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Die Maranten sind besser unter der Bezeichnung Pfeilwurz bekannt. Es gibt unterschiedliche Gattungen und Arten. Sie zeichnen sich durch kunstvoll gezeichnete Blätter aus, mit kräftigen ornamenten Zeichnungen in unterschiedlichen Farben. Die bezaubernden Blattschmuckpflanzen sind beliebte Zimmerpflanzen, die zwar nicht zu den pflegeleichtesten gehören, aber auch nicht schwierig zu kultivieren sind. Maranta leuconeura, auch Korbmarante genannt, hat ebenfalls eine mehrfarbige Blattzeichnung. Junge Blätter sind hellgrün, mit dunkelgrünen Mustern auf der Blattoberseite. Ältere Blätter dunkeln nach.
Steckbrief
- Familie der Pfeilwurzgewächse
- Über 40 Arten
- Maranta leuconeura stammt aus Brasilien (Regenwald)
- Blattschmuckpflanze
- Wird 10 bis 30 cm hoch
- Wächst flach ausgebreitet
- Verschiedene Sorten, zu unterscheiden an unterschiedlich gemusterten Blättern
- Hellgrüne Oberseite mit samtigen Glanz
- Blattunterseiten häufig bunt
- Gedeihen vorwiegend auf schattigem Waldboden
- Weiße bis zartrosa Blüten im Frühjahr oder Sommer
- Einfächerige Fruchtknoten mit nur einem Samen
Pflege
Marante leuchoneura benötigt einen passenden Standort und ein durchlässiges Substrat, welches aber doch auch etwas Wasser speichern kann. Die Korbmarante ist die ideale Pflanze für Nordfenster. Sie benötigt reichlich Licht, kommt aber ohne Sonne, vor allem ohne Mittagssonne besser zurecht, als mit. Ohne ausreichend Licht verlieren die Pflanzen ihre Blattzeichnung.
Wichtig ist eine hohe Luftfeuchtigkeit. Günstig sind flachere Pflanzgefäße oder auch solche mit Bewässerungssystem. Beim Gießen ist etwas Fingerspitzengefühl erforderlich. Weder Ballentrockenheit noch Staunässe werden vertragen. Der Nährstoffbedarf ist eher gering. Schneiden ist möglich, muss aber nicht unbedingt sein.
Überwintert werden Maranten warm, hell und bei möglichst hoher Luftfeuchte. Gegossen wird deutlich weniger. Die Vermehrung erfolgt durch Stecklinge. Krankheiten sind meist auf Pflegefehler zurückzuführen. Schädlinge können auftreten, was aber nicht übermäßig oft vorkommt, wenn die Luftfeuchte stimmt. Günstig ist, die Blätter regelmäßig abzuwischen, sie stauben schnell ein.
Standort
Maranta leuchoneura mag es hell, aber ohne knallige Mittagssonne. Morgen- und Abendsonne sind kein Problem. Im Sommer können die Pflanzen auch ins Freie gestellt werden, dort aber geschützt und nur mit wenig Sonne morgens und abends. Mittagssonne würde die Blätter schnell verbrennen.
- Absonnig, Nordfenster
- Hell, aber maximal Morgen- oder Abendsonne
- keine knallige Mittagssonne
- Wintersonne ist ebenfalls ok
- Ganzjährig Zimmertemperatur
- Temperaturen unter 15°C werden nur schlecht vertragen
- Gern luftfeucht, also regelmäßig besprühen
- Je höher die Temperaturen, umso höher muss die Luftfeuchtigkeit sein
- Keinesfalls Zugluft
- Verträgt keine kalten Füße
- Mag möglichst gleichbleibende Temperaturen
- Nicht direkt über oder neben einer Heizung
- Ideale Pflanze für Bad, Flur und Wintergarten
Pflanzsubstrat
Maranta leuchoneura stellt keine großen Ansprüche an das Pflanzsubstrat. Es muss durchlässig sein, aber auch etwas Wasser halten können. Dafür ist ein ausreichender Humusanteil wichtig. Perlite oder Blähton sorgen für Durchlässigkeit.
- Gute Blumenerde
- Alternativ Kübelpflanzen- oder Palmenerde
- Wichtig ist ein höherer Humusanteil
Pflanzen
Beim Pflanzen ist nicht viel zu beachten. Gut geeignet sind flache Gefäße, da Maranten Flachwurzler sind. Empfehlenswert sind auch Pflanzgefäße mit Bewässerungssystem, da sich dann die Pflanzen jederzeit so viel Wasser nehmen können, wie sie gerade benötigen.
- Pflanzgefäße mit Bewässerungssystem
- Hydrokultur, nur bei Jungpflanzen, die daran gewöhnt sind, nicht bei älteren Gewächsen
- Umtopfen, wenn das Substrat richtig durchwurzelt ist
- In ein leicht größeres Gefäß setzen
- Da Maranten flach wurzeln, können sie gut in flache Gefäße gepflanzt werden
- Drainage, damit überschüssiges Wasser gut ablaufen kann
Gießen und Düngen
Das Gießen ist etwas heikel. Sowohl Ballentrockenheit, als auch ständige Nässe werden nicht vertragen. Ballentrockenheit ist leicht an seitlich eingerollten Blättern zu erkennen. Kommt das häufig vor, ist das nicht ideal für die Pflanze, es schwächt sie.
- Ab zeitigem Frühjahr bis zum Herbst reichlich gießen
- Ballen sollte gleichmäßig leicht feucht sein
- An- aber nicht austrocknen lassen
- Keine Ballentrockenheit
- Keine Staunässe
- Düngen von April bis September
- Alle 4 bis 6 Wochen mit Flüssigdünger für Grünpflanzen
- Alternativ Düngestäbchen nutzen
- Nach dem Umtopfen 1 Jahr nicht düngen
- Regelmäßig besprühen
- Je höher die Temperaturen, umso höher muss die Luftfeuchtigkeit sein
- Nur weiches, zimmerwarmes Wasser verwenden!
- Ideal zum Erhöhen der Luftfeuchte ist ein Zimmerbrunnen
Schneiden
Maranta leuchoneura kann, muss aber nicht geschnitten werden. Die Pflanzen sind gut schnittverträglich. Die beste Zeit ist im Frühling. Zu lange Triebe werden einfach eingekürzt. Bis zu zwei Drittel der Trieblänge sind entbehrlich.
- Gut schnittverträglich
- Im Frühling schneiden
- Zu lange Triebe einkürzen, bis zu 2/3
Überwintern
Maranten werden bei Wohnraumtemperaturen überwintert. Ideal sind 20°C. Höhere Temperaturen sind eher ungünstig. Unter 15°C sollten sie auch nicht fallen. Zwischen Oktober und Februar ist die Ruheperiode. In dieser Zeit wird sparsam gegossen, aber auch hier ist wichtig, dass der Ballen nicht vollständig austrocknet.
- Zimmertemperatur
- Nicht über 20°C, nicht unter 15°C, zumindest nicht für länger
- Weniger gießen, aber nicht austrocknen lassen
- Keinesfalls Staunässe
- Hohe Luftfeuchtigkeit
- Nur einmal düngen, schwache Dosierung
- Ab März wieder kräftiger gießen
- Sobald der neue Austrieb erfolgt, wieder regelmäßig düngen
Vermehren
Maranten werden am besten durch Stecklinge vermehrt. Die ideale Zeit um sie zu schneiden, ist das zeitige Frühjahr.
- Stecklinge
- Direkt unterhalb eines Blattknotens schneiden
- Untere Blätter entfernen
- Der als Gelenk dienende Blattknoten muss in der Erde sitzen. Dort bilden sich die neuen Wurzeln
- In ein Gemisch aus gleichen Teilen Torf und Sand setzen
- Substrat gut befeuchten
- Durchsichtigen Kunststoffbeutel über das Gefäß stülpen
- Hell, aber nicht sonnig stellen
- Erde nur leicht feucht halten
- Bewurzlung dauert etwa 5 bis 6 Wochen
- Danach kann der Steckling in ein größeres Gefäß gesetzt werden
Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten hängen meist mit Pflegefehlern zusammen. Schädlinge sind eher selten. Meist erscheinen sie bei zu geringer Luftfeuchte.
- Eingerollte Blätter, die braune Flecken bekommen und abtrocknen – zu dunkler oder zu kalter Standort
- Flecken auf den Blättern – kalkhaltiges Wasser
- Ausgeblichene Blätter – zu sonniger Standort
- Spinnmilben – Gespinste sind nach dem Einsprühen zu erkennen. Sie sitzen meist an den Triebspitzen und unter den Blättern. Schwer zu bekämpfen. Wichtig ist, die Pflanze zu isolieren, die Luftfeuchte zu erhöhen und meist kommt man nicht um eine chemische Behandlung herum.
- Thripse – zu erkennen an silbernen Saugspuren an Blattoberseiten und an Kotpünktchen auf der Unterseite. Besonders häufig bei trockener Raumluft. Zu bekämpfen durch Abwischen oder Abduschen der Pflanzen, wobei der Topf zugedeckt werden muss, damit die Schädlinge nicht auf die Erde fallen.
Häufig gestellte Fragen
Welche Sorten sind empfehlenswert?
- Marante leuconeura ‘Erythroneura‘ – länglich geformte Blätter, die dunkelolivgrün gefärbt sind. Zeichnung in hellerem Grün an der Mittelrippe entlang und zahlreiche hellrot gefärbte Seitenadern. Beeindruckend ist auch die purpurrote Blattunterseite.
- Marante leuconeura ‘Massangeana‘ – kleine olivgrüne Blätter mit heller getönten Rändern und Mittelrippe und braunen Flecken. Hier ist die Blattunterseite dunkelpurpurrot gefärbt
- Marante leuconeura ‘Kerchoviana‘ – smaragdgrüne Blätter, dunkelgrüne und dunkelbraune Flecken rechts und links der Mittelrippe. Hier ist die Blattunterseite eher blaugrün und weist rote Flecken auf. Die Besonderheit ist, dass die Blätter nachts zusammengefaltet werden.
- Marante leuconeura ‘Fascinator‘ – dunkelgrüne Blätter mit hellgrüner Mittelrippe und rötlichen Streifen, eine der häufigsten Sorten
Wird aus der Marante leuconeura das bekannte Pfeilwurzelmehl gewonnen?
Nein, es sind reine Zierpflanzen. Die Nutzpflanze ist Maranta arundinacea. Das Mehl ist leicht verdaulich und dickt bei niedrigeren Temperaturen als Mehl oder Maisstärke an. Es kann gut für Soßen, Puddings und Glasuren genutzt werden. Außerdem werden die angedickten Soßen nicht trüb oder milchig, sondern bleiben klar.