Die sehr robuste chinesische Hanfpalme kann in milden Klimazonen durchaus einen Winter draußen überstehen. Denn in der ursprünglichen Heimat auf dem Himalaja wächst sie in bis zu 2.500 Meter Höhen. Mehr als Kälte macht der Pflanze allerdings Nässe zu schaffen. Ist ein Winter daher sehr feucht und nass anstatt trocken und kalt, dann sollte sie immer geschützt werden, ob im Gartenbeet oder in einem Kübel kultiviert. Wie die Hanfpalme daher idealerweise überwintert wird und was hierbei vor allem beachtet werden muss, wird im folgenden Artikel erklärt.
Ideale Überwinterung
In welcher Weise die ideale Überwinterung der Hanfpalme aussieht, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum einen ist das Klimagebiet, in dem die Pflanze kultiviert wurde, entscheidend für die Maßnahmen, die im Winter getroffen werden sollten, zum anderen ist aber auch die Art der Kultivierung wichtig. Trachycarpus fortunei kann sowohl in einem Gartenbeet als auch in einem Kübel einen Platz finden. Entsprechend muss hier dann auch bei der Überwinterung vorgegangen werden. Steht die Hanfpalme zudem in einem milden Winterklimagebiet, dann benötigt sie oftmals weniger Winterschutz, als in einem feuchten und kalten Klima. Im Folgenden wird aufgezeigt, wie in den verschiedenen Kultiverungssituationen vorgegangen und welche Schutzmaßnahmen bei der bedingt winterharten Hanfpalme getroffen werden sollten.
Kübel oder Gartenbeet
Wer sich eine Hanfpalme anschafft, möchte lange Freude an der Pflanze haben. Daher ist vor allem das Klimagebiet, in dem die Pflanze kultiviert werden soll entscheidend über die Frage, ob diese in einem Gartenbeet einen Platz finden kann oder doch besser in einem Kübel kultiviert wird. Denn der Kübel kann einfacher an einen geschützten Standort verschoben werden, die Palme im Gartenbeet ist dem Winterklima mehr oder weniger ausgesetzt. So sollten bei der Überlegung, ob Beet oder Kübel auch die üblicherweise herrschenden Klimasituationen im Winter wie folgt beachtet werden:
- feucht und nass
- schlechtes Klima für Hanfpalmen
- besser im Kübel kultivieren
- frostig und meist trocken
- gutes Klima
- Gartenbeet kann empfohlen werden
Richtige Standortwahl
Bereits wenn der Standort für die Hanfpalme in einem Gartenbeet gesucht wird, dann sollte hier direkt auch schon an den nächsten Winter gedacht werden. Denn die Pflanze kann vor dem ersten Frost nicht einfach wieder ausgegraben werden, sondern benötigt für den Winter einen geschützten Standort. Der geeignete Standort für den Winter im Gartenbeet sieht daher wie folgt aus:
- windgeschützt
- vor einer Süd-Hauswand
- oder einer Hecke
- Boden gut durchlässig
- Drainage im Boden anlegen
- Staunässe im Winter unbedingt vermeiden
Überwinterung im Gartenbeet
Wurde die Hanfpalme in einem Gartenbeet kultiviert, dann sollte sie im Winter trotz bedingter Winterhärte den ein oder anderen Schutz erhalten. Ganz wichtig ist hierbei, dass die Wurzeln vor Frost geschützt werden. Hierzu kann eine Mulchschicht aus Rindenmulch über den Wurzeln ausgebracht werden. Diese Schicht kann das ganze Jahr über liegen, sollte aber spätestens vor dem ersten Frost im Wurzelbereich verteilt werden. Dann sollte wie folgt vorgegangen werden:
- Blätter locker nach oben binden
- so wird das Herz vor Nässe geschützt
- Kokosstrick nutzen
- den entstandenen Trichter mit Stroh füllen
- mit hellem Pflanzenvlies umwickeln
- helles Vlies heizt an Sonnentagen nicht so stark auf
- in Regenperioden zusätzlich Nässeschutz überstülpen
- Folie oder Müllbeutel
- bei Trockenheit wieder entfernen
- Stamm mit Sackleinen schützen
Kübelkultivierung
Wurde Trachycarpus fortunei im Kübel auf einer Terrasse oder auf dem Balkon kultiviert, dann kann sie über dem Winter in eine geschützte Ecke geschoben werden. Der Kübel sowie die Pflanze sollten dann wie folgt für die kalten Monate vorbereitet werden:
- Kübel auf Styropor oder Holzlatten setzen
- bringt Wärme von unten
- Kübel selbst mit Pflanzenvlies ummanteln
- bei starkem Frost Vlies um hochgebundene Blätter
Gießen
Auch im Winter darf die Hanfpalme nicht vergessen werden. Besonders auf genügend Feuchtigkeit muss bei Kübel- aber auch bei Gartenbeetpflanzen geachtet werden. So sollte an frostfreien Tagen gegossen werden, damit der Boden nicht ganz austrocknet. Oftmals nehmen Pflanzen im Winter nicht wegen Frostschäden, sondern wegen einer langanhaltenden Trockenheit einen irreparablen Schaden.
Frostschäden
Werden die Blätter der Hanfpalme nicht vor Frost und nasser Kälte geschützt, dann können diese einen Schaden nehmen. Werden sie braun und hängen schlaff herunter, ist Frost eingedrungen. In der Regel ist dies jedoch nicht schädlich für die gesamte Pflanze. Die Blätter sollten dann schnellstmöglich entfernt werden, damit keine Bakterien, Pilze oder Viren in den Stamm eindringen können. Ist es weiter frostig, sollte wie folgt vorgegangen werden:
- restliche Blätter schützen
- hochbinden und einpacken
- wie oben beschrieben
Wenn der Frühling kommt, dann sollte die Palme nach oben hin weiter austreiben und neue Blätter bilden. Denn die Wedel bilden sich von unten nach oben und daher ist es in der Regel nicht weiter schlimm, wenn ein oder zwei Blätter dem Frost zum Opfer gefallen sind. Wichtig ist, dass das Herz in der Mitte unversehrt geblieben ist.
Häufig gestellte Fragen
Kann ich die Hanfpalme im Winter draußen lassen?
Es ist durchaus möglich, Hanfpalmen sogar in einem Gartenbeet zu kultivieren. Dann sollte ihnen jedoch ein guter Winterschutz geboten werden. Mulchen der Erde und Einpacken der Krone ist hierbei unumgänglich. Ist es sehr kalt, sollte sogar der Stamm geschützt und mit Sackleinen verpackt werden.
Muss die Kübelpflanze zwingend nach Innen verbracht werden?
Natürlich ist es ein glücklicher Umstand, wenn Ihnen zum Beispiel ein unbeheizter Wintergarten oder ein großer Flur zur Überwinterung der Hanfpalme im Kübel zur Verfügung stehen. Ist dies bei Ihnen nicht der Fall, kann der Kübel auch gut geschützt in einer Ecke von Balkon oder Terrasse überwintern, ohne dass die Pflanze Schaden nimmt.
Was ist schlimmer für meine Hanfpalme – Frost oder Nässe?
Gerade zu viel Nässe kann dem Palmenherz in der Mitte zwischen den Wedeln sehr stark zusetzen. Vertragen die Wurzeln und auch der Stamm in der Regel trockene Kälte und Frost recht gut, kann die eingedrungene und festsitzende Nässe das Palmenherz stark schädigen. Daher sollten Blätter und Herz im Winter gut geschützt werden. Bei langanhaltender Nässe sollte hier Plastikfolie übergestülpt werden, die in der nächsten Trockenperiode wieder entfernt werden sollte.