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Der Zierlauch gehört zu den beeindrucksendsten Zwiebelgewächsen. Ob man sich für die gigantischen Blütenbälle des „Riesenlauchs“ entscheidet oder eher für den niedrigen Sternkugellauch, jede Art hat so ihr ganz spezielles und meist auffälliges Aussehen. Die Pflege ist nicht kompliziert. Schwieriger ist manchmal, sich für eine oder wenige Sorten zu entscheiden. Die Auswahl ist beträchtlich. Damit Sie lange Freude an ihren Zwiebelgewächsen haben, informieren Sie sich hier über die Pflege des Zierlauches und seine Vermehrung.
Zierlauch
- Hauptblütezeit zwischen Mai und Juni
- Einige Arten auch zwischen April und September
- Naher Verwandter von Knoblauch, Zwiebeln und Schnittlauch
- 800 verschiedene Arten
- Die meisten stammen aus Asien, der Türkei und dem Iran
- Hohe und niedrige Arten
- Farbspektrum – von dunkelviolett über magenta bis weiß
- Selbst gelbe Allium sind möglich
- Jede Blütenkugel setzt sich aus zahlreichen, perfekt geformten und filigranen Sternenblüten zusammen
- Typisch für Zierlauch ist der Lauch- oder Zwiebelgeruch
- Er macht sich bei Verletzung oder Berührung der Pflanze bemerkbar
- Dieser Geruch stammt von den verschiedenen ätherischen Ölen im Lauch
Interessante Alliumsorten
- giganteum – Riesen-Lauch – dekorative Schausorte mit dichten violettrosa Kugeln bis 20 cm Durchmesser, Höhe 150 cm, Blüte Juni
- aflatunense „Purple Senation“ – Purpur-Kugellauch – prachtvolle purpurne Blütenkugel, 10 – 12 cm Durchmesser, 70 bis 80 cm hoch, gute Fernwirkung, Blütezeit Mai
- amplectens „Graceful Beauty“ – zierliche reinweiße Blütenkugeln mit rosa Staubgefäßen und Stempel, 30 bis 40 cm hoch, Blütezeit März bis April
- christophii – Sternkugellauch – sternförmige Bälle mit ca. 25 cm Durchmesser auf dicken Stielen, etwa 50 bis 70 cm hoch, metallischer Glanz der lila-dunkelroten Blüten, Blütezeit Juni/Juli
- caerileum – Enzianlauch – kornblumenblau, kleinblütig, Blütendurchmesser etwa 4 cm, etwa 50 cm hoch, Blütezeit Juli, sehr gut als Schnittblume
- „Ambassador ®“ – dunkel violettrosa blühend, Blütendurchmesser über 20 cm, Höhe 130 cm, Blütezeit Juni/Juli, Besonderheit – das Blatt bleibt auch während der Blüte grün
- „Mount Everest“ – Weißer Riesenlauch – große, weiße Blütenbälle, Höhe bis 1 m, Blütezeit Mai
- “Globemaster“ – neue Züchtung mit riesigen, dunkellila Blüten, Durchmesser über 20 cm, 80 cm hoch, kräftige Stiele, mehrfach ausgezeichnet
- karataviense – Blauzungen-Lauch – blaugrüne Blätter mit rötlichem Saum, altrosa bis silbrigrosa schimmernde Sternblüten, violette Blütenstiele, Blütendurchmesser bis 15 cm, Stiele 20 cm hoch
- cowanii – dankbarer Massenblüher, der sich auch selbst weiter aussät, weiße Blüten, 40 cm hoch, auch zum Schnitt, Blütezeit Mai
- flavum – Schwefellauch – goldgelbe, leicht hängende Blütendolden mit dekorativem, blaugrünen Laub, 30 cm hoch, Blütezeit Juli
- moly „Jeannine“ – Goldlauch – goldgelbe Blütendolden, 35 cm hoch, Blütezeit Mai bis Juni, bildet fast immer zwei Blütenschäfte
- schubertii – ausgefallene und seltene Sorte aus Israel. Riesige, violettrosa Blütendolden mit bis zu 40 cm Durchmesser, viele kleine Sternenblüten, jeweils auf eigenem Stiel, welcher 6 bis 20 cm lang sein kann, Höhe 50 cm, Blütezeit Juni, nicht winterhart
- „Summer Drummer“ – attraktiver Blütenball bis zu 12 cm Durchmesser, purpurrosa-weiße Einzelblüten, Höhe 150 bis 180 cm, purpurfarbene Stiele, Blütezeit Mai bis Juni, nicht ganz winterhart, deshalb Zwiebel etwas tiefer pflanzen
Pflege
Die Pflege von Zierlauch ist einfach. Bei der Auswahl sollte man allerdings auf winterharte Sorten achten. Die nicht winterharten Zwiebeln müssen im Winter aus dem Boden rausgenommen werden. Ansonsten gibt es nicht viel zu beachten. Nach der Blüte zieht der Zierlauch ein und muss nicht weiter gepflegt werden. Sinnvoll ist es im Winter, ihn etwas abzudecken, ganz einfach, dass der Boden nicht dauerhaft nass oder feucht ist. Ein Vorzug des Allium ist, dass er nur selten von Wühlmäusen gefressen wird, die sich wahrscheinlich am Geruch stören. Nektarsuchende Insekten dagegen lieben ihn und bevölkern die Blütenkugeln reichlich.
Tipps: Pflege übers Jahr
- Herbst – Zwiebel pflanzen
- Frühjahr – Düngen
- Sommer – Ausputzen (Samen)
Standort
Die meisten Allium mögen Sonne und zwar reichlich. Zwar gibt es Ausnahmen, aber die sind selten. Da Allium keine Nässe mag und wenig gegossen werden sollte, muss man die Nachbarpflanzen nach diesen Kriterien auswählen.
- Vollsonnig bis sonnig
- Gedeiht auch zwischen Stauden
- Sehr wärmeliebend
- Ausnahme – Bärlauch – der mag es lieber halbschattig bzw. schattig
Pflanzsubstrat
In seiner Heimat wächst Zierlauch auf humusreichen Mischwaldböden. Es ist also günstig, die Gartenerde dem anzupassen. Wichtig ist gut durchlässiges Substrat. Die meisten Alliumsorten mögen es trocken und warm
- Nährstoffreich, kalkhaltig, durchlässig und locker
- Humusreich
- Bei der Pflanzung Kompost mit einarbeiten
- Sehr trockenresistent
Pflanzen
Gepflanzt wird im Herbst, das ist wie bei Tulpen, Narzissen, Krokussen und den anderen Frühjahrsblühern. Entscheidend ist die Pflanztiefe und bei den großblütigen Sorten auch der Pflanzabstand, damit sich die Blütenbälle nicht in die Quere kommen.
- Die Zwiebelgewächse werden im Herbst gepflanzt.
- Beste Zeit – zwischen September und November
- Notfalls können die Zwiebeln auch noch im Frühjahr gesetzt werden, in frostfreien Boden
- Zwiebeln dreimal so tief pflanzen, wie die Zwiebel hoch ist
- Zwiebeln müssen völlig gesund sein, also ohne Verletzung und ohne Schimmelbefall
- Der Boden darf nicht zu feucht sein. Ansonsten Drainage einbauen.
- Günstig ist auch eine Sandschicht unterhalb der Zwiebel
- Kompost, Hornspäne oder Hühnerdung mit ins Pflanzloch geben
- Mit Erde auffüllen
- Im Frühjahr für ausreichend Wasser sorgen, aber nicht ertränken!
- Regelmäßig Unkraut entfernen, dieses entzieht dem Boden Nährstoffe
- Stelle markieren, damit die Zwiebeln bei der Frühjahrspflanzung nicht verletzt werden.
- Von den großen Zierlauchsorten 5 bis 10 Zwiebeln pro Quadratmeter pflanzen, Pflanzabstand 25 bis 40 cm. Auch Einzelstellung ist möglich.
- Bei den kleinen 50 bis 100 Stück flächig setzen, um eine Wirkung zu erzielen.
Gießen und Düngen
Der Zierlauch kommt mit wenig Wasser aus, braucht aber, je nach Art, eine Menge Dünger, soll die Blüte im nächsten Jahr wieder gut ausfallen. Ansonsten immer darauf achten, dass die Erde nicht ständig feucht ist. Das mögen die Zwiebeln gar nicht. Sie lieben eher trockenen Boden, zumindest über weite Teile des Jahres.
- Kurze Vegetationsperiode
- Benötigt wenig Wasser
- Bei großer Trockenheit sollte gegossen werden
- Lieber einmal tiefgründig gießen, als dreimal nur wenig
- Düngen wichtig
- Je größer die Blütenkugel, um so mehr Dünger ist notwendig
- Düngen, wenn das Laub erscheint, also im Antrieb
- Ideal mit organischem Volldünger, Hornspänen, Kompost
- Auch Bodenaktivator ist geeignet
- Dünger um die Zwiebel vorsichtig in den Boden einarbeiten
- Danach wässern
- Nicht zu viel düngen – besser erst nach Bodenuntersuchung
- Zu viel Stickstoff führt zur Laubbildung. Die Blüten kommen zu kurz
- Die Blütenstiele schießen in die Höhe und sind dann zu schwach, die Kugel zu tragen
- Gerade hohe Sorten neigen zum Abknicken
Schneiden
Zierlauch benötigt keinen Schnitt in dem Sinne. Nach der Blüte welken viele Arten schnell. In der Zeit werden die vorhandenen Nährstoffe in der Zwiebel eingelagert. Deshalb ist es wichtig, das Laub nicht abzuschneiden. Außerdem darf der Boden nicht zu nass sein. Wenn man den Zierlauch zwischen Stauden gepflanzt hat, die regelmäßig gewässert werden müssen, ist das für die Zwiebel ungünstig.
- Samenstände können abgeschnitten oder stehen gelassen werden, ganz nach Wunsch.
- Das Laub zieht ein und verdorrt, kann dann aus dem Boden gezogen oder abgeschnitten werden, aber erst, wenn es voll verwelkt ist und am Boden liegt.
- Bei Sorten, die zur Selbstaussaat neigen, ist es empfehlenswert, den Samenstand vor der Reife zu entfernen, es sei denn, die Vermehrung ist erwünscht.
- Wer den Samen nicht zur Vermehrung benötigt, sollte den Stängel abschneiden. Es kostet der Pflanze unnötig Kraft, Samen auszubilden, die sie sich lieber für die nächste Blüte aufsparen sollte.
Überwintern
Die Überwinterung ist für die meisten Zierlaucharten problemlos möglich. Die Zwiebeln verbleiben im Boden. Allerdings ist es sinnvoll, diesen mit Reisig abzudecken. Das dient nicht als Schutz vor der Kälte, sondern um zu viel Nässe abzuhalten. Bei Nässe faulen die Zwiebeln und das geht recht schnell. Alternativ kann auch ein Gefäß über die Zwiebel gestellt werden. Hauptsache die Erde wird nicht zu nass oder bleibt dies dauerhaft.
Vermehren
Die Vermehrung von Allium ist denkbar einfach. Man kann den Zierlauch durch Aussaat und durch Brutzwiebeln vermehren. Beides gelingt gut und ist nicht schwer. Allerdings sind es Kaltkeimer, man sät also am besten im Freien aus.
Brutzwiebeln
- Zur Entnahme der Brutzwiebeln die Mutterzwiebel vorsichtig aus dem Boden nehmen
- Die Brutzwiebeln ablösen, ohne sie zu beschädigen
- Separat einpflanzen
- Samen
- Blütenstände erst entfernen, wenn die Samenkörner eine schwarze Färbung angenommen haben.
- Am besten gleich nach der Ernte wieder aussäen
- Günstig ist, Anzuchterde zu nutzen – keimfrei
- Allerdings kann man auch direkt draußen ins Beet säen
- Substrat gleichmäßig feucht halten
- Kaltkeimer
- Keine Staunässe
- Der Zierlauch blüht nach der Aussaat meist erst im 3. Jahr
Krankheiten und Schädlinge
Allium wird selten von Krankheiten befallen. Allerdings kann mangelnder Wasserabzug zu einem Totalausfall der Zwiebel führen. Sie faulen recht schnell. Schädlinge gibt es einige. Dagegen muss frühestmöglich vorgegangen werden.
- Blattläuse – sind gefährlich, weil sie Viren und Krankheiten übertragen, sollten schnell bekämpft werden. Bei geringem Befall abspülen oder mit Seifenlauge besprühen, bei starkem Befall Insektizide nutzen
- Schnecken an jungen Trieben und Sämlingen – die müssen abgesammelt werden, sonst bleibt vom Zierlauch nichts übrig, Schneckenkorn oder Schneckenfallen nutzen
- Dickmaulrüssler – besonders die Larven im Boden richten Schäden an. Sie können mit Nematoden bekämpft werden.
- Zwiebelfliege (Larven) – Befall ist an gekräuselten, schwachen oder gelblichen Blättern zu erkennen. Die Zwiebelfliege legt ihre Eier an den Hälsen der Zwiebel ab. Die Larven bohren sich in die Zwiebel hinein. Die Zwiebeln können nur noch herausgenommen und vernichtet werden.
- Fäule durch zu viel Wasser und nassen Boden
- Rostpilze – vor allem bei Bärlauch
Häufig gestellte Fragen
Was tun, wenn die Zwiebeln nach zwei bis drei Jahren blühfaul werden?
Besonders die großen Alliumsorten, mit Blütenschäften von mehr als einem Meter, werden manchmal recht schnell blühfaul. Dann sollte die Zwiebel aus der Erde genommen und erst im November wieder eingesetzt werden, allerdings an einen neuen Platz..
Worauf muss beim Kauf der Alliumzwiebeln geachtet werden?
Nur feste, fleischige Zwiebeln kaufen, die ebenmäßig und cremefarben sind. Zwiebeln die weich sind oder weiche bzw. schimmelige Stellen aufweisen, aussortieren. Auch dürfen die Zwiebeln keine neuen Triebe haben, denn dafür ist es zu früh.