Der Buchsbaum (Buxus sempervirens) ist ein sehr beliebtes Ziergehölz. Allerdings machen ihm einige Krankheiten und Schädlinge das Leben schwer. Welche typischerweise weiße Flocken am Buchsbaum verursachen und wie Sie sie bekämpfen, lesen Sie hier.
Weiße Flocken im Frühjahr
Nicht immer sind weiße Flocken am Buchsbaum ein Alarmzeichen. Rieseln im April oder Mai, also zur Zeit des ersten Blattaustriebs, weißliche Flöckchen wie Schnee von den Pflanzen, steckt in der Regel keine Krankheit oder ein Schädling dahinter. Tatsächlich handelt es sich bei diesem frühjährlichen Flockenbefall um einen völlig normalen Schutzmechanismus des Buchses: Die Pflanze umhüllt ihre zarten, weichen Triebspitzen mit einer hellen Wachsschicht, die während der Wachstumsphase abfällt beziehungsweise beim nächsten heftigen Regenguss abgewaschen wird.
Hinweis auf Schädlinge
Nichtsdestotrotz können weiße Flocken oder Gespinste am Buchsbaum aber auch ein deutlicher Hinweis auf bestimmte Schädlinge sein. Es gibt grundsätzlich drei verschiedene Arten von Insekten, die derartige Symptome beim Buchs hervorrufen. Diese müssen so schnell wie möglich bekämpft werden, weil sie irreparable Schäden verursachen.
1. Buchsbaumzünsler
Zeigen sich weiße Flocken am Buchsbaum, ist dafür meist der berüchtigte Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis) verantwortlich. Bei ihm handelt es sich um einen eher unscheinbaren Schmetterling, der seine Eier auf den Buchsbaumblättern ablegt. Daraus schlüpfen schließlich gut getarnte, grün gefärbte Raupen, die die Pflanze kahl fressen und dadurch sogar zum Absterben bringen können. Typische Symptome für einen Befall mit dem Buchsbaumzünsler sind:
- weiße Gespinste zwischen Trieben und Blättern (vor allem im Pflanzeninneren)
- Fraßspuren und Kotkrümel auf Trieben und Blättern
- gelbe bis braune Blattflecken (im Anfangsstadium)
- kahlgefressene Pflanzen bei starkem bzw. fortgeschrittenem Befall
Bekämpfung
Leider ist es nicht ganz einfach, den Buchsbaumzünsler effektiv zu bekämpfen. Die Raupen verkriechen sich bei Gefahr schnell im Inneren des Buchsbaums, weshalb sie nicht immer gleich entdeckt werden. Am besten legen Sie unterhalb der befallenen Pflanzen Planen aus und pusten die Tiere mit einem Hochdruckgerät oder einem Laubbläser heraus. Auch mit einem haushaltsüblichen Staubsauger lassen sich die Raupen absaugen. Neben dem Absammeln helfen diese Maßnahmen bei der Bekämpfung der Schädlinge:
- befallene Gehölze kräftig zurückschneiden
- Schnittgut mit dem Hausmüll entsorgen (nicht kompostieren!)
- Büsche mehrfach mit Präparaten auf Neem-Basis spritzen
- auf biologische Insektizide wie Bacillus thuringiensis oder Azadirachtin zurückgreifen
2. Buchsbaumblattfloh
Auch der Buchsbaumblattfloh (Psylla buxi) oder Buchsbaumblattsauger verursacht ein Schadbild am Buchsbaum, das an weiße Flocken erinnert. Diese sind an den jungen Blättern oder Trieben zu finden, wo die Larven der Insekten unter schützenden Wachsfäden sitzen und den Pflanzensaft saugen. Als weitere Symptome für einen Befall können auftreten:
- löffel- bzw. blasenartige Deformationen an Trieben und Blättern
- durch Honigtau-Ausscheidungen klebrige Blätter und Triebe
- bei fortgeschrittenem Befall schwärzlicher Belag (Rußtaupilz)
Die saugenden Insekten sind grünlich gefärbt und lediglich ca. 3,5 Millimeter groß. Sie sind leicht mit Blattläusen zu verwechseln.
Bekämpfung
Auch gegen den Buchsbaumblattfloh helfen Spritzungen mit Präparaten auf der Basis von Neemöl oder Rapsöl, die mehrfach wiederholt werden sollten. Bei einem starken Befall ist es zudem ratsam, die Pflanzen im Sommer zurückzuschneiden und dabei vor allem die Triebspitzen zu entfernen.
3. Woll- und Schmierläuse
Ganz ähnlich wie beim Buchsbaumblattfloh entwickeln auch Woll- und Schmierläuse weiße, watteartige Gebilde, die wie weiße Flocken wirken und beim Buchsbaum vor allem an den Blattunterseiten sowie Blattachseln und Triebverzweigungen auftreten. Dabei handelt es sich um Kokons aus Wachsfäden, die die Insekten vor Feinden schützen und auch eine Bekämpfung erschweren. Das Schadbild ähnelt dem des Buchsbaumblattflohs, allerdings sind die Läuse mit einer Körperlänge von bis zu sieben Millimeter deutlich länger. Zudem bewegen sie sich nicht, schließlich sitzen sie in ihrem Kokon fest. Sie können die Schädlinge wie beim Blattfloh beschrieben bekämpfen.
Häufig gestellte Fragen
Ein weißer Belag auf den Blättern des Buchsbaums weist im Gegensatz zu weißen Flocken auf eine in den Sommermonaten häufige Krankheit hin: den Mehltau. Typischerweise tritt der durch einen Pilz verursachte “Schönwetter-Mehltau” bei warmem, trockenem und sonnigem Wetter auf. Charakteristisch ist der mehlige, abwischbare Belag auf den Blättern. In der Folge kommt es zudem zu verkrüppeltem Wuchs und Blattfall. Mehltau lässt sich mit mehreren Spritzungen (Vollmilch-Wasser-Gemisch im Verhältnis 1:9) sowie einem Rückschnitt bekämpfen.
Wenn der Buchsbaum vertrocknet wirkt, müssen Sie ihn nicht gleich herausreißen und ersetzen: Die Pflanze wirkt vielleicht tot, ist es aber nicht unbedingt. Mit einem einfachen Test finden Sie heraus, ob die Pflanze noch lebt: Schneiden Sie an mehreren Stellen Triebe ab. Ist das Holz in deren Inneren noch grün, lebt der Buchs und kann nach einem kräftigen Rückschnitt wieder gesund austreiben. Sind die Triebe jedoch braun, ist die Pflanze tot und muss entfernt werden.