Die Lorbeerkirsche ist wegen ihres schnellen Wuchses insbesondere als Heckenpflanze äußerst beliebt. In diesem Beitrag finden Sie Informationen rund um ihr Wachstum. Wie hoch wird Kirschlorbeer eigentlich und gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Sorten?
Wachstum variiert
Grundsätzlich gelten alle Sorten von Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) als schnellwüchsig und können mehrere Meter in die Höhe und Breite wachsen. Dabei ist bei einigen durchaus ein jährlicher Zuwachs von bis zu 50 cm möglich. Während er an seinen natürlichen Standorten teilweise bis zu 600 cm in die Höhe wächst, können hohe Gartensorten immerhin noch bis zu 400 cm hoch werden.
Dagegen erreicht die niedrigste Art gerade einmal 40 cm. Einige wachsen straff aufrecht, andere eher in die Breite und wieder andere kriechend als immergrüner Bodendecker. Bei der letztendlichen Höhe und dem jährlichen Zuwachs spielt neben dem Standort vor allem die jeweilige Sorte eine entscheidende Rolle.
Tabelle
Kirschlorbeer wächst nicht nur unterschiedlich hoch, sondern auch mit unterschiedlicher Geschwindigkeit. Sorten, die weniger schnell wachsen, haben dementsprechend einen geringeren jährlichen Zuwachs, müssen dafür aber nicht so stark geschnitten werden, um eine gewisse Dichtigkeit zu erreichen. Auch das Breitenwachstum kann je nach Sorte und Wuchsform stark variieren. Hier einige Beispiele für unterschiedliche Höhen, Breiten und jährliche Zuwachsraten:
Sorte | Wuchshöhe | Wuchsbreite | Jährlicher Zuwachs |
---|---|---|---|
Rundblättriger Kirschlorbeer ‘Novita’ | 350 bis 400 cm | 150 bis 200 cm | 25 bis 50 cm |
Kaukasischer Kirschlorbeer ‘Caucasica’ | 250 bis 400 cm | 80 bis 120 cm | 20 bis 50 cm |
Säulen-Kirschlorbeer ‘Genolia'(R) | 250 bis 400 cm | 50 bis 80 cm | 25 bis 30 cm |
Portugiesischer Kirschlorbeer ‘Angustifolia’ | 200 bis 400 cm | 150 bis 250 cm | 10 bis 30 cm |
Großblättriger Kirschlorbeer ‘Rotundifolia’ | 200 bis 400 cm | 120 bis 250 cm | 20 bis 40 cm |
Säulen-Kirschlorbeer ‘Obelisk’ | 300 bis 350 cm | 80 bis 100 cm | 30 bis 40 cm |
Kirschlorbeer ‘Elly'(R) | 250 bis 300 cm | 150 bis 200 cm | 20 bis 30 cm |
Trichterförmiger Kirschlorbeer ‘Diana’ | 200 bis 300 cm | 100 bis 200 cm | 30 bis 50 cm |
Aufrechter Kirschlorbeer ‘Herbergii’ | 200 bis 250 cm | 150 bis 200 cm | 20 bis 40 cm |
Schmalblättriger Kirschlorbeer ‘Zabeliana’ | 150 bis 200 cm | 450 bis 600 cm | 15 bis 35 cm |
Kirschlorbeer ‘Etna’ | 150 bis 200 cm | 120 bis 150 cm | 20 bis 30 cm |
Breitwüchsiger Kirschlorbeer ‘Otto Luyken’ | 120 bis 150 cm | 200 bis 300 cm | 15 bis 40 cm |
Lorbeerkirsche ‘Mano’ | 100 bis 150 cm | 100 bis 150 cm | 10 bis 25 cm |
Bodendecker-Kirschlorbeer ‘Mount Vernon’ | 30 bis 40 cm | 40 bis 80 cm | 5 bis 15 cm |
Wachstum beschleunigen
Häufig ist es so, dass man den Wuchs von Kirschlorbeer eher eindämmen als beschleunigen möchte. Dennoch gibt es Ungeduldige, denen er nicht schnell genug wächst. Dann hat man die Möglichkeit das Wachstum zu beschleunigen, auch wenn der Kirschlorbeer dadurch nicht unbedingt schneller in die Höhe wächst. Doch was genau kann man tun?
- Kirschlorbeer regelmäßig schneiden
- idealerweise zweimal im Jahr
- im Frühjahr (März) und im Herbst (Oktober)
- gegebenenfalls alle Blüten abschneiden
- danach ganze Kraft in Bildung neuer Triebe
- zusätzlich ausreichend Abstand zu anderen Gewächsen einhalten
- zu geringer Abstand kann Wachstum mindern
- auf regelmäßige Düngung (im zeitigen Frühjahr und Anfang Juni) achten
Auch wenn der Kirschlorbeer durch diese Schnittmaßnahmen nicht unbedingt schneller in die Höhe wächst, verzweigt er sich besser und wächst dichter und kompakter.
Häufig gestellte Fragen
Zunächst einmal sollte man langsamer wachsende bzw. kleinwüchsige Arten bevorzugen. Ist das nicht mehr möglich, kann man ihn durch regelmäßige Schnittmaßnahmen und gegebenenfalls reduzierte Düngergaben im Zaum halten.
Ursachen für einen unzureichenden Wuchs können ausbleibende Schnittmaßnahmen, mangelnde Nährstoffversorgung oder eine unzureichende Bewässerung sein. Um Letzterem entgegenzuwirken, sollte man die Pflanzen abhängig vom Wetter wöchentlich wässern, im Herbst einmal im Monat. Ein weiterer Grund für eingeschränktes Wachstum kann ein schwerer, stark verdichteter Untergrund sein.
Für große Gärten eigenen sich in der Regel alle Sorten, wobei sich ‘Rotundifolia’ dank seiner großen Blätter besonders schnell schließt. Für mittelgroße Anlagen bietet sich u. a. die Sorte ‘Caucasica’ an. Sie ist weniger krankheitsanfällig. In kleine Gärten fügen sich vor allem schmalblättrige Sorten wie der Portugiesische Kirschlorbeer gut ein. Breitblättrige Arten sind hier eher ungeeignet.