Auf der Suche nach einer geeigneten Befestigungsmethode für Namensschilder, Vogelhäuser oder Dekorationen an Bäumen werden häufig Nägel vorgeschlagen. Ein Eisennagel ist hierbei natürlich der Klassiker schlechthin, da er leicht verfügbar und günstig ist.
Doch kommen vielen Menschen Bedenken, ob Nägel dem Baum schaden und ob andere Materialien dafür besser geeignet wären. So wird immer häufiger auf einen Alunagel gesetzt, da diese eine für den Baum gesündere Alternative darstellen. Doch ist das wirklich der Fall? Sollte ein Alu- einem Eisennagel vorgezogen werden?
Nägel im Baum schädlich?
Zuerst sollte die Frage geklärt werden, ob Nägel in Bäumen schädlich sind. An sich stellen Nägel keine Gefahr für die Pflanzen dar, da Bäume über erstaunliche Regenerationsfähigkeiten verfügen. Zwar handelt es sich bei eingeschlagenen Nägeln um eine Wunde, die der Baum verschließen muss, da er sonst durch andere Umstände erkranken könnte. Da Bäume Nägel mit der Zeit komplett umschließen, legt sich dieses Problem aber von selbst. Dabei spielt es keine Rolle, was für ein Material für die Nägel verwendet wird.
Vergleich: Alunagel und Eisennagel
Da Sie nun darüber Bescheid wissen, dass Nägel an sich kein Problem für Bäume darstellen, muss noch ein Vergleich der Materialien erfolgen. Hier ist schon von vornherein zu sagen, dass Sie bei der Benutzung von Nägeln auf einen Alunagel setzen sollten, da dieser besser dafür geeignet ist. Der Grund hierfür ist das Material an sich:
- weicher als Eisen
- rostfrei
- kann erneut verwendet werden
Die Rostbeständigkeit ist es, die Alunägel ideal für den Job macht. Jeder Eisennagel hat Probleme mit Rost, selbst wenn die Stelle kaum Regen abbekommt. Mit der Zeit fängt er an zu rosten, wodurch er sich im Baum festsetzt und auf das Holz übergehen kann. Der Rost sorgt am Ende für eine hohe Infektionsgefahr mit Viren, Bakterien und Pilzen.
Zudem können durch starke Belastungen des rostenden Nagels Hohlräume entstehen, die wiederum ein Zugang für Ungeziefer darstellen. Ein Ungezieferbefall kann ebenfalls krank machen. Dadurch das Alu weicher ist als Eisen, lässt es sich zudem problemlos zersägen oder mit wenig Aufwand aus dem Baum entfernen. Setzen Sie also auf Alu, wenn Sie Probleme mit einem Eisennagel vermeiden wollen.
Nagel richtig einschlagen
Schon beim Einschlagen können Sie einige Fehler machen, die Sie später bereuen. Der Grund dafür ist der eigentliche Kanal, in dem sich der Nagel am Ende befinden wird. Dieser darf sich nicht zu stark weiten, da sonst Krankheitserreger, Schädlinge und Pilze in den Baum eindringen können, was schädlich für diesen ist. Schlagen Sie einen Alunagel daher auf folgende Art ein:
- Nagel gründlich reinigen
- trocknen
- auf Verbiegungen überprüfen
- ausschließlich nicht verbogene Nägel verwenden
- Nagel ansetzen
- langsam einschlagen
- dabei immer gerade halten
- nicht zu tief einschlagen
- nach dem Einschlagen vorsichtig lockern
Es ist empfehlenswert, dass der Nagel mindestens zwei Zentimeter aus dem Holz heraussteht. Nur so verhindern Sie eine größere Ansammlung an Schmutz und Feuchtigkeit, die sich schädlich auf den Baum auswirken und ihn krank machen könnte. Zudem wird so dem Dickenwachstum vorgebeugt. Geben Sie Acht darauf, wirklich gerade zu schlagen, um den Kanal so eng wie möglich zu halten.
Alternativen
Sie müssen keinen Nagel verwenden, um etwas an Ihren Bäumen zu befestigen. Es gibt zahlreiche Alternativen, die deutlich schonender für den Baum sind, da sie nicht mal eine lokale Wunde hinterlassen. Ein großer Vorteil an diesen ist die simple Nutzung, da sie an den Umfang des Stamms oder der Äste angepasst werden können. Die folgende drei Alternativen sind hier zu nennen:
- Gummischlauch: Falls Sie zum Beispiel einen Nistkasten aufhängen wollen, sollten Sie diesen nicht mit einer Schnur, sondern einem biegsamen und robusten Draht befestigen. Der Draht wird mit Gummi ummantelt, zum Beispiel mit einem Stück Gartenschlauch, und anschließend um den Baum gebunden, was einen Eisen- oder Alunagel überflüssig macht. Sie können zum Beispiel einen alten Fahrradreifen oder einen Gartenschlauch hierfür verwenden. Das Gummi dehnt sich entsprechend mit dem Dickenwachstum des Baums und sorgt somit nicht für Probleme.
- Kabelbinder: Kabelbinder wirken auf den ersten Blick nicht wirklich effektiv, doch können Sie mit diesen zahlreiche Projekte umsetzen, für die Sie Nägel verwendet hätten. Hauptsächlicher Vorteil an Kabelbindern ist ihre Struktur. Sie können am Baum gelassen werden, ohne einzuschneiden. Sie brechen von alleine durch das Dickenwachstum der Bäume und müssen danach nur eingesammelt werden. Erhältlich sind diese zudem in verschiedenen Längen, was sich für unterschiedliche Astdicken hervorragend anbietet.
- Montagekleber: In der Forstwirtschaft wird häufig anstelle von Nägeln ein Montagekleber auf der Basis von Hybrid-Dichtstoffen eingesetzt, wie sie im Hochbau Verwendung finden. Diese erinnern in der Konsistenz an Silikon und sind auf die gleiche Weise anzubringen. Wenn Sie sich für solch einen Montagekleber entscheiden, wird ebenfalls keine Wunde erzeugt. Mit den Jahren fällt der Kleber einfach ab oder Sie können diesen mit wenig Aufwand entfernen. Aufgetragen wird dieser, nachdem Sie die Rinde etwas angeraut haben. Wurde der Kleber aufgetragen, können Sie anschließend Schilder oder andere leichte Gegenstände anbringen. Hersteller dieses Klebers sind Bostik und Soudal. Preise liegen bei fünf bis acht Euro für 300 Milliliter.
All diese Methoden sorgen dafür, dass der Baum nicht in seinem Wachstum eingeengt wird. Zudem verhindern Sie, dass der Baum über die Alternativen wächst, was das Entfernen des Materials deutlich erschwert.
Häufig gestellte Fragen
Können Bäume aufgrund von Nägeln absterben?
Das Sie Bäume durch das Einschlagen eines Kupfer- oder Blauwassernagels zum Absterben bringen können, ist ein Ammenmärchen schlechthin, vor allem wenn es sich um gesunde Pflanzen handelt. Der Baum muss entweder sehr jung oder bereits erkrankt sein, damit der Nagel das Absterben überhaupt einleiten kann, was selbst dann nicht garantiert ist.
Sind Schrauben schädlich für Bäume?
Schrauben stellen ebenfalls eine lokale Beschädigung des Baums dar, können im schlimmsten Fall rosten und auf diese Weise dem Stamm deutlich stärker als ein Alunagel schaden. Zwar können große Schrauben leichter aus dem Holz entfernt werden, dennoch sollten Sie auf diese Methode verzichten, um den Baumstamm nicht unnötig das Leben zu erschweren.