Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.
Mücken lieben warme Temperaturen, Wasser und den Duft von Menschen. Kommen alle drei Komponenten zusammen, fühlen sich die Plagegeister wie im Paradies. Es sind die weiblichen Stechmücken, die uns Menschen umschwärmen, auf der Suche nach dem Eiweiß in unserem Blut, dass sie für die Eiproduktion benötigen. Dabei haben sie auch keine Hemmungen, ins Haus, vorzugsweise ins Schlafzimmer vorzudringen. Den Nachwuchs züchten sie dann in Wasser jeglicher Art. Vom Gartenteich über die Regentonne bis hin zur einfachen Pfütze ist ihnen alles willkommen. Die richtigen Hausmittel helfen bei der Abwehr dieser Invasion.
Steckbrief
- Zwei-geflügelte Insekten.
- 104 Arten in Mitteleuropa.
- Größe ca. 15 Millimeter.
- Gewicht 2 bis 2,5 Milligramm.
- Einige wenige spezialisiert auf Menschen.
- Nur weibliche Mücken stechen.
- Benötigen Blut für die Eiproduktion.
- Eiablage erfolgt in stehendem Wasser.
- Enorme Populationsdynamik bei feucht-warmer Witterung.
- Weitere Bezeichnungen: Stanzen, Schnaken, Gnitzen.
Biologische Vertreibungsmittel
Da die Bekämpfung der Stechmücken eine lange Tradition hat, steht mittlerweile ein umfangreicher Fundus an wirksamen aktiven und passiven Maßnahmen zur Verfügung. Dank der gewonnen Erkenntnisse haben sich dabei diejenigen Vorgehensweisen herauskristallisiert, die einen Interessenausgleich zwischen der Eindämmung der Stechmücken-Plage und dem Naturschutz darstellen.
Ganz oben auf der Liste stehen bestimmte Düfte, die Mücken überhaupt nicht mögen, für menschliche Nasen dagegen durchaus angenehm sind:
- Räucherstäbchen in allen Varianten.
- Zerriebene Salbeiblätter in einer feuerfesten Schale entzünden.
- Halbierte Zitronen mit Gewürznelken spicken und auslegen.
- Schalen, gefüllt mit einem Mix aus Apfelessig und Honig.
- Nelken- oder Lorbeeröl in Wasser auflösen und in kleinen Gefäßen aufstellen.
- Duftlampen mit ätherischen Ölen, auf verschiedene Plätze verteilt postieren.
- Baumwolltücher mit Teebaumöl beträufeln und auf den Nachttisch legen.
Die duftenden Abwehrmittel gegen Stechmücken können in der Regel im Haus ebenso angewendet werden, wie im Freien, rund um den Sitzplatz verteilt. Da auf der Terrasse und dem Balkon raumeingrenzende Mauern und ein Dach fehlen, sind dort verständlicherweise größere Mengen der Hausmittel erforderlich. Zudem erwirken sie nur dann das gewünschte Resultat, wenn es windstill ist. Die Dauer der Wirksamkeit ist zeitlich auf wenige Stunden begrenzt, sodass sie spätestens nach 6 bis 8 Stunden aufgefrischt bzw. ausgewechselt werden.
Pflanzen zur Abwehr
Verschiedene Pflanzen haben sich als bei der Vertreibung von Stechmücken bewährt. Sie schützen zwar nicht zu 100 % von dem einen oder anderen Stich, halten die Mücken-Plage jedoch weitgehend im Zaum:
- Tomatenpflanzen
- Basilikum
- Weihrauchnessel
- Knoblauch
- Katzenminze
- Duftgeranien
- Lavendel
Lillibeth – die Wunderblume zur Insekten-Bekämpfung
Als eine gelungene Synthese aus dekorativer Balkonbepflanzung und wirksamer Abwehr von Stechmücken-Invasionen, hat sich die Pelargonie mit dem Namen Lillibeth erwiesen. Der insektenabweisende Effekt beruht darauf, dass sich in den Blüten Drüsen befinden, die ätherische Öle enthalten, deren Duft die blutrünstigen Mückenweibchen zur Umkehr bewegt. Wer leicht an den zartrosa bis burgunderfarbenen Blüten reibt, verstärkt das für Menschen angenehme Aroma zusätzlich. Darüber hinaus ist die Pflanze ausgesprochen pflegeleicht, denn sie gedeiht im Halbschatten ebenso prächtig, wie in vollsonniger Lage. Von Mai bis Oktober ziert sie mit ihren hübschen Blüten, die an einen gespitzten Kussmund erinnern, Balkon, Terrasse und Fensterbank.
Anti-Mücken-Creme selbst herstellen
Wie bei allen Hausmitteln, ist es in der Regel die Kombination aus verschiedenen Anwendungsvarianten, die zum Erfolg führt. Wer beispielsweise ätherische Öle in Schalen oder Duftlampen nutzt, um Schnaken zu vertreiben, stellt daraus, zusammen mit einer neutralen Hautlotion, zusätzlich eine hausgemachte Anti-Mücken-Creme her. Bestens geeignet sind zu diesem Zweck folgende Öle:
- Anis
- Bergamotte
- Eukalyptus
- Kampfer
- Lavendel
- Minze
- Sandelholz
- Zimt
Öl und Hautlotion werden dabei im Verhältnis 1: 4 gemischt. Bevor die Creme großflächig aufgetragen wird, ist es ratsam, an einer kleinen Stelle zu testen, ob sie keine Hautreizungen verursacht.
Insektenfalle selber bauen
In Ergänzung zu den dargestellten Hausmitteln gegen Stechmücken, ist es ratsam, für diejenigen Exemplare, die sich davon nicht von einem Angriff abhalten lassen, eine Falle aufzustellen. Diese kann ganz einfach aus einigen Dingen des Alltags selbst gebaut werden. Die Materialliste stellt sich wie folgt dar:
- 1 leere PET-Getränkeflasche
- 1 Tasse heißes Wasser
- Kreppband und Klebstoff
- schwarze Folie oder Plastiktüte
- 1 Gramm Hefe
- 1/4 Tasse brauner Zucker
- 1 Tropfen Spülmittel
- scharfes Messer
So wird die Mückenfalle gebastelt:
- Die PET-Flasche in zwei Hälften schneiden.
- Die Schnittstelle vorher mit Kreppband umwickeln.
- Das Kreppband nach dem Zerschneiden wieder entfernen.
- Braunen Zucker im heißen Wasser auflösen.
- Nach dem Abkühlen in die untere Hälfte schütten.
- Die Hefe und das Spülmittel dazugeben.
- Die obere Flaschenhälfte mit umgekehrtem Trichter in die untere Hälfte stecken.
- Beide Teile mit Klebstoff oder Klebeband fixieren.
- Die Falle mit schwarzer Folie oder einer Plastiktüte umhüllen.
- Die Öffnung bleibt frei.
Das Zuckerwasser-Hefe-Gemisch reagiert miteinander, wobei Kohlendioxid entsteht, das die herannahenden Mücken magisch anzieht. Das Spülmittel löst die Oberflächenspannung der Mischung auf, sodass es für die kleinen Vampire kein Entkommen gibt.
Prophylaktische Methoden
Zur Vorbeugung kann jeder, der keine Lust auf Mückenstiche hat, so manche erprobte Strategie anwenden:
- Vorzugsweise helle, weite Kleidung tragen.
- Hosen mit langen Beinen und langärmeligen Blusen den Vorrang geben.
- Fenster mit engmaschigem Insektengitter (1,2 x 1,2 mm) versehen.
- Noch sicherer wirkt Fenstergaze gegen den Einfall von Mücken.
- Das Bett mit einem Moskitonetz einhüllen.
- Vor dem Zubettgehen duschen.
- Keine süßen Deodorants oder Parfüms benutzen.
- Obsthaltige Lebensmittel nicht offen stehen lassen.
Brutgewässer in Hausnähe vereiteln
Die weiblichen Schnaken legen ihre Eier ausschließlich in stehenden Gewässern ab. Damit es erst gar nicht so weit kommt, ergreifen Hausbesitzer und Mieter folgende Gegenmaßnahmen:
- Regentonnen und Planschbecken abdecken.
- Jede Pfütze mit Sand einstreuen.
- Gießkannen stets entleeren.
- Wasser in Vogeltränken täglich auswechseln.
- Blumenuntersetzer sogleich ausgießen.
- Springbrunnen im Teich macht Larven das Leben schwer.
Mit Bti befallene Gewässer von der Brut befreien
Seit in 1976 der Bacillus thuringiensis israelensis (Bti) und seine Wirkung auf Stechmücken entdeckt wurde, steht dem Gartenfreund für die Beseitigung der Mückenbrut in Teich, Regentonne und Co. ein effektives, umweltfreundliches Mittel zur Verfügung. Weil der Bacillus selektiv ausschließlich Stechmücken abtötet, sind nützliche Insekten bei einer Anwendung nicht gefährdet.
Wenn bei einer Erschütterung der Wasseroberfläche winzig kleine Larven zuckend in die Tiefe abtauchen, ist dies ein unverkennbares Zeichen, dass hier ein Stechmückenweibchen zugange war. Bti ist in Baumärkten und Gartencentern in flüssiger Form und als Tabletten erhältlich. Andere Tiere, wie Fische, oder gar Menschen werden nicht geschädigt. Behandeltes Wasser kann sogar für das Gießen der Pflanzen verwendet werden. Garten verlockend für Freßfeinde gestalten.
Wer seinen Garten mit einladenden Brut- und Nisthilfen ausstattet, lockt so manchen natürlichen Gegenspieler der Stechmücken an:
- Kröten und Frösche erhalten einen Unterschlupf aus Steinen oder Brettern.
- Igel lieben dichte Hecken, Sträucher und Reisighaufen als Rückzugsorte.
- Fledermäuse mögen Nisthöhlen in Bäumen und in speziellen Dachziegeln.
- Vögel nutzen Nistkästen, insbesondere in Teichnähe, besonders gern.
- Hornissen fühlen sich in einer Blütenhecke besonders wohl.
Erste Hilfe nach einem Mückenstich
Ungeachtet mehr als 100 Jahren intensiver Forschung in punkto Mückenbekämpfung, steht nach wie vor kein uneingeschränkt wirksames Rezept zur Verfügung, weder unter den Hausmitteln und schon gar nicht unter den chemischen Präparaten. Es ist daher empfehlenswert, sich mit einigen adäquaten Heilmitteln vertraut zu machen, für den Fall, dass eine Stechmücke doch zum Ziel kommt.
- Zwiebel durchschneiden und die Schnittstelle auf den Stich drücken.
- Zahnpasta lindert den unangenehmen Juckreiz.
- Eiswürfel für 30 Minuten auflegen und anschließend die Stelle mit Honig bestreichen.
- Alkohol oder Kölnisch Wasser desinfizieren und verhindern eine Entzündung.
- Fein geriebene Kartoffel und Zwiebel mit Essig mischen und aufstreichen.
- Den Stich mit kaltem Quark aus dem Kühlschrank behandeln und verbinden.
- Franzbranntwein lindert den Juckreiz, kühlt und desinfiziert.
- Ein Tuch mit frisch gepresstem Meerrettich- oder Zwiebelsaft tränken und auflegen.
- Zu Brei zerriebenen Spitzwegerich auf den Mückenstich auftragen.
Obgleich dem Opfer eines Mückenstichs sehr wohl bewusst ist, dass Kratzen an der betroffenen Stelle schnell eine unangenehme Entzündung auslösen kann, ist es nur schwer, dem starken Juckreiz zu widerstehen. Ein Teebeutel schwarzen Tees, 5 Minuten im heißen Wasser gezogen, lindert den Juckreiz spürbar.
Häufig gestellte Fragen
In meiner Regentonne befinden sich Scharen von Mückenlarven. Mit der Verwendung des Bti Bacillus kann ich mich jedoch nicht anfreunden. Gibt es nicht eine Alternative hierzu unter den Hausmitteln?
Natürlich ist es nicht jedermanns Sache, gezielt Bakterien im Garten auszubringen. Eine ähnliche Wirkung wird erzielt, wenn einige Tropfen Pflanzenöl ins infizierte Wasser gegeben werden. Das Öl verklebt die Atemwege der Larven und sie gehen ein.
Wie kommt es, dass manche Menschen scheinbar nie gestochen werden, andere dagegen ständig mit Mückenstichen übersät sind?
Der bisherige Stand der Forschung hat ergeben, dass weibliche Mücken auf der Suche nach menschlichen Blutwirten angezogen werden durch das Kohlendioxid in unserem Atem sowie verschiedenen Körperdüften. Insbesondere Menschen, die eine süßliche Duftfahne verströmen, werden bevorzugt angeflogen. Im Nahbereich spielt die Farbe der Kleidung dann eine Rolle. Träger von leuchtenden Farben, insbesondere Gelb und Orange, sind gefährdeter, als Träger weißer Garderobe.
Können Stechmücken mit Ultraschallgeräten vertrieben werden?
Die recht euphorisch angepriesenen Ultraschallgeräte, die mit Hochfrequenztönen die Mücken aus dem Haus vertreiben sollen, haben in zahlreichen Versuchen kläglich versagt. Teilweise haben sich die Stechmücken sogar auf den Geräten selbst niedergelassen.