Frösche und Kröten wird man im Winter nicht zu Gesicht bekommen, obwohl sie keinen Winterschlaf halten. Was tun die Tiere stattdessen und was hat es mit der Winterstarre auf sich? So überwintern Frösche.
Überwinterung von Amphibien
Kröten und Frösche sind wechselwarme Tiere, das heißt, ihre Körpertemperatur passt sich an die Umgebungstemperatur an. Im Gegensatz dazu sind Säugetiere und Vögel gleichwarme Tiere, die ihre Körpertemperatur selbstständig regeln. Für die kalte Jahreszeit bedeutet das, dass gleichwarme Tiere allenfalls einen Winterschlaf oder Winterruhe halten, wechselwarme Tiere fallen dagegen in eine Winterstarre. Damit sie nicht Opfer von Fraßfeinden werden oder erfrieren, suchen sie im Herbst einen geschützten, frostfreien Ort zum Überwintern auf.
Überwintern an Land
Vor allem Erdkröten nutzen Überwinterungsplätze an Land. Dazu entfernen sie sich teilweise sogar sehr weit von Gewässern. Geeignet sind alle frostfreien, ungestörten Plätze, die die Erdkröte erreichen kann. Das kann ein Erdloch sein oder ein Laubhaufen, sogar Löcher zwischen Ziegelsteinen. Wichtig ist, dass es sich um absonnige, feuchte Orte handelt. Vollsonnige Plätze werden auch im Winter zu warm und trocken, die Erdkröte droht dann auszutrocknen. Beliebt sind auch folgende Möglichkeiten:
- Komposthaufen
- Gartenbeete mit lockerem, lehmigem Erdreich
- kalte Frühbeete oder Gewächshäuser
- Schuppen oder Erdkeller
- halb verrottete Reisighaufen
- Baumhöhlen, Höhlen im Wurzelbereich von Bäumen
Überwintern im Wasser
Zu den im Wasser Schutz suchenden Amphibien gehören neben dem Wasserfrosch auch andere Froscharten. Im Herbst lassen sie sich im Teich zu Boden sinken und graben sich in den Grund ein. Dafür braucht es einen nicht zu stark verdichteten Bodengrund und eine gewisse Wassertiefe, damit ausgeschlossen ist, dass der Teich durchfriert. Flache Tümpel sind zum Überwintern von Fröschen ungeeignet. Anders verhält es sich mit Gartenteichen, die mindestens 50 cm tief sind.
Winterstarre
Das Frösche und Kröten sich im Winter nicht bewegen können, hat durchaus Vorteile für die Tiere. Alle Körperfunktionen werden so weit heruntergefahren, dass sie minimal Energie verbrauchen. Sie müssen also auch nicht auf Nahrungssuche gehen. Um den Gewichtsverlust auszugleichen, fressen sie schon im Herbst mehr, ähnlich den Tieren, die Winterschlaf halten.
Die winterliche Starre beginnt bei Temperaturen unter 10 Grad. Das kann dazu führen, dass ein Frosch oder eine Kröte schon im Herbst einige kühle Tage bewegungslos verbringt.
Störungen und Gefahren
Das Gefährliche an Störungen während des Winters ist, dass es die Tiere viel Energie kostet, wenn sie aus der Winterstarre aufwachen und sich vielleicht sogar einen neuen Überwinterungsplatz suchen müssen.
Gelangen Kröten ungeschützt ins Freie, etwa weil sie zufällig aus der Erde gegraben werden, sind sie sowohl dem Wetter als auch Fraßfeinden hilflos ausgeliefert.
Folgende Störungen sollten daher unbedingt vermieden werden:
- Komposthaufen von Spätherbst bis zum zeitigen Frühling umsetzen
- Gartenarbeit auf lockeren Beeten
- Laub- oder Reisighaufen wegräumen
- Gartenteich komplett zufrieren lassen
- Mulchschichten entfernen
Tieren helfen
Wird bei Arbeiten im Garten eine bewegungslose Kröte gefunden, bringt man sie zum Überwintern an einen geschützten Ort. Dazu kann sie auch locker in die Erde eingegraben werden, zum Beispiel in einem Mäuseloch.
Wird in einem Laubhaufen eine Kröte gefunden, lässt man sie am besten an Ort und Stelle und deckt das Tier wieder zu. Reisig- und Laubhaufen werden auch gern von anderen Tieren als Winterquartier genommen.
Damit der Gartenteich nicht zufriert, hilft Bewegung an der Wasseroberfläche, etwa durch eine Wasserpumpe oder einen Filter. Auch Wasserpflanzen sind nützlich. Im Notfall reicht ein Bündel Schilfrohr senkrecht in den Teich gesteckt. Auch damit ist der Gasaustausch sichergestellt.
Gartenteichpflege und überwinternde Tiere
Meist ist der Herbst oder der Frühling die Zeit, in der der Teich gründlich gesäubert wird. Schlamm, Laub und verrottete Reste der Wasserpflanzen werden entfernt. Manchmal wird der Teich dafür komplett ausgeräumt. Im Hinblick auf überwinternde Tiere ist dabei Vorsicht angebracht. Am besten werden die Arbeiten erst durchgeführt, wenn es warm genug ist. Im Herbst also nicht mehr, wenn es dafür zu kalt ist. Grundsätzlich ist es sogar besser, wenn die Schlammschicht im Herbst höher ist, damit die Frösche sich zum Überwintern tief genug eingraben können.
Häufig gestellte Fragen
Kröten wirken meist plumper als Frösche, deshalb können sie auch nicht so gut springen, stattdessen bewegen sie sich laufend fort. Ihr Lebensraum erstreckt sich von nassen bis zu trockenen Gebieten. Frösche sind mehr auf Gewässer angewiesen.
Das hängt ganz von den Temperaturen ab. Selbst wenn es im Winter wärmer als 10 Grad wird, können die Tiere «aufwachen» und sich wieder bewegen. Allgemein liegt der Zeitraum der Starre ungefähr zwischen Mitte Oktober bis Mitte März.
Wenn es einen kühlen, feuchten Keller hat, kann es durchaus vorkommen, dass sich einige Amphibien im Haus einfinden. Da sie nicht schaden, kann man die Tiere einfach gewähren lassen. Wichtig ist nur, dass sie im Frühjahr wieder den Weg nach draußen finden oder nach draußen gebracht werden.