Sie sind auf der Suche nach geeigneten Obstsorten, die in Gärten mit geringem Platzaufgebot oder auf dem Balkon gehalten werden können? In diesem Fall sollten Sie Zwergobst ausprobieren. Bei diesen Sorten handelt es sich um Züchtungen, die deutlich kleiner wachsen und maximale Höhen von 150 Zentimetern erreichen. Dadurch sind sie ideal für Ihren Balkon, selbst wenn dieser nur Platz für einen Kübel bietet. Einer der größten Vorteile der Zwergobstbäume ist der Pflegeaufwand. Schneiden, gießen oder die Nährstoffversorgung werden ähnlich wie bei den klassischen Obstbäumen in bekannter Höhe umgesetzt.
Zwergobstbäume: 20 Sorten vorgestellt
Wenn Sie selbst nach geeigneten Zwergobstbäumen suchen, sind Sie hier richtig. Es finden sich immer mehr Züchtungen, die die idealen Eigenschaften für Zwergobst bieten und so eine Bereicherung für Ihren Garten oder Balkon darstellen. Zwergobst zeichnet sich durch die Kleinwüchsigkeit aus, durch die die Gewächse eine maximale Höhe von etwa 120 bis 150 Zentimetern erreichen, abhängig von der Sorte natürlich. Neben der Größe sind noch die folgenden Vorteile der kleineren Obstbäume zu nennen:
- frühere Erntezeit
- problemlose Kübelhaltung
- Früchte geschmacklich nicht anders
Der einzige negative Punkt ist die größere Empfindlichkeit über die kalte Jahreszeit, wenn Sie die Zwergobstbäume im Kübel halten. Zudem fallen die Ernteerträge deutlich geringer aus, was für manche Gärtner nicht empfehlenswert ist. Ein Beispiel sind zum Beispiel Selbstversorger, die auf ertragreiche Sorten setzen sollten, damit sie genügend Obst zur Verfügung haben. Ein Zwergobstbaum würde sich hierfür nicht wirklich lohnen. Wenn Sie an der Haltung von Zwergobst interessiert sind, sollten Sie einen Blick auf die folgende Liste mit 20 beliebten Sorten werfen:
- Zwergapfel ‘Alkmene Linus’: ‘Linus’ ist einer der aromatischsten Zwergäpfel und macht sich durch eine feine Säure auf der Zunge bemerkbar. Die roten, runden Äpfel reifen von September bis Oktober aus.
- Zwergapfel ‘Delgrina’: Mit der Sorte ‘Delgrina’ können Sie sich über einen der kleinsten Zwergäpfel freuen, dessen Krone und Stamm äußerst niedrig und schmal wachsen. Die Ernte der ertragreichen Sorte kann von September bis Mitte Oktober eingefahren werden.
- Zwergapfel ‘Galina’: Idealer Balkonapfel, der maximal 150 Zentimeter hoch wird und für sein süßes und zugleich festes Fruchtfleisch genossen wird. Kann spät bis in den Dezember genossen werden.
- Zwergapfel ‘James Grieve’: Diese alte Apfelsorte ist ein idealer Zwergapfel, der schon ab Mitte August für den erfrischenden Geschmack geerntet wird.
- Zwergaprikose ‘Compacta’: Wenn Sie saftige, orange Aprikosen ernten wollen, sind sie mit der ‘Compacta’ genau richtig. Das kleine Bäumchen reift von Mitte Juli bis Ende August aus, bietet hohe Erträge und sogar eine selbst befruchtende Sorte.
- Zwergbirne ‘Helenchen’: Eine einzigartig große Frucht wird hier von der Zwergbirne geboten. Die süßen Birnen sind erntereif zu Oktoberbeginn.
- Zwergbirne ‘Luisa’: Eine süß-saftige Sorte, die aufgrund des schwachen Wuchses sehr lange braucht, bis sie ihre endgültige Höhe erreicht hat.
- Zwergkirsche ‘Burlat’: Eine Knorpelkirsche, die auf das Jahr 1915 zurückgeht und für ihre regelmäßig hohen Ernteerträge bekannt ist. Verfügt über ein intensiv-süßes Aroma.
- Zwergkirsche ‘Dönissens Gelbe Knorpelkirsche’: Eine gelbe Kirschsorte von 1825, die sogar lange am Baum bleiben kann. Wenn Sie nach Kirschen suchen, die nicht von Vögeln und Insekten verzehrt werden, setzen Sie auf diese Sorte.
- Zwergkirsche ‘Kordia’: Wird als eine der besten Sorten für Balkon und kleine Gärten gehandelt. Sie ist platz- und regenfest, wohlschmeckend und ertragreich.
- Zwergkirsche ‘Lapins’: Die dunkelroten Früchte dieser Sorte schmecken intensiv süß und sind erst ab der siebten Kirschwoche verfügbar.
- Zwergkirsche ‘Regina’: Diese Zwergkirsche ist ideal für Sie, wenn Sie die späteste Süßkirsche anbauen wollen. Verfügbar sind die saftig süßen Kirschen ab dem Ende der siebten Kirschwoche.
- Zwergkirsche ‘Stella Compact’: Ein Selbstbefruchter mit säuerlich süßem Aroma. Ideal für den Balkon und die Kübelhaltung geeignet.
- Zwergkirsche ‘Sunburst’: Eine kanadische Sorte, die ein wahrer Sonnenanbeter ist. Saftig und schon sehr früh erntereif.
- Zwergnektarine ‘Redgold’: Eine kugelige Form und die schmackhaften Früchte von August bis Ende September begeistern.
- Zwergpfirsich ‘Bonanza’: Eine der beliebtesten Pfirsichsorten auf dem Balkon. Süß und sauer im Aroma, weißes Fleisch und eine Reife im August zeichnen sie aus.
- Zwergpfirsich ‘Crimson’: Eine intensive rote Sorte, die sogar im Halbschatten Früchte trägt.
- Zwergpflaume ‘Imperial’: Trotz der kleinen Baumgröße ist die Frucht groß und blau. Eine wahre Zwetschge eben.
- Zwergsauerkirsche ‘Morellini’: Setzen Sie auf die ‘Morellini’, wenn Sie Ihr Zwergobstbäumchen nicht schneiden wollen.
- Zwergsauerkirsche ‘Ungarische Traubige’: Wird häufig zu den Sauerkirschen mit dem besten Geschmack gezählt, solange sie geschützt steht.
Wie Sie sehen, sind es vor allem die heimischen Obstarten, die Sie als Zwergbäumchen halten können. Da Obstbäume wie Äpfel, Birnen und Kirschen an die heimischen Wetterverhältnisse angepasst sind, lässt sich die Pflege ohne großen Aufwand umsetzen. Selbst die Maßnahmen beim Schneiden sind denen der großen Verwandtschaft ähnlich. Wenn Sie sich also mit der Haltung von Obstbäumen auskennen, müsste die Pflege der Zwergobstbäume kein wirkliches Problem für Sie darstellen. Weiter unten finden Sie eine ausführliche Pflegeanleitung, die Ihnen bei der Haltung der kleinen Obstbäume behilflich sein wird.
Standort
Der Standort der Zwergobstbäume ist entscheidend für eine reiche Ernte und gesunde Pflanzen. Achten Sie bei diesem auf die folgenden Punkte:
- Lichtbedarf: sonnig bis absonnig
- warm
- geschützt
Mehr müssen Sie beim Standort eigentlich nicht beachten. Wichtig ist vor allem, dass die Bäumchen Regen und Wind nicht ausgesetzt sind, vor allem wenn es sich um Kübelpflanzen handelt. Selbst ein Wintergarten ist geeignet, solange dieser über ausreichend Frischluft verfügt.
Hinweis: Manche Sorten Zwergobstbäume wünschen einen komplett anderen Standort. Passen Sie diesen entsprechend der Sortenbeschreibung an.
Substrat und Boden
Neben dem Standort sind das Substrat bei Kübelobst und der Boden bei ausgepflanzten Exemplaren wichtig. Wenn Sie sich für die Kübelhaltung entscheiden, sollte das Substrat die folgenden Eigenschaften aufweisen:
- nährstoffreiche Gartenerde
- Sand oder Kies dazugeben
- mit Kompost anreichern
Für einen Standort im Freien sollten Sie dagegen eine Erde wählen, die über ausreichend Ton und Humus verfügt. Dieser wird noch gründlich mit Kompost durchgemischt und je nach Schwere des Bodens können Sie ebenfalls Sand oder feinen Kies dazugeben, um die Durchlässigkeit zu verbessern. Zwergobstbäume vertragen Staunässe nur schlecht.
Pflanzen
Das Pflanzen in den Garten gelingt auf die gleiche Weise wie bei Obstbäumen. Hierfür einfach ein Pflanzloch ausheben, das etwa 50 Prozent größer als der Wurzelballen ist und das Zwergobst in dieses setzen. Der Erdaushub mit Kompost anreichern und die Pflanze mit dem Gemisch im Beet festigen. Dabei nicht die Wurzeln verletzen. Leicht andrücken und kräftig gießen. Für diesen Schritt sollten Sie Mitte März bis Mitte April als Zeitpunkt wählen.
Umtopfen
Achten Sie bei der Auswahl des Topfs darauf, dass dieser groß genug ist. 30 bis 50 Liter sind hier zu empfehlen, da mehr Platz eine höhere Gesundheit bedeutet, da die Pflanzen stark verwurzeln. Der Topf muss eines oder mehrere Abzugslöcher haben. Am Boden platzieren Sie am besten eine Drainage aus Kieseln, um den Wasserabzug zu verbessern. Danach mit Erde auffüllen, angießen und alle drei bis vier Jahre wiederholen, abhängig vom Alter und der Größe der Zwergobstbäume.
Gießen
Haben Sie Ihre Zwergobstbäume in den Garten gepflanzt, müssen Sie nur direkt nach dem Auspflanzen oder während intensiver Trockenheit nachhelfen. Topfpflanzen dagegen müssen regelmäßig zweimal pro Woche gut gegossen werden, da die Bäumchen meist sehr sonnig und warm stehen. Eine Fingerprobe ist hilfreich, damit Sie die Pflanzen nicht unter Wasser setzen.
Düngen
Gedüngt wird Zwergobst niemals im Herbst. Dadurch würden Sie die unnötige Ausbildung von jungen Trieben anregen, was zu Erfrierungen führen würde. Ansonsten sollten Sie auf einen klassischen Volldünger setzen und diesen je nach Anweisungen des Herstellers verabreichen. Wenn Sie ins Freie gepflanzte oder frisch umgetopfte Zwergobstbäume im Frühjahr mit genügend Energie versorgen wollen, werden diese mit reifem Kompost oder wahlweise mit Hornspänen gedüngt. Diese einfach gründlich unter die Erde mischen.
Schneiden
Das Schneiden der Zwergobstbäume ist ein wichtiger Schritt, um die Vitalität der Pflanzen zu erhalten und zugleich die Blüten- und Fruchtausbildung zu unterstützen. Trotz des geringen Wuchses müssen die kleinen Obstbäume ausgiebig geschnitten werden. Der beste Zeitpunkt zum Schneiden ist vor dem ersten Austrieb im Jahr, was je nach Obstsorte bis Mitte August möglich ist. Wählen Sie für den Schnitt eine saubere und scharfe Gartenschere, damit die Triebe nicht verletzt werden. Schneiden Sie wie folgt:
- über Kreuz wachsende Triebe entfernen
- parallel wachsende Triebe entfernen
- nach außen wachsende Triebe entfernen
- direkt über Knospen schneiden
Achten Sie darauf, dass die Schnittflächen nicht zu groß werden, da dies Schädlinge und Krankheitserreger anziehen kann. Schneiden Sie zudem niemals Äste an denen Fruchtknospen sitzen, Sie wollen ja Ihre Ernte nicht verlieren. Es ist ebenfalls empfehlenswert, die Bäume mehrmals über die Saison auszulichten, um die begrenzte Energie der Zwerge zu erhalten.
Überwintern
Das Überwintern von Zwergobstbäumen gelingt recht einfach. Während ausgepflanzte Exemplare kurz vor dem ersten Frost noch einmal gegossen und der Standort mit Reisig abgedeckt. Bei Topfpflanzen dagegen gehen Sie wie folgt vor:
- kühlen Standort suchen
- Garage, Wintergarten oder Keller geeignet
- abgestorbene Triebe entfernen
- nicht mehr düngen
- vor Zugluft schützen
- regelmäßig, aber wenig wässern
Sobald der Frühling vor der Tür steht, gewöhnen Sie das Gewächs wieder vorsichtig an das Licht und stellen es anschließend wieder nach draußen.
Häufig gestellte Fragen
Lässt sich Zwergobst in der Großstadt halten?
Ja, Zwergobst ist ideal für die Stadt geeignet, wenn Sie den Gewächsen genügend Sonne zur Verfügung stellen. Ein geschützter Standort wäre zudem wünschenswert, vor allem wenn Sie nahe einer stark genutzten Straße wohnen oder Industrie in der Nähe haben.
Welches Obst ist noch für ein geringes Platzaufgebot geeignet?
Falls Sie nicht nur auf Zwergobstbäume setzen wollen und etwas mehr Platz im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon haben, können Sie auf Säulenobst setzen. Säulenobst wird je nach Möglichkeit in Kübeln gehalten oder in ein Beet gesetzt und verbraucht aufgrund der Form nur wenig Raum, da die Bäume in die Höhe und nicht in die Breite wachsen.