Pflanzenlexikon

Blauraute, Silberbusch – Pflege der Perowskie (Fiederschnittige Perowskie)

Fiederschnittige Perowskie - Blauraute

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Die Blauraute Perowskie atriplicifolia auch Silberbusch genannt, ist ein aufrecht, locker und breitbuschig wachsender Halbstrauch, der zwischen 50 und 150 cm hoch werden kann. Sowohl die Blüten als auch die Blätter verströmen einen intensiven Duft. Die sehr langen violettblauen Blütenähren dieses mehrjährigen Strauchs zeigen sich erst relativ spät, etwa von Juli bis Oktober, dafür aber ausdauernd. Im Garten kommt sie in Einzelstellung und in Gruppenpflanzungen gut zur Geltung, beispielsweise in Hecken, Heide- oder Steingärten, Duftgärten oder in Staudenbeeten. Ansonsten ist sie auch für eine Kübelhaltung auf Balkon oder Terrasse geeignet.

Steckbrief

  • Aufrecht und breitbuschig wachsender Halbstrauch.
  • Erreicht je nach Standort Wuchshöhen zwischen 50 und 150 cm.
  • Wuchsbreite liegt zwischen 40 und 80 cm.
  • Blütezeit je nach Art von Juli/August bis September/Oktober.
  • Farbe der Blütenähren ist violettblau.
  • Blüten mit feinsten silbernen Härchen besetzt.
  • Blätter und Blüten duften stark aromatisch.
  • Das Laub ist silbergrau befilzt.

Pflanzen

Fiederschnittige Perowskie Beim Kauf ist es ratsam, sich für getopfte bzw. Containerpflanzen zu entscheiden. Diese haben den Vorteil, dass sie das ganze Jahr über gepflanzt werden können, vorausgesetzt der Boden ist frostfrei. Diese Pflanzen sind in der Regel kräftiger und wachsen besser an. Vor der Pflanzung sollte man den Wurzelballen in ein Gefäß mit Wasser stellen, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen, sodass die Wurzeln gut Wasser aufnehmen können.

Ist der richtige Standort gefunden, hebt man ein Pflanzloch aus, das etwa doppelt so groß sein sollte wie der Ballen der Pflanze. Für eine Heckenpflanzung rechnet man 3 Pflanzen pro laufenden Meter und bei einer flächigen Pflanzung etwa 5 Pflanzen pro Quadratmeter. Der Boden im Pflanzloch sollte gründlich aufgelockert werden, denn es darf sich keine Staunässe bilden. Falls nötig, kann man eine entsprechende Drainage aus Splitt oder Kies einbringen. Nun nimmt man die Blauraute aus dem Topf und setzt sie in das Pflanzloch ein. Abschließend drückt man die Erde fest und legt idealerweise einen Gießrand an, um zu verhindern, dass das Gießwasser wegläuft. Abschließend wird reichlich gewässert.

Beim Auffüllen mit Erdaushub ist darauf zu achten, dass die Pflanze letztendlich etwa 3-5 cm tiefer in der Erde steht als zuvor im Topf.

Standort und Boden

Der Standort für die Fiederschnittige Perowskie sollte vor allem warm und windgeschützt sowie vollsonnig bis halbschattig sein. Winternasse Standorte sind komplett ungeeignet. Perovskia abrotanoides ist sehr trockenheitsliebend. Dementsprechend sollte der Boden leicht, durchlässig sowie trocken bis mäßig feucht sein. In der Regel eignet sich jeder normale Gartenboden. Bevorzugt werden jedoch leicht sandige und magere Böden aber auch steinige oder kalkhaltige werden toleriert. Besonders schwere Lehmböden können mit Kies oder Sand durchlässiger gemacht werden.

Zu sandige Böden haben den Nachteil, dass sie sowohl Wasser als auch Nährstoffe nicht lange halten können.

Gießen und Düngen

  • In den ersten Wochen nach der Pflanzung sollte man witterungsorientiert gießen.
  • Gegossen werden muss in der Regel nur bei andauernder Trockenheit.
  • Ansonsten ist der Wasserbedarf der Blauraute eher gering.
  • Diese Pflanze kommt mehrere Tage ohne Wasser aus.
  • Im Kübel kultivierte Exemplare sollten gegebenenfalls etwas mehr gegossen werden.
  • Die Blauraute gehört zu den Flachwurzlern.
  • Deshalb sollte zu viel Nässe unbedingt vermieden werden.

Auch der Bedarf an Nährstoffen ist bei dieser Pflanze nicht sehr hoch. Im Gegenteil, eine zu hohe Nährstoffdichte würde dieser Pflanze sogar schaden. Infolgedessen kann meist komplett auf eine Düngung verzichtet werden. Das ist natürlich abhängig von der Bodenbeschaffenheit. Trotz allem kann im Frühjahr im Pflanzbereich etwas Kompost eingearbeitet werden oder man verabreicht im April einen Volldünger. Beides kann den Austrieb im Frühjahr unterstützen.

Schneiden

Gartenschere Die Perowskie ist eine sehr schnittverträgliche Pflanze und sollte möglichst jedes Jahr zurückgeschnitten werden. Der beste Zeitpunkt hierfür ist das Frühjahr. Im Winter frieren in der Regel die nicht verholzten Teile der Pflanze komplett zurück, sodass ein Rückschnitt im Frühjahr unerlässlich ist. Jetzt kann sie sogar radikal zurückgeschnitten werden. Am besten schneidet man so weit zurück, dass von den Vorjahrestrieben lediglich kurze Stummel mit nicht mehr als zwei Knospen stehen bleiben. Abgestorbene Triebe werden komplett entfernt. Ab April treibt die Blauraute dann relativ schnell wieder aus.

Im Herbst sollte man unbedingt auf einen Rückschnitt verzichten, denn dann würde die Winterhärte verloren gehen und die Pflanze wäre wesentlich anfälliger für frostbedingte Schäden.

Vermehren

Aussaat

Eine Vermehrung durch Aussaat ist zwar möglich allerdings sehr langwierig, denn bis zur Keimung kann es zwischen 4 Monaten und einem Jahr dauern. Bis sie dann das erste Mal blüht, können nochmals 5-6 Jahre vergehen. Möchte man trotz allem aussäen, müssen die Samen zunächst stratifiziert, d.h. einer Kältebehandlung unterzogen werden, um die natürliche Keimhemmung aufzuheben und die Keimung zu ermöglichen. Hierfür ist zunächst eine Wärmebehandlung notwendig. Dazu legt man die Samen in feuchten Sand und stellt das Ganze für etwa 2-4 Wochen an einen warmen Platz mit Temperaturen um die 20 Grad.

Das Substrat sollte während dieser Zeit feucht gehalten werden, allerdings nicht zu nass. Nach dieser Wärmebehandlung kommt die Kältephase. Hierfür stellt man das mit Folie oder einer Plastiktüte abgedeckte Saatgut in den Kühlschrank, bei Temperaturen um die 5 Grad. Diese Kältebehandlung dauert etwa 4-6 Wochen. Anschließend werden die Samen flach in kleine Töpfe in entsprechende Anzuchterde ausgesät und bei Temperaturen zwischen 5 und 12 Grad weiterkultiviert, bis sie schließlich groß und kräftig genug sind, um nach draußen gepflanzt zu werden.

Stecklinge

Wesentlich einfacher ist eine Vermehrung durch Stecklinge. Diese können im Frühjahr geschnitten werden, beispielsweise beim jährlichen Rückschnitt. Am besten schneidet man mehrere Stecklinge, je mehr man verwendet, desto höher ist die Erfolgsquote. In der Regel werden Stecklinge von kräftigen, einjährigen Trieben geschnitten und sollten über mindestens zwei Augen (Knospen) verfügen. Die unteren Blätter werden entfernt. Letztendlich sollten maximal drei Blätter am Steckling verbleiben, um die Verdunstung so gering wie möglich zu halten. Dann wird die Rinde an den Stecklingen, direkt über der Schnittstelle mehrfach eingeritzt oder entfernt. Nun können sie entweder in kleine Töpfe auf der Fensterbank herangezogen oder an ihrem endgültigen Standort in lockere, durchlässige Gartenerde gesteckt werden. Bei einer Anzucht im Topf kann man handelsübliche Anzuchterde verwenden, die man gegebenenfalls mit etwas Sand mischt.

Die Stecklinge werden sowohl drinnen als auch draußen etwa zu einem Drittel in die Erde gesteckt. Das Substrat bzw. die Erde sollte dann immer leicht feucht sein. Bei einer Anzucht auf der Fensterbank stülpt man für optimale Luftfeuchtigkeit möglichst eine lichtdurchlässige Folie oder Plastiktüte über den Steckling oder man verwendet ein Zimmergewächshaus. Um Schimmelbildung und Fäulnis zu vermeiden, muss das Substrat ab und zu belüftet werden. Dazu perforiert man die Folie mehrfach oder entfernt diese jeden Tag kurzzeitig. Zeigt sich an den Stecklingen der erste Austrieb, ist das ein Anzeichen dafür, dass sie Wurzeln gebildet haben. Sind die ersten Blätter komplett ausgebildet, können sie gegebenenfalls verpflanzt werden.

Teilung

Eine Teilung der Perowskie ist sowohl im Frühjahr als auch im Herbst möglich. Teilen sollte man ausschließlich gesunde Pflanzen, um eine Übertragung von Krankheiten zu vermeiden. Zunächst hebt man die betreffende Pflanze aus der Erde und teilt dann den Wurzelballen mit einem scharfen Messer oder einem Spaten. Bevor man die Teilstücke wieder einpflanzt, entfernt man abgestorbene Pflanzenteile auch im Wurzelbereich. Nach dem Einpflanzen das Ganze noch angießen.

Überwintern

  • Fiederschnittige Perowskie Die Überwinterung der Fiederschnittigen Perowskie ist relativ unproblematisch.
  • Sie ist gut winterhart und toleriert Temperaturen von bis zu – 20 Grad.
  • In strengen Wintern friert die Blauraute meist bis zum Boden zurück.
  • Im Frühjahr treibt sie in der Regel schnell wieder aus.
  • Trotz allem sollte man sie vor Spätfrösten schützen.
  • Dazu kann man z.B. den Pflanzenstock anhäufeln.
  • Möglich ist auch eine Abdeckung mit Reisig oder Laub.
  • Auch eine Überwinterung im Kübel ist recht unkompliziert.
  • In der Regel reicht es aus, den Kübel auf eine Styroporplatte zu stellen.
  • Dann umwickelt man ihn mit Vlies oder Jute.
  • Den Wurzelballen deckt man gegebenenfalls mit trockenem Laub ab.

Krankheiten und Schädlinge

Krankheiten und Schädlinge sind bei dieser Pflanze in der Regel kein Thema. Das Einzige was ihr wirklich gefährlich werden kann ist Nässe, vor allem Winternässe. Dementsprechend sollte man unbedingt auf den richtigen Standort achten.

Arten

Perovskia atriplicifolia ‘Blue Spire’

Diese aromatisch duftende Sorte mit filigranem Laub und lavendelblauen, langen Blütenrispen wird mit einer Größe von bis zu 150 cm besonders hoch. Wie alle anderen Perowskie-Arten ist auch diese sehr bodentolerant. Sie blüht von August bis September.

Perovskia atriplicifolia ‘Filigran’

Diese Sorte ist kompakt hat aber ein eher zierliches Erscheinungsbild. Sie wächst wenig verzweigt aber vieltriebig und aufrecht. Die lavendelblauen Blüten zeigen sich ebenfalls im August/September. Sie erreicht Wuchshöhen zwischen 80 und  120 cm.

Perovskia atriplicifolia ‘Little Spire’

Die Sorte ‘Little Spire’ eignet sich aufgrund ihrer geringeren Größe auch gut für eine Kübelpflanzung. Sie wird maximal 70-80 cm hoch und blüht ebenfalls im August/September. Diese Sorte ist etwas frostempfindlicher und sollte einen Winterschutz erhalten.

Häufig gestellte Fragen

Fiederschnittige Perowskie Wann kann man die Blauraute Perovskia pflanzen?
In der Regel kann sie im Frühjahr und im Herbst gepflanzt werden. Die beste Pflanzzeit richtet auch danach, ob es sich um Container-, wurzelnackte- oder Ballenware handelt. Die Blauraute ist eine relativ robuste Pflanze. Infolgedessen kann Containerware das ganze Jahr über gepflanzt werden, solange der Boden frostfrei ist. Wurzelnackte Ware sollte unmittelbar nach dem Kauf gepflanzt werden. Auch Ballenware sollte bald nach dem Kauf gepflanzt werden. Das Netz um den Wurzelballen wird nicht entfernt, sondern im Pflanzloch lediglich aufgeschnitten und verbleibt dort.

Woran kann es liegen, wenn Perovskia nicht richtig wächst?
Wächst diese Pflanze eher spärlich oder gar nicht, liegt das meist an ungünstigen Standortbedingungen. Wichtig ist ein warmer, windgeschützter und vollsonniger bis halbschattiger Standort mit einem durchlässigen und eher trockenen Boden. Zu nasse Böden sind ungeeignet. Gegebenenfalls muss der Standort gewechselt oder die Qualität des Bodens überprüft werden.

Ist es normal, dass die Blauraute im Winter ihre Blätter verliert?
Die Blauraute ist keine immergrüne Pflanze, dementsprechend ist es ganz normal, wenn sie ihre Blätter verliert. Meist friert sie im Winter ohnehin bis zum Boden zurück. Das ist jedoch kein Grund zur Besorgnis, denn unter optimalen Bedingungen treibt sie im Frühjahr relativ schnell wieder aus.

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Tipps für Schnellleser

- Blauraute kann je nach Witterung ganzjährig gepflanzt werden.
- Vor der Pflanzung Wurzelballen wässern.
- Erdreich am Boden des Pflanzloches gründlich auflockern.
- Pflanze muss 3-5 cm tiefer in der Erde sitzen als zuvor im Topf.
- Standort sollte warm, windgeschützt und vollsonnig bis halbschattig sein.
- Geeignet ist in der Regel jeder normale Gartenboden.
- Magere und leicht sandige Böden werden bevorzugt.
- Schwere Böden mit Kies oder Sand durchlässiger machen.
- Wasserbedarf relativ gering.
- Immer witterungsorientiert gießen.
- Auch Nährstoffbedarf ist gering.
- Gegebenenfalls im April einen Volldünger verabreichen.
- Jährlicher Rückschnitt im Frühjahr unerlässlich.
- Rückschnitt im Herbst schränkt die Winterhärte ein.
- Vermehrung durch Aussaat, Stecklinge oder Teilung.
- Krankheits- und Schädlingsbefall ist kaum zu befürchten.
- Im Winter evtl. mit Laub oder Reisig schützen.
- Kübelpflanzen mit Vlies umwickeln und mit Laub abdecken.
- Styroporplatte unter dem Kübel schützt vor kalten Füßen.

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