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Feldsalat gehört zu den Baldriangewächsen und umfasst mehrere Arten. Die wohl bekannteste Art ist der gewöhnliche Feldsalat. Dieses Blattgemüse ist einjährig bzw. einjährig überwinternd.Obwohl es beim Feldsalat Sorten für den Winter-und den Frühjahrsanbau gibt, bleibt der Feldsalat trotz allem eine typische Herbst/Winterkultur.
Mit einer Wuchshöhe von maximal 10 cm zählt er eher zu den kleineren Blattsalaten. Seine zarten hellgrünen Blätter überzeugen mit einem knackigen Biss und einem würzigen, mild-nussigem Aroma. Frisch geerntet enthält er die meisten Vitamine. Zur Ernte sollte er abgeschnitten und nicht ausgerissen werden, so kann er mehrmals geerntet werden.
Steckbrief
- Gehört zur Familie der Geißblattgewächse.
- Nutzbare Pflanzenteile sind die Blätter.
- Wird maximal 10 cm hoch.
- Wächst in Rosetten mit bis zu 20 Einzelblättern.
- Blätter sind 5-10 cm lang.
- Feldsalat hat ein nussartiges Aroma.
- Arten für Winter- und Frühjahrsanbau.
- Frosthart bis minus 15 Grad.
Aussaat
Die Aussaat ist zum einen von Ende Juli bis Ende August möglich, dann kann bereits ab September geerntet werden oder ab Anfang bis Mitte September, dann kann im darauf folgenden Frühjahr bis etwa Anfang April geerntet werden. Grundsätzlich gilt, je später die Aussaat erfolgt, desto langsamer wachsen die Pflanzen. Besonders für eine späte Aussaat im Freiland sollte man einen sonnigen Standort wählen.
Samengewinnung
Die Samen sind in der Regel 2-3 Jahre keimfähig. Hat man bereits Feldsalat angebaut, kann Samen aus diesen Pflanzen gewinnen. Dazu lässt man einen Teil der Salatpflanzen stehen und zur Blüte gelangen. Etwa Ende Mai schneidet man sie dann ab und trocknet sie beispielsweise in einer flachen Kiste, die man mit Papier oder Ähnlichem auslegt. Direkt nach der Samenernte ist die Keimfähigkeit dieser Samen relativ gering. Infolgedessen sollte man sie zunächst etwa ein Jahr an einem trockenen und kühlen Ort aufbewahren.
Direktaussaat im Freiland
Ist vor dem Aussaattermin trocken, ist es ratsam, den Boden zunächst anzufeuchten. Ratsam ist es auch, den Boden etwa eine Woche zuvor gründlich aufzulockern und eine etwa 5 cm dicke Schicht Kompost einzuarbeiten. Die Fläche, auf der Feldsalat angebaut werden soll, sollte komplett unkrautfrei sein, um Konkurrenz durch Unkräuter zu vermeiden. Die Samen werden breitwürfig verteilt oder in vorgezogenen Rillen ausgesät. Bei einer Reihensaat sollten zwischen den einzelnen Reihen Abstände von etwa 20-30 cm eingehalten werden. Pro Quadratmeter rechnet man 1,5 bis 2,0 g Samen.
Unmittelbar vor der Aussaat ist es vorteilhaft, den Boden leicht zu walzen. Die Samenkörner werden dann bestenfalls in 8-10 cm-Abständen ausgebracht, so kann man sich später das Vereinzeln sparen. Sie sollten nicht tiefer als 0,5-1,0 cm ausgesät werden. Auch nach der Aussaat sollte der Boden gewalzt werden, jetzt allerdings etwas stärker. Das Walzen dient einem guten Bodenschluss.
Bis zur Keimung den Boden gleichmäßig feucht halten, wobei man zum Gießen unbedingt einen Gießaufsatz verwenden sollte, um zu verhindern, dass Erde oder Saat weggespült wird. Die optimale Keimtemperatur liegt bei 15 Grad. Eine kontinuierlich kühle Bodentemperatur unterstützt die Keimung, die zwischen 14 und 18 Tagen beträgt.
Nach der Keimung werden die jungen Pflänzchen auf etwa 3 cm vereinzelt. Verzichtet man auf das Vereinzeln, bleiben die Rosetten relativ klein und die untersten Blättchen neigen dazu zu vergilben. Bevor man Feldsalat verpflanzt, ist es sinnvoll, den Boden mit Gesteinsmehl zu bestäuben, denn das kann Pilzkrankheiten vorbeugen.
Aussaat unter Glas
- Unter Glas kann Feldsalat von September bis Februar gesät werden.
- Bei einer Kultur im Folientunnel wird Feldsalat besonders zart und mild.
- Gut hierfür geeignet sind die Sorten Verte de Cambrai, Medaillon, Elan, oder Vit.
- Sie sind besonders widerstandsfähig gegenüber Pilzen.
- Ausgesät wird wie im Freiland.
- Auch hier liegt die optimale Keimtemperatur bei 15 Grad.
- Der Boden sollte gleichmäßig feucht gehalten werden.
- Nach der Keimung Temperatur Tag und Nacht zwischen 5 und 10 Grad.
- Temperaturen ab 28 Grad verhindern die Keimung.
Standort und Boden
Feldsalat bevorzugt sonnige Standorte mit humosen, kalkhaltigen und sandigen Lehmböden. Der pH-Wert sollte idealerweise zwischen 6,0 und 7,0 liegen. In der Regel kommt er aber auch mit weniger guten Böden zurecht.
Fruchtfolge und Mischkultur
Was die Fruchtfolge betrifft, sollte man Feldsalat maximal alle 3-4 Jahre am selben Standort aussäen. Zudem sollte er nicht da angebaut werden, wo zuvor Kopfsalat stand. Er eignet sich aber sehr gut als Vorkultur im Gewächshaus, als Zwischen- und Nachkultur, sowie für eine Mischkultur mit anderen Gemüsearten.
So ist er beispielsweise eine gute Nachfrucht für Kartoffeln, Kohlrabi, Erbsen, Tomaten, Gurken, Erdbeeren, Zwiebeln, Endivie und Früh-Karotten. In Mischkultur verträgt er sich besonders gut mit Lauch, Zwiebeln, Kohl, Rhabarber, Erdbeeren. Nicht empfehlenswert ist eine Nachbarschaft oder Mischkultur mit Baldrian.
Gießen und Düngen
- Gegossen wird immer nur so viel, dass der Boden gleichmäßig feucht ist.
- Stauende Nässe sollte vermieden werden.
- Feldsalat gehört zu den Schwachzehrern.
- Eine Düngung ist nicht erforderlich.
- Am besten sät man ihn auf bereits abgeerntete Gemüsebeete.
- Die verbleibenden Nährstoffe der vorangegangenen Kulturen sind ausreichend.
- Zur Vermeidung einer Nahrungskonkurrenz, Unkräuter regelmäßig entfernen.
Überwintern
Eine Überwinterung im eigentlichen Sinne gibt es bei Feldsalat nicht, da er ohnehin nur einjährig angebaut wird. Er überwintert als Blattrosette und kann an frostfreien Tagen den ganzen Winter über frisch geerntet werden. Trotz allem sollte man überwinternde Sorten etwa ab Mitte Dezember mit einem Vlies oder Reisig abdeckt, um sie vor zu starker Sonneneinstrahlung und Kahlfrösten schützt. Allerdings sollte das Vlies an milderen Tagen kurzzeitig entfernt und die Pflänzchen ausgiebig belüftet werden. Ansonsten besteht die Gefahr eines Pilzbefalls. Bei einer geschlossenen Schneedecke ist kein weiterer Schutz notwendig.
Ernte
Geerntet werden kann dieser leckere Salat zum einen im Herbst/Winter, vorausgesetzt er wurde zwischen Ende Juli und Ende August gesät oder bei einer Aussaat ab September, im nächsten Frühjahr. Am besten erntet man ihn immer erst abends, denn dann ist der Nitratgehalt in der Pflanze am geringsten. Zudem sollte man ausschließlich bei frostfreiem Wetter ernten. Werden die Blätter im gefrorenen Zustand geerntet, fallen sie nach dem Auftauen in sich zusammen.
Man schneidet Feldsalat dicht unterhalb des Herzens ab. Wenn man nicht zu tief schneidet, wächst Feldsalat in der Regel wieder nach und kann gegebenenfalls mehrfach geerntet werden. Bis spätestens April sollte er jedoch komplett abgeerntet sein, denn dann beginnt er meist zu schießen. Will man verhindern, dass er sich Feldsalat selbst aussät, sollte man ihn nach der letzten Ernte einfach mit untergraben. Nach der Ernte sollte man ihn möglichst schnell verbrauchen.
Krankheiten
Mehltau
Mehltau zählt zu den häufigsten Pilzerkrankungen beim Feldsalat. Er tritt vor allem bei hoher Luftfeuchtigkeit und zu dichtem Pflanzenbewuchs auf. Er zeigt sich zunächst an Aufhellungen an den Blatträndern. Auf den Blättern zeichnen sich dunkle netz- und punktförmige Flecken ab und die Blattunterseiten sind mit einem blassgrauen und später violetten Myzel überzogen.
Wird ein Befall festgestellt, sollten betroffene Pflanzen sofort entfernt werden, um nicht den kompletten Bestand zu gefährden. Vorbeugend sollte man übermäßige Feuchtigkeit vermeiden und bei einem Anbau im Gewächshaus vor allem regelmäßig lüften. Es gibt auch die Möglichkeiten die Pflänzchen bereits bei Austriebsbeginn mit pflanzenstärkenden Mitteln wie z.B. Neudo-Vital Obst-Pilzschutz zu behandeln. Am besten achtet man bereits bei der Sortenwahl auf resistente Sorten.
Grauschimmel
Bei Grauschimmel faulen die Pflanzen und auf dem abgestorbenen Pflanzengewebe zeigt sich ein mausgrauer Schimmelbelag. Auch diese Pilzerkrankung tritt vor allem bei zu viel Feuchtigkeit auf. Dementsprechend sind Pflanzen im Gewächshaus besonders gefährdet. Betroffene Pflanzen sollten auch hier am besten sofort entfernt werden.
Sorten
‘Vit’
‘Vit’ ist eine schnellwüchsige, ertragreiche Sorte, die sich für Freilandanbau und den Anbau unter Glas oder Folie eignet. Seine Blätter sind breit, rund und kräftig grün. Zudem ist er sehr frosthart und widerstandsfähig gegenüber Falschem Mehltau. Er kann von Juli bis September ausgesät und von September bis März geerntet werden, je nach Aussaattermin.
‘Gala’
Die Sorte ‘Gala’ eignet sich für den ganzjährigen Anbau sowohl im Freiland als auch unter Glas oder Folie. Sie ist gut winterhart und wächst halb aufrecht. Gegenüber Mehltau ist sie weitgehend tolerant. Die runden Blätter haben einen angenehmen Geschmack. Sie kann im Herbst/Winter oder auch ganzjährig geerntet werden.
‘Favor’
Auch ‘Favor’ ist für den ganzjährigen Anbau im Freiland und im Gewächshaus geeignet. Dieser schnellwüchsige und schmackhafte Feldsalat bildet aufrechte runde Blätter und weist eine gute Toleranz gegenüber Falschem Mehltau auf. Er kann von März bis Oktober im Freiland oder Gewächshaus ausgesät und von Januar bis Dezember geerntet werden.
‘Juwallon’
Dieser knackige und nussig aromatische Feldsalat eignet sich sehr gut für eine Herbstaussaat. Geerntet werden kann er im Spätherbst und im Vorfrühling. Aufgrund der aufrecht stehenden Blattrosetten ist sein Platzbedarf geringer und die Blätter lassen sich leichter ernten.
‘Elan’
Auch diese wüchsige und ertragreiche Sorte ist sehr widerstandsfähig gegenüber Falschem Mehltau. Sie hat einen sehr angenehmen nussartigen Geschmack und eignet sich für Freilandanbau und den Anbau in unbeheizten Gewächshäusern. Sie kann von Juli bis September ausgesät und von September bis April geerntet werden.
Häufig gestellte Fragen
Wie lange ist frisch geernteter Feldsalat haltbar?
Nach der Ernte sollte Feldsalat zügig aufgebraucht werden, denn er fällt relativ schnell in sich zusammen und wird welk. Im Kühlschrank bleibt maximal 2-3 Tage frisch.
Ist Feldsalat für Meerschweinchen giftig?
Feldsalat ist für Meerschweinchen nicht giftig, allerdings sollte man ihn nur in geringen Mengen füttern, denn er enthält Nitrat, was bei Meerschweinchen und anderen Nagern u.a. zu Durchfall führen kann.
Muss Feldsalat im Winter geschützt werden?
In der Regel ist Feldsalat bis minus 15 Grad frosthart. Trotz allem sollte man überwinternde Sorten mit einem leichten Schutz aus Vlies oder Tannenreisig versehen, um ihn sowohl vor strengen Frösten als auch Wintersonne und Kahlfrösten zu schützen.