Ziergarten

Japanische Sicheltanne, Cryptomeria japonica: Pflege von A-Z

Japanische Sicheltanne - Cryptomeria japonica

In China beheimatet, ist Cryptomeria japonica immer öfter auch in deutschen Gärten zu entdecken. Während der Nadelbaum in freier Natur eine beachtliche Höhe von 40 Metern erreicht, entzücken hierzulande kleinwüchsige Zuchtformen. Allerdings ist für die ansehnliche Optik etwas Pflegeaufwand erforderlich. Wie gut, dass sich dieser aber nur auf wenige Maßnahmen beschränkt.

Wer weiß, worauf es bei der Pflege der japanischen Sicheltanne ankommt, wird für einen langen Zeitraum viel Freude an der Konifere haben. Mit unserer Pflegenanleitung gelingt es.

Steckbrief

  • Zypressengewächs
  • stammt aus Japan beziehungsweise China
  • maximale Wuchshöhe in freier Natur: 40 m
  • auch als Zuchtform erhältlich
  • aufrechter Wuchs mit kerzengerader Krone
  • dunkelgrüne, leicht herabhängende, sichelförmige Nadeln
  • immergrün

Standort

Japanische Sicheltanne - Cryptomeria japonica 'Monstrosa' Da es sich bei dem Nadelgehölz um einen typischen Forstbaum handelt, sollte der Gärtner einen Standort in schattiger Lage wählen. Zur Not gedeiht das Gewächs auch im Halbschatten. Mehr als drei bis sechs Stunden Sonneneinstrahlung am Tag sollte der Baum allerdings nicht bekommen. Darüber hinaus empfiehlt sich ein kühler Platz mit guter Luftzirkulation.

Tipp: Die japanische Sicheltanne wächst auch an windigen Standorten. Allerdings empfiehlt sich dann die Pflanzung in einer Gruppe, damit die einzelnen Exemplare sich gegenseitig Schutz bieten.

Substrat

In normaler Gartenerde fühlt sich die asiatische Tanne in der Regel wohl, solange folgende Parameter gegeben sind:

  • frische, lockere Erde
  • durchlässiger Boden
  • feuchtes Substrat

Wer nun denkt, aufgrund der Anforderungen sei die Pflanze in Wassernähe gut aufgehoben, irrt sich gewaltig. An Rändern von Gartenteichen staut sich das Wasser häufig, wodurch die Wurzeln ernsthaften Schaden nehmen.

Gießen

Japanische Sicheltanne - Cryptomeria japonica Staunässe ist bei der Pflege des Nadelbaums zwar unerwünscht, dennoch darf das Substrat nie vollständig austrocknen. Daher ist eine ausreichende Wassergabe bei der Pflege unabdingbar. Vor allem an heißen Sommertagen, wenn die Verdunstung besonders hoch ist, oder bei wenig Niederschlag sollte der Gärtner die Wassermenge entsprechend anpassen.

Tipp: Haben Sie schon vom sogenannten Lupeneffekt gehört? Dabei handelt es sich um das Phänomen, dass Blätter beziehungsweise Nadeln eines Baumes unter unmittelbarer Sonneneinstrahlung verbrennen, wenn der Gärtner das Gießwasser direkt auf das Laub gießt. Daher raten Experten, den Nadelbaum ausschließlich in den frühen Morgenstunden oder am Abend zu wässern. Selbst kleine Spritzer können diesen Effekt auslösen.

Düngen

Gegen das schnelle Austrocknen des Bodens gibt es einen einfachen Trick, der zugleich einen weiteren Zweck erfüllt: eine Schicht aus Rindenmulch speichert zum einen die Feuchtigkeit und hilft obendrein auch noch wucherndes Unkraut zu bekämpfen. Generell ist das Düngen der asiatischen Pflanze ein Muss. In der Zeit von Mai bis September verabreicht ihr der Gärtner am besten einen Nadelbaumdünger. Erst im Oktober, wenn die Tanne ihr Wachstum herunterschraubt, sei ihr diese Ruhepause auch gegönnt. Eine Düngergabe erfolgt von da an erst wieder im Folgejahr.

Tipp: Vorsicht bei jungen Sicheltannen. Neu gepflanzte Exemplare vertragen keinen Stallmist oder Volldünger, Diese Wachstumshelfer sind zu scharf für die noch empfindlichen Wurzeln.

Pflanzen

Japanische Sicheltanne - Cryptomeria japonica 'Monstrosa' In der Regel sind japanische Sicheltannen als Containerware erhältlich. Diese besitzen den Vorteil der ganzjährigen Pflanzmöglichkeit. Dennoch empfiehlt die spezielle Pflegeanleitung für die japanische Sicheltanne, einen Tag im Herbst zu wählen.

Damit sich die Wurzel gut im Erdreich ausbreiten kann und es im Verlauf nicht zu Staunässe kommt, ist es erforderlich, den Boden am gewünschten Standort zuvor gut aufzulockern. Danach geht der Gärtner wie folgt vor:

  • Wurzelballen eine Stunde in einen Wassereimer stellen
  • am gewünschten Standort ein Loch mit doppeltem Durchmesser des Wurzelballens ausheben
  • ausgehobene Erde beiseite stellen und mit etwa 30 % Kompost anreichern
  • Drainage aus Kies in Boden einarbeiten
  • einen Teil des Gemisches aus Erde und Kompost darüber ausbreiten
  • Sicheltanne einsetzen und bis zur Hälfte mit Substrat bedecken
  • gut wässern
  • Rest des Wurzelballens mit Erde bedecken
  • nochmals gut wässern
  • nach Pflanzung erfolgt sogleich Rückschnitt um 30 %, um den Nadelbaum zu akklimatisieren

Koniferen sind üblicherweise kostenintensiv in der Anschaffung. Bei einem großen Bedarf lohnt es sich nicht auf Containerware, sondern auf wurzelnackte Bäume zurückzugreifen. Diese darf der Gärtner aber ausschließlich im Zeitraum von Mitte Oktober bis Ende November in die Erde setzen. Die Anleitung gleicht der Pflanzung der Containerware bis auf folgende Besonderheiten:

  • unmittelbar nach Kauf pflanzen
  • zuvor alle Knick- und Bruchstellen abschneiden
  • nur eine halbe Stunde lang in einen Eimer Wasser stellen

Tipp: In den ersten drei Standjahren hilft es dem Wachstum enorm, wenn der Gärtner seine japanische Sicheltanne mit Pfeilern stützt. Dabei besitzt die Verwendung eines geeigneten Bindematerials wie Bast hohe Relevanz. Andernfalls wächst der Fremdkörper in die junge, noch empfindliche Rinde ein oder verletzt diese.

Schneiden

Japanische Sicheltanne - Cryptomeria japonica Das japanische Nadelgehölz erweist sich als sehr schnitttolerant. Die optimale Zeit für einen Rückschnitt ist ein trockener, wolkenverhangener Tag im Spätsommer. Dabei hält sich der Gärtner an folgende Anleitung:

  • alle querwachsenden und alten Äste entfernen
  • Astring dabei auf keinen Fall beschädigen
  • Zweige 5 mm über der Knospe kappen
  • geneigte Schnittform erzeugen, damit Regenwasser gut ablaufen kann
  • nach Schneiden auf Wundverschlussmittel wie Baumwachs verzichten, da sich sonst Fäulnis bildet
  • Ausmaß des Rückschnitts richtet sich nach den Platzverhältnissen und der gewünschten Optik

Tipp: Zwar toleriert Cryptomeria auch einen Schnitt ins tiefe Holz, dieser sei jedoch gut überlegt. Bis sich das Gewächs wieder austreibt, vergeht eine geraume Zeit.

Vermehren

Eine ansehnliche Wuchsform, wenig Aufwand bei der Pflege- was will man mehr? Natürlich, eine weitere Tanne! Zum Glück erweist sich die Anleitung zur Vermehrung als sehr simpel:

  • Stecklinge dem Mutterbaum in der Zeit von Oktober bis November entnehmen
  • geeignet sind zweijährige Triebe mit einer Mindestlänge von 15-20 cm
  • Nadeln an Stecklingen entfernen, ohne dabei die Rinde zu beschädigen
  • Anzuchttopf mit nährstoffarmer Erde vorbereiten
  • Stecklinge bis zur Hälfte ins Substrat stecken
  • Töpfe an einem hellen Ort aufbewahren
  • vor Frost schützen
  • gut wässern
  • Folie über Anzuchttöpfe spannen
  • diese täglich für ein oder zwei Stunden entfernen, damit sich kein Schimmel bildet
  • junge Triebe regelmäßig auf Schädlinge kontrollieren

Überwintern

Japanische Sicheltanne - Cryptomeria japonica Hat die japanische Sicheltanne erstmal eine kräftige Wurzel ausgebildet, ist sie rundum winterfest. Nur im ersten Standjahr benötigt sie einen Frostschutz. Auch hierfür gibt es eine empfehlenswerte Pflegeanleitung:

  • vor erstem Frost Schicht aus Laub, Stroh oder Reisig auftragen
  • Jutesack über Äste stülpen
  • Kübelpflanzen ins Haus oder einen warmen Wintergarten verbringen
  • Topf mit Folie isolieren
  • Holzlatten um Baumstamm herum anbringen, um empfindliche Rinde vor schädlichen Strahlen der Wintersonne zu schützen

Tipp: Als immergrüner Nadelbaum bedarf Cryptomeria auch bei niedrigen Temperaturen einer regelmäßigen Wassergabe. Vor allem wenn sich die Sonne am Winterhimmel zeigt, verdunstet das Wasser in den Nadeln.

Häufig gestellte Fragen

Eignet sich Cryptomeria auch für beengte Gärten?
Obgleich der Nadelbaum freistehend eine Höhe von 40 Metern erreichen kann, ist auch die Kultur im Kübel möglich. Überdies offeriert der Handel Zwergformen.

Ist die japanische Sicheltanne anfällig für Schädlinge?
Drei spezifische Krankheiten treten vornehmlich an jungen oder geschwächten Bäumen auf:

  • Cercospora cryptomeriae ruft Nadelbräunung und Triebsterben hervor
  • Mirschkia tuberculifera zeigt sich an Schwellungen an den Ästen
  • Schmetterlingsraupe Hoenimmenia roesleri ernährt sich von Nadeln und bewirkt einen Triebverlust

Ist die japanische Sicheltanne ein Solitärbaum?
Aufgrund der immensen Wuchshöhe benötigt Cryptomeria viel Platz, um sich auszubreiten. Nur an sehr windigen Standorten empfiehlt sich die Gruppenpflanzung. Auch zu Gebäuden sollte ausreichend Abstand bestehen. Um das Bild etwas aufzulockern, empfehlen sich Unterpflanzungen, die keine Ansprüche an einen nährstoffarmen Boden stellen und auch gut in schattiger Lage gedeihen. Unter den möglichen Gewächsen sind auch einige blühende Exemplare zu finden.

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