In der Küche hat die Zucchini einen festen Platz eingenommen. Weil Frische und Geschmack immer mehr an Bedeutung bei der Lebensmittelwahl gewinnt, entscheiden sich viele Hobbygärtner für den Eigenanbau und vor allem für dieses Kürbisgewächs.
Ob auf dem Balkon als Topfkultur oder im großzügig angelegten Gemüsegarten, die Auswahl an Sorten ist umfangreich. Geschmacklich unterscheiden sie sich nicht nennenswert, aber die Erntezeit kann einen immensen Unterschied ausmachen. Wann die Zucchiniernte erfolgen sollte und was diesbezüglich sonst noch wichtig ist, wird im Folgenden erklärt.
Erntezeit
Die Zucchini gehört zu den Sommerkürbissen und einjährigen krautigen Pflanzen. Sie zeichnet sich über ein üppiges Wachstum aus und bildet während der gesamten Vegetationsperiode immer wieder neue Blüten und Früchte. Das bedeutet, die Zucchiniernte ist nicht einmalig, sondern erstreckt sich von circa Juni bis Oktober. Die letzte Zucchiniernte findet in der Regel im November statt. Während dieser Zeit kann mit zwei gesunden Pflanzen und entsprechenden Witterungsbedingungen mehrmals die Menge an Früchten für eine vierköpfige Familie abgeerntet werden.
Fruchtreife
Durch die lange Reife- und Erntezeit ist es oftmals nicht ganz einfach festzustellen, ob und welche Zucchini reif ist. Für das Ernten von Zucchini mit dem bestmöglichen Aroma, sollte damit nicht zu lange gewartet werden. Folgende Merkmale zeigen, wann die Frucht so reif ist, dass sie über ein intensives Aroma verfügt:
- Länge zwischen zwölf und 20 Zentimeter
- pralle Schale, festes Fruchtfleisch
- sollte sich nicht eindrücken lassen
- satter Farbton (gelb oder grün)
- federt langsam zurück, wenn sie leicht gebogen wird
- Blütenstand am vorderen Ende vertrocknet und/oder abgefallen
Zucchini wachsen lassen
Die Erntezeit kann solange herausgezögert werden, wie die Fruchtschale noch einigermaßen fest ist. Sobald sie auffallend weich wird, liegt eine Überreife vor und geschmacklich hat die Frucht dann nicht mehr viel zu bieten. Verbleibt die Frucht an der Pflanze, wenn sie optimal reif ist, kann sie bis zu 100 Zentimeter heranwachsen.
Mit jedem Tag schwindet das harmonische Aroma, aber dafür wird sie leicht herber im Geschmack. Vielfach wird die Zucchini dann als Kürbis behandelt und findet vor allem Verwendung als Suppe oder Ähnliches. Aber Vorsicht: es besteht die Gefahr, dass eine lange Reife-/Wachstumszeit die Frucht zusätzlich holzig werden lässt. Dann ist sie nicht mehr für den Verzehr nutzbar.
Zucchiniernte-Technik
Beim Ernten der schmackhaften Frucht können falsche Techniken die Ernte und/oder die ganze Pflanze schädigen. Aus diesem Grund sollte beim Ernten stets nach folgender Anleitung vorgegangen werden:
- auf dem Boden liegende Frucht am Rumpf und am Stiel umfassen
- mit beiden Händen Frucht drehen
- solange drehen, bis Stiel von Mutterpflanze bricht
- Stiel muss an Frucht sitzen bleiben
- alternativ: mit scharfem, desinfiziertem Messer Stiel von Mutterpflanze trennen
Der Stiel
Dass der Stil an der Frucht bei der Zucchiniernte dranbleiben sollte, hat folgende Gründe:
- trocknet während Lagerung ab und verschließt so Wasserkanal, über den Frucht von Mutterpflanze versorgt wurde
- Stil-Verschluss schützt vor Austrocknung
- reduziert Risiko eines Pilzbefalls
- längere Haltbarkeit
Lagerung und Haltbarkeit
Frisch geerntet und direkt verarbeitet schmeckt die Zucchini bei optimaler Erntezeit am besten. Wer sie lagern möchte, sollte sich an Folgendes halten:
- Mindesttemperatur: acht Grad Celsius (Kühlschrank meist ungeeignet)
- mittelmäßig kühle Umgebung ideal
- keine deutlichen Temperaturschwankungen
- trocken und lichtgeschützt lagern (schützt vor Bakterien und Schimmelbildung)
- Schwitzwasser vermeiden
- nicht zusammen mit Ethylen-haltigem Gemüse/Ost wie beispielsweise Tomaten lagern (verkürzt die Haltbarkeit)
- Haltbarkeit bei erfüllten Bedingungen: zwischen sieben und zehn Tage
- in Würfel geschnitten können sie eingefroren werden (Haltbarkeit bis zu 12 Monaten)
Zucchiniblüten
Weniger in der Küche bekannt als die Zucchini, sind die Blüten der Pflanze. Sie zieren jedes Gericht und verleihen als Zutat eine geschmackvolle, harmonische Note vor allem in Salaten, Saucen und zu Fleisch sowie Fisch. Geeignet sind die weiblichen Blüten, die sich durch ihre kürzeren Stängel von den männlichen unterscheiden und an der Fruchtknotenbildung erkennbar sind. Allerdings sollte sich bewusst sein, dass sich mit der Abnahme der Blüten der Ernteertrag reduziert.
Häufig gestellte Fragen
Sind Zucchini giftig, wenn sie bitter schmecken?
In den modernen Zucchini-Züchtungen sind in der Regel keine Bitterstoffe enthalten. Lediglich in Zierkürbissen kann der Giftstoff Cucurbitacine, teils auch einen hohen Anteil, vorkommen. Ist beispielsweise ein Zierkürbis nahe einer Zucchini-Pflanze gepflanzt und es kommt zu einer Kreuzung bei der Besamung, können die Samen der Zucchini “infiziert” werden. Schmeckt eine Zucchini bitter, ist dies meist das Resultat aus einer Kreuzung. Sie sollte nicht gegessen werden. Aus diesem Grund sollten Zucchini sich nie mit Zierkürbissen ein Beet teilen oder in der Nähe stehen.
Es bilden sich kaum Blüten und Früchte. Woran kann das liegen?
Ist der Sommer zu feucht und/oder zu kalt, kann dies die Blütenbildung einschränken und damit auch die Fruchtbildung. Ein anderer Grund kann ein Schädlingsbefall sein. Kontrolliert werden sollte zudem der Standort. Zugluft und kalte Winde schränken die Fruchtbildung ein.