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Tropisch, dekorativ und wohlriechend – der Tempelbaum (auch Frangipani oder Plumeria genannt), der zu den Hundsgiftgewächsen gehört, erfreut sich auch in unseren Breiten wachsender Beliebtheit. Die Blüten des sukkulenten Gewächses verströmen ein intensives und angenehmes Aroma. Dabei präsentiert sich der Tempelbaum außerordentlich pflegeleicht und kann aus diesem Grund problemlos auch von Anfängern kultiviert werden; allerdings erweist sich die Pflanze gegenüber diversen Krankheiten und Schädlingen anfällig. Bei optimaler Standortwahl und guter Pflege kann sich der Hobbygärtner jedoch lange an dem imposanten Exoten erfreuen. Aber Vorsicht: Der Tempelbaum ist giftig.
Steckbrief
- gehört zu den Sukkulenten
- wächst als Laub abwerfender Strauch bzw. Baum
- wird unter ursprünglichen Bedingungen bis zu 8 Meter hoch
- erreicht bei Kübelhaltung eine Gesamthöhe von 2 Meter
- bildet rote oder weiße Blüten mit intensivem, angenehmen Duft aus
- Blätter sind zunächst empfindlich und weich, werden im Laufe der Zeit jedoch kräftiger
- Pflanze bildet geflügelte, flache Samen aus
- Alle Pflanzenteile sind giftig
Standort und Boden
Für eine optimale Blütenbildung sollte die Temperatur stets relativ konstant ausfallen. Wird das Gewächs in Regionen kultiviert, in denen die nächtlichen Temperaturen auch während der Sommermonate bis unter 15°C absinken und grundsätzlich drastische Schwankungen zwischen den Tages- und Nachttemperaturen vorherrschen, sollte die Pflanze nachts ins Haus geholt werden.
Neben dem optimalen Standort spielt auch das Substrat, das für die Kultivierung des Tempelbaumes verwendet wird, eine Rolle. Die eingesetzte Erde sollte folgende Eigenschaften aufweisen:
- reich an Nährstoffen
- pH-Wert um 7
- hohe Durchlässigkeit
Die hohe Durchlässigkeit der Erde ist für die Kultivierung der Frangipani von entscheidender Bedeutung, weil sich die Pflanze sich gegenüber hoher Feuchtigkeit sehr empfindlich zeigt; Staunässe kann schnell zu Wurzelfäule führen. Besonders gut eignet sich deshalb Kakteenerde, der man im Idealfall etwas groben Sand untermischt.
Auch die Pflanzengefäße spielen bei der Kultivierung eine Rolle. Diese sollten schwarz eingefärbt sein und aus Plastik bestehen. Tontöpfe sind wenig geeignet, da die Pflanze an diesem Material leicht festwächst; beim Umtopfen können dann die feinen Wurzeln verletzt werden. Insbesondere bei Jungpflanzen besteht diesbezüglich ein hohes Risiko. Allerdings: Wer ältere Plumeria von drei oder mehr Jahren kultiviert, kann das Gewächs dann auch in einen Tontopf umsetzen; denn zu diesem Zeitpunkt ist häufig ohnehin ein Wurzelrückschnitt nötig.
Auch auf die richtige Größe des Topfes sollte man achten; je mehr Platz der Pflanze zur freien Entfaltung zur Verfügung steht, umso größer wird das Gewächs. Häufig wird ein Gefäß mit einer Höhe von 50cm und einem Durchmesser von etwa 30cm empfohlen. Dann kann der Tempelbaum eine Gesamthöhe von bis zu drei Metern erreichen. Bevor das Substrat in den Plastiktopf gefüllt ist, sollte man im Boden eine Drainageschicht auslegen, um einen optimalen Wasserablauf zu ermöglichen.
Gießen und Düngen
- Feuchtigkeit darf nicht auf die Blätter gelangen (Verbrennungsgefahr)
- Gegossen wird am besten direkt am Stamm
- zwischen den einzelnen Wassergaben sollte die oberste Erdschicht gut abtrocknen
Auch die Düngung erfolgt in regelmäßigen Abständen und ab dem Beginn des neuen Austriebs; bis zum Beginn der Ruhephase ist die Versorgung mit Nährstoffen alle zwei Woche notwendig. Man erkennt diesen Zeitpunkt an dem enormen Blattverlust der Pflanze, der die Ruhephase einläutet. Der Dünger, der für die Versorgung junger Pflanzen zum Einsatz kommen sollte, weist im Idealfall einen hohen Anteil an Stickstoff auf. Hat die Plumeria hingegen bereits ein höheres Lebensalter erreicht, sollte mit phosphatbetonten Düngemitteln gearbeitet werden.
Umtopfen und Schneiden
Das Umtopfen der Plumeria in ein größeres Pflanzengefäß ist vor allem notwendig, wenn der Topf sehr stark durchwurzelt ist; ansonsten wird im Abstand von etwa fünf Jahren zu dieser Maßnahme geraten. Vorsicht: Ein vorzeitiges Umtopfen stellt eine Stress-Situation für die Pflanze dar und kann beispielsweise zu Blattveränderungen führen.
Das Umtopfen der Frangipani sollte mit einer Bearbeitung des Wurzelballens einhergehen; im Zuge dieser Maßnahme werden diese um ein Viertel ihrer Gesamtmasse eingekürzt. Auf diese Weise wird nicht nur die Struktur der Wurzel gestärkt, sondern auch das gesamte Wachstum der Pflanze gefördert.
Am besten topft man die Plumeria nach der Winterpause um, wenn die Wachstumsperiode gerade eingeläutet wird. Doch auch im Frühsommer kann diese Maßnahme noch vorgenommen werden. Vorsicht: Ab September sollte das Umtopfen nicht mehr erfolgen, weil dann das Risiko einer verminderten Blütenbildung steigt; zu diesem Zeitpunkt hat das Gewächs bereits eine Blütendolde ausgebildet.
Überwintern
Da es sich bei der Plumeria um eine tropische Pflanze handelt, die an warme Temperaturen gewöhnt ist, muss das Gewächs während der kalten Jahreszeit in ein Winterquartier verbracht werden. Hierbei sollte es sich um einen möglichst hellen Standort handeln, an dem Temperaturen zwischen 12 und 15°C vorherrschen; besonders gut eignet sich ein Wintergarten.
Bezüglich der idealen Bewässerung sollten folgende Aspekte beachtet werden:
- zwischen Ende Oktober und Ende November Gießmenge deutlich reduzieren
- ab Ende November sollte die Bewässerung komplett eingestellt werden
- lediglich bei Bedarf sollte man während der Winterruhe gießen
- Ab März/April wird die Gießmenge dann langsam wieder erhöht
Der Tempelbaum darf erst wieder ins Freie verbracht werden, wenn keine nächtlichen Fröste mehr zu erwarten sind; in der Regel ist dieser Zeitpunkt ab Ende Mai gekommen. Allerdings kann bereits Ende März oder Anfang April mit einer Bewässerung in geringen Dosen und einer vorsichtigen Düngung begonnen werden. Beim Umzug ins Freiland ist für die ersten Tage ein schattiger Standort zu wählen, damit sich der Tempelbaum allmählich an die höheren Temperaturen gewöhnen kann.
Vermehren und Pflanzen
Für die Vermehrung mit Hilfe von Stecklingen verwendet man dicke, verholzte Zweige, die eine Gesamtlänge von etwa 25cm aufweisen. Die Triebe trennt man mit einem sauberen Schnitt ab; anschließend werden die Schnittflächen einige Tage getrocknet. Jetzt kann der Trieb in eine Glas gestellt werden, das man 5cm hoch mit Wasser füllt. An einem warmen und hellen Standort bilden sich innerhalb von zwei bis drei Wochen erste Wurzeln aus. Während dieser Zeit wechselt man das Wasser alle zwei Tage. Weisen die neu gebildeten Wurzeln schließlich eine Länge von mehreren Zentimetern auf, können sie in vorbereitetes Substrat gesetzt werden.
Wer die Vermehrung der Frangipani mit Hilfe von Samen durchführen möchte, wählt am besten das Frühjahr oder den Sommer für die Aussaat; dann sind die Lichtverhältnisse besonders günstig. Möchte man die Plumeria dennoch im Winter kultivieren, sollte für eine künstliche Belichtung sorgen.
Als Substrat eignen sich unterschiedliche Varianten; eine gute Basismischung stellt beispielsweise Aussaaterde dar, die mit Lavagranulat oder Sand gemischt wird; alternativ eignet sich jedoch auch Kokosfaser. Anschließend sät man die Samen aus und bedeckt mit wenig Erde, so dass nur die Flügel des Saatgutes aus dem Substrat heraus schauen. Jetzt deckt man die Anzuchttöpfe mit Folie ab. Während der Keimung muss die Erde stets leicht feucht gehalten werden; daneben ist im Abstand von jeweils drei Tagen eine ausreichende Belüftung wichtig, damit das Substrat nicht zu schimmeln beginnt. Fünf bis acht Wochen nach der Keimung kann die Vereinzelung der Pflänzchen erfolgen.
Alternativ funktioniert die Aussaat auch mit Hilfe von Perlite. Um den Prozess der Keimung zu beschleunigen, lässt man die Samen zwei Tage vor der geplanten Aussaat in warmem Wasser vorquellen. Nach dem Aussäen kultiviert man die Pflanzentöpfe an einem Ort, an dem Temperaturen von 25°C vorherrschen, und gießt die Samen leicht an.
Schließlich besteht auch die Möglichkeit, die Samen der Frangipani mit Hilfe der Keimbeutelmethode durchzuführen. Hierfür sollte man folgende Aspekte beachten:
- Perlite in einen verschließbaren Plastikbeutel geben
- Substrat etwas anfeuchten
- Samen hinzufügen
- Beutel an einem warmen Ort lagern
Die Samen beginnen bereits nach zwei bis vier Wochen zu keimen.
Krankheiten und Schädlinge
Zu den wichtigsten Schädlingen der Plumeria gehören folgende Arten:
- Spinnmilbe
- Wolllaus
- weiße Fliege
- Thripse
- Blattlaus
Häufig gestellte Fragen
Einige Tempelbäume blühen bereits im ersten Jahr, andere brauchen 5 Jahre, bis sie zur Blüte kommen. Welche Ursache liegt diesem Phänomen zugrunde?
Frangipani, die aus Samen kultiviert wurden, blühen grundsätzlich erst nach drei bis fünf Jahren. Wer den Tempelbaum hingegen mit Hilfe von Stecklingen züchtet, kann bereits im ersten Jahr mit einer Blüte rechnen.
Die Blätter der Plumeria verformen sich mit einem mal unnatürlich. Welche Gründe können für diese Deformierungen vorliegen?
Die Pflanze könnte beispielsweise unter Stress leiden, zum Beispiel wenn man das Gewächs zu früh umtopft. Aber auch ein ungünstiges Bewässerungsverhalten kann zu Deformationen an den Blättern führen.