimmerpflanze kultiviert werden?
Da der Weihrauchbaum aus sehr warmen und trockenen Gefilden stammt, ist es problemlos möglich, ihn ganzjährig im Haus zu kultivieren. Sofern er einen hellen Standort erhält und die Belüftung ausreicht, gedeiht er hier ohne Einschränkungen. Auch der Wintergarten ist ein geeigneter Standort für den Boswellia.

Warum fallen die Blätter vom Boswellia ab?  
Der Weihrauchbaum gehört nicht zu den immergrünen Gewächsen, im Herbst ist es also vollkommen normal, dass er die Blätter fallen lässt. In den anderen Jahreszeiten hingegen nicht, weswegen ungewöhnlicher Blattverlust kontrolliert werden sollte. Mögliche Ursachen sind allerdings auch fehlendes Gießen und Wurzelfäule oder eine Unterversorgung mit Nährstoffen.

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Tipps für Schnellleser

-    Der Weihrauchbaum benötigt einen sonnigen Standort
-    Nicht winterhart, daher nicht zur Pflanzung ins Freiland geeignet
-    Kann je nach Art bis zu fünfzehn Metern hoch werden
-    Das Substrat sollte locker, trocken und durchlässig sein
-    Geeignet ist eine Mischung aus Sand, Einheitserde, Kies, Perlite oder Kokosfaser
-    Benötigt nur wenig Wasser, das kalkhaltig sein darf
-    Staunässe ist dringend zu vermeiden
-    Gedüngt wird mit verdünntem Kakteendünger von April bis September
-    Verschnitt zur Kleinhaltung des Weihrauchs günstig
-    Vermehrung über Samen und Stecklinge möglich
-    Überwinterung bei mindesten 15°C
-    Im Winter auf Düngung verzichten aber weiterhin Austrocknung verhindern
-    Nur wenig anfällig gegen Krankheiten und Schädlinge, mit Ausnahme von Spinnmilben und Fäulnis

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