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Die Kumquat (Botanischer Name: Fortunella margarita) ist als Zierpflanze in einem Kübel eine schöne Dekoration für das Zuhause, den Balkon, die Terrasse und den Wintergarten. Aufgrund der asiatischen Herkunft ist der Zwergorangenbaum als ganzjährige Nutzpflanze für die klimatischen Bedingungen der hiesigen Breitengrade nicht geeignet. Der Kumquatbaum kann in der freien Natur sogar mehrere Meter hoch werden, jedoch bleibt er als Kübelpflanze naturbedingt um einiges kleiner und entwickelt sich zu einem attraktiven Ziergehölz. Neben einer schönen Laub- und Blütengestaltung trägt die Kumquat bei richtiger Pflege auch Früchte, die verzehrt werden können.
Steckbrief
- Asiatische Zitruspflanze, für die Kübelhaltung geeignet
- Ideale Standorte sind sonnendurchflutete Wohnräume, Balkone, Terrassen und Wintergärten
- Im Sommer ist ein Umzug in den Garten erwünscht
- Zugluft unbedingt vermeiden, sowohl draußen, als auch drinnen
- Wunderschöne Blüten und saftige Früchte
- Früchte sind auch bei den Kulturpflanzen essbar
- Reiche Sortenvielfalt mit unterschiedlichen Merkmalen
- Verträgt nur bedingt leichte Fröste, benötigt ein adäquates Winterquartier
- Braucht eine Winterpause, um erneut üppig aufzublühen und reichlich Früchte zu tragen
- Exotisches Ziergehölz, deshalb für die hiesigen Schädlinge und Krankheiten sehr anfällig
Standort
Der Kumquatbaum gedeiht Zuhause am besten an einem hellen Standort mit viel Sonnenbestrahlung, für den Sommer ist ein Umzug an die freie Luft sehr ratsam. Aufgrund seiner baumartigen Wuchsform sollte der Standort über genügend Raum zur Entfaltung verfügen. Das Ziergehölz ist dem Orangenbaum sehr ähnlich und wird deshalb umgangssprachlich auch Zwergorange genannt.
- Ideal ist ein sonniger bis mäßig halbschattiger Standort, mit viel direktem Sonneneinfall
- Geschützter Platz, sowohl im Heim als auch im Freien, da Zugluft nicht gut vertragen wird
- Im Sommer ist ein Umzug an einen adäquaten Platz im Garten anzuraten
Substrat und Boden
Wenn die Kumquat fleißig blühen und Früchte tragen soll, ist die Qualität des Erdbodens entscheidend. Je nährstoffreicher dieser ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit Früchte ernten zu können. Das Ziergehölz ist sehr kalkempfindlich, deshalb sollte dieser unbedingt vermieden werden.
- Nährstoffhaltige Blumenerde auf Kompostbasis als Pflanzsubstrat verwenden
- Idealer pH-Wert im sauren Bereich, auf keinen Fall basisch mit zu viel Kalk
- Durch großzügiges Untermischen von grober Lauberde und/oder Torfersatz das Substrat angemessen wasserdurchlässig machen
Einpflanzen und Umtopfen
Der Kumquatbaum ist in der Regel im Fachhandel in einem geeigneten Kübel erhältlich und kann sofort nach dem Kauf an den gewünschten Platz gestellt werden, wenn die Standortbedingungen stimmen. In der Natur kann die Kumquat sogar bis zu fünf Meter hoch wachsen, bei einer Hauskultur wird die Zwergorange jedoch selten höher als ca. 1,5 Meter und hat eine eher strauchartige Wuchsform. Wenn die Wurzeln beginnen den gesamten Kübel auszufüllen, braucht der Kumquatbaum einen neuen und viel größeren Pflanztopf.
- Kumquats für die Kübelhaltung werden normalerweise als Hochstamm herangezogen
- Einpflanzen im Garten nicht möglich, da nicht winterhart
- Bei üppigem Wurzelwachstum Umtopfen in ein größeres Gefäß erforderlich
- Idealerweise zu Beginn der Wachstumssaison umtopfen
Gießen und Düngen
Die Kumquat hat in ihrer Vegetationsphase während der wärmeren Jahreszeiten einen hohen Wasserbedarf. Das Ziergehölz ist eine der wenigen Pflanzen, welche bereits gegossen werden können, auch wenn die Erdoberfläche noch nicht angetrocknet ist. Für die Unterstützung der Blüte und die Förderung der Fruchtbildung ist die Fortunella in dieser Phase auf ausgiebige und regelmäßige Düngergaben angewiesen.
- Vom Frühjahr und bis Anfang Herbst reichlich gießen
- Auch bei noch leicht feuchter Erde erneut gießen
- Staunässe wird nicht vertragen, Gießwasser muss gut ablaufen können
- Beim Kauf auf Kübel mit einem Auslauf für überschüssiges Wasser achten
- Durch stehendes Wasser im Übertopf werden die sensiblen Wurzeln beschädigt, deshalb die Pflanze im Kübel etwas höher stellen
- Verträgt nur kalkfreies Wasser, spezielle Wasserfilter schaffen gegen Kalk Abhilfe
- Hoher Nährstoffbedarf, Dünger für Zitruspflanzen einsetzen
- Etwa alle 2 Wochen düngen
- Während der Blütephase Volldünger mit viel Kalium verwenden, nach der Blüte absetzen
- Hohe Luftfeuchte ist erwünscht, Zierbaum zwischendurch mit feinem Wassernebel besprühen
Blüten und Sorten
Mit dem Beginn der warmen Jahreszeiten bildet die Kumquat weiße Blüten aus, die einen schönen Duft verströmen. Die Gattung Fortunella umfasst sechs verschiedene Arten, die entsprechend den Standortbedingungen und den persönlichen Vorlieben angepasst werden können.
- Ausbildung der Blüten ab dem späten Frühling oder Frühsommer
- Süßer und angenehmer Blütenduft
Vielfältige Sortenvielfalt
- Changshou-Kumquat (Fortunella obovata, runde und großformatige Blätter, bis ca. 3 cm große Früchte, mit dickeren Schalen)
- Hongkong-Kumquat (Fortunella hindsii, schmale Blätter, relativ kleine und runde Früchte, umgangssprachlich als Mini-Kumquats bezeichnet)
- Malaiische Kumquat (Fortunella polyandra, runde Früchte, Größe bis 4,5 cm, mit einer sehr dünnen Schale)
- Marumi oder auch Runde Kumquat (Fortunella japonica, kommerziell angebaute Sorte, runde und längliche Früchte mit glatter Schale)
- Meiwa-Kumquat (Fortunella crassifolia, gelb-orange, längliche Früchte, bis ca. 4 cm groß, dicke und süß-schmeckende Schale, Fruchtfleisch erinnert an Mango)
- Ovale Kumquat (Fortunella margarita, Hauptsorte des kommerziellen Anbaus, relativ kleine und dunkelgrüne Blätter)
Schneiden und Vermehren
Nach der Winterpause ist der Kumquatbaum zu beschneiden, speziell wenn nur ein begrenztes Platzangebot beim Standort vorhanden ist. Die Zwergorange kann schnell eine beachtliche Größe erreichen und sollte dann gestutzt werden. Auch die kleinwüchsigeren Kumquatsorten sind regelmäßig zu beschneiden, weil der Rückschnitt die Entwicklung einer schönen Krone fördert, welche für ein ansehnliches Gesamtbild sorgt.
- Zum Frühlingsbeginn Rückschnitt ansetzen
- Extrem lange Triebe können sogar bis zu zwei Drittel der Länge gekürzt werden
- Rückschnitt sorgt für runde und buschige Wuchsform
- Fehlgebildete, sichtbar schwache und quer wachsende Äste rausschneiden, ebenso wie zu dünne und zu lange Triebe
- Beschneiden regt auf Dauer die Gesundheit der Pflanze an
Die Kumquat lässt sich problemlos durch Samen vermehren, jedoch braucht die Pflanze auf diese Weise einige Jahre bis zur ersten Blüte und Fruchtausbildung.
- Samen bereits 1-2 Tage nach der Entnahme aus der Frucht aussäen
- Kumquatsamen etwa 2 cm tief in kleinen Topf mit Aussaat-Erde setzen, diese leicht anfeuchten
- Plastikbeutel über das Pflanzgefäß stülpen
- Hellen, aber nicht zu sonnigen Standort aussuchen, ideal ist ein beheizter Vermehrungskasten
- Samen benötigen zum Keimen Temperaturwerte um die 21 °C
- Mäßig gießen, nie ganz austrocknen lassen
- Jungen Kumquats bei einer Größe von 6-10 cm in großen Kübel umtopfen
Krankheiten und Schädlinge
Die Kumquat ist eine exotische Pflanze und nicht in den hiesigen Breitengraden heimisch, deshalb ist diese besonders anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Wenn ein Befall entdeckt wurde, sind umgehend geeignete Abwehrmaßnahmen zu ergreifen. Der Baum wirft zwischendurch immer mal wieder einzelne Blätter ab, dieser Umstand ist jedoch natürlich und normalerweise kein Grund zur Beunruhigung.
- Schildläuse
- Rote Spinnen
- Befallene Pflanzenteile abwaschen und Schädlinge entfernen
- Pflanze regelmäßig auf Schädlingsbefall untersuchen
- Geschwächte Pflanzen sind besonders anfällig für unerwünschte Krankheiten und Schädlinge
- Immunsystem stärken und auf korrekte Pflege und Haltung achten
- Blattverlust durch Pflegefehler und in der Winterzeit möglich
Winterquartier und Sommerstandort
Der Kumquatbaum stammt ursprünglich aus Südostasien und ist deshalb sehr wärmeliebend. Sie kann zwar die ersten, leichten Fröste im Herbst noch ganz gut vertragen, vor dem Winterbeginn braucht der Zierstrauch jedoch ein adäquates Winterquartier. Dieses sollte über einen ausreichenden Lichteinfall verfügen. Das Überwintern in kühlen Räumlichkeiten ist extrem wichtig, damit sich im nachfolgenden Jahr wieder viele Blüten und Früchte ausbilden können. Je nach Wetterlage ist die Kumquat dann wieder ab Anfang/Ende Mai nach draußen zu stellen.
- Kumquatbaum muss eine Winterpause einhalten
- Ideal ist das Überwintern im kühlen bis kalten Raum, mit Temperaturwerten zwischen 5-10° C
- Möglichst heller Raum, damit der Kumquatbaum weiterhin Photosynthese betreiben und seine Blätter behalten kann
- In der Winterzeit nur sehr sparsam gießen, Wurzelballen sollte nicht komplett austrocknen
- Dünger im Winter komplett weglassen
Umzug in das Sommerquartier
Aufgrund des Lichtmangels in der Winterzeit, wird die Kumquat in dieser Jahreszeit sehr geschwächt und sollte deshalb sehr vorsichtig und schrittweise in ihr Sommerquartier umziehen.
- Erst nach den letzten Nachtfrösten umsiedeln
- Ideal ist ein Zeitpunkt nach den Eisheiligen, ab Mitte Mai
- Draußen nicht sofort in die pralle Sonne stellen, diese könnte zu Sonnenbrand auf den Blättern führen
- Den Zierbaum zu Beginn der Sommersaison etwas beschatten, jedoch nicht dauernd umstellen
- Erneut verstärkt gießen, bei bewölkten Wetterlagen etwas weniger, bei reichlich Sonnenschein etwas mehr
Früchte und Ernte
Nach der Blüte bilden sich die Früchte aus, die in reifem Zustand sortenabhängig entweder gelb oder orange sind. Diese können mitsamt der Schale gegessen werden, am besten direkt vom Baum aus. Normalerweise blüht die Kumquat nicht direkt im ersten Jahr nach dem Kauf und trägt auch nicht sofort Früchte. Manchmal lässt sich die Pflanze mit der Fruchtausbildung sogar einige Jahre Zeit, um sich an den neuen Standort zu gewöhnen.
- Süßer bis säuerlicher Geschmack der Früchte, mitunter ein leicht bitterer Nachgeschmack
- Kleine Form der Früchte, diese sind im Ganzen, also komplett mit Schale und Kernen, zu verzehren
- Erntezeit beginnt im Oktober/November und kann bis in den Frühling hinein andauern
- Früchte sind erntereif, wenn eine kräftig orangene Farbe ausgebildet wird und diese bei Fingerdruck leicht nachgeben
- Bis zum eigentlichen Verzehr am Baum hängen lassen, dadurch werden die Früchte noch aromatischer
- Zusätzliche Vitaminquelle für die kalten Wintermonate
- In der Regel trägt der Kumquatbaum alle zwei Jahre Früchte
Häufig gestellte Fragen
Mein Kumquatbäumchen blüht nicht – wie kann ich es zum Blühen bringen?
Die Kumquat stammt aus tropischen Gefilden und liebt deshalb die Wärme und die Sonne, sie braucht für die Blüte einen hellen und warmen Standort. Zugluft und trockene Luft sind zu vermeiden, bei einer Erhöhung der Luftfeuchte zeigt die Pflanze oft erste Blütenknospen. Kalk wird gar nicht geschätzt, sowohl kalkhaltige Erde als auch Kalk im Gießwasser sind gänzlich unerwünscht und sogar sehr schädlich für die Zwergorange, sodass diese mit der Blüte aussetzt. In der Vegetationsphase muss regelmäßig gedüngt werden, damit das Kumquatbäumchen aufblühen kann.
Welche Ursachen kann ein Blattverlust haben?
In der Winterzeit kann es bedingt durch den Standortwechsel zu einem Blattverlust kommen. Der Kumquatbaum reagiert auf diese Weise auf den viel geringeren Lichteinfall im Winter, deshalb sollte für das Winterquartier kein zu dunkler Standort ausgewählt werden. Wenn jedoch alle anderen Bedingungen für das richtige Überwintern erfüllt sind, bildet das Ziergehölz im Frühjahr erneut neue Blätter aus. Verliert die Kumquat jedoch im Sommer viele Blätter, liegt das häufig an einer zu geringen, zu starken oder zu kalkhaltigen Bewässerung.
Wie kann die Kumquat unbeschadet überwintern?
Aufgrund der asiatischen Herkunft verträgt die Kumquat die hiesigen Winter nicht, leichte Fröste kann sie zwar noch aushalten, aber ab Wintereinbruch braucht sie ein frostfreies und helles Winterquartier. Dieses sollte Temperaturwerte um die 5-10° C haben und nicht zu dunkel sein, damit die Pflanze noch weiterhin Photosynthese betreiben kann. Auf diese Weise wird das Ziergehölz weiterhin seine Blätter über den Winter behalten können.