Ziergarten

Wie schnell wächst eine Thuja? | Wachstum beschleunigen

Thuja occidentalis 'Danica'

Wer eine Hecke aus Nadelgewächsen pflanzt, erhofft sich dank des dichten Wuchses Ruhe und Privatsphäre im Garten. Die Thuja, auch als Lebensbaum bekannt, scheint dazu perfekt. Jedoch dauert es eine Weile, bis sie ihren Zweck erfüllt und eine ausreichende Höhe erreicht hat. Ungünstige Standortfaktoren sowie Pflegefehler hemmen zudem das Wachstum.

Wer sich jedoch auskennt und weiß, mit welchen Handgriffen er den Wuchs der Pflanze beschleunigt, erfreut sich schon bald ungestörter Tage im eigenen Garten. Dieser Artikel gibt interessierten Gärtner hilfreiche Tipps an die Hand.

Wuchsgeschwindigkeit

Die Thuja gewinnt etwa 20 bis 40 cm Länge pro Jahr. Die relativ große Spanne beruht auf der unterschiedlichen Wachstumsgeschwindigkeit verschiedener Sorten. Zudem spielt der Standort eine wichtige Rolle. An ungünstige Voraussetzungen kann sich der Lebensbaum zwar anpassen, wächst aber deutlich langsamer.

Standortansprüche des Lebensbaums Thuja - Lebensbaum

  • sonnig bis halbschattig
  • windgeschützt
  • lockerer, tiefgründiger Boden
  • keine Staunässe
  • frisches, feuchtes Substrat
  • kein zu sandiger Boden
  • pH-Wert im leicht sauren Bereich
  • sumpfiger Boden

Hinweis: Manchmal schwächelt das Wachstum einer Thujahecke, obwohl die oben genannten Voraussetzungen erfüllt sind. Vermutlich befindet sich die Hecke dann zu nah an der Straße. Das vom Regen in das Substrat gespülte Streusalz greift die Wurzeln an.

Wuchsgeschwindigkeit diverser Sorten

Schnell wachsende Sorten (rund 40 cm pro Jahr)

Tipp: Die Sorte Brabant ist für die Verwendung als Heckenpflanze besonders geeignet, da sie nicht nur relativ schnell in die Höhe wächst, sondern sich auch entsprechend ausbreitet. Zudem zählt sie zu den robusten Exemplaren.

Thuja 'Smaragd' Durchschnittlich schnell wachsende Sorten (rund 20 cm pro Jahr)

  • Smaragd (wird bis zu 1,5 m hoch)

Tipp: Zwar kann die Sorte Smaragd nicht mit der Wuchsleistung der oben genannten Arten mithalten. Zudem weist sie eine deutlich schmalere Form auf. Ihre ansehnliche Laubfärbung gleicht diesen Makel jedoch wieder aus. Somit zählt auch die Sorte Smaragd zu den beliebtesten Lebensbaum Arten. Als Solitär bildet sie einen wunderschönen Blickfang im Garten.


Langsam wachsende Sorten

  • Occidentalis ‘Tiny Tim’
  • Occidentalis ‘Rheingold’
  • Occidentalis ‘Danika’

Wachstum beschleunigen

Ein Wundermittel, das den Wuchs des Lebensbaums beschleunigt, existiert leider nicht. Mit der richtigen Pflege gelingt es dem Gärtner dennoch, die Wachstumsgeschwindigkeit zu beschleunigen.

Den Boden anreichern
Hornspäne Zusätzlich zu den oben genannten Standortfaktoren sollte der Gärtner seine Hecke mit ausreichend Nährstoffen versorgen. Nachdem er den Boden aufgelockert hat, arbeitet er dazu eine Schicht aus organischem Material in die Gartenerde. Dazu eignen sich

  • Hornspäne
  • Kompost
  • oder Mist

Das Düngen ist dann nicht mehr notwendig. Eine Bodenprobe mit einem Teststreifen aus dem Baumarkt gibt Aufschluss über den pH-Wert. Ist die Erde zu sauer, sollte der Gärtner Kalk zuführen. Eine Drainage Schicht verhindert Staunässe.

Gießverhalten
Auf keinen Fall darf der Gärtner seine Thuja übergießen. Anders herum ist der Lebensbaum auf ein dauerhaft feuchtes Substrat angewiesen. Regenwasser dient nicht als Ersatz für die manuelle Wassergabe. Vor allem in den ersten Standjahren benötigt eine Hecke viel Gießwasser. Es dauert ganze zwei Jahre, bis sich die Wurzeln so ausgebildet haben, dass sich der Nadelbaum selbst versorgen kann.

Tipp: Eine Mulchschicht verringert die Intensität der Wassergabe, da das Material vor Verdunstung schützt.

Thuja schneiden Rückschnitt
Auch wenn der Lebensbaum seine volle Wuchshöhe noch nicht erreicht hat, empfiehlt sich ein regelmäßiger Rückschnitt. Dieser ist nahezu ganzjährlich möglich und darf ruhig etwas radikaler ausfallen. Nur bei Minustemperaturen ist vom Schneiden abzuraten. Die Thuja gilt als sehr schnitttolerant.

Jedoch sollte sich der Gärtner auf die jungen Triebe beschränken, da das Auslichten der alten Zweige zu unschönen Löchern führt. Meistens wachsen diese nicht mehr zu. Der beste Zeitpunkt, um einen Rückschnitt vorzunehmen, ist der Frühjahr bis in den Juni hinein. Zu dieser Zeit bilden sich die neuen Triebe. Anschließend legt das Gewächs eine Wachstumspause ein und kann somit mehr Kraft für die Wundheilung aufbringen.

Eine Ausnahme bildet die Sorte Smaragd. Aufgrund ihres schmalen, langsamen Wachstums ist kein Rückschnitt erforderlich. Lediglich quer wachsende Seitentriebe sollte der Gärtner bei Bedarf entfernen.

Hinweis: Viele Thuja Arten vertragen keine Standortwechsel. Eine vorausschauende Gartenplanung, die kein späteres Umsetzen erfordert, trägt dazu bei, einen gesunden Wuchs aufrecht zu erhalten.

Häufig gestellte Fragen

Hilft Dünger, das Wachstum zu beschleunigen?
Nein, ganz im Gegenteil. Dass Pflanzen immer von einer zusätzlichen Nährstoffgabe profitieren, ist ein weit verbreiteter Irrtum. Eine Überdüngung schadet dem Nadelgewächs eher.

Bittersalz im Sack In der Regel genügt es, wenn der Gärtner einen Magnesium Mangel mit etwas Bittersalz ausgleicht und eine einmalige Düngergabe aus mineralischen Stoffen im Frühjahr verabreicht. Wer trotzdem eine ausreichende Nährstoffversorgung sicherstellen möchte, arbeitet am besten organisches Material in den Boden ein. Hierbei ist eine Überdosis ausgeschlossen.

Ist es möglich, die Wachstumsphase mit einer Vorpflanzung zu überbrücken?
Großwüchsige Stauden vor die noch niedrige Thujahecke setzen, bis diese eine angemessene Höhe erreicht hat, ist leider in der Praxis nur selten erfolgreich. Die herabfallenden Nadeln verändern den pH-Wert des Bodens. In dem sauren Milieu überleben nur wenige Pflanzen.

Braucht die Thuja einen Winterschutz?
Nein, das Nadelgewächs ist rundum winterfest. Dass sich die Nadeln im Herbst braun färben, ist ein natürlicher Prozess, der dem Gärtner keine Sorge bereiten sollte. Solange der Farbwechsel gleichmäßig von statten geht, muss er keine Krankheit befürchten.

Ist eine kranke Thujahecke noch zu retten?
Färben sich die Nadeln des Lebensbaums zu einer ungewohnten Zeit braun, liegt wahrscheinlich eine Krankheit vor. Diese wird häufig durch Pflegefehler begünstigt. Glücklicherweise lassen sich diese schnell beheben, sodass sich die Heckenpflanze erholt. Darüber hinaus existieren einige Schädlinge beziehungsweise Pilze wie

  • der Dickmaulrüssler
  • die Miniermotte
  • Pestalotiopsis funerea (Pestalotia-Triebsterben)
  • Didymascella thujina (Nadel- oder Schuppenbräune)

Die genannten Krankheiten mindern zwar die Optik, verursachen aber keine ernsthaften Schäden an dem Gewächs. Einzig der Borkenkäferstellt eine große Gefahr für die Pflanze dar. Sein Befall führt in den meisten Fällen zum Absterben.

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