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Ameisen leben in zahllosen Völkern in jedem Garten, auch wenn wir sie nicht sehen oder an manchen Tagen nur eine Einzige zu Gesicht bekommen. Oft leben sie in der Nähe des Kompostes, in altem Holz, in Mauerritzen und kleinen Bauten unter der Erde. Dann sind nur die kleinen Erdhäufchen auf der Wiese, zwischen Terrassenplatten oder Steinen zu sehen. Aber das ist alles kein Grund die nützlichen Tierchen zu bekämpfen. Eine Plage werden sie erst, wenn sie in Massen auftreten und bis ins Haus vordringen. Mit verschiedenen Hausmitteln können Sie der Ameisenplage jedoch Herr werden.
Ameisenstraßen
Auch wenn die Ameisen, von denen es mehr als 12000 verschiedene Arten gibt, nützliche Helfer für alle Fälle sind und Schädlinge und Ungeziefer sowie tote Tiere und Insekten beseitigen, so werden sie im Haus weniger geduldet als im Garten. Sobald erst einmal eine Ameise im Haus ist, dann ist die Ameisenplage im Haus förmlich vorprogrammiert, wenn Sie nichts dagegen unternehmen.
Wenn eine Ameise eine Nahrungsquelle aufspürt, frisst sie kurz davon und begibt sich anschließend sofort auf den Rückweg in die Ameisenkolonie. Dabei legt sie unterwegs eine Duftspur mittels Pheromone. In der Kolonie angekommen, gibt sie Teile der Nahrung an die anderen Ameisen weiter, indem sie diese hervorwürgt. Dadurch werden die Ameisen angeregt und machen sich auf den Weg zur Nahrungsquelle. Dabei folgen sie der gelegten Duftspur und markieren den Rückweg ebenso mit Duftstoffen, wie die erste Ameise. So entsteht eine sogenannte Ameisenstraße, die direkt zur Nahrungsquelle führt.
Vorbeugemaßnahmen im Haus
Einfache Verhaltensregeln und Maßnahmen im Haus helfen vorbeugend, damit keine Ameisen eindringen können:
- keine Lebensmittelabfälle in der Nähe der Haustür stehen lassen
- Lebensmittel grundsätzlich in abgedichteten Gefäßen aufbewahren
- Futter für Haustiere nicht in der Nähe des Gartens stehen lassen
- Ritzen im Türstock oder Fensterbänken mittels Acryl oder Silikon abdichten
- gebrauchtes Geschirr so bald wie möglich nach dem Essen abwaschen
- ist eine Spülmaschine vorhanden, Geschirr sofort nach Gebrauch hineinstellen
- Obst in Schalen und Tellern stets kontrollieren
- Abfälle und Müll in den dafür vorgesehenen, verschließbaren Mülleimern sammeln
- für Plattenwege als Untergrund den Baustoff Kies statt Sand verwenden
- Ameisenstraßen verfolgen, anlockende Nahrungsquelle identifizieren und sofort beseitigen
- regelmäßiges Lüften von Haus oder Wohnung
Blattläuse und Ameisen
In vielen Gärten tummelt sich die schwarze Wegameise, die gern eine Kooperation mit saugenden Insekten wie den Blattläusen eingeht. Ihre Nahrung besteht vorwiegend aus dem sogenannten Honigtau, den die Blattläuse produzieren. Als Gegenleistung bieten die Ameisen den Blattläusen Schutz vor ihren natürlichen Fressfeinden und tragen sie in ihre Bauten. Manchmal treiben die Ameisen die lästigen Blattsauger auch zu einer neuen Pflanze. So ist häufig der Befall mit Blattläusen ein Zeichen dafür, dass Ameisen ganz in der Nähe sind. Das gilt auch im Winterquartier. Werden die Blattläuse bekämpft, werden in der Regel die Ameisen auch weiterziehen, da ihnen der Honigtau fehlt.
Ameisen im Garten
Ob im Gartenbeet oder im Rasen, Ameisenkolonien bringen dort einiges durcheinander, vor allem, wenn es mehr als nur ein paar sind. Dennoch sind Ameisen nützlich im Garten, da sie den Abbau toter Pflanzen unterstützen und zur Auflockerung des Bodens beitragen. Manche leben auch im Wurzelbereich der Pflanzen und entziehen ihnen Nährstoffe oder wirken sich sonst störend auf das Wachstum der Pflanzen aus. Spätestens dann, wenn nicht schon früher, sollten Maßnahmen ergriffen werden, um die Ameisen entweder umzusiedeln, zu vernichten oder in eine andere Umgebung zu locken. Dabei ist natürlich jedem Hobbygärtner selbst überlassen, welches Hausmittel er anwenden möchte.
Ameisen vertreiben
Manche Hobbygärtner möchten den Ameisen niemals ein Haar krümmen und werden dann eher zu Maßnahmen wie Umsiedeln und Umleiten greifen.
Umsiedeln
Beim Umsiedeln der Ameisen hilft Ihnen ein einfacher Blumentopf, den Sie mit Stroh oder Holzwolle füllen und anschließend über Kopf auf das Ameisennest stülpen. Stroh, Holzwolle oder ähnliche Naturmaterialien bieten den Ameisen einen sehr attraktiven Lebensraum. Deshalb werden sie nach und nach in den Blumentopf übersiedeln. Sie sollten den Topf allerdings ein Weilchen stehen lassen, damit auch alle Ameisen hineinkriechen und sich dort häuslich einrichten. Nach einigen Tagen nehmen Sie am besten eine Kehrschaufel und schieben diese langsam unter den Topf, um die gesamte Kolonie mitsamt Blumentopf aufzunehmen. So können Sie die Ameisen an einen anderen Ort in Ihrem Garten tragen und wieder ansiedeln.
Der neue Wohnort Ihrer Gartenameisen sollte allerdings weit entfernt vom Haus liegen und weit entfernt vom Ort ihrer ersten häuslichen Niederlassung. Viele Hobbygärtner und auch Experten meinen, dass der Abstand ca. 30 m betragen sollte. Im Gemüsebeet oder in anderen Beeten, in denen Sie oft arbeiten, sollten die Ameisen aber nicht unbedingt landen, sonst werden sie immer wieder bei ihrem Nestbau gestört. Das birgt die Gefahr, dass sie sich wieder mehr in die Richtung zum Haus ansiedeln oder an einen anderen Ort, an dem sie störend wirken. Sind die Ameisen im Rasen, dann können Sie auch einfach einen Spaten nehmen und die Ameisenkolonie ausgraben und an anderer Stelle wieder eingraben. Die Fläche sollte allerdings großzügig ausgestochen werden, damit Sie auch die Königinnen mit umsiedeln können.
Umleiten
Mit den intensiven Düften von Zitronenschalen, Zimtpulver oder Essig können Sie die Ameisen einfach umleiten. Ihr ausgeprägter Geruchssinn bewirkt, dass sie die Orte meiden, an denen die starken Düfte vorkommen. Wenn Sie zum Beispiel Zitronenschalen auf eine Ameisenstraße legen, so werden Sie nach kurzer Zeit bemerken, in welche Richtung die Ameisen ausweichen. Dabei können Sie den Weg der Krabbeltiere selbst beeinflussen und die Stellen mit Essig, Zimt oder Zitrone behandeln, wo die Ameisen nicht hindürfen. Es reicht sogar schon aus, dem Wischwasser ein paar Tropfen Zitronen- oder Citronellaöl hineinzugeben und damit den Fußboden im Haus zu wischen, damit die Ameisen sich vom Wintergarten und den anderen Räumen fernhalten. Ebenso bewährt sind:
- Knoblauch
- Lavendel
- Wacholder
- Nelken
- Thymian
- Kerbel
- Majoran
in Form von ätherischen Ölen oder als Pflanze selbst. Sie können die ätherischen Öle auch mischen und zusammen auf den Tummelplätzen der Ameisen aufsprühen. Die Ameisen werden sich schnell von diesen Orten zurückziehen.
Kupfer
Ameisen mögen Kupfer ebenso wenig wie den Duft von ätherischen Ölen und Aromapflanzen. Legen Sie einfach ein Stück Kupfer auf die Wege oder vor die Schlupflöcher der Ameisen und kontrollieren Sie regelmäßig, ob sich Ameisen noch blicken lassen. Wenn es ruhig bleibt, verschließen Sie das Loch sofort, damit keine neuen Insekten hineinkriechen können.
Ameisen vernichten
Es gibt auch radikale Hausmittel gegen Ameisen, die zwar keine sogenannten chemischen Keulen sind, aber die Ameisen dennoch vernichten. Beachten Sie dabei aber immer, dass die Ameisen nützliche Tiere sind, die im Garten und im Wald gute Dienste leisten.
Kochendes Wasser
Eine sehr barbarische Methode gegen Ameisen vorzugehen ist, sie mit kochendem Wasser zu bekämpfen. Das setzt aber voraus, dass Sie genau wissen, wo sich das Ameisennest befindet. Da es in der Regel tief unter der Erdoberfläche angelegt ist, kann es passieren, dass die Ameisen nach einer Behandlung mit heißem Wasser nicht vollständig abgetötet werden. Deshalb sollten Sie mehrere Liter heißes Wasser über die Ameisenkolonie geben.
Kieselgur
Kieselgur oder Kieselmehl dient als natürliches Biozid. Es ist ein weißes Pulver, das hauptsächlich aus den Schalen fossiler Kieselalgen – auch Diatomeen genannt – besteht. Die Kieselerde verletzt den Chitinpanzer der Ameisen, sodass die in kurzer Zeit austrocknen. Das Mittel wird auf die Ameisenstraßen und in die Schlupfwinkel platziert. Vorsicht ist bei der Anwendung für Mensch und Tier geboten und sollte nicht eingeatmet werden. Halten Sie vor allem Ihre Kinder davon fern.
Backpulver mit Honig
Backpulver mit Honig vermischt hilft in der Regel nur gegen Arbeiterinnen des Ameisenstaates, auch wenn sie die klebrige Mischung an ihren Füßchen bis in das Nest tragen. Die Ameisen sterben zu schnell daran und oft erreichen sie die Königin gar nicht mehr. Das Natron im Backpulver ist giftig für die Ameisen und der Honig lockt sie an, da sie auf süßes stehen.
Bier mit Puderzucker
Sie können auch ein Schälchen Bier mit Puderzucker auf die Ameisenstraße stellen. Die Ameisen werden vom süßen Puderzucker angelockt und klettern in die Schale, wo sie im Bier ertrinken.
Maismehl
Bringen Sie Maismehl in Mauerfugen und auf die Wanderwege der Ameisen, eben überall dorthin, wo sich die Ameisen gern aufhalten. Dort wird es von ihnen mit ins Nest genommen, wo sie versuchen es zu fressen. Da sie das Maismehl nicht richtig verdauen können, sterben sie daran.
Kaffeesatz
Da Ameisen extrem empfindlich gegenüber Koffein sind, funktioniert die Kaffeesatzmethode sehr gut. Sie werden den Kaffee fressen und daran sterben. Der Kaffeesatz kann im ganzen Garten ausgebracht werden, vor allem rund um das Fundament des Hauses. Darüber hinaus gilt Kaffeesatz auch als guter Dünger. Deshalb kann er ruhig in jedes Beet, vor allem in Rosenbeete und ebenso in den Kompost eingearbeitet werden. Allerdings nehmen dann die Kolonien der Ameisen ab, die dafür sorgen, dass der Boden gelockert und durchlüftet wird. Denken Sie bitte immer daran, wenn Sie Ameisen bekämpfen möchten oder müssen, dass diese Tierchen in Deutschland unter Artenschutz stehen und einen Mindestschutz genießen. Einige, wie zum Beispiel die Waldameisen, genießen einen besonderen Schutz!
Häufig gestellte Fragen
In meinen Pflanzkübeln haben sich Ameisen eingenistet. Was kann ich dagegen tun?
Wenn sich Ameisen in Blumenkästen, Töpfen oder Kübeln angesiedelt haben, ist es am besten, wenn Sie die Pflanzen kräftig unter Wasser setzen und die Ameisen sozusagen ausspülen. Die Ameisen mögen es gar nicht, wenn ihre Bauten überflutet werden und ziehen sich aus den Kübeln zurück. Achten Sie aber darauf, dass sie nicht sofort Ihre Terrasse als nächsten Wohnort auswählen, sondern sich weiter weg ansiedeln.
Ich habe gehört, dass man auch Barrieren ziehen kann, um Ameisen fernzuhalten. Was nehme ich denn dafür am besten?
Ja, das stimmt, um Ameisen abzuwehren, kann man ihnen Barrieren setzen. Das geht zum Beispiel mit Kreide ganz gut. Einfach einen Kreidestrich um das Haus, auf die Terrasse oder direkt quer über die Ameisenstraße ziehen. Der Kreidestrich wird zu einer unüberwindbaren Barriere für die Ameisen, da sie die Kreide meiden möchten. Hat es geregnet, so muss der Kreidestrich natürlich schnell wieder nachgezogen werden.