Kräutergarten

Zitronenthymian, Thymus citriodorus – Pflege und Überwintern

Zitronenthymian - Thymus citriodorus

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Zitronenthymian sollte in keinem Kräuterbeet fehlen. Allerdings macht sich diese Pflanze auch gut als Rasenersatz, Beeteinfassung oder auf Natursteinmauern. Die vielseitige Heil-, Gewürz- und Teepflanze überzeugt sowohl durch ihr Aussehen, als auch durch ihre Inhaltsstoffe. Zitronenthymian lässt sich für vieles verwenden und ist noch dazu pflegeleicht. Wie man ihn pflegt und vor allem überwintert, lesen Sie im folgenden Text. Informieren Sie sich!

Steckbrief 

  • Wissenschaftlicher Name – Thymus x ciriodorus
  • Hybride aus der Gattung der Thymiane
  • Ähnlich dem Echten Thymian
  • Lippenblütler
  • Polsterstaude
  • Heil-, Gewürz- und Teepflanze
  • Immergrüner Halbstrauch
  • Wuchshöhe 10 bis 30 cm, meist nicht höher als 15 cm
  • Wächst in der Regel kriechend
  • Würziger, zitronenartiger Duft
  • Blüte von Juni bis September
  • Weiße bis purpur-rosa Blüten
  • Blüte eher unscheinbar
  • Zahlreiche Sorten

Pflege

Die Pflege des Zitronenthymians ist recht simpel. Diese duftende, aromatische Pflanze ist vielseitig einsetzbar. So lassen sich kleinwüchsige Sorten sogar als trittsicherer und pflegeleichter Rasenersatz verwenden. Sehr hübsch sieht er auch zwischen Natursteinplatten, welche als Weg genutzt werden aus. Um gut zu gedeihen benötigt der Zitronenthymian einen vollsonnigen Standort und einen sehr durchlässigen Boden. Nur so kann die Pflanze ihr volles Aroma entfalten und ausreichend ätherisches Öl bilden.

Beim Pflanzen selbst ist nicht viel zu beachten. Wasser ist nicht viel erforderlich. Ständiges Austrocknen bekommt dieser Gewürzpflanze ebenso wenig wie Dauernässe. Düngen kann man einmal im Jahr, zu Beginn der Wachstumsperiode. Schneiden muss man ebenfalls nur einmal, nach der Blüte. Dann wird die gesamte Staude auf 15 cm Höhe eingekürzt. Ansonsten schneidet man, was benötigt wird einfach ab.

Bei der Überwinterung macht es Sinn, die gesamte Pflanze dick mit Reisig zu bedecken. Nicht alle Sorten sind so richtig frostverträglich. Teile sterben immer wieder mal ab. Die Vermehrung gelingt durch Teilung und Stecklinge. Aussaat ist nicht möglich, weil diese Hybride keinen keimfähigen Samen entwickelt. Krankheiten und Schädlinge sind sehr selten.

Standort

Zitronenthymian - Thymus citriodorus Zitronenthymian benötigt viel Sonne und Wärme, damit sich sein Aroma voll entfalten kann. Er darf gern vollsonnig stehen, muss dann aber etwas mehr gegossen werden.

  • Vollsonnig und warm
  • Je schattiger die Pflanze steht, um so schlechter wächst sie.
  • Außerdem bilden sich nur wenig ätherische Öle. Der Duft und der Geschmack leiden darunter.
  • Etwas geschützt vor kaltem Wind  Pflanzsubstrat Beim Pflanzsubstrat stellt der Zitronenthymian nicht viele Ansprüche. Es darf auf alle Fälle nicht zu nass oder dauerfeucht sein. Am besten ist ein sehr durchlässiger, etwas humusreicher Boden, der nicht zu nährstoffreich sein sollte.
  • Humusreich
  • Durchlässig
  • Günstig sind mineralische Anteile (Sand oder feiner Kies)
  • Keine Staunässe, die bringt die Pflanze schnell um
  • Nicht zu nährstoffreich.
  • Alkalischer pH-Wert

Pflanzen

Zitronenthymian kann im Gefäß aber auch ausgepflanzt kultiviert werden. Das Pflanzen ist nicht kompliziert. Die Wurzeln sind recht zart und fein, deshalb muss man vorsichtig damit umgehen.

  • Drainage im Gefäß und auch im Beet, diese verhindert Staunässe
  • Von April bis August ist Pflanzzeit
  • Alles Unkraut entfernen
  • Wurzelkonkurrenz
  • Pflanzloch doppelt so groß und tief wie der Pflanzballen ist
  • Aushub mit Sand und etwas Kompost mischen
  • Pflanzabstand 20 cm, Zitronenthymian wächst recht in die Breite
  • Pflanzloch wieder auffüllen und Erde festdrücken
  • Reichlich angießen, aber Erde nicht ausschwemmen.
  • Auch in den folgenden Wochen den Boden gleichmäßig leicht feucht halten, bis die Pflanze angewachsen ist.

Gefäßhaltung

  • Flache, aber dafür breite Gefäße verwenden, damit der Zitronenthymian Platz zum Ausbreiten hat.
  • Drainage im Topfboden, damit überschüssiges Wasser gut ablaufen kann
  • Gefäß in die Sonne stellen
  • Im Gefäß muss mehr gegossen werden. Das Substrat sollte nicht vollständig austrocknen und wenn doch, dann nur kurz und nicht zu häufig.
  • Alle 6 Wochen düngen, mit Kräuter- oder Biodünger.
  • Umtopfen, wenn das gesamte Gefäß durchwurzelt ist.

Gießen und Düngen

Zitronenthymian - Thymus citriodorus 'Silver Queen' Zitronenthymian benötigt nicht viel Wasser, obwohl er in der Wachstumsperiode nicht austrocknen sollte. Diese Duftpflanze mag kalkhaltiges Wasser. Dünger ist nicht viel nötig, es handelt sich um einen Schwachzehrer.

  • Benötigt wenig Wasser
  • In der Wachstumsphase sollte der Boden nicht austrocknen
  • Kurzzeitige Trockenheit wird vertragen, sollte aber nicht zur Gewohnheit werden, denn das schwächt die Pflanze

Wenn morgens oder abends gegossen wird, ist die Verdunstungsrate viel geringer, als wenn bei starker Sonneneinstrahlung für Wassernachschub gesorgt wird. Außerdem sollte nach Möglichkeit nicht über die Blätter gegossen werden, sondern auf den Boden um den Wurzelbereich herum. So lässt sich Mehltau verhindern.

  • Benötigt wenig Nährstoffe
  • Im zeitigen Frühjahr Boden mit Kompost versorgen
  • Alternativ können auch Hornspäne verwendet werden
  • Oder organischer Gemüsedünger, aber nur ein mal im Jahr
  • Mehr Dünger ist nicht notwendig

Keinesfalls nach Ende Juli düngen, damit die Triebe vor dem Frost ausreifen können.

Schneiden

Zitronenthymian benötigt keine großen Schnittmaßnahmen. Nach der Blüte sollte die gesamte Pflanze auf etwa 15 cm eingekürzt werden. Sie treibt dann schön buschig und reichlich wieder aus. Ansonsten schneidet man ab, was verwendet werden soll, egal ob in der Küche oder für andere Zwecke. Kranke, welke oder abgestorbene Triebe werden komplett herausgeschnitten.

Wichtig ist, eine scharfe und saubere Schere zu verwenden. Unsaubere Schnitte verheilen nur langsam und so ist das Eintrittstor für Krankheitserreger lange geöffnet. Das gilt es zu vermeiden!

Überwintern

Zitronenthymian wird als winterhart angeboten. Mir sind allerdings schon zweimal die Pflanzen über den Winter eingegangen und ich wohne nicht in einer sonderlich frostigen Gegend. Es empfiehlt sich also doch ein Winterschutz. In Gefäßen kultivierte Pflanzen sollten frostfrei untergebracht werden, aber dennoch kühl. Buntlaubige Sorten sind meist etwas frostempfindlicher.

  • Ausgepflanzte Exemplare mit einer dicken Schicht Reisig abdecken.
  • Das sollte man schon beizeiten tun, sobald sich die ersten Fröste ankündigen.
  • Sollten Teile der Pflanze wegfrieren, werden diese im Frühjahr großzügig herausgeschnitten.
  • Solange die Wurzel überlebt hat, treibt der Thymian wieder aus.
  • Mit den Jahren werden die Pflanzen immer widerstandsfähiger.

Überwintern im Gefäß  

  • Zitronenthymian im Gefäß sollte frostfrei, aber kühl überwintert werden.
  • Je kühler die Pflanze steht, um so weniger Licht benötigt sie.
  • Ganz dunkle Überwinterung funktioniert aber nicht.
  • Alternativ kann man das Gefäß geschützt stellen, auf Styropor und es dick einpacken, so dass das Substrat nicht durchfrieren kann.
  • Bei kleinen Gefäßen ist das allerdings schwierig.

Vermehren

Zitronenthymian - Thymus citriodorus 'Silver Queen' Zitronenthymian ist eine Hybridpflanze. Diese bilden keine keimfähigen Samen. Aussaat scheidet deshalb schon mal aus. Allerdings kann dieser Thymian leicht durch Stecklinge vermehrt werden. Außerdem kann die gesamte Pflanze geteilt werden.

Stecklinge  

  • Die beste Zeit für die Stecklingsvermehrung ist der Frühsommer.
  • Halbverholzte Triebe abschneiden, etwa 15 cm lang
  • Es funktioniert meist auch bei richtig verholzten Exemplaren, allerdings verholzt dieser Thymian nicht sehr.
  • Zu weiche Stecklinge faulen allerdings meist und sollten nicht genutzt werden.
  • Von den unteren 10 Zentimetern alle Blätter entfernen
  • Mehr als 2 bis 3 Blattpaare müssen nicht erhalten werden.
  • Die Stecklinge in Anzuchterde stecken, die ist keimfrei und nährstoffarm
  • Alternativ können Sand und Torf gemischt und verwendet werden.
  • Pflanzabstand etwa 10 bis 15 cm
  • Hell und warm stellen, aber keine direkte Sonne
  • Günstig ist eine hohe Luftfeuchtigkeit, weshalb die Stecklinge regelmäßig mit Wasser bestäubt werden sollten
  • Alternativ kann das Pflanzgefäß auch mit einer durchsichtigen Folie oder Tüte abgedeckt werden, dass sorgt für eine gleichbleibende Luftfeuchte.
  • Das sich Wurzeln gebildet haben erkennt man, wenn sich neue Triebe zeigen. Das kann mehrere Wochen dauern.
  • Beim Auspflanzen müssen die Jungpflanzen erst langsam an die Sonne gewöhnt werden.

Wurzelteilung

  • Etwa alle drei Jahre die Pflanze teilen. Das sorgt für eine Verjüngung und mehr Triebe, die geerntet werden können.
  • Pflanze komplett ausgraben
  • Mit einem Spaten oder einer scharfen Schaufel den Wurzelballen Teilen
  • Je nach Größe der Pflanze können mehrere Teile geschnitten werden. Sie sollten in etwa gleich groß sein.
  • Die einzelnen Teile werden dann separat wieder eingepflanzt und normal weiterkultiviert.

Krankheiten und Schädlinge

Zitronenthymian ist gesund und recht robust. Krankheiten sind selten. Schädlinge werden meist von den ätherischen Ölen in den Blättern abgeschreckt und suchen sich andere Futterplätze. Einige wie Blattläuse lassen sich aber nicht abschrecken – Bodenfeuchte führt zu Wurzelfäule. Wird die zu spät entdeckt, ist die Pflanze meist nicht mehr zu retten.

Mehltau

  • zu erkennen an dem weißlichen Belag an der Blattunterseite, bildet sich bei Nässe. Vorbeugend sollte alles Unkraut entfernt werden, denn darauf siedeln die Erreger (Pilzsporen) gern. Außerdem hilft, mit einer Brühe aus Ackerschachtelhalm zu gießen, was der Kräftigung dient. Ist die Krankheit ausgebrochen helfen Hausmittel. Chemie sollte nicht genutzt werden, denn der Zitronenthymian soll ja noch geerntet und verarbeitet werden. (Hausmittel siehe unter häufige Fragen)

Blattläuse

  • Marienkäfer werden diese Plagegeister frühzeitig entdeckt, ist es meist recht einfach, sie zu bekämpfen. Oft hilft schon ein Abspritzen mit einem scharfen Wasserstrahl. Ansonsten sind auch Nützlinge wie Marienkäfer und Florfliegen sehr hilfreich bei der Bekämpfung. Wirkungsvoll sind auch ein Sud aus Brennnesseln oder Ackerschachtelhalm.

Keine Fungizide und Insektizide, wenn man Teile der Pflanze verwenden möchte.

Häufig gestellte Fragen

Kann Zitronenthymian getrocknet werden, um die Blätter getrocknet zu verwenden?
Das ist eine durchaus gängige Methode. Wichtig dabei ist, nicht nach Anfang September zu schneiden, damit die Pflanze im Winter keinen Schaden durch die offenen Schnittstellen nimmt. Diese müssen ausreichend verholzt sein.

  • Man schneidet also entsprechend viele Triebe des Thymians ab und bindet sie zu kleinen Bündeln zusammen.
  • Diese dürfen nicht zu dick sein, die Triebe im Inneren trocknen sonst nicht gut und es kann zu Fäulnis und Schimmelbildung kommen.
  • Diese werden zum Trocknen aufgehangen, an einen hellen Platz, der aber nicht in der Sonne liegen darf.
  • Außerdem muss er luftig sein.
  • Nach 3 bis 4 Wochen sind die Blätter absolut trocken.
  • Alternativ können die Blätter auch im Backofen getrocknet werden.

Trocknen im Backofen

  • Rost mit Backpapier auslegen
  • Frisch geerntete Triebe darauf verteilen, wobei darauf geachtet wird, dass sie nicht übereinander liegen.
  • Bei 30° C trocknen, nicht höher, denn dann geht viel Aroma verloren (Allerdings geht bei dieser Methode sowieso schon eine Menge ätherisches Öl verloren)
  • Die Backofentür einen Spalt offen lassen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann
  • Ich klemme immer einen Holzkochlöffel in die Tür, so dass sie nicht zufallen kann.
  • Der Trocknungsvorgang dauert mehrere Stunden
  • Nach dem Trocknen die Blätter vorsichtig von den Stängeln streichen.
  • Sie werden in einem luftdichten und dunklen Gefäß aufbewahrt.
  • Alternativ können Zitronenthymianzweige auch in Öl eingelegt und haltbar gemacht werden.

Was kann man gegen Mehltau tun, ohne Chemie einsetzen zu müssen?

  • Ausgesprochen hilfreich sind Marienkäfer. Allerdings wachsen die Pilze immer wieder nach und die Käfer schaffen es bei starkem Befall nicht mehr.
  • Alternativ kann mit Knoblauchtee oder Sud gespritzt werden. Dazu nimmt man 2 dicke Zehen, zerhackt sie und gießt einen halben Liter kochendes Wasser darüber. Abkühlen lassen und gießen.
  • 3 Päckchen Backpulver und 50 ml Rapsöl mit 5 l handwarmen Wasser mischen. Dazu noch einen Spritzer Spülmittel geben und jede Woche einmal damit über die Pflanzen spritzen. 8 Wochen sollte man durchhalten.
  • Brennnesseljauche
  • Rainfarnjauche
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Tipps für Schnellleser

- Beliebte Heil-, Gewürz- und Teepflanze
- Standort: vollsonnig und warm, etwas geschützt vor kaltem Wind
- Pflanzsubstrat: durchlässig, mineralisch, humusreich 
- Pflanzen: mit Drainage - Gefäßhaltung und ausgepflanzt - Flache aber großzügige Gefäße nutzen
- Gießen - in Wachstumsperiode regelmäßig - Sollte nicht völlig austrocknen
- Düngen - 1 x pro Jahr reicht
- Schneiden - nach der Blüte auf 15 cm  - Immer abschneiden, was benötigt wird
- Überwintern - dick mit Reisig abdecken - In Gefäßen besser frostfrei überwintern, aber sehr kühl
- Vermehren - Teilung und Stecklinge - Keine Aussaat - Hybride - keine keimfähigen Samen
- Krankheiten - Wurzelfäule und Mehltau - Nässe
- Schädlinge - Blattläuse - Keine Fungizide und Insektizide verwenden!

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