Pflanzenlexikon

Zimmerlinde, Sparrmannia africana – Pflege und Schneiden

Zimmerlinde - Sparrmania africana

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In der Lehre des Feng Shui wird die Zimmerlinde positiv erwähnt, denn sie soll nicht nur einen besseren Energiefluss bewirken, sondern verbessert gleichzeitig auch das Raumklima. Entdeckt wurde die grazile Schönheit von Anders Sparrmannia, einem schwedischen Arzt und Botaniker, der die südafrikanische Pflanzenwelt erforschte und dabei auf die exotische Pflanze stieß und diese mit nach Europa nahm. Das Aussehen der Blätter erinnert an den Lindenbaum. Die Pflanze gilt als äußerst gut zu Händeln, allerdings ist ihre Pflege etwas aufwändig.

Steckbrief

  • vielstämmiger, baumartiger Zierstrauch
  • gehört zur Familie der Malvengewächse
  • beheimatet in Südafrika, teilweise Südamerika
  • besitzt lindenähnliche Blattform
  • Wuchshöhe in der Natur bis zu 7 Meter
  • Wuchshöhe als kultivierte Pflanze bis 3 Meter
  • Blattfarbe: hell- bis mittelgrün
  • Blattform: eckig-herzförmig
  • Blätter sind bis zu 20 Zentimeter lang
  • Blüten: vier weiße schmale Kelchblätter
  • Blüten sind in einem Blütenstand einer Scheindolde organisiert
  • auffällig rot-gelb gefärbte Staubblätter
  • Hauptblütezeit: Januar bis März
  • stachelborstige Fruchtkapsel mit Samen

Standort

An den Standort der Zimmerlinde sind besondere Bedingungen geknüpft, denn bei unzureichenden Lichtverhältnissen wartet man auf eine Blüte vergebens. Die Pflanze bildet dann nur extrem lange Blattstiele aus. Auch zu starke Sonneneinstrahlung bekommt dem Sensibelchen überhaupt nicht und hat ein Verbrennen der Blätter zur Folge. Wer nicht regelmäßig Zeit zum Gießen findet, der kann die Pflanze auch ganz bequem auf Hydrobasis halten.

  • Zimmerlinde - Sparrmania africana ideal ist ein heller, aber nicht vollsonniger Standort
  • direkte Mittagssonne vermeiden
  • günstig ist ein Standort mit Morgen- und Abendsonne
  • im Sommer darf die Pflanze an einem geschützten Ort im Freien stehen
  • Blätter gelten als äußerst windanfällig
  • ideale Wohlfühltemperatur liegt zwischen 5 und 15 Grad Celsius
  • im Winter darf der Standort etwas kälter ausfallen
  • die Zimmerlinde benötigt hohe Luftfeuchtigkeit
  • ein heller Platz im Badezimmer wäre deshalb ideal
  • bei wenig Luftfeuchtigkeit in der Umgebung, die Pflanze öfter besprühen

Hinter Fenstergardinen oder in einer Zimmerecke reichen die Lichtverhältnisse für die Pflanze nicht mehr aus und sie reagiert mit Blattabwurf oder einer Braunfärbung der Blätter.

Gießen

Wird die Zimmerlinde nicht auf Hydrobasis gehalten, dann sollte sie während der Wachstumsphase gleichmäßig gewässert werden. Um Staunässe zu vermeiden, sollte man mit einer Fingerprobe prüfen, ob die obere Erdschicht leicht abgetrocknet ist. Ist der Topf der Sparrmannia africana komplett durchwurzelt, benötig der Wurzelballen permanente Feuchtigkeit. Während der Ruhezeit der Pflanze werden die Wassergaben wieder eingeschränkt und nur so viel gegossen, dass der Wurzelballen nicht komplett austrocknet. Allgemein gilt:

  • zimmerwarmes Wasser verwenden
  • weniger gießen, je kühler der Standort.

Düngen

Eine Handvoll Hornspäne Die Zimmerlinde ist ein äußerst schnell wachsendes Bäumchen und benötigt neben genügend Platz auch ausreichend Nahrung. Während der Wachstumsphasen sollte mit einem flüssigen Volldünger regelmäßig in einem Abstand von 14 Tagen gedüngt werden. Der Topferde können zusätzlich eine Handvoll Hornspäne untergemischt werden. So wird eine ständige Nährstoffzufuhr auf organischer Basis gefördert. Während der Ruhezeit der Zimmerlinde ist das Düngen allerdings vollständig einzustellen.

Pflanzen

Beim Einpflanzen der Zimmerlinde ist unbedingt darauf zu achten, dass die zarten Wurzeln sowie die Triebe der Pflanze nicht beschädigt werden. Ideal zum Bepflanze sind Gefäße, die eine gewissen Standfestigkeit gewährleisten. Zum Pflanzen wird lockere Erde auf Kompostbasis benötigt. Günstig ist auch ein nährstoffreiches Substrat. Die Pflanze wird vorsichtig in die Erde eingebracht und nach der Pflanzung angegossen. Wer seine Zimmerlinde auf Hydrokultur hält, der benötigt natürlich keine Erde.

Umtopfen

Die Zeit des Umtopfens ist gekommen, wenn die  Wurzeln sich so ausgebreitet haben, dass sie das gesamte Pflanzgefäß ausfüllen. Bei dem raschen Wachstum der Zimmerlinde kann dieser Vorgang ziemlich schnell gehen und vor allem mehrmals im Jahr notwendig werden. Es ist allerdings ratsam, die Pflanze im Frühjahr statt im Herbst oder gar Winter umzutopfen.

Schneiden

Im Grunde genommen benötigt die Zimmerlinde keinen Schnitt. Ihr stetiges Wachstum und die daraus resultierende Ausbreitung erfordern gerade bei kleineren Platzverhältnissen einen Schnitt. Dieser Arbeitsschritt sollte aber nur durchgeführt werden, wenn es absolut notwendig geworden ist, denn kann die Optik der Pflanze stark beeinträchtigen. Ungeschnitten sieht die Zimmerlinde natürlicher aus und vielleicht ist die Wahl eines neuen Standortes die bessere Alternative. Bei zu groß gewordenen Zimmerlinden kürzt man die Pflanze mit einem kräftigen Rückschnitt bis zur Hälfte ein.

Überwintern

Zimmerlinde - Sparrmania africana Falls die Zimmerlinde gerade in der Herbstzeit ab und an ihre Blätter abwirft, dann muss man sich keine Sorgen machen. Schließlich ist sie ein baumartiges Gewächs und passt sich der Natur an, die auch im Herbst mit Blattabwurf reagiert. Wenn der Winter Einzug hält, dass benötigt die Zimmerlinde besondere Aufmerksamkeit. Die Zimmertemperaturen in dieser Zeit sollten nicht so warm  und der Standort nicht zu dunkel sein, da die Pflanzen ansonsten leidet und die Winterzeit nicht übersteht. Ein heller Standort mit Temperaturen zwischen 5 und 15 Grad Celsius ist ideal. Wichtig ist auch das regelmäßige Besprühen der Pflanze, um die benötigte Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten. Beim Überwintern in anderen Räumen ist ein vorsichtiger Transport geboten. Die Zweige und Blätter der Pflanze gelten als sehr zerbrechlich.

Vermehrung

Die ersten Jahre ihres Lebens blüht die Zimmerlinde in voller Pracht. Diese lässt aber mit zunehmendem Alter nach und das Bäumchen neigt dazu zu verholzen. Wer schlau ist, der sorgt vor und zieht sich rechtzeitig neues Grün heran. Für die Vermehrung stehen zweit Möglichkeiten zur Verfügung: die durch Kopfstecklinge oder aber auch durch Samen. Bei der Vermehrung durch Samen sollte man allerdings nicht nur über viel Geduld verfügen, sondern auch etwas gärtnerisches Geschick mitbringen.

Stecklingen
Für die Vermehrung durch Kopfstecklinge ist das Frühjahr die ideale Jahreszeit. Mit einer Schere wird ein ca. 15 Zentimeter langer Kopfsteckling mitsamt Blätter und Stängel abgeschnitten.

  • große Blätter am Steckling sollten um ein Drittel eingekürzt werden
  • auf diese Weise reduziert sich die Verdunstungsfläche
  • Steckling in ein Wasserglas oder ein Torf-Sand-Gemisch stecken
  • ein heller Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung ist wichtig
  • Torf-Sand-Gemisch ständig feucht halten
  • Staunässe vermeiden
  • sobald Wurzeln sichtbar werden und der Steckling austreibt: einpflanzen

Wenn sich die Zimmerlinde so richtig wohl in ihrer Umgebung fühlt, dann blüht sie bereits im ersten Winter.

Samen
Die Zimmerlinde enthält Samenkapseln, die sich in der freien Natur wie Kletten an Tiere haften. Diese sind mit verantwortlich dafür, dass die Samen überallhin getragen werden und sich vermehren. Im häuslichen Ambiente sieht das etwas anders aus. Die Samen können aus der Kapsel gewonnen, aber idealerweise auch im Handel erworben werden. Um ein gutes gärtnerisches Ergebnis zu erlangen, ist jede Menge Geduld und Fingerspitzengefühl von Nöten.

  • Zimmerlinde - Jungpflanze die Samen in lauwarmes Wasser geben und ungefähr 6 Stunden vorquellen lassen
  • die Wassertemperatur sollte die ganze Zeit über konstant gehalten werden
  • Samen auf ein steriles Aussaatsubtrat aufbringen
  • dieses leicht bedecken; eventuell mit Sand oder anderem feinkörnigem Material
  • die Samen müssen immer Kontakt zum feuchten Substrat haben
  • die Keimtemperatur sollte zwischen 25 bis 30 Grad Celsius liegen
  • Nachtabsenkung der Temperatur auf 22 Grad Celsius
  • mit einer Sprühflasche das Substrat einnebeln und feucht halten
  • idealer Vortreibeort sind Minigewächshäuser
  • für genügend Helligkeit sorgen
  • Samen keimen unterschiedlich
  • nach zwei bis sechs Wochen sind alle Keimlinge sichtbar
  • diese vereinzeln und auspflanzen

Krankheiten und Schädlinge

Bei der prachtvollen Schönheit sind Krankheiten und Schädlinge eher selten anzutreffen. Viele äußere Anzeichen wie Blattabfall oder Braunfärbung entstehen durch Pflegefehler und können im Vorfeld ausgemerzt werden.

  • wenn Blätter abfallen, ist meist Zugluft oder zu starke Sonneneinstrahlung dafür verantwortlich
  • auch zu kaltes Wasser bekommt der Pflanze nicht
  • bleibt die Blüte aus, liegt ein Lichtmangel vor
  • gelbe Blätter deuten auf einen Nährstoffmangel hin
  • Braunfärbung der Blätter weist auf einen Sonnenbrand hin

Stellt man die Zimmerlinde im Sommer nach draußen auf Balkon oder Terrasse, dann kann es durchaus passieren, dass sich Blatt- oder Schildläuse auf ihr niederlassen. Eine regelmäßige Kontrolle der Pflanze ist deshalb unerlässlich. Vor allem wenn sie im Herbst wieder ins Haus geholt wird, sollte man sie gründlich untersuchen, um ein Übergreifen der Schädlinge auf andere Pflanzen im Haus zu unterbinden. Die tierischen Schädlinge sind an ihren klebrigen Ausscheidungen ganz gut erkennbar und sollten mit dem Spritzen von einem Pyrethrummittel beseitigt werden. Auch Spinnmilben sowie die weiße Fliege haben eine Vorliebe für die leckeren Blätter und saugen diese aus. Sie sind an ihrem feinen Gespinst sowie einer weißen Klebeschicht erkennbar. Biologische Ölpräparate können hier Abhilfe schaffen. Auch ein regelmäßiges Abwaschen mit Seifenlauge zeigt Erfolge. Sinnvoll ist es bei einem Befall, auch die benachbarten Pflanzen mit zu behandeln.

Häufig gestellte Fragen

Die Zimmerlinde bekommt braune Blätter. Woran liegt das?
Bei einer Braunfärbung der Blätter kann es daran liegen, dass sich das kleine Bäumchen einen Sonnenbrand geholt hat. Steht die Pflanze zu nah an Fenster oder Balkontüre oder im Frühjahr im Garten, dann ist sie den Sonnenstrahlen schutzlos ausgeliefert und gerade die sensiblen haarigen Blätter reagieren dann mit Braunfärbung. Besser ist, die Zimmerlinde ganz langsam an die Sonne zu gewöhnen.

Wenn die Sparrmannia africana unter der weißen Fliegen leidet, wie wird man diese wieder los?
Biologische Mittel können bei der Bekämpfung der weißen Fliege sehr wirkungsvoll sein. Kaliseife oder Spruzit in 2 % Lösung spritzen und bei Gelbtafel verwenden. Das Problem dürfe nach kurzer Zeit behoben sein. Allerdings müssen auch benachbarte Pflanzen damit behandelt werden, um eine Ausbreitung der klebrigen Substanz zu verhindern.

Stimmt es, dass die Zimmerlinde als leicht giftig gilt?
Oftmals liest man in der Literatur, dass die Pflanze als schwach giftig klassifiziert wird. Das liegt daran, dass die dicht behaarten Blätter ganz leichte Schleimhaut- oder Hautreizungen hervorrufen können. Bis heute ist allerdings nicht genau nachgewiesen, ob diese Reizungen durch chemische Inhaltsstoffe der Pflanze oder mechanische Reize hervorgerufen werden. Giftig im eigentlichen Sinne ist die Zimmerlinde deshalb nicht.

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Tipps für Schnellleser

- Zierstrauch, gehört zur Familie der Malvengewächse
- beheimatet in Südafrika und Südamerika
- dekorative Zimmerpflanze
- Wuchshöhe in kultivierter Form bis 3 Meter
- benötigt viel Platz
- Hauptblütezeit zwischen Januar und März
- liebt hellen Standort, ohne direkte Sonneneinstrahlung
- kann im Sommer an einen geschützten Standort in Freien aufgestellt werden
- ideale Wohlfühltemperatur zwischen 5 bis 15 Grad Celsius
- benötigt hohe Luftfeuchtigkeit
- regelmäßig gießen
- Staunässe vermeiden
- Boden sollte locker und sehr nährstoffreich sein
- benötigt viel Platz, Pflanzgefäß danach auswählen
- ist der Topf durchwurzelt, dann umtopfen
- beste Umtopfzeit zwischen März und April
- ist bestens als Hydrokultur geeignet
- im Winter das Gießen reduzieren
- während der Wachstumsphase alle 14 Tage düngen
- Rückschnitt möglich, aber nicht zwingend notwendig
- Vermehrung erfolgt durch Samen oder Kopfstecklinge
- anfällig für die Weiße Fliege, Schmierläuse

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