Vom Blumenkohl wollen wir einen runden, festen Kopf ernten. Geduldig müssen wir warten, dass er sich entwickelt. Doch wenn mitten im Wachstum der Blumenkohl unerwartet schießt, bleibt sie dann essbar?
Blumenkohlröschen sind unaufgeblüht essbar
Geerntet und verarbeitet wird schließlich der feste, weiße, bei manchen Sorten auch farbige Kopf, der dem Aussehen nach mit Blüten so gar nichts gemein hat. Doch handelt es sich bei ihm tatsächlich um den Blütenstand der Kohlpflanze. Die einzelnen Blütenknospen sind fest miteinander verwachsen und zur Erntezeit noch nicht voll aufgeblüht. Würde der Blumenkohl (Brassica oleracea var. botrytis) länger im Gartenbeet stehen bleiben, würden diese Blütenknospen zu gegebener Zeit voll erblühen, um mit der sich anschließenden Samenbildung für Arterhaltung sorgen.
Blumenkohl schießt vorzeitig
Ernten wollen wir den geschlossenen Blumenkohlkopf und keine aufgeblühte Pflanze. In der Praxis lässt sich das meist auch gut umsetzen, weil der Blumenkohlkopf rechtzeitig geerntet wird. Doch manchmal sind die Lebensumstände des Blumenkohls so, dass er vorzeitig schießt. Damit ist das plötzliche und in rasend schnellem Tempo erfolgte Erblühen der Pflanze gemeint. Der zuvor feste Kopf geht auseinander, einzelne lange Blütenstände lugen hervor, um sich alsbald zu öffnen.
Gründe für die verfrühte Blütezeit
Gehen wir mal davon aus, dass der Gärtner den richtigen Erntezeitpunkt nicht verpasst hat. Auch das kann durchaus vorkommen, wenn es jemandem an Erfahrung mit diesem anspruchsvollen Kohlgemüse mangelt. So wird gewartet und gewartet, dass der Kopf noch größer wird. Stattdessen bricht er auf und erblüht. Davon abgesehen können unter anderem folgende Gründe vorliegen, warum die Pflanze schießt:
- zu frühe Aussaat/Pflanzung mit einer “überraschend” folgender Kälteperiode
- viele sehr warme Tage hintereinander
- eine unzureichende Bewässerung
- hoher Nitratgehalt im Boden
Ist voll erblühter Blumenkohl noch essbar?
Die Blüte des Blumenkohls kann man auch nach dem Erblühen noch essen. Doch nicht ohne Grund werden die noch unreifen Blütenstände geerntet und in der Küche verarbeitet. Nur sie bieten den Geschmack, den wir bei dieser Kohlpflanze schmecken wollen. Ein Blumenkohl, der schießt, verändert nicht nur das Aussehen, sondern auch den Geschmack sowie die Konsistenz des Blütenstandes.
- typische Geschmack, den wir mit diesem Gemüse verbinden, verschwindet
- Veränderung nicht so wohlschmeckend
- mit Fortschreiten der Blüte auch vermehrt Bitterstoffe eingelagert
- Blumenkohlröschen brechen unschön auseinander
- Stiele werden fester und holziger
- Blüten durch Herauswachsen ungeschützt
- können folglich leichter verschmutzen
- Sonnenlicht bewirkt leichte Verfärbungen
Nicht desto trotz bleibt der erblühte Blumenkohlkopf noch nutzbar. Es ist jedoch zu überlegen, welche Verwendung in der Küche er noch finden kann. Am wenigsten fällt der veränderte Geschmack auf, wenn man ihn mit anderen Gemüsen kombiniert. Für die Zubereitung von Püree dagegen, macht es nichts aus, dass die Röschen nicht mehr schön geschlossen sind.
Erblühte Köpfe schnellstens ernten
Wenn dieses Kohlgemüse schießt, dann geht alles ganz schnell. Dennoch geschehen die unerwünschten Veränderungen des Blütenkopfes nicht über Nacht. Sie nehmen mit jedem weiteren Tag, an dem das Gemüse ungestört die Blütenstängel in die Höhe treiben darf, an Intensität zu. Bemerken Sie, dass eine Blumenkohlpflanze schießt, so machen Sie sich unverzüglich an die Ernte, um zu retten, was noch zu retten ist.
Häufig gestellt Fragen
Eine Blumenkohlpflanze benötigt nach der Pflanzung acht bis zwölf Wochen, bis sie einen brauchbaren Blütenkopf gebildet hat. Je nach Zeitpunkt der Aussaat fällt der optimale Erntezeitpunkt irgendwann zwischen Juni und Oktober.
Im Kühlschrank bleibt das Gemüse einige Tage frisch. Etwa einen Monat lässt sich Blumenkohl aufbewahren, wenn er mit der Wurzel geerntet und in einen kühlen, feuchten Raum kopfüber aufgehängt wird. Zuvor müssen noch die untersten Blätter entfernt werden.
Theoretisch ist das möglich, doch Experten raten davon ab. Je nach Sorte könnte die Neigung zum Schossen an die Nachkömmlinge weitergegeben werden.