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Ob sie mit bloßem Auge zu erkennen sind oder nur ihre Spuren sichtbar werden, wenn Rosen von Schädlingen befallen werden, leiden sie darunter in vielen Fällen stark. Um die traditionellen Gewächse zu retten, greifen viele Hobbygärtner zu chemischen Mitteln. Ein solches Vorgehen ist jedoch unnötig und zudem häufig sogar schädlich.
Werden die Rosenschädlinge hingegen rechtzeitig erkannt und die passenden Behandlungsmöglichkeiten eingesetzt, ist in vielen Fällen eine umweltschonende und kostengünstigere Bekämpfung möglich. Die folgenden Tipps können dabei helfen, effizient vorzugehen – ohne Chemikalien einzusetzen.
Häufigste Rosenschädlinge
- Blattlaus
- Gefurchter Dickmaulrüssler
- Gemeiner Rosenkäfer
- Rosenblattlaus
- Rosenblattminiermotte
- Rosenblattrollwespe
- Rosenblattwespe
- Rosengallwespe
- Rosenlaubzikade
- Spinnmilben
Blattlaus
Die Blattlaus gehört zu den bekanntesten Parasiten im Garten und ist auch als Rosenschädling nicht selten anzutreffen. Die Insekten lassen sich problemlos mit bloßem Auge auf den Blättern und entlang der Stiele erkennen. Vor allem junge Triebe sind häufig betroffen. Sitzen sie hier zu lange ungestört, kommen weitere Anzeichen des Befalls hinzu. Zu diesen gehören:
- Punktuelle oder fleckenförmige Saugspuren
- Insgesamt vermindertes Wachstum
- Abfallende oder missgestaltete Blätter und Knospen
- ein klebriger Belag auf den befallenen Pflanzenteilen, sogenannter Honigtau
Werden Blattläuse an der Rose festgestellt, bietet sich als Sofortmaßnahme das Abspülen mit kräftigem Wasserdruck an. Natürlich sollte dieser nicht so hoch eingestellt werden, dass die Pflanze Schaden nimmt. Auch das Abwischen mit einem feuchten Tuch oder eine Bürste kann die Schädlinge bereits in großer Zahl beseitigen. Da diese Methode aber gerade bei zahlreichen Rosensträuchern sehr aufwendig ist, empfiehlt sie sich nicht in jedem Fall. Alternativen zu dieser Form der Schädlingsbekämpfung sind:
- Einsetzen von Nützlingen, wie Marienkäfer, Florfliegen, Ohrenkneifer und Gallmücken
- Wiederholtes Einsprühen der Rosen mit Brennnesselsud
- Mäßige Stickstoffdüngung der Gewächse
- Verwendung von schwach konzentrierter Schmierseifenlösung und folgendem Abspülen
Die erwähnten Hausmittel zur Bekämpfung der Rosenschädlinge klingen teilweise zwar ebenso aufwendig, wie das gezielte Abspülen – da hier mit weniger Vorsicht vorgegangen werden muss, sind nötige Zeit und Arbeitskraft aber deutlich geringer.
Rosenblattlaus
Bei der Rosenblattlaus handelt es sich um die Grüne Blattlaus, die sich weder im Schadbild noch in der Bekämpfung von den bereits erwähnten Blattläusen unterscheiden.
Gefurchter Dickmaulrüssler
Der Gefurchte Dickmaulrüssler ist gleich in zweifacher Hinsicht eine Gefahr für die Rosen. Zum einen hinterlassen die erwachsenen Käfer Fraßspuren an den Blättern, zum anderen schädigen die Larven im Boden die Wurzeln. Beide Formen des Gefurchten Dickmaulrüsslers sind zunächst nicht einfach zu erkennen. Geachtet werden sollte auf die folgenden Anzeichen:
- Die Blätter der Rosen zeigen U-förmige Fraßspuren
- Abends und nachts sind kleine, dunkle Käfer an den Blättern sichtbar
- Verminderter Wuchs
- Welken und Absterben der Pflanze
Da diese Rosenschädlinge im Boden verdeckt und als Käfer nachtaktiv sind, sind häufig die buchtenförmigen Fraßspuren der beste Hinweis auf einen Befall. Tritt dieser auf, muss schnell gehandelt werden, denn die Parasiten legen einen starken Appetit an den Tag und können daher auch oberirdisch erheblichen Schaden anrichten. Die Schädlingsbekämpfung kann und sollte auf mehreren Wegen erfolgen.
- Etwa ab April zeigen sich die erwachsenen Dickmaulrüssler besonders aktiv. Um den Schaden an der Rose in Grenzen zu halten sollten sie nachts abgesammelt werden. Alternativ können Blumentöpfe oder Schalen unter der Pflanze aufgestellt werden, die mit Holzwolle oder Kies gefüllt sind. Die Käfer verstecken sich tagsüber in diesen und lassen sich so leichter vernichten.
- Beginnend im Juli werden die Larven des Gefurchten Dickmaulrüsslers zur größeren Gefahr, da sie bevorzugt die Rosenwurzeln verzehren. Um dies zu verhindern oder den Schaden zumindest kleinzuhalten, sollten Fadenwürmer zum Einsatz kommen. Die sogenannten Nematoden werden in den aufgelockerten Boden gegossen und zwar möglichst an einem bedeckten Tag. Da die Fadenwürmer eine Weile benötigen, um sich in die Erde zu arbeiten, kann die Rose auch für einen Tag künstlich beschattet werden.
- Der Gefurchte Dickmaulrüssler steht auf dem Speiseplan zahlreicher Tiere. Darunter Igel, Vögel, Spitzmäuse und Eidechsen. Werden diesen im Garten ausreichend Möglichkeiten des Unterschlupf geboten und droht keine Gefahr durch Pestizide, siedeln sie sich meist von allein an und halten die Käfer im Schach. Die beste Vorbeugung und Bekämpfungsform ist es also, zumindest eine Ecke im Garten dem nützlichen Wildleben vorzubehalten.
- Als zusätzlicher Schutz und vorbeugende Maßnahme ist es ratsam, die Rosen mit Neemöl oder Neempresskuchen vor den Schädlingen zu schützen. Das Öl wird in geringer Menge dem Gießwasser zugesetzt, die Presskuchen in die Erde gedrückt. Die darin enthaltenen Stoffe wirken als natürliches Insektizid und werden über die Wurzeln in die Rose aufgenommen. Sie zeigen sich also von innen heraus effektiv und sollten schon im Frühjahr zum Einsatz kommen.
Gemeiner Rosenkäfer
Bei dem Gemeinen Rosenkäfer handelt es sich um einen Sonderfall unter den Rosenschädlingen, denn er steht unter Naturschutz. Die Käfer können eine Länge von etwa zwei Zentimetern erreichen und tragen eine auffällige, metallische Färbung. An der Rose selbst richten sie im Normalfall nur wenig Schaden an und bleiben daher meist unbemerkt. Ihre bevorzugte Nahrung ist zumindest im Sommer das Innenleben der Blüten. Lediglich wenn sie in großer Anzahl auftreten und die Lebensgrundlage knapp wird, gehen sie zu Blättern und Pflanzensaft über.
Aufgrund des geringen Schadens ist eine Bekämpfung häufig gar nicht nötig. Wird der Gemeine Rosenkäfer doch einmal zur Plage, darf er aufgrund des bestehenden Naturschutzes nicht vernichtet werden. Die folgenden Maßnahmen zur Bekämpfung empfehlen sich.
- Den Käfer bei kühleren Temperaturen absammeln und auf dem Komposthaufen oder morschem Holz absetzen
- Die Rosen vorrübergehend mit engmaschigen Netzen abdecken
- Den Käfern besser Alternativen bieten, wie Holunder und Doldengewächse, wie Petersilie, Kümmel oder Liebstöckel
Die beste Vorbeugung gegen den Gemeinen Rosenkäfer ist ein gepflegter Garten, in dem es weder totes Holz noch einen hohen Komposthaufen gibt. Allerdings wäre das schade, da dieses kaum schädliche Insekt sich bei diesen Materialien durchaus nützlich zeigt und zudem hübsch anzusehen ist.
Rosenblattminiermotte
Ein Befall mit der Rosenblattminiermotte oder genauer gesagt deren Raupen zeigt sich meist nur in geringem Maß, dafür aber deutlich. Die Blätter der Rose tragen geschlängelte Spuren, die bräunlich oder gräulich wirken können. Hierbei handelt es sich um Fraßgänge, die im Blattinneren liegen. Für gewöhnlich bleiben Optik und Pflanze davon weitestgehend unbeeinträchtigt, dieser Rosenschädling muss also nicht in jedem Fall bekämpft werden.
Nimmt die Rosenblattminiermotte doch einmal überhand, sollten schlicht die befallenen Blätter entfernt und vernichtet werden. Die darin enthaltenen, winzigen Raupen werden so zumindest in der Anzahl reduziert. Dafür ist es aber natürlich notwendig, häufige Kontrollen und diese Maßnahme zur Bekämpfung zeitnah durchzuführen. Ab dem späten Sommer sollten die Rosen zusätzlich auf verpuppte Raupen hin untersucht werden, um den Befall im Folgejahr zusätzlich zu reduzieren.
Rosenblattwespe
Die Rosenblattwespe macht sich als Larve durch den typischen Fensterfraß bemerkbar. Die Fraßspuren treten also als Löcher in den Blättern auf. Als erwachsene Rosenschädlinge tun sie sich auch an den Außenseiten der Blätter gütlich. Wird hier nicht rechtzeitig eingegriffen, kann es zum kompletten Kahlfraß kommen.
Eine empfehlenswerte Bekämpfung umfasst:
- Entfernung und Vernichtung der betroffenen Blätter samt Stielen
- Verwendung von Neemöl im Gießwasser oder Neempresskuchen im Boden als natürliches Insektizid
- Regelmäßiger und starker Verschnitt der Rosen im Frühjahr
Rosenblattrollwespe
Die Rosenblattrollwespe macht ihrem Namen alle Ehre und ist dadurch besonders einfach zu erkennen. Die Larven des Rosenschädlings saugen die Blätter symmetrisch aus, wodurch sich diese einrollen und wie Röhren wirken. Eben in diesen sitzen die Larven während ihres Wachstums. Zur Bekämpfung reicht es daher vollkommen aus, die betroffenen Blätter möglichst schnell zu entfernen und zu vernichten. Wer diese Maßnahme befolgt, schont die Kräfte der Rose und muss nicht zu härteren Mitteln greifen.
Rosengallwespe
Die Rosengallwespe ist selbst unscheinbar, ihre Folgen für die Rose allerdings nicht. Bei diesen handelt es sich um die sogenannten Gallen, kugelrunde Gewüchse an den Unterseiten der Blätter. Diese wie blasse Erbsen anmutenden Wucherungen enthalten gleich mehrere Larven der Rosengallwespe und können – vor allem, wenn sie in großer Zahl auftreten – der Pflanze viel Kraft entziehen.
Die beste Möglichkeit zur Bekämpfung dieser Rosenschädlinge ist es, schlicht die Gallen zu entfernen. Dies kann zeitnah mit deren Auftreten oder im späten Sommer erfolgen. Je eher die Gallen abgenommen und vernichtet werden, desto weniger wird die Rose allerdings leiden.
Rosenlaubzikade
Die Rosenlaubzikade kann zumindest anfangs recht schnell mit der Sinnmilbe verwechselt werden, da sie sich ebenso wie sie durch Sprenkel auf den Blattoberseiten äußert. Diese fallen jedoch größer als bei den schädlichen Milben aus, wodurch ein gescheckter Eindruck entsteht. Zudem fehlen die Gespinste. Wer jedoch die Blattunterseiten betrachtet, kommt den Rosenlaubzikaden schnell auf die Schliche, denn diese sitzen unter den Blättern und saugen hier den Pflanzensaft ab. Werden sie dabei gestört, zeigen sie sich sprungfreudig.
Zu bekämpfen sind sie am besten durch ihre natürlichen Fraßfeinde, wie Raubmilben und Raubwanzen. Nimmt der Befall dennoch überhand, muss tatsächlich zu entsprechenden Insektiziden gegriffen werden.
Spinnmilben
Spinnmilben sind mit bloßem Auge oftmals schwierig zu erkennen, die von ihnen verursachten Schäden sind jedoch eindeutig. Dabei handelt es sich um:
- Gelbliche Sprenkel oder Punkte auf den Blättern
- Feine Gespinste an der Pflanze, die wie Spinnennetze anmuten können
- Kleine gelbe, rote, grüne oder braune Punkte an den Blättern und Stielen oder in den Gespinsten
Spinnmilben vermehren sich vor allem bei trockenem und warmem Wetter sehr schnell und können der Rose dann viel Kraft entziehen. Sie können auf zwei Wegen sehr effektiv bekämpft werden. Besonders ratsam ist es, beide Maßnahmen miteinander zu kombinieren. Als Sofortmaßnahme zur Bekämpfung sind die Rosen von unten nach oben mit hohem Wasserdruck abzuspülen. Hierdurch werden Gespinste vernichtet und bereits ein großer Teil der Schädlinge entfernt. Als weitere natürliche Bekämpfung der Rosenschädlinge können entsprechende Nützlinge zum Einsatz kommen. Zu diesen gehören im Fall der Spinnmilben Raubmilben und Raubwanzen.
Häufige Fragen
Warum sollten bei der Bekämpfung von Rosenschädlingen keine chemischen Mittel eingesetzt werden?
Der Griff zur Spraydose ist für viele nicht nur die einfachste Möglichkeit der Bekämpfung, sondern auch die einzige. Spätestens im Folgejahr erweist sich dieses Vorgehen jedoch als mehr schädlich denn nützlich. Da die Insektizide oder Pestizide nicht nur die Schädlinge selbst, sondern oftmals auch Nützlinge schädigen, werden Plagen so noch begünstigt. Zudem kann es durch die chemische Belastung zu ungünstigen Einflüssen auf die Bodenqualität kommen.
Wie kann ich Schädlingen an den Rosen vorbeugen?
Die beste Vorbeugung sind naturnahe Gärten und Mischkulturen. Finden Nützlinge ausreichend Unterschlupf und werden nicht durch Pestizide abgetötet, halten sie die Schädlinge ganz automatisch in Schach. Das heißt nicht, dass Letztere gar nicht auftreten, es stellt sich jedoch ein Gleichgewicht ein. Rosenschädlinge haben es zudem deutlich einfacher, wenn es zwischen den Rosengewächsen nur wenig Abstand gibt. Werden andere Pflanzenarten, wie Lavendel, zwischen diese gesetzt, wird die Ausbreitung zumindest verzögert. Zudem sind ein passender Standort und die richtige Pflege von Bedeutung. Ist die Rose stark und anderweitig gesund, werden Schädlinge selten zur Gefahr.