Die Herkunft der Ananas ist nicht jedem bekannt. Die Tropenfrucht gehört zu den weltweit am häufigsten kultivierten Früchten. Wir verraten, wo Ananas besonders zahlreich wachsen und welche Sorten besonders beliebt sind.
Ananas: Ursprüngliche Herkunft
Bei der Ananas (Ananas comosus) handelt es sich um eine Tropenpflanze, die aufgrund ihrer großen und schmackhaften Früchte weltweit vertrieben wird. Dennoch sind sich die wenigsten über die Herkunft der Bromeliengewächse (Bromeliaceae) im Klaren. Sie wachsen ursprünglich nämlich nur in einem bestimmten Rahmen, der stark durch die Tropen geprägt wird. Es wird davon ausgegangen, dass Sie aus dem Norden Südamerikas, genauer dem folgenden Gebiet, stammt:
- nördlicher Breitengrad: 10°
- südlicher Breitengrad: 10°
- westliche Längengrade: 55° – 75°
Die Herkunft der Tropenfrucht erstreckt sich demnach in etwa auf die folgenden Länder:
- nördliches Brasilien
- Venezuela
- Paraguay
- nördliches Bolivien
Über die Jahrhunderte wurde die Frucht aufgrund der Kolonisation und Globalisierung im weltweiten Tropengürtel etabliert. Es werden nun auf jedem Kontinent, dessen Gebiet sich auf den Tropengürtel erstreckt, Ananaspflanzen kultiviert. Das genaue Gebiet wie folgt:
- nördlicher Breitengrad: 25°
- Beispiele: Hawaii, Mexiko, Äthiopien, Indien, Südchina
- südlicher Breitengrad: 25°
- Beispiele: Argentinien, Südafrika, Australien
Wie wachsen Ananas – Standortansprüche
Die Standortansprüche der Ananaspflanze bieten einen guten Einblick in das ursprüngliche Verbreitungsgebiet, aus dem sie stammt. Aus genau diesem Grund begegnen Sie keiner wilden Pineapple in Europa, da die natürlichen Gegebenheiten für die Gewächse vollkommen ungeeignet sind. Das zeigt sich schon in der Temperatur, die das ganze Jahr über etwa gleich sein muss:
- Mindesttemperatur: 16°C
- Höchsttemperatur: 34°C
- ideale Durchschnittstemperatur: 25°C – 30°C
Die Temperatur ist der wichtigste Punkt, was den Standort der Pflanzen angeht. Zudem wird eine dauerhaft hohe Luftfeuchtigkeit benötigt, denn die Bromeliengewächse kommen mit Trockenheit sehr schlecht zurecht. Der Standort selbst kann in Bezug auf das Erdreich recht unterschiedlich sein, solange er nicht zu viel Kalk enthält. Weiterhin müssen die folgenden Punkte beachtet werden:
- vollsonniger Standort
- Schutz vor direkter Mittagssonne
- idealer pH-Wert: 5,0
- Boden: locker, frisch, feucht
Wo wachsen Ananas – Anbaugebiete
Die Anbaugebiete der Ananas sind zahlreich, da sie im gesamten Tropengürtel angebaut wird. Sie findet sich bis auf die Antarktis auf jedem Kontinent. Aus diesem Grund ist es nicht verwunderlich, dass die weltweite Produktion im Jahr 2019 nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) fast 29 Millionen Tonnen (Quelle: https://www.statista.com/statistics/298517/global-pineapple-production-by-leading-countries/) betrug. Die wichtigsten Anbaugebiete produzieren fast 70 Prozent des globalen Angebots an Ananas mit Costa Rica an der Spitze.
Land | Produzierte Menge Ananas in Millionen Tonnen |
---|---|
Costa Rica | 3,3 |
Philippinen | 2,7 |
Brasilien | 2,4 |
Indonesien | fast 2,2 |
Neben den Hauptproduzenten werden Ananas in zahlreichen Ländern kultiviert, in denen sie ungestört wachsen können. In den USA findet die Produktion hauptsächlich in Hawaii statt, während im Subsahara-Afrika Ananaspflanzen vor allem in Nigeria kommerziell von Bedeutung sind.
Wichtige Sortengruppen
Über die Jahre haben sich einige Sortengruppen der Ananas etabliert, die besonders häufig kultiviert werden. Den einzelnen Sorten dieser Gruppen werden Sie aller Wahrscheinlichkeit nach am häufigsten begegnen, wenn Sie eine der Früchte kaufen. Sie werden meist nach den folgenden Eigenschaften unterschieden:
- Gewicht
- Beschaffenheit des Fruchtfleischs
- Fruchtfleischfarbe
Sortengruppe | Gewicht | Fruchtfleisch | Besonderheiten | Beispiel-Sorte |
---|---|---|---|---|
Cayenne | ca. 4 Kilogramm (kg) | schwach faserig, hellgelb | am häufigsten in Europa angebotene Sortengruppe, stark kommerziell vertrieben | Smooth Cayenne |
Queens | etwa 1 kg | schwach faserig, intensiv gelb | intensiv süßes Aroma | Victoria |
Spanish | etwa 2 kg | stark faserig, sehr hell | Fruchtfleisch macht sie, besonders in Europa, weniger beliebt | Red Spanish |
Perolera | 1 bis 2 kg | faserig, leuchtendes Gelb | Perolera | |
Pernambuco | faserarm, grüngelb bis weiß | kein kommerzieller Anbau, rötlich schimmernde, sehr aromatische Früchte | Paulista |
Häufig gestellte Fragen
Zu den europäischen Anbaugebieten für die Tropenfrucht gehören hauptsächlich die Azoren, genauer die Insel São Miguel. Weiterhin können die französischen Überseegebiete mit Ländern wie Guadeloupe und Französisch-Guayana dazu gezählt werden. Die Erntemengen sind deutlich geringer und werden hauptsächlich regional vertrieben. International haben sie wirtschaftlich kaum Bedeutung.
Ja, aber nur im Gewächshaus. Aufgrund der Standortansprüche der Bromeliengewächse ist es selbst in Regionen mit milden Wintern wie den deutschen Weinbaugebieten nicht möglich, die Frucht zu kultivieren. Falls Sie sich an der Frucht versuchen wollen, müssen Sie dauerhafte 16°C und eine Mindestluftfeuchtigkeit von 60 Prozent im Gewächshaus zur Verfügung stellen. Im Durchschnitt warten Sie 15 bis 24 Monate, bis sich nach dem Anbau Früchte bilden.
Der Ananashandel hat nicht nur Vorteile. Die Früchte werden häufig in Monokulturen angebaut, wodurch die ökologische Vielfalt in den tropischen Anbaugebieten verringert und das sensible, natürliche Gleichgewicht unter Druck gesetzt wird. Das wirkt sich zudem negativ auf die Plantagenarbeiter aus. Empfehlenswert ist der Kauf von Fair Trade-Früchten aus biologischen Anbau. Meist stammen diese aus Costa Rica.
Falls Sie sich über eine eigene Ananasernte freuen konnten oder zu viel eingekauft haben, müssen Sie sich keine Sorgen machen. Die Früchte können selbst im geschnittenen Zustand etwa eine Woche lagern. Idealerweise wird sie dunkel, aber nicht gekühlt gelagert. Dadurch verliert sie an Aroma. Ganze Früchte können länger und gekühlt lagern, solange sie nicht angeschnitten wurden.