Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.
Zierkohl, auch Brassica oleracea, gehört zu den Kohlgewächsen. Seine glatten, vielfarbigen Blätter, ähneln denen des Wirsingkohls, mit dem der Zierkohl verwandt ist. Er wird maximal 40 cm hoch. Die komplette Kulturzeit beträgt etwa drei Monate. Wie bereits erwähnt benötigt der Zierkohl Kälte, damit seine zunächst grünen Blätter eine weiße, violette oder rote Färbung annehmen.
Auch wenn er vorrangig als Zierpflanze verwendet bzw. kultiviert wird, ist Zierkohl auch essbar. Geschmacklich erinnert er an Blumenkohl oder Brokkoli. Ansonsten ist Zierkohl ein attraktiver Winterschmuck sowohl in gemischten Rabatten als auch in Gefäßen und Balkonkästen.
Steckbrief
- Zierkohl, Brassica oleracea gehört zu den einjährigen Sommerblumen.
- Er ist eine vielfarbige Blattschmuckstaude.
- Erreicht Wuchshöhen zwischen 20 und 40 cm.
- Blütezeit ist von August bis Dezember.
- Blütenfarben intensiv weiß, rosafarben, rot und violett.
- Wuchs aufrecht, rosettenartig.
- Blätter je nach Art, glatt, gewellt oder kraus.
- In der Regel einjährig.
- Nicht ausreichend winterhart.
- Toleriert Temperaturen von maximal – 8 Grad.
Pflanzung, Standort und Boden
Im Handel werden entsprechende Jungpflanzen angeboten oder man zieht sie sich selbst. Ausgepflanzt werden können sie ab August. Selbst gezogene Jungpflanzen können ausgepflanzt werden, sobald sie über 5-7 Blätter verfügen. Dabei ist auf einen Pflanzabstand von 20-25 cm zu achten. Ab einer Höhe von 15-20 cm entfernt man die unteren Blätter, was man noch ca. 3-4 Mal wiederholt. Man entfernt diese Blätter, um eine optimale Stiellänge zu erreichen.
Während der Wachstumsphase sollten die Temperaturen tagsüber unter 20 Grad liegen. Für eine Pflanzung im Kübel eignet sich handelsübliche Einheitserde sehr gut. Wichtig ist eine gute Drainage im Pflanzgefäß zur Vermeidung von Staunässe. Für eine Zimmerkultur ist Zierkohl nicht so gut geeignet. Hier ist es ihm einfach zu warm.
- Für eine kräftige Blattfärbung sollte Zierkohl vollsonnig und geschützt stehen.
- Ganz besonders im Herbst und Winter.
- Boden am besten vor der Pflanzung verbessern.
- Dazu Stallmist oder gut verrotteten Kompost einarbeiten.
- Ansonsten bevorzugt Zierkohl humose, nährstoffreiche und mittelschwere Böden.
- Diese können sandig-lehmig, lehmig, lehmig-tonig oder sandig-tonig sein.
- Toleriert werden auch schwach alkalische oder schwach saure Böden.
- Zu saure Böden lassen sich durch Aufkalken verbessern.
Fruchtfolge
Zierkohl mit dem lateinischen Namen Brassica gehört ebenso wie andere Kohlarten zu den Kreuzblütengewächsen. Infolgedessen spielt die Fruchtfolge eine wesentliche Rolle. Das bedeutet, dass er nicht auf Flächen angebaut werden sollte, wo zuvor ebenfalls Zierkohl oder ein anderer Kreuzblütler gestanden hat. Dann sollte eine Anbaupause von mindestens drei Jahren eingehalten werden. Am besten pflanzt man ihn jedes Jahr an einen anderen Platz. Tut man das nicht, kann es zu einem Befall durch die Raupen des Kohlweißlings oder die Larven der Kohlfliege kommen, denn diese Schädlinge überdauern relativ lange im Boden.
Des Weiteren sollte man auf eine geeignete Nachbarbepflanzung achten. Gute Nachbarn für Brassica oleracea sind beispielsweise Endivien, Erbsen, Bohnen, Sellerie, Spinat, Tomaten, Kartoffeln oder Dill. Vermeiden sollte man dagegen eine direkte Nachbarschaft zu Zwiebeln, Knoblauch oder Erdbeeren.
Gießen und Düngen
- Diese Pflanzen sollten regelmäßig gegossen werden.
- Zwischen den einzelnen Wassergaben lässt man den Boden immer etwas antrocknen.
- Komplett austrocknen darf er nicht, denn dann könnten sich sogenannte Erdflöhe ansiedeln.
- Wie bereits erwähnt gehört diese Pflanze zu den Starkzehrern.
- Dementsprechend benötigt sie während des Wachstums ausreichend Dünger.
- Nach dem Einwurzeln stickstoffbetonten Mineral-Nährstoffdünger verabreichen.
- Ab Ende August diese Düngergaben deutlich reduzieren.
- Dann auf eine kaliumbetonte Düngung umstellen.
- Wird stickstoffbetont weiter gedüngt, beeinträchtigt das die Färbung der Blätter.
Überwintern
Eine Überwinterung im herkömmlichen Sinne gibt es bei diesen Pflanzen nicht. Herbst und Winter sind die Hochzeiten des Zierkohls. Je kühler die Temperaturen, desto farbenprächtiger sind die Köpfe der verschiedenen Sorten. Diese Pflanzen tolerieren Temperaturen bis zu – 8 Grad, wobei die roten Sorten am robustesten sein sollen. Gegenbefalls kann man ihn zunächst vor mit einer Abdeckung schützen. Sobald es aber richtig kalt wird, mit Temperaturen unter – 8 Grad, gehen sie unweigerlich ein. In besonders milden Wintern kann der Zierkohl Brassica oleracea mitunter über Weihnachten hinaus Beete oder Balkone zieren.
Allerdings sollte er auch in der kalten Jahreszeit an frostfreien Tagen gegossen werden, sonst ist es mit der Pracht relativ schnell vorbei. Im Frühjahr, wenn der Zierkohl eingegangen ist, kann er aus der Erde gezogen und auf dem Kompost entsorgt werden. Man kann allerdings auch versuchen, diesen Zierkohl frostfrei zu überwintern und ihn so zur Blüte zu bringen. Die leuchtend gelbe Blüte treibt aus der Mitte des Kopfes und bildet einen faszinierenden Kontrast zu den mehrfarbigen Blättern. Die Blüten kann man später gegebenenfalls zur Samengewinnung nutzen.
Vermehren
Aussaat
Ausgesät werden kann von Ende Mai bis Mitte Juli. Wer kein Saatgut kaufen möchte, kann mit etwas Glück von Pflanzen aus dem Vorjahr, die den Winter überstanden haben und im Frühjahr blühen, eigenes Saatgut gewinnen. Allerdings kommt es eher selten zu einer Blütenbildung. Nach der Blüte sterben die Pflanzen in der Regel ab. Die Aussaat sollte möglichst nicht vor Ende Mai erfolgen. Wird deutlich später ausgesät, etwa ab August, entwickelt Brassica oleracea nur wenige Blätter. Er kann im Gewächshaus, in einem Saatbeet oder einem Aussaatgefäß ausgesät werden.
Die Samen werden auf dem Substrat verteilt und etwa in zweifacher Samenstärke mit Erde bedeckt, anschließend wird das Ganze reichlich gegossen. Um zu verhindern, dass das Saatgut weggeschwemmt wird, sollte man unbedingt eine Gießkanne mit Brauseaufsatz verwenden. Die optimale Keimtemperatur liegt jetzt zwischen 15 und 20 Grad. Bei diesen Temperaturen beträgt die Keimdauer etwa 1-3 Wochen. Haben die Sämlinge mindestens 1-2 Blätter gebildet, können sie in kleine Töpfe in lockeres, humoses Substrat vereinzelt werden. Danach kann man sie an einen möglichst halbschattigen Platz im Freien stellen.
Es ist empfehlenswert, die Wurzeln bzw. die Hauptwurzel der jungen Pflänzchen beim Vereinzeln minimal einzukürzen. Dadurch bilden sie viele kleine Seitenwurzeln, was die spätere Standfestigkeit wesentlich erhöht. In diesen Töpfen werden sie weiter kultiviert, bis sie etwa 5-7 Blätter entwickelt haben. Während dieser Zeit stellt man die Töpfe mit ausreichend Platz dazwischen ins Freie. Später können sie dann an ihren endgültigen Standort ausgepflanzt werden.
Besonderheiten
Sobald die Temperaturen im September/Oktober unter 10 Grad fallen und die Sommerblüte anderer Pflanzen längst vorbei ist, verwandelt sich das Grün des Brassica oleracea in das schönste Rosa, rotviolett oder Purpurrot oder in ein weißes Herz in einem grünen Kranz. Zierkohl gehört zu den Kohlgewächsen. Gezüchtet wurden die meisten Sorten übrigens in Japan. Er zeichnet sich zum einen durch seine krausen oder glatten Blätter aber vor allem seine spektakulären Färbungen aus, wobei Arten mit tief geschlitzten Blättern besonders extravagant und attraktiv sind. Beeindruckend ist aber nicht nur seine letztendliche Färbung, sondern die komplette Verwandlung von farblich angehauchten Blattadern bis zur Komplettfärbung der Blätter.
Langstielige Sorten sind ein besonderer Blickfang in Blumensträußen und lassen sich in zahlreichen Blumenarrangements sehr gut integrieren. Kurzstielige Sorten sind ein Hingucker in Rabatten und Blumenkästen. Wem das nicht ausreicht, der kann diese Pflanzen wie herkömmlichen Kohl zubereiten und verzehren. Allerdings verliert er bei Kochen seine außergewöhnliche Färbung. Geschmacklich ähnelt er herkömmlichen Blumenkohl oder Brokkoli. Für den Verzehr sollte man aber grundsätzlich entweder auf selbst angebauten Zierkohl oder Exemplare aus biologischem Anbau zurückgreifen, wo man sicher sein kann, dass diese nicht mit Pflanzenschutzmitteln behandelt wurden.
Krankheiten und Schädlinge
Blattläuse
Blattläuse gehören zu den am häufigsten vorkommenden Pflanzenschädlingen. Zur Bekämpfung eignen sich beispielsweise Sude aus Wermut oder Tabak. Zuvor kann man die befallenen Pflanzen mit einem starken Wasserstrahl abspritzen. Bei einem stärkeren Befall kann ein handelsübliches Insektizid zum Einsatz kommen. Hilfreich sind auch natürliche Feinde der Blattlaus wie Marienkäfer, Schlupfwespen, Flor- und Schwebfliegen.
Weiße Fliege
Zu den Weißen Fliegen gehören auch Kohlfliegen. Sobald man erwachsene weiße Fliegen an den Pflanzen bemerkt, sollte man Gegenmaßnahmen ergreifen. Befallene Blätter entfernt man am besten, aber auf keinen Fall auf dem Kompost entsorgen. Dann kann das Spritzen mit einer Pflanzenbrühe aus Rainfarn unterstützend wirken. Natürliche Feinde der Weißen Fliege sind Schwebfliegen und Florfliegenlarven. Wenn das alles nicht hilft, kann man auf chemische Mittel aus dem Fachhandel zurückgreifen. Dann sollte man allerdings auf den Verzehr der betreffenden Pflanzen verzichten.
Kohlerdflöhe
Siebartig durchlöcherte Blätter können auf einen Befall durch Erdflöhe hinweisen. Auf Boden und Blättern kann man bei genauerem Hinsehen kleine umherspringende Käfer erkennen. Zum Schutz vor Erdflöhen ist ein dauerhaft feuchtes Substrat förderlich. Eine gute Wirkung zeigt Gesteinsmehl, womit man die Pflanzen bestäubt.
Häufig gestellte Fragen
Ist Zierkohl essbar?
Zierkohl ist nicht nur eine attraktive Zierpflanze, er ist auch essbar. Er wird wie andere Kohlsorten zubereitet. Was den Geschmack betrifft, ähnelt dieser dem Blumenkohl oder Brokkoli. Die schöne Färbung geht dabei jedoch verloren.
Worauf sollte man beim Kauf solcher Pflanzen achten?
Beim Kauf von entsprechenden Pflanzen sollte man vor allem auf gesunde Exemplare achten. Dazu sollte man sowohl den Stiel als auch die Blattrosette gründlich in Augenschein nehmen. Der Stiel muss unbedingt fest und die Blätter unbeschädigt und frisch sein. Das sind wichtige Qualitätsmerkmale, auf die man achten sollte.
Warum vergilben die Blätter vom Zierkohl?
Ein Vergilben der Blätter ist häufig die Folge einer unzureichenden Düngung. Die äußeren Blätter vergilben und fallen ab. Um dem vorzubeugen, sollte man nach dem Anwachsen zunächst auf eine stickstoffbetonte Düngung und ab Ende August eher kaliumbetont düngen.