Das Besondere am Ahorn sind seine handförmigen bis gefiederten Blätter. Die sind je nach Art mehr oder weniger stark geschlitzt und intensiv gefärbt. Am richtigen Standort gedeihen sie am prächtigsten.
Ansprüche heimischer und nicht heimischer Ahorne
Mit der Farbenpracht und Form seiner Blätter weiß der Ahorn (Acer) zu begeistern. Dabei unterscheidet man zwischen einheimischen Arten wie dem Bergahorn (Acer pseudoplatanus), dem Feldahorn (Acer campestre) und dem Spitzahorn (Acer platanoides) und nicht heimischen Zierahornen wie dem Fächerahorn (Acer palmatum), dem Japanahorn (Acer japonicum) oder dem Goldahorn (Acer shirasawanum ‘Aureum’). In Bezug auf den Ahorn-Standort gibt es in der Regel aber kaum Unterschiede.
Standort
In der Natur wachsen heimische Ahorne meist in lichten Mischwäldern oder am Waldrand. In Gärten findet man überwiegend Zierahorne. Die meisten Sorten stellen keine besonderen Ansprüche an den Standort.
- Ahorn-Standort sollte sonnig bis halbschattig sein
- Spätfrösten und intensiver Sonneneinstrahlung nicht ungeschützt aussetzen
- vollsonnige Standorte nur dann empfehlenswert, wenn Boden ausreichend feucht ist
- etwas erhöhter Platz im Garten von Vorteil
- kann Bildung von Staunässe verhindern
- am neuen Standort ausreichend Platz einplanen
- endgültige Wuchshöhe und -breite der jeweiligen Art berücksichtigen
- Ahorn-Standort in der Nähe eines Gewässers besonders empfehlenswert
Im Gegensatz zu Berg-, Feld- oder Spitzahorn reagieren Zier- bzw. Japanahorne empfindlich auf Wind, insbesondere starken Ostwind und vollsonnige Standort. Ein zu windiger Platz kann unter Umständen die sogenannte Blattspitzendürre hervorrufen.
Bodenbeschaffenheit
Sowohl heimische als auch Zierahorne fühlen sich in sehr durchlässigen, nährstoffreichen, sandig-lehmigen und leicht feuchten Böden am wohlsten. Die sollten idealerweise einen sauren bis neutralen pH-Wert zwischen 4,5 und 7 aufweisen. Besonders kalkhaltige Untergründe mit hohem alkalischen pH-Wert mögen sie in der Regel nicht.
Standortwechsel
Im Unterschied zu Kübelpflanzen sollten Ahornbäume im Garten möglichst nicht umgepflanzt werden. An dem Sprichwort, das man einen alten Baum nicht mehr umpflanzen soll, ist viel Wahres dran.
- Standortwechsel umso schwieriger, je größer und älter das Gehölz ist
- bis zu einem Alter von etwa vier Jahren meist unproblematisch
- Ahorne noch nicht zu stark an Standort etabliert
- aufgrund der geringen Größe noch leicht zu händeln
- je älter die Pflanze beim Wechsel, desto weniger erfolgversprechend
- Sorten der Japanahorne meist wesentlich empfindlicher
Nichtsdestotrotz ist es manchmal unumgänglich, den Ahorn-Standort zu wechseln, beispielsweise wenn der alte nicht optimal war oder die Pflanze an der sogenannten Welkekrankheit einzugehen droht. Steht der Ahorn an einem ungünstigen Platz mit zu viel oder zu wenig Sonne, zu festem oder nassen Boden, wird er mit der Zeit verkümmern und eingehen. Nicht selten erweist sich ein Standort auch erst mit der Zeit als ungeeignet, sodass ein Wechsel unvermeidbar ist.
Bester Zeitpunkt
Der beste Zeitpunkt für einen Standortwechsel der meisten Ahornsorten ist während der blattlosen Zeit von November bis spätestens April. In der laublosen Zeit deshalb, weil beim Ausgraben in den meisten Fällen sehr viele feine Wurzeln, die der Ahorn zur Wasseraufnahme benötigt, verletzt werden. Das macht es der Pflanze schwerer, sich ausreichend mit Wasser und Nährstoffen zu versorgen. Sind keine Blätter vorhanden, die versorgt werden müssen, kann das Bäumchen all seine Energie in die Bildung neuer Wurzeln stecken. Eine Garantie, dass es am neuen Standort anwächst und sich schnell wieder erholt, ist das allerdings nicht.
Worauf man achten sollte
- beim Ausgraben so wenig wie möglich feine Wurzeln beschädigen
- Feinwurzelzone unterschiedlich weit vom Stamm entfernt
- umso weiter, je länger der Baum eingewurzelt ist
- Haupt- und Nebenwurzeln können kein Wasser aufnehmen
- je nach Baumgröße, Wurzeln in größerem Radius abstechen
- Radius der Krone als Orientierungshilfe
- dann Krone um 25-40 Prozent auslichten
- nach dem Ausgraben beschädigte Wurzelteile entfernen
- am neuen Standort Pfähle zur Stabilisierung einschlagen
Um die Anwuchswahrscheinlichkeit zu erhöhen, sollte man bereits ein Jahr vor dem Verpflanzen um den Baum herum einen Graben ausheben und alle offenliegenden Wurzeln sauber abstechen. Anschließend füllt man den Graben mit einem Gemisch aus Erde und Kompost wieder auf und bewässert das Ganze regelmäßig. Bis zum Umpflanzen im nächsten Jahr, hat die Pflanze in der Regel viele neue Feinwurzeln gebildet, die ihr das Anwachsen wesentlich erleichtern.