Begonien glänzen häufig mit ihren Blüten, die Königsbegonie hat hingegen attraktive Blätter zu bieten. Alles über die richtige Pflege dieser schönen Zimmerpflanze erfahren Sie hier.
Steckbrief
- Synonyme: Blattbegonie, Schiefblatt
- Heimat: Tropen und Subtropen in Afrika, Asien und Amerika
- Wuchshöhe: 20 bis 30 cm
- Blattfarbe: grün, hellgrün, rot, mehrfarbig
- Blattform: typisch asymmetrisch, herzförmig, zugespitzt, Blattrand gekerbt, gewellt
- Blütezeit: Winterblüher
- Blütenform: unscheinbar, Rispen
- Blütenfarbe: rosa
- Verwendung: Zimmerpflanze für Blumenampeln, Wintergärten, Blumenfenster
- Besonderheit: immergrün. Wird wegen des Blattschmuckes gepflegt
Standort
Licht
Die Königsbegonie benötigt zwar viel Licht für ein gesundes Wachstum, aber direkte Sonne führt zu Blattverbrennungen. Deshalb ist das Südfenster als Standort ungeeignet, es sei denn, es wird beschattet oder die Pflanze steht nicht direkt am Fenster. Das West- oder Ostfenster eignet sich gut, das Nordfenster ist zu dunkel. Besonders bei mehrfarbigen Blättern führt zu wenig Licht zu einem Verblassen der einzelnen Farben.
Temperatur
Begonien mögen es warm, dass bedeutet, auch im Winter darf die Temperatur nicht unter 15 Grad sinken. Noch besser ist es für die Pflanzen, wenn die Temperatur ganzjährig zwischen 18 und 22 Grad liegt. Bei auf dem Boden stehenden Kübelpflanzen oder Topfpflanzen auf dem Fensterbrett, ist es sinnvoll, den Boden gegen aufsteigende Kälte zu isolieren. Dies geschieht mit einem dicken Holzbrett oder einem Stück Styropor.
Luftfeuchtigkeit
Da sie aus den tropischen Gebieten der Erde stammen, bevorzugen Begonien eine erhöhte Luftfeuchtigkeit. Dazu dürfen die Pflanzen jedoch nicht mit Wasser eingesprüht werden, weil sie das nicht vertragen. Sammelt sich Wasser zwischen den Blättern, kann das zu Fäulnis führen. Stattdessen gibt es andere Möglichkeiten:
- Einen größeren Übertopf wählen und einige cm hoch mit Blähton füllen, überschüssiges Gießwasser wird von den Tonkugeln aufgenommen und anschließen an die Luft abgegeben. Der Vorteil ist, dass die Pflanze dabei nicht dauerhaft im Wasser steht.
- Die Pflanze zusammen mit dem Übertopf in eine flache Schale, gefüllt mit Wasser setzen. Auch so bleibt die Pflanze selbst trocken, während das Wasser in der Schale durch Verdunstung die Luftfeuchtigkeit erhöht.
- Die Begonie in ein Blumenfenster oder Zimmergewächshaus stellen. Allerdings darf dafür die Sonneneinstrahlung nicht zu hoch sein, damit es der Pflanze nicht zu warm ist.
Substrat
Zur Pflege der Blattbegonie ist keine besondere Erde notwendig. Es reicht normale Blumenerde, Gartenerde eignet sich ebenfalls. Die Erde sollte in jedem Fall durchlässig aber nicht zu sandig sein.
Gießen
In der Wachstumsperiode bleibt die Erde am besten gleichmäßig feucht, ohne zu vernässen. Das bedeutet, dass regelmäßig, aber mäßig gegossen wird. Das Substrat kann an der Oberfläche leicht antrocknen, bevor erneut gegossen wird. Die Fingerprobe zeigt, wann die Pflanze wieder Wasser benötigt.
- Zeigefinger ungefähr 1 cm tief in Erde eindrücken
- gießen, wenn sie sich trocken anfühlt
- warten, wenn sie noch feucht ist
Verwenden Sie zimmerwarmes, weiches Wasser. Es eignet sich auch Regenwasser sehr gut.
Düngen
Damit die Königsbegonie kräftig und gesund wächst, benötigt sie in der Wachstumsperiode ab und an Dünger. Von etwa März bis September wird alle zwei Wochen gedüngt. Dafür eignet sich Grünpflanzendünger, der schwach dosiert ausreicht, um die Pflanze zu ernähren. Eine weitere Möglichkeit, für ältere Pflanzen ist es, nur alle vier bis acht Wochen zu düngen, dann wird der Dünger höher dosiert. Neugekaufte oder kürzlich umgetopfte Pflanzen müssen nicht gedüngt werden. Es reicht damit nach sechs bis acht Wochen zu beginnen.
Schneiden
Zwar braucht die Königsbegonie keinen Schnitt, er hilft aber, damit sie buschiger wächst. Wichtig dabei ist:
- scharfes, sauberes Werkzeug verwenden
- immer über einem Seitentrieb abschneiden
- nicht zu stark einkürzen
- nach der Winterruhe zurückschneiden
- bevorzugt kranke Triebe entfernen
- auch schwächliche Triebe einkürzen
- kräftigerer Neuaustrieb ist die Folge
- Verblühtes entfernen
Vermehren
Die Vermehrung der Begonia Rex kann auf verschiedenem Wege erfolgen. Einer davon ist die Rhizomteilung. Dabei wird der Wurzelstock vorsichtig mit einem scharfen Messer in mehrere Abschnitte geteilt. Jeder Abschnitt sollte mehrere Triebe besitzen. Die Wurzelstücke werden anschließend in einen neuen Topf mit frischer Erde eingepflanzt.
Eine weitere Methode ist die Vermehrung über Blattstecklinge. Dafür gehen Sie folgendermaßen vor:
- Bereiten sie die Töpfe für die Stecklinge vor. Sie werden mit Saat- oder Anzuchterde gefüllt. Besonders gut eignet sich ein Zimmergewächshaus.
- Verwenden Sie ein scharfes, desinfiziertes Messer um die Stecklinge zu schneiden. Somit können Krankheiten weitgehend ausgeschlossen werden.
- Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Blätter zu zerschneiden und in die Erde zu bringen.
- das ganze Blatt mit etwa zwei cm langem Stiel abschneiden, in die Erde stecken
- bei großen Blättern reicht es, die Blattadern einzuschneiden und sie auf die Erde zu legen
- feste Blätter in Stücke schneiden und einzeln schräg in die Erde stecken
- Licht, Luft und Wärme sicherstellen. Die Erde leicht anfeuchten und das Anzuchtgefäß in einen warmen Raum stellen. Über das Gefäß eine Folie legen und gut befestigen.
- Wenn die ersten neuen Triebe erscheinen, die Folie entfernen.
- Die kleinen Pflanzen in eigene Töpfe setzen und feucht halten.
Umtopfen
- je nach Wachstum nur alle zwei Jahre notwendig
- bester Zeitpunkt im Frühjahr
- größeren Topf wählen
- flacher möglich, da breites statt tiefes Wurzelwachstum
- Drainageschicht aus Steinen oder Blähton anlegen
- neues Substrat bis zur Hälfte einfüllen
- Pflanze aus altem Topf nehmen
- Wurzeln auf Schäden kontrollieren
- eventuell abgestorbenes Wurzelwerk entfernen
- Begonie in neuen Topf setzen
- restliche Erde auffüllen und leicht andrücken
- vorsichtig angießen
- sparsamere Nährstoffversorgung bis Pflanze angewachsen
Überwintern
In der kalten Jahreszeit wachsen Begonien nicht so stark, daher ist die Pflege eine andere als während der Vegetationsperiode. Es wird weniger gegossen und nicht mehr gedüngt. Bei zu viel Feuchtigkeit in Verbindung mit kühleren Temperaturen und weniger Licht ist die Gefahr von Wurzelschäden erhöht. Insgesamt muss die Erde wesentlich trockener bleiben. Beim Überwintern sind die Pflanzen auch anfälliger für Schädlinge und Krankheiten, deshalb erfolgt eine häufigere Kontrolle.
Krankheiten und Schädlinge
Besonders bei Pflegefehlern oder wenn der Standort für die Königsbegonie nicht geeignet ist, kann sie Krankheiten oder Schädlinge bekommen.
Echter Mehltau
- Blätter und Triebe bekommen einen weißlichen Belag
- Ursache ist zu viel Feuchtigkeit auf den Blättern
- zur Bekämpfung Pflanze trockener halten, befallene Blätter entfernen
- Begonie mit Milch-Wasser-Gemisch besprühen
- eventuell Fungizid verwenden
Wurzelfäule
- Blätter und Triebe sind weich und hängen
- die Pflanze welkt, obwohl die Erde nass ist
- sofort austopfen, verfaulte Wurzeln und nasses Erdreich entfernen
- in trockene Erde umtopfen, weniger gießen
Nematoden
- saugen an den Wurzeln, Pflanze welkt
- Wurzeln bilden Zysten und Knöllchen
- Ursache kann verseuchtes Erdreich sein
- Erdreich daher vor der Verwendung im Backofen sterilisieren
- zur Bekämpfung biologische Mittel verwenden
Blattläuse
- gut sichtbar an Blattunterseiten und Trieben
- hinterlassen klebrigen Honigtau
- Triebe und Blätter welken bei starkem Befall
- Läuse absammeln oder mit Brause abspritzen, danach Pflanze gut trocknen lassen
- hilfreich kann milde Seifenlauge sein oder Pflanzenbrühen
Milben
- Spinnmilben bilden Gespinste und saugen Pflanzensaft
- befallene Triebe welken
- zur Bekämpfung Luftfeuchtigkeit erhöhen, Pflanze darf nicht zu trocken stehen
- es eignen sich auch Raubmilben zur Bekämpfung
Thripse
- saugen ebenfalls Pflanzensaft, Triebe kümmern und verkrüppeln
- befallene Pflanzen separieren, damit die Schädlinge sich nicht verbreiten
- bekämpfen mit Seifenlauge, Neem-Öl oder Klebetafeln
- auch Pflanzenbrühen eignen sich
Sorten
Diese Sorten der Königsbegonie eignen sich besonders gut als Zimmerpflanzen:
Sorte | Merkamel |
---|---|
‘Escargot’ | Blätter wachsen mit sich verjüngendem Wirbel, Blattfarbe grün/weiß |
‘Her Majesty’ | Blattfarbe dunkelrot mit dunkler Mitte und dunklen Blatträndern |
‘Pinkpop’ | Blattfarbe in der Mitte pink und am Rand grünlich weiß |
‘Silver Queen’ | silberne Blätter mit dunkelgrünen Adern |
‘Spitfire’ | Blattfarbe silbern, grünlich und pink |
‘Super Curl’ | große Blätter, dunkle Blattmitte, die pink ausläuft und in weiß übergeht, Blattränder dunkel |
Häufig gestellte Fragen
Es gibt viele Arten, die sich als Zierpflanzen oder Zimmerpflanzen eignen. Darunter die Knollenbegonie, Hängebegonien oder verschiedene Hybriden. Die meisten müssen zumindest im Warmen Überwintern.
Da sie eine gleichmäßige Temperatur bevorzugt, ist ihre Pflege im Garten nicht anzuraten. Allerdings kann sie im Sommer für einige Zeit auf den Balkon oder die Terrasse. Sobald es zu nass oder zu kalt wird, muss sie wieder ins Haus.
Auch wenn das theoretisch möglich ist, ist der Aufwand im Vergleich zur Stecklingsvermehrung viel zu groß.
Kaufen Sie nur gesunde Pflanzen und prüfen Sie sie insbesondere auf kleine Tierchen oder Blattflecken. Außerdem sollten die Blätter straff und die Triebe fest sein. Sind die Wurzeln sichtbar und weißlich ist alles okay. Trockene braune Wurzeln jedoch deuten auf Schwierigkeiten beim Wasserhaushalt hin.