Obstgarten

Ist Schlehe giftig? Kann man Schlehdorn essen?

Ungiftige Heckenpflanzen - Schlehdorn
Schlehe (Prunus spinosa)

Der Schlehdorn (Prunus Spinosa) ist unter den Namen Schlehe, Sauerpflaume, Schwarzdorn, Heckendorn oder Deutsche Akazie bekannt. Stimmt die verbreitete Annahme, dass die Schlehe roh giftig und nur nach Verarbeitung genießbar ist?

Inhaltsstoffe

Die Kerne der Pflanze enthalten Amygdalin. Beim Verzehr durch den Menschen wandelt der Körper Amygdalin in Blausäure um – ein gefährlicher Vorgang. Allerdings ist der Gehalt in der Sauerpflaume geringer als bei Apfel-, Kirsch- und Pflaumenkernen. Der Verzehr dieser Früchte ist bedenkenlos möglich. Im Fruchtfleisch und der Schale sind keine giftigen Inhaltsstoffe enthalten.

Giftigkeit der Schlehe

Schlehe

Aus medizinischer Sicht ist der Verzehr der Früchte bedenkenlos möglich. In Schale und Fruchtfleisch befinden sich keine giftigen Stoffe, der Gehalt im Kern ist niedrig. Für die meisten Menschen ist es somit möglich, zuzugreifen und die Schlehdorn Früchte zu essen.

Ungefährlich für Erwachsene

Die vorherigen Aussagen treffen uneingeschränkt auf Erwachsene zu. Anders sieht dies bei kleinen Kindern aus. Deren Organismus besitzt noch nicht die Fähigkeit, die Blausäure aus der Pflanze effektiv abzubauen.

Hinweis: Eltern können die Früchte der Pflanze bedenkenlos essen. Bei Kindern ist Vorsicht geboten – Durchfall und Erbrechen drohen bei Verzehr.

Wirkung der Pflanze

Beim Schlehdorn sind zwei verschiedene Arten der Wirkung bekannt:

  • adstringierend
  • abführend

Die adstringierende Wirkung bedeutet, dass sich nach dem Verzehr der Früchte die Gefäße zusammenziehen. Die Naturheilkunde nutzt diese Wirkung, um unreine Haut zu lindern oder das Bluten des Zahnfleisches zu vermeiden. Andere adstringierende Pflanzen sind:

Rhabarber

Zudem wirken die Früchte der Pflanzen abführend. Bei übermäßigem Verzehr kann Durchfall auftreten.

Verwendung als Arznei

In der Naturheilkunde erfreut sich die Schlehe großer Beliebtheit. Entgegen der weitläufigen Meinung sind die Früchte nicht giftig, sondern sehr gesund. In den Beeren befindet sich viel Vitamin C sowie weitere wichtige Mineralien. Zudem haben die Früchte eine entzündungslindernde und antioxidative Wirkung. Die Schlehe regt den Appetit an und wirkt beruhigend.

Tipp: Bei Verstopfungen oder Darmproblemen ist ein Verzehr der Früchte sinnvoll. Diese regen die Darmtätigkeit sowie Verdauung an und beseitigen die Verstopfung.

Beliebte Vogelnahrung

Amsel

Der Schlehdorn wächst in dichtem Gestrüpp. Viele Vögel fühlen sich in dieser Umgebung wohl, die natürlichen Schutz vor Feinden bietet. Die Früchte sind eine beliebte Nahrung bei diversen Vogelarten. Für Tiere sind die Früchte ungefährlich und nicht giftig. Die Schlehe ist weit verbreitet und somit eine wichtige Nahrungsquelle für die Vögel.

Häufig gestellte Fragen

Warum ist die Annahme weit verbreitet, dass die Schlehe giftig ist?

Dies ist auf den Geschmack der Frucht zurückzuführen. Wer die Beeren im Frühherbst probiert, erlebt einen sehr sauren Geschmack. Verantwortlich ist der hohe Anteil an Gerbsäuren. Dies wirkt sich nicht auf die Giftigkeit aus, auch wenn dies viele Menschen mit dem intensiven Geschmack assoziieren.

Wann schmecken die Beeren am besten?

Im Herbst dominiert der sauer-bittere Geschmack. Der erste Frost sorgt für Veränderungen. Die eisigen Temperaturen bauen die Gerbsäuren im Fruchtfleisch ab. Die Früchte sind süßer und fortan genießbar.

Wie baue ich die bitteren Gerbstoffe aktiv ab?

Wenn die Temperaturen im Winter nur langsam sinken, können Sie aktiv nachhelfen. Das Gefrierfach simuliert den Frost und baut die Gerbstoffe somit ab. Infolgedessen steigt der Anteil an Fruchtzucker im Obst. Die Früchte lassen sich roh genießen.

Wie lassen sich die Beeren genießen?

Der rohe Genuss ist möglich. Zudem können Sie die Früchte zu Marmelade, Likör oder Sirup verbieten. Die weißen Blüten sind ebenfalls genießbar.

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