Nützlinge

Welche Geräusche macht der Igel nachts?

Welche Geräusche macht der Igel nachts?

Kommen nachts komische Geräusche aus dem Gebüsch, denkt man nicht sofort an einen Igel. Dass der stachelige Sympathieträger sehr wohl über ein reichhaltiges Repertoire an Lauten und Tönen verfügt, erklärt dieser Artikel.

Igel vorwiegend nachtaktiv

Tagsüber schläft der Igel (Erinaceus europaeus) in seinem Nest. Nachts geht er auf Futtersuche. Je nachdem, was ihm in den Nachtstunden begegnet und welche Nahrung er findet, führt das regelmäßig zu unterschiedlichsten Lautäußerungen. Da der Igel ein sogenannter Kulturfolger ist, lebt er oftmals in oder nah an Siedlungen. So bleibt es nicht aus, dass seine Geräusche gelegentlich von Menschen gehört werden. Wie bei einer Sprache, hat jedes Geräusch eine Bedeutung bzw. einen Auslöser.

Igel in der Nacht
Igel fühlen sich im Schutz der Dunkelheit sicher.

Schnüffeln und Grunzen

Das Schnüffeln und das Grunzen gehören zu den Grundgeräuschen, die ein Igel jede Nacht, mal mehr und mal weniger laut und häufig, von sich gibt. Diese beiden Geräusche und auch das begleitende Rascheln sind in ihrer Art auch nicht weiter ungewöhnlich. Sie erschrecken nur, wenn sie plötzlich und unerwartet kommen.

Knacken und Schmatzen

Hat der Igel ein Futter entdeckt, frisst er es an Ort und Stelle. Dabei ist ein deutliches Schmatzen zu hören. Muss er die harte Schale eines Schneckenhäuschens brechen, oder einen hartschaligen Käfer zermalmen, ist ein lautes Knacken zu vernehmen.

Lautes Schnaufen

Laute Geräusche des Igels, die an eine alte Lokomotive erinnern, können insbesondere nachts beängstigend sein. Unwissende vermuten gleich, dass sich das Tier in Not befindet. Doch in Wirklichkeit gehören sie zu seinem Paarungsvorspiel.

Igel bei der Paarung
Die Lautstärke, die Igel bei der Paarung an den Tag legen, ist enorm und führte sogar schon zu Polizeieinsätzen.

Die Paarungszeit ist zwischen Mai und August. Es erfolgt meist nur eine Paarung pro Saison, in milden Jahren auch ein zwei Mal. Die Paarung kann mehrere Stunden andauern, währenddessen wir die Igel nichts stören sollten. Auch wenn es sich um die lautesten Igelgeräusche handelt. Es kann übrigens auch tagsüber zu einer Paarung kommen.

Klicken

Treffen in der Paarungszeit zwei Männchen auf ihrer nächtlichen Suche nach einem Weibchen zusammen, kann es zu einem Kampf kommen. Das Aufeinandertreffen wird von einem typischen Geräusch begleitet, das als kurz und scharf charakterisiert wird, und akustisch sich wie ein “Klick” anhört.

Hinweis: In der Paarungszeit überqueren Männchen, auf der Suche nach einem Weibchen, jede Nacht mehr als zehn Mal die Straße. Drosseln Sie in der Nähe einer Ortschaft ihr Tempo, um kein Tier zu überfahren.

Zwitschern

Igelbaby auf Decke
Haben Sie ein verwaistes Igelbaby gefunden, halten Sie es unbedingt warm und kontaktieren einen Tierarzt bzw. eine Tierauffangstation in Ihrer Nähe.

Ab Juni kann im Garten ein Vögelchen “zwitschern”, das in Wirklichkeit keines ist. Junge Igelbabys, die Hunger haben, geben ähnliche Laute von sich. Die Richtung, von der die Geräusche kommen, führen auf die richtige Spur.

Fauchen

Mit Fauchen sagt der Igel “Bleib mir fern, sonst greife ich an!”. Der Warnlaut wird häufig auch als Knurren oder Keckern bezeichnet. Er wird ausgestoßen, wenn

  • das Nest gestört wird
  • ein Artgenosse sich dem Futter nähert
  • ein Raubtier den Igel in die Enge treibt

Tipp: Halten Sie sich fern von einem fauchenden Igel. Der Kontakt mit seinen Stacheln gestaltet sich schmerzhaft. Außerdem kann er zubeißen.

Sanftes Schnarchen

Wenn der Igel schläft, was nachts jedoch seltener vorkommt, gibt er ein leises Schnarchen von sich. Das Geräusch wird meist als niedlich empfunden.

Schlafender Igel

Hinweis: Beobachtungen zeigen, dass Igel sehr wahrscheinlich träumen. Je nach Trauminhalt können Sie Geräusche von sich geben, die sie auch im Wachszustand ausstoßen.

Weitere Geräusche des Igels

  • Niesen: Kitzeln in der Nase, z. B. durch Staub
  • Glucksende Laute: bei freudiger Erregung, (guter Futterfund, etc.)
  • Igelmütter glucksen auch, um Jungen zu beruhigen
  • Fiepen oder pfeifen: Igel ist eingeschüchtert
  • Husten oder Bellen: bei Verärgerung oder Krankheit
  • Schreien wie ein Baby: bei Schmerzen und starker Bedrängnis
  • Quaken wie eine Ente: bei Problemen und Not (z. B. Feststecken)

Hinweis: Bei lauten Schreien sollten Sie nach dem Igel suchen. Es könnte sein, dass er ernsthaft verletzt ist und Hilfe braucht.

Häufig gestellte Fragen

Kann Husten auch Symptom einer Krankheit sein?

Erinnert der Husten an Keuchhusten eines Rauchers und hält lange an, ist möglicherweise ein Lungenwurm schuld. Informieren Sie eine Igelrettung und stimmen Sie weiteres Vorgehen ab.

Sind Knurren und Fauchen immer so fürchterlich laut?

Nein, wie laut der Igel faucht oder knurrt, hängt von der auslösenden Situation ab. Außerdem hat jedes Tier ein individuelles Temperament.

Macht der Igel auch im Winter nachts Geräusche?

Igel halten im Winter 4-6 Monate Winterschlaf. Sie werden daher nicht in Situationen kommen, laute Geräusche zu machen. Nur leises Schnarchen ist als Lebenszeichen zu vernehmen.

Related posts
Nützlinge

Wie lockt man Igel in ein Igelhaus

Wer seinen Garten igelfreundlich gestaltet, hat gute Chancen auf einen längeren Besuch der…
Read more
Nützlinge

Tipp: Katzenklappe mit Sensor-Mauserkennung

Eine Katzenklappe mit Sensor-Mauserkennung könnte ein typisches Problem vieler Katzenhalter lösen…
Read more
Nützlinge

Können Marienkäfer beißen?

Marienkäfer sind keine Blutsauger. Ihr Futter erjagen sie sich in der freien Natur &#8211…
Read more
Nützlinge

17 Greifvögel mit dem Flugbild bestimmen

Greifvögel sind faszinierende Tiere und trotzdem für viele nicht leicht zu unterscheiden. Das…
Read more
Nützlinge

Mäusebussard Flugbild | Zeichnung zum Download

Der Mäusebussard ist in Feldnähe oft am Himmel zu sehen. Besonders auffällig ist dabei sein Ruf.
Read more
Newsletter
Gartenkalender per Mail

Erhalten Sie einmal im Monat unseren aktuellen Gartenkalender mit Aussaat- und Pflanzkalender, Pflanzideen und Wissenswertem für Ihren Gartenalltag.

In Kürze verfügbar