Mangobaum, Mango selber ziehen - Pflege-Anleitung
Inhaltsverzeichnis
Kurzer Steckbrief des Mangobaums- Wird auch als Mangifera indica
- Ursprung liegt in tropischen und subtropischen Gebieten zwischen Burma und Indien
- Der Mangobaum kann eine Höhe von bis zu 40 Metern erreichen
- Starkwüchsig aber für die Kübelkultur geeignet
- Wird grundlegend in eine indische und philippinische Art unterschieden
Der Samen
Wer eine Mango selber ziehen möchte, benötigt dafür zunächst eine sehr reife, am besten überreife Mango, die jedoch nicht fault. Je reifer sie ist, desto einfacher gestaltet sich nicht nur die Gewinnung des Samens, sondern auch die folgende Keimung. Die Frucht sollte auch nicht mit keimhemmenden Mitteln behandelt wurden sein. Empfehlenswert ist es daher, die Mango nicht im Supermarkt, sondern in einem Obsthandel zu kaufen, der auf derlei Behandlungen verzichtet. Eine Alternative können Früchte aus biologischem Anbau sein.Zur Gewinnung des Samens stehen dann zwei Möglichkeiten zur Verfügung. Die einfachste Variante wird hier beschrieben.
Schale und Fruchtfleisch werden zunächst grob vom Kern entfernt.
- Fasern und Rückstände am Kern werden, beispielsweise mit einer Wurzelbürste, vollständig abgeschrubbt. Der Kern muss rundum sauber und frei von Rückständen sein.
- An der Spitze des Kerns wird mit einem scharfen, spitzen Messer oder einem Schraubenzieher ein kleines Loch gebohrt.
- Ein Messer oder ein ähnliches Werkzeug wird in dem Loch angesetzt und mit leichtem Druck zur Seite zum Aufhebeln der Schale benutzt. Die zwei Kernschalen müssen sich nicht vollständig trennen, ein kleiner Abstand zwischen ihnen reicht aus.
Reife und Keimung
- Die Haut wirkt ledrig und ist schrumpelig
- Das Fruchtfleisch gibt bereits auf ganz leichten Druck nach
- Von der Mango geht ein sehr starker, süßer Duft aus
- Auf der Oberfläche sind kleine schwarze Punkte zu erkennen
- Ein Topf mit Abflusslöchern
- Tonscherben, Blähton oder größere Steine
- Kokosfasern, Torf und Sand oder Anzuchterde
- Wassersprühflasche
- Transparente Folie oder ein beheizbares Zimmergewächshaus
Das grobe Material, wie Blähton, Tonscherben oder Steine, wird etwa zwei Finger auf dem Boden des Topfes verteilt. Diese Schicht dient als Drainage und sorgt für einen guten Wasserabfluss.
- Das Pflanzgefäß wird mit dem gewählten Substrat gefüllt. Um Schimmel und Krankheiten zu verhindern, ist die Verwendung von Kokosfasern sinnvoll. Diese sind von Natur aus frei von Schimmelsporen. Fällt die Wahl auf Torf oder Anzuchterde, sollte das Substrat in Backofen oder Mikrowelle für mindestens zehn Minuten auf wenigstens 150 °C erhitzt werden. Keime werden dabei wirksam abgetötet.
- Der leicht geöffnete Kern wird aufrecht in das Substrat gesteckt, sodass nur zwei bis drei Zentimeter aus der Erde hervorschauen. Der schalenlose Samen wird hingegen flach in das Substrat gelegt und leicht bedeckt.
- Ein Gießen des Substrats ist nicht notwendig, es sollte aber mit einer Wassersprühflasche gut besprüht werden.
- Das Pflanzgefäß kann zur Verbesserung der Luftfeuchtigkeit mit Folie abgedeckt werden.
- Im Anschluss ist der Topf an einem hellen Standplatz zu verbringen, an dem Temperaturen zwischen 25 °C und 30 °C herrschen.
{infobox type=check|content=Wer keine durchgängigen Temperaturen zwischen 25 °C und 30 °C sicherstellen kann, sollte auf ein beheizbares Zimmergewächshaus zurückgreifen. }
Standort
Wie bereits erwähnt, benötigt der Mangobaum zur Keimung recht hohe Temperaturen und einen hellen Standort. Pralle Sonne ist aber zu vermeiden, da der Trieb durch diese Schaden nehmen könnte. Mit zunehmendem Alter der Pflanze zeigt sie sich weniger empfindlich. Etwa ab dem zweiten Lebensjahr darf sie im Sommer draußen stehen. Hier verträgt sie dann sowohl pralle Sonne als auch kurzzeitig kühlere Temperaturen. Auch eine ganzjährige Kultur im Zimmer ist aber möglich. Empfehlenswert ist ein Raum mit hoher Luftfeuchtigkeit und durchgängig hohen Temperaturen, wie beispielsweise das Badezimmer oder die Küche.Pflege, Gießen und Düngen
Der Mangobaum steht gern recht trockenen Fußes, möchte aber eine hohe Luftfeuchtigkeit. Beim Gießen selbst kann daher sehr sparsam vorgegangen werden, ein leichtes Wässern einmal wöchentlich reicht für das Substrat vollkommen aus. Staunässe muss dringend vermieden werden. Anders bei den Blättern. Diese dürfen ruhig täglich besprüht werden. Sowohl zum Gießen als auch zum Besprühen ist kalkarmes Wasser einzusetzen. Das weiche Wasser ist notwendig, damit sich keine erstickenden Ablagerungen bilden. Gewonnen werden kann dieses durch die Filterung von Leitungswasser, das Sammeln von Regenwasser oder das mindestens sieben Tage lange Abstehen von Wasser.
In den ersten Wochen nach der Keimung benötigt der Mangobaum keine zusätzlichen Nährstoffe. Diese würden nur zu einem übersteigerten aber kraftlosen Wachstum führen. Die Düngung sollte daher frühestens im zweiten Monat nach dem Austrieb erfolgen und zunächst sehr stark verdünnt ausfallen. Etwa ein Drittel bis ein Viertel der vom Hersteller veranschlagten Menge ist optimal. Der Rhythmus der Düngung kann auch nach der anfänglichen Gaben aller vier bis acht Wochen erfolgen. Besser sind aber kürzere Abstände aller ein bis drei Wochen. Geeignet ist ein handelsüblicher Flüssigdünger für Zimmerpflanzen.
Der Mangobaum legt keine Winterpause ein, wie das von anderen Pflanzen bekannt ist. Wird er warm überwintert, benötigt er daher auch weiterhin Dünger in den gewohnten Abständen. Bei der kühlen Überwinterung verhält es sich etwas anders.
Umtopfen und Verschneiden
Einen Verschnitt benötigt der immergrüne Mangobaum nicht. Lediglich verletzte Pflanzenteile sollte zeitnah entfernt werden. Eine Formgebung ist aber weder notwendig noch angeraten.
Überwinterung
Weil der Mangobaum hohe Temperaturen benötigt, ist eine helle und warme Überwinterung die beste Wahl. Diese erfolgt idealerweise im Badezimmer oder in der Küche, da in diesen Räumen ohnehin eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht. Ab dem zweiten Standjahr nach der Keimung reichen hierbei normale Zimmertemperaturen aus. In der Anfangszeit sind höhere Grade sinnvoll. Als Regel hierbei gilt, je wärmer die Mango steht, desto mehr Licht und Wasser benötigt sie auch.Wer den Pflegeaufwand verringern möchte, kann ältere Mangopflanzen auch etwas kühler überwintern. Die Temperaturen sollten aber niemals unter 15 °C fallen. Bei dieser Variante darf das Winterquartier auch etwas dunkler ausfallen, ein Fenster oder eine Pflanzlampe muss aber dennoch vorhanden sein. Zudem ist die Gießmenge zu reduzieren, ein vollkommenes Austrocknen muss aber vermieden werden. Gedüngt wird ebenfalls weiterhin, aber in größeren Abständen. Aller drei bis vier Wochen sind zusätzliche Nährstoffe zu verabreichen.
Fruchtbildung

Selbst bei perfekter Umsetzung dauert es aber einige Jahre, bi sich die ersten Blüten zeigen. Frühestens nach fünf Jahren ist mit diesen zu rechnen. Im Gewächshaus oder Zimmer werden sich daraus aber nicht ohne weiteres Zutun Früchte bilden. Hierzu ist es weiterhin notwendig, die Blüten mit einem weichen Pinsel gegenseitig zu bestäuben.
Typische Schädlinge und Krankheiten
Wird der Mangobaum nicht so kultiviert, dass er Früchte trägt, drohen ihm nur zwei Gefahren. Zum einen Fäulnis, zum anderen Spinnmilben. Fäulnis entsteht, wenn das Substrat bereits Schimmelsporen enthält, die Pflanze zu kühl steht oder zu reichlich gegossen wird. Sie äußert sich durch einen muffigen, schimmligen Geruch aus der Erde, weiße bis graue Beläge und ein Welken des Mangobaums. Fällt die Fäulnis schnell auf und wird umgehend gehandelt, kann die Pflanze noch gerettet werden. Dazu sind ein kompletter Wechsel des Substrats und der Einsatz von Fungiziden notwendig.
Trägt der Mangobaum Früchte, können ihn in seinem Ursprungsland verschiedene Pilzinfektionen und Schädlinge befallen. Beim hiesigen Anbau droht durch diese aber keine Gefahr.
Häufig gestellte Fragen
Kann der Mangobaum im Kübel kultiviert werden?Obwohl die Mango zu den starkwachsenden Pflanzen zählt, kann sie problemlos im Kübel kultiviert werden. Verantwortlich hierfür ist die Anpassungsfähigkeit des Gewächses. Steht ihr kein großer Topf zur Verfügung, wächst sie entsprechend langsam.
Ist der Mangobaum giftig?
Blätter, Blüten und Fruchtschalen der Mango enthalten giftige Stoffe, die zur Gefahr für Menschen und Haustiere werden können. Bereits als junge Triebe sollten sie daher von kleinen Kindern und allzu neugierigen Hunden und Katzen ferngehalten werden.