Pflanzenschutz

So vertreiben Sie Rehe aus dem Garten

Rehe aus Garten vertreiben

Rehe aus dem Garten zu vertreiben und das Fernhalten zur Vorbeugung sind vor allem dann wichtig, wenn Obst und Gemüse angebaut werden. Wie es funktioniert, verraten wir im Folgenden.

Ernährung und Lebensweise

Die Wildtiere ernähren sich in der Regel von Rinde und Blättern, frischen Austrieben und jungen Zweigen. Stehen diese im Wald nicht mehr zur Verfügung, beispielsweise im Herbst und Winter, erschöpfen sich die Reserven der Rehe. Auch Futterstellen im Wald reichen oftmals nicht für alle Tiere aus.

Rehbock Hierdurch kommt es vor allem im Frühjahr dazu, dass die Gärten von ausgehungerten Rehen aufgesucht werden. Bevorzugt werden dabei natürlich Gärten, die sich in der Nähe der natürlichen Lebensräume, wie beispielsweise Wälder und Felder, befinden. Auch hier stehen vor allem die folgenden Pflanzenteile auf dem Speiseplan:

  • frische Zweige
  • junge Austriebe
  • Gemüsepflanzen
  • Rosen und andere Blühpflanzen
  • Büsche
  • Hecken
  • Baumrinde und -austriebe
  • Fruchtstände

Zäune

Vorbeugen ist besser als zu heilen, fernhalten ist besser als zu vertreiben. Das trifft auch auf Rehe zu. Zwar ist die Vorstellung von Rehen im eigenen Garten zunächst romantisch und niedlich, spätestens wenn alle jungen Triebe von Bäumen, Büschen, Gemüse und Obst gefressen wurden und zahlreiche Pflanzen eingehen, wird aus der schönen Vorstellung jedoch ein sehr reales Problem.

Die beste und einfachste Möglichkeit ist eine deutliche und unüberwindbare Abgrenzung des Gartens. Geeignet sind hierfür:

Maschendrahtzaun Wichtig ist zum einen, dass die Zäune dicht sind. Zum anderen müssen sie eine entsprechende Höhe aufweisen. Wenigstens 1,7 Meter muss die Höhe bemessen, damit die Wildtiere nicht darüber springen können. Allerdings ist die Abgrenzung und Höhe nicht in jedem Gebiet erlaubt. Daher sollten im Vorfeld die notwendigen Informationen beim zuständigen Bauamt eingeholt werden,

Hinweis: Hecken und Sträucher als Abgrenzung zu verwenden reicht in der Regel nicht aus, da sich die Tiere hindurch drücken oder sogar Löcher in die Gewächse fressen können.

Abwehr durch Geruch

Ist es nicht möglich einen Zaun in der erforderlichen Höhe an der Grundstücksgrenze zu bauen, können besonders gefährdete Gewächse umzäunt werden. Das allerdings kann sich schnell als unpraktisch erweisen, beispielsweise wenn Beete gegossen oder Pflanzen verschnitten werden müssen.

Eine mögliche Alternative hierfür stellen vergrämende Geruchsmittel dar. Diese können als Pulver, Granulat, Spray und Lösungen erworben werden. Sie werden um und auf Pflanzen gegeben und erzeugen bei dem Damwild aber beispielsweise auch bei Kaninchen und Hasen Angst. Sie sind günstiger in der Anschaffung als Zäune und einfach in der Anwendung.
Allerdings haben die Mittel auch Nachteile. Zum einen können die eigenen Haustiere durch den Geruch im Garten ebenfalls verängstigt werden. Zum anderen verflüchtigen sich die Geruchsmittel mit der Zeit und werden durch Regen weggewaschen. Das bedeutet, dass sie wiederholt ausgebracht werden müssen. Gerade bei größeren Grundstücken ist das allerdings mit vergleichsweise viel Aufwand verbunden und verursacht auf Dauer höhere Kosten.

Licht und Bewegung

Das Vorbeugen und Fernhalten des Damwilds kann durch sehr einfache Mittel durchgesetzt werden, die die Rehe ängstigen und somit dafür sorgen, dass sie sich nicht in dem Garten aufhalten wollen.

  • Windspiel, Reh vertreiben Geräusche: Ein Windspiel, Glocken oder hängende Glasflaschen erzeugen bereits bei kleinsten Bewegungen, beispielsweise durch den Wind oder bei Berührungen, Geräusche. Was, gerade bei Windspielen, von Menschen als angenehm empfunden wird, schreckt die Tiere hingegen ab. Die Vorteile hierbei sind, dass die Anschaffung günstig und der Aufwand gering ist. Zudem müssen nur gefährdete Pflanzen mit den Elementen versehen werden. Ein potentieller Nachteil ist hingegen, dass die erzeugten Geräusche vor allem nachts auch störend wirken können. Das gilt vor allem dann, wenn die Gegenstände sich sehr nah am Haus befinden.
  • Licht: Rehe erschrecken sich vor plötzlichen Lichtquellen und sind vor allem in der Dämmerung auf der aktiven Nahrungssuche in der Nähe von Menschen. Daraus ergeben sich zwei Möglichkeiten für das Vertreiben und Fernhalten. Solarbetriebene Lampen im Garten sind in der Anschaffung günstig, erzeugen keine Folgekosten und können einfach verteilt werden. Ihr Nachteil ist jedoch, dass sie selbst bei ausreichend Sonnenlicht meist nicht bis zum Morgen hell leuchten. Eine Außenbeleuchtung mit Bewegungsmelder stellt daher eine gute Ergänzung dar. Die Lampen können an möglichen Eintrittspforten angebracht werden oder in regelmäßigen Abständen im Garten selbst.
  • Reflektionen: Alte CDs, Alufolie, Schutzdecken und Spiegelscherben wirken selbst bei geringem Lichteinfall reflektierend und schrecken damit Wildtiere ab, wenn sie in Bäume und Gebüsche gehängt werden. Das Problem ist hierbei wiederum, dass dennoch ausreichend Licht vorhanden sein muss. Daher ist es empfehlenswert, sie in Kombination mit Lampen einzusetzen.

Elektrische Vergrämung

Zum Vertreiben von Rehen und anderen Tieren findet sich im Handel eine große Auswahl elektrischer Vergrämungsgeräte. In der Regel arbeiten sie mit Ultraschall. Sie erzeugen ein unangenehmes Geräusch, das Wildtiere vertreiben können soll. Allerdings ergeben sich aus diesem Effekt gleich mehrere potentielle Probleme.

Zum einen ist die abwehrende Wirkung umstritten. Die Tiere nehmen den Ton zwar wahr, gewöhnen sich jedoch mit der Zeit daran und lassen sich davon dann nicht mehr abhalten. Zudem werden nicht nur Rehe davon beeinflusst, sondern auch andere, nützliche Tiere oder die eigenen Haustiere. Junge Menschen können den Ton oftmals ebenfalls wahrnehmen und davon teilweise Kopfschmerzen bekommen. Das hochfrequente Geräusch ist sehr unangenehm und kann auf Dauer Stress erzeugen. Hinzu kommen Folgekosten für Batterien oder Stromversorgung.

Häufig gestellt Fragen

Warum kommen Rehe dem Menschen so nah und “plündern” die Gärten?

Reh Leben Sie in Waldesnähe oder grenzt ihr Garten an ein großes Feld ist mit einem Besuch der Tiere durchaus zu rechnen. Auf Feldern sind die Rehe oft unterwegs auf der Suche nach Futter und durchwühlen den Boden nach “vergessenen” Feldfrüchten. Das Damwild kommt mitunter auch aus Not und Hunger in Gärten, die direkt an ein Waldgebiet angrenzen.

Kann ich die Tiere füttern? Was fressen Rehe?

Schnittgut kann als Futter verwendet werden. Wer ohnehin nicht das komplette Schnittgut auf den Kompost geben kann, erspart sich damit zusätzlich den Weg zur Entsorgung. Was die Tiere nach ein paar Tagen nicht an einer Grundstücksgrenze aufgenommen haben, sollte jedoch entsorgt werden. Geeignet ist frischer Grünschnitt von ungiftigen Gartenpflanzen. Allerdings sollte diese Maßnahme nur dann erfolgen, wenn der Garten selbst gegen das Wild gesichert ist. Denn ein Reh kommt selten allein und Futterplätze werden immer wieder aufgesucht. Bleibt der Grünschnitt aus, könnten sich die Tiere an anderen Gewächsen gütlich tun.

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