Pflanzenkrankheiten

Weiße Flecken auf Blättern: worum kann es sich handeln?

Zucchiniblatt mit weißen Flecken

Egal ob es sich um eine Zimmerpflanze handelt oder ein im Garten wurzelndes Exemplar: Sattgrüne Blätter sind ein Zeichen von Gesundheit. Doch dieser Zustand kann sich ändern. Zum Beispiel wenn das Grün durch weiße Flecken unterbrochen wird. Manchmal sprichwörtlich über Nacht. Gelegentlich sind diese Stellen so klein, dass sie lange Zeit kaum auffallen.

Sobald der aufmerksame Besitzer die hellen Stellen wahrnimmt, machen sich jedoch Ratlosigkeit und Sorge breit. Sind Krankheiten oder Schädlinge am Werk? Oder haben unbeabsichtigte Pflegefehler die Veränderung herbeigeführt? Wer die Antwort findet, kommt der Lösung einen Schritt näher.

Krankheiten als Ursache

Echter Mehltau

Rhododendron mit Mehltau Kaum ein Jahr vergeht, ohne dass sich der Echte Mehltau im Garten zeigt. Gemüsepflanzen, Blumen und sogar große Bäume werden immer wieder von den im Boden überwinternden Pilzerregern heimgesucht. Doch auch Zimmerpflanzen in geschlossenen Räumen sind vor dieser Pilzkrankheit nicht sicher. Sie kommt irgendwie plötzlich daher und breitet sich schnell aus. So erkennen Sie Echten Mehltau:

  • es befindet sich ein Belag auf den Blättern
  • es sind nur die Oberseiten betroffen
  • der Belag ist weißlich und wirkt mehlig
  • er lässt sich abwischen
  • auch an Stängeln und Blüten kann sich weißlicher Belag befinden
  • die weißen Stellen werden größer und verschmelzen miteinander
  • Blätter rollen sich ein und vertrocknen
  • sommerlich trockenes Wetter begünstigt die Krankheit

Für einige Pflanzen wie beispielsweise die Gurke bedeutet der Echte Mehltau das Aus. Doch viele Gewächse, insbesondere Zimmerpflanzen, lassen sich im Frühstadium der Erkrankung durch beherzte Schnittmaßmahnen und andere Hausmittel retten.

Falscher Mehltau

Der Falsche Mehltau gehört zu den Krankheiten, die sowohl im Garten als auch an Zimmerpflanzen vorkommen. Er wird oft mit dem Echten Mehltau verwechselt. Doch die Symptome beider Krankheiten lassen sich deutlich voneinander unterscheiden:

  • weißlich mehliger Belag zeigt sich auf Blattunterseiten
  • kann auch eine bräunliche Färbung annehmen
  • auf Blattoberseiten bilden sich eher gelbliche bis braune Verfärbungen
  • Krankheit tritt bei feucht-kalter Witterung auf

Weißfleckenkrankheit

Erdbeeren mit Weißfleckenkrankheit Erdbeerpflanzen können an der sog. Weißfleckenkrankheit erkranken. Die weißen Stellen auf den Blättern tauchen in etwa zur Erntezeit auf. Zunächst zeigen sie sich an den älteren Blättern. Erst im Herbst befällt diese von Pilzerregern verursachte Krankheit auch neue, junge Blätter.

  • an Blättern bilden sich runde Flecken
  • diese sind rot umrandet
  • Fleckeninnere ist weiß

Hinweis: Ist das Innere nicht weiß, sondern ebenso wie der Rand rot, handelt es sich um die Rotfleckenkrankheit.

Weißer Rost

Im Garten bedroht der Weiße Rost alle Pflanzensorten aus der Korbblütler Familie.

  • Zeitfenster: Frühjahr und Herbst
  • im Gemüsebeet sind alle Kohlarten betroffen
  • auch Rettich und Radieschen werden häufig befallen
  • alle oberirdischen Pflanzenteile können erkranken
  • sichtbare Symptome sind weiße Pusteln oder Flecken
  • sie sind sehr klein, werden mit der Zeit größer
  • der Durchmesser liegt bei etwa 0,5 bis 3 mm
  • das Gewebe platzt irgendwann auf
  • große Mengen weißer Sporen werden sichtbar

Hinweis: Der Weiße Rost kann auch Blumen befallen. Zum Beispiel die Sonnenblume, an der die hellen Stellen sowohl an der Ober- als auch der Unterseite sichtbar sind. Der Weiße Chrysanthemenrost dagegen verursacht weiße Pusteln auf den Blattunterseiten.

Schädlinge als Auslöser

Wollläuse

Wollläuse - Schmierläuse Auch Schädlinge können die Ursache für weiße Flecken sein. Vorne weg sind die Wollläuse zu nennen. Zimmerpflanzen fallen ihnen häufig zum Opfer. Besonders Orchideen und Kakteen sind bei diesen Schädlingen beliebt.

  • Wollläuse haben weiße Färbung
  • Laus selbst kann aus der Ferne wie ein Fleck ausschauen
  • Läuse sitzen unbeweglich auf Blattunterseiten
  • svon weißem, watteartigem Gespinst umgeben
  • Wollläuse hinterlassen zudem weiße schmierige Rückstände
  • trockene Luft begünstigt den Befall

Hinweis: Diese Schädlingsart sondert einen Honigtau ab. Dieser wiederum begünstigt weitere Krankheiten durch Rußtaupilze. Darauf sollte die befallene Pflanze ebenfalls untersucht werden.

Thripse

Mit der Thripse haben viele Zimmergewächse zu kämpfen. Darunter der Gummibaum, Orchidee, Ritterstern, Flamingoblume und viele weitere. Sie kann aber auch in Gewächshäusern, zum Beispiel an Gurken auftreten. Die geflügelten Schädlinge halten sich auf den Unterseiten der Blätter auf. Erst wenn ihre Population zunimmt, werden sie entdeckt. Die Larven selbst haben eine weißliche Färbung. Doch die Schädigungen des Blattgewebes zeigen sich ebenfalls als silbrig-weiße Stellen.

Spinnmilben

Spinnmilben saugen den Pflanzensaft aus den Blattzellen heraus. An diesen Stellen wird die Blattfärbung heller. Das Blatt wird so durch unzählige helle Pünktchen verunstaltet. Spinnmilben als Ursache für Blattverfärbungen lassen sich leicht an ihren Gespinsten ausmachen.

Tipp: Besprühen Sie die Pflanze mit feinem Wassernebel. Dieser legt sich auf die Gespinste und macht sie deutlich sichtbar.

Weiße Fliege

Weiße Fliege auf Blatt Die Weiße Fliege ist eigentliche eine Schildlausart. Sie befällt viele Pflanzen im Nutzgarten. Der Schädling selbst wirkt wie ein weißer Fleck. Die farblich veränderten Blattstellen sind eher hellgelblich. Können aber großzügig auch als weiß interpretiert werden. Wer sich den “weißen Punkten” nähert, wird die Fliegen schnell erkennen. Wenn an den Blättern leicht gerüttelt wird, fliegen sie los.

Blattzikaden

Im Garten werden Kräuter wie Basilikum, Salbei, Thymian und Zitronenmelisse von Blattzikaden angeflogen. Sie saugen an Pflanzensaft und schädigen so die Blätter. Je stärker der Befall ist und je länger er andauert, umso mehr kleine weiße Punkte werden sichtbar.

Pflegefehler

Sonniger Standort
Zu starke Sonnenbestrahlung kann die Blätter schädigen. Die verbrannten Stellen können eine weißliche Färbung annehmen. Besonders nach einem Standortwechsel kann dieses Problem auftreten. Dann, wenn der Wechsel abrupt erfolgt ist, ohne dass die Pflanze langsam an die Sonne gewöhnt wurde. Häufig wird dieser Fehler bei überwinterten Pflanzen gemacht.

Ausgelaugte Erde
Auch vom Anbau ermüdete Erde kann für weiße Blattflecken sorgen. Zum Beispiel an der Petersilie. Ihr fehlen Nährstoffe, um gesunde Blätter zu bilden.

Besprühen mit kalkhaltigem Wasser
Manche Zimmerpflanzen benötigen eine hohe Luftfeuchtigkeit um sich wohlzufühlen. Damit sie auch bei trockener Luft gut gedeihen, wird oft zur Sprühflasche gegriffen. Sehr kalkhaltiges Wasser kann jedoch mit der Zeit Rückstände hinterlassen. Die nach dem Abtrocknen entstandenen Blattflecken sind aufgrund der Farbe des Kalks weißlich.

Häufig gestellte Fragen

Wenn Gemüsepflanzen von Echtem Mehltau befallen werden, sind ihre Früchte dann giftig und unbrauchbar?
Die Früchte können verzehrt werden. Sie sollten jedoch zuvor gründlich gewaschen werden. Der weißliche Belag ist zwar nicht lebensbedrohlich giftig, kann aber bei sensiblen Menschen allergische Reaktionen wie Juckreiz, Atemprobleme und Magenbeschwerden auslösen.

Mein Geldbaum hat viele kleine weiße Pünktchen auf seinen Blättern. Nach Mehltau schaut es nicht aus und Schädlinge konnte ich auch nicht entdecken. Was kann die Ursache sein?
Kleine, weiße Blattflecken, die stark an Punkte erinnern, können bei einem Geldbaum auch ganz harmlos sein. Oft wird dieses Gewächs mehr mit Wasser versorgt, als ihm lieb ist. Um das überschüssige Nass loszuwerden, wird es einfach über die Blätter ausgeschwitzt. Das Wasser verdunstet, während die darin gelösten Mineralsalze auf dem Blatt bleiben und für die weißen Pünktchen sorgen.<

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