Es gibt recht winterharte Zypressenarten oder auch Scheinzypressen, aber auch für das mitteleuropäische Klima nicht geeignete. Wichtig sind ein entsprechender Standort und ein Schutz bei großer Kälte.
Wie winterhart sind Zypressen?
Viele der schönen schlanken Gehölze sind nicht für das mitteleuropäische Klima geeignet. Besonders junge Zypressen sind empfindlich. Nicht nur Kälte macht ihnen zu schaffen, auch starker Sonnenschein in Kombination mit gefrorenem Boden ist schädlich. Die Pflanzen verdunsten viel Wasser, können aber keines aufnehmen, da der Boden gefroren ist. Sie verdursten. Wenn man eine oder mehrere Zypressen pflanzt, ist das ein Wagnis. Es kann einige Jahre gut gehen, aber Garantien gibt es keine. Der Standort muss sehr geschützt sein. Im Weinbauklima gibt es einige Sorten, die gedeihen. Außerhalb funktionieren nur wenige Sorten.
Je nach Sorte winterhart bis – 20°C, allerdings nur bei geschütztem Standort (besonders vor Ostwinden)
- Bastardzypresse – bis – 15°C, nur bei günstigem Standort
- Mittelmeerzypresse – bis – 10°C, ebenfalls sehr geschützt
- Arizonazypresse – eine der winterhärtesten Sorten, bis -17°C, Winterhärtezone 7 b und 8 a, häufig bis -20°C angegeben
- Siskiyouzypresse – ebenfalls recht robust und winterhart, bis – 17°C, ähnlich wie Arizonazypresse
- Kaschmirzypresse – bis -7°C, bei günstigem Standort bis -10°C
- Gelbe Säulenzypresse – bis -15°C
- Lawson Scheinzypresse – bis -15°C
Wie müssen Zypressen im Winter geschützt werden?
Besonders junge Gehölze brauchen einen guten Schutz. Die ersten Jahre überstehen sie selten ohne Hilfe, es sei denn, die Winter sind sehr mild. Zusätzlich kommt es auf einen guten Standort an. Dieser sollte windgeschützt, warm und recht sonnig sein. Auch der Boden ist wichtig. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden, ebenso wie zu trockenes Substrat.
- Jutesäcke oder ähnliches über die Pflanzen stülpen, nicht dauerhaft, aber wenn entsprechende Minustemperaturen angesagt sind
- Keine Folie benutzen
- Ausreichend gießen, wenn es nicht regnet oder schneit
- Sollte es mehrere Tage sehr sonnig und nachts sehr kalt sein, macht es Sinn, die Zypresse mit einem dünnen Vlies zu bedecken, welches vor Sonne schützt. Es darf nicht so viel Wasser verdunsten, denn die Wurzeln können keines aufnehmen. Es kann zu Trockenschäden kommen.
Im Kübel funktioniert die Kultur von Zypressen nur in wärmeren Gegenden, wie den Weinbaugebieten und auch dort nur mit entsprechendem Schutz.
Das Problem besteht darin, dass das Gefäß nicht durchfrieren darf. Bei größeren Kübeln dauert es länger, weshalb sie zu bevorzugen sind. Außerdem muss der Standort günstig gewählt werden, er sollte sehr geschützt liegen.
Winterschutz
- Gefäß dick mit Noppenfolie einpacken
- Bei tiefen Temperaturen kann ein um das Gefäß gewundenes Heizkabel dafür sorgen, dass die Erde nicht durchfriert, was fatale Folgen für die Wurzeln hätte.
- Halbschattiger Standort und unbedingt windgeschützt. Kalte Ost- und Nordwinde werden nicht gut vertragen.
- Hin und wieder gießen, nur bei frostfreiem Wetter und nicht zu viel. Der Ballen sollte nie lange austrocknen, aber keinesfalls ständig feucht oder gar nass sein.
- Da Zypressen immergrün sind und laufend Wasser verdunsten, bei Sonne sogar sehr viel davon, sind regelmäßige Wassergaben enorm wichtig. Was nutzt es, wenn die Zypresse zwar gut vor Frost geschützt ist, aber verdurstet?
Frostfreie Überwinterung
Die Zypressen, welche keinen Frost vertragen, sollten ein entsprechendes Winterquartier bekommen. Dieses darf nicht zu warm sein. Eine Kühle Überwinterung ist besser geeignet. Wichtig sind ausreichend Licht und eine hohe Luftfeuchte.
- Kühler Platz
- Hell und luftfeucht
- Je wärmer und heller der Standort, umso mehr muss gegossen werden
- Ab etwa Mitte März wieder ins Freie stellen
Empfohlene Überwinterungstemperaturen für einzelne Zypressenarten
Besonders empfindliche und junge Zypressen überwintern am besten im Kalthaus, frostfrei und hell.
- Mittelmeerzypresse – bei 5°C
- Monterreyzypresse – bei 5 bis 10°C
- Kaschmirzypresse – bei 5 bis 10°C
Wie kann eine Zypresse im Kübel winterhärter werden?
Voraussetzung ist, man besitzt eine Zypresse, die in unserem Klima aufgewachsen ist. Dann kann man sie mit den Jahren abhärten. Man überwintert sie erst einmal frostfrei, stellt sie aber immer später ein und bringt sie früher wieder nach draußen. Man muss die Kälteperiode ausdehnen, die Pflanze immer etwas kälteren Temperaturen aussetzen. Mit kurzfristiger Kälte haben diese Gehölze weniger Probleme, als mit langanhaltender Kälte. Sie müssen langsam daran gewöhnt werden. So kann man es schaffen, dass die Pflanzen härter im Nehmen werden. Ohne Schutz werden sie nicht auskommen. Der Kübel muss immer vor dem Durchfrieren geschützt werden. Am besten funktioniert dies mit der Arizona- oder Siskiyouzypresse.