Die Stachelbeere trägt die botanische Bezeichnung Ribes uva-crispa und hat sich als frostharter Beerenstrauch in den hiesigen Breitengraden stark verbreitet. Deshalb sind in den letzten Jahrhunderten viele neue Stachelbeersorten entstanden, welche sich im Vergleich durch bestimmte Unterschiede kennzeichnen. Neben den unterschiedlichen Farben und abweichenden Geschmacksaromen stehen auch Sorten ohne Dornen zur Auswahl. Dank der großen Sortenvielfalt lässt sich das Beerenobst perfekt an die heimischen Standortbedingungen und die persönlichen Geschmacksvorlieben anpassen. Stark nachgefragt sind im Moment alte Sorten, welche im Sommer den Speiseplan versüßen und perfekt zum Obstsalat passen.
Die besten Stachelbeersorten
Aufgrund ihrer Anfälligkeiten für Schädlinge und Krankheiten sind Stachelbeeren in den letzten Jahrzehnten etwas in Vergessenheit geraten. Allerdings erlebt das gesunde Beerenobst heutzutage eine Renaissance im Hausgarten, die mit einer Erweiterung der Sortenvielfalt einher geht. Mittlerweile gibt es viele Züchtungen, welche den Gaumen des Gärtners mit vielseitigen Attributen überzeugen. Wichtig sind aber auch resistente Eigenschaften und geringe Ansprüche bei der Pflege. Generell gibt es bei den Sorten Unterschiede bei der Farbgebung, zur Auswahl stehen grüne, gelbe und rote Stachelbeeren. Aber auch bei der Größe der Früchte, deren Behaarung und Ausprägung der Dornen differenzieren sich die Gewächse. Außerdem gibt es Unterschiede beim Blühbeginn und der Reifezeit, extrem wichtige Kriterien für die richtige Sortenauswahl.
- Captivator
- Mittelgroße und rote Beeren
- Süß-säuerlicher Geschmack
- Zum Backen, Einkochen und frischen Verzehr geeignet
- Reif zum Pflücken von Juli bis August
- Besonders hoher Ertrag bei der Ernte
- Fast stachellos
- Nur wenig anfällig für Mehltau
- Gelbe Triumphbeere
- Ertragreiche Sorte mit mittelfrüher Reife
- Mittelgroße und ovale Beeren mit blassgelber Farbe
- Süße, aber nur wenig aromatische Geschmacksnote
- Braucht starken Rückschnitt zum Auslichten
- Bildet bei zu starkem Wuchs nur kleine Früchte aus
- Optimal für die weitere Verarbeitung geeignet
- Invicta
- Hellgrüne, mittelgroße und behaarte Beeren
- Überzeugt mit süß-säuerlicher Geschmacksnote
- Ideal für rohen Verzehr und zum Einkochen
- Ab Mitte Juli reif zum Pflücken
- Sehr hoher Ertrag bei der Ernte
- Robuste und pflegeleichte Sorte
- Nur gering anfällig für Mehltau und Blattfallkrankheit
- Larell
- Fast dornenlose Züchtung mit roten Beeren
- Platzfeste, glatte und sehr süße Früchte
- Ideale Sorte für Balkon und Terrasse
- Von Juli bis August reif zum Pflücken
- Gutes Wachstum und ertragreiche Ernte
- Pax
- Britische Züchtung mit starkem Wuchs
- Frühe Sorte mit guten Erträgen bei der Ernte
- Pflückreif schon ab Ende Juni
- Bildet große und rote Beeren mit wenig Behaarung aus
- Triebe verfügen über nur wenige Dornen
- Anfällig für Sonnenbrand
- Widerstandsfähig gegenüber Mehltau und Blattfallkrankheit
- Remarka
- Weit verbreitete Sorte aus Deutschland
- Bildet purpurrote, runde und nicht behaarte Beeren aus
- Frühe und ertragreiche Ernte möglich
- Früchte platzen jedoch leicht
- Süß-säuerliche Geschmacksnote
- Widerstandsfähig gegenüber Mehltau
- Rokula
- Bildet mittelgroße, runde und schwarzrote Beeren aus
- Folgeartig reifend, frühe Ernte möglich
- Aromatische Früchte platzen aufgrund der zarten Schale schnell
- Gut für den Anbau als Hecken geeignet
- Ausgeprägt starke Bedornung
- Resistent gegenüber Mehltau
- Rolonda
- Späte Sorte mit dunkelroten und mittelgroßen Beeren
- Unbehaarte Früchte
- Angenehmes und säuerliches Geschmacksaroma
- Ertragreiche Ernte mit platzfesten Früchten
- Nur geringe Ausbildung von Dornen
- Widerstandsfähig gegenüber Mehltau
- Spinefree
- Sehr robuste Sorte mit platzfesten Früchten
- Hellrote und mittelgroße Beeren mit glatter Schale
- Süßer und aromatischer Geschmack
- Ernte beginnt ab Anfang bis Mitte Juli, mit hohen Erträgen
- Im Vergleich nur wenig anfällig für Mehltau
- Tatjana
- Gelbgrüne, mittelgroße und wenig behaarte Beeren
- Süß-säuerliche Geschmacksnote
- Pflückreife ab Juli, besonders ertragreiche Ernte
- Bildet nur wenige Dornen aus
- Zum Frischverzehr und Einkochen geeignet
Alte Stachelbeersorten
Stachelbeeren erfreuen sich speziell in England und Deutschland einer großen Beliebtheit, deshalb kommen etliche der bekannten Stachelbeersorten aus den Züchtungen der beiden Länder hervor. Schon seit vielen Jahrhunderten erfolgt ein erfolgreicher Anbau des aromatischen Beerenobstes. Allerdings gibt es im Handel heutzutage überwiegend frühreifende Sträucher mit großen und rot gefärbten Beeren. Nachdem sich viele der modernen Züchtungen verbreitet haben, erfolgt momentan eine Rückbesinnung auf die alte und klassische Sortenvielfalt. Erstaunlicherweise befinden sich so manche der ältesten Stachelbeersorten heute noch im Kulturanbau. Leider gilt die althergebrachte Sortenauswahl als besonders anfällig für Krankheiten und Schädlinge, da diese Probleme früher nicht so akut waren. Deshalb sind die empfindlichen Stachelbeersorten besser in Gärten zu vermeiden, in denen es bereits oft zu einem Befall gekommen ist. In diesen Fällen sind neue und deutlich resistentere Sorten zu empfehlen.
- Achilles
- Züchtung um 1800 aus Großbritannien
- Mittelfrühe Sorte, Beeren reifen Anfang Juli heran
- Feste Früchte sind groß und glatt, mit violett-roter Farbe
- Stark aufrechter Wuchs, ideal für Hecken geeignet
- Braucht jedoch einen intensiven Rückschnitt
- Sehr ertragreich, überzeugt mit süßem Aroma
- Leicht pflückbar, da nur wenige Dornen
- Extrem anfällig für Blattfallkrankheit und Mehltau
- Careless
- Britische Sorte aus dem Jahr 1890
- Bildet behaarte, gelbe und große Früchte aus
- Sehr aromatischer Geschmack
- Frühe Reife mit schwachem Wuchs
- Hohe Erträge bei der Ernte möglich
- Im Vergleich sehr resistent gegen Mehltau
- Grüne Hansa
- Englische Züchtung aus den 18. Jahrhundert
- Grüne, große und leicht behaarte Beeren
- Mittelfrühe Ernte, pflücken ab Anfang Juli möglich
- Besonders frostfeste Sorte mit hohen Erträgen
- Sehr robuste und stark wachsende Kreuzung
- Anfälligkeit gegenüber Mehltau vorhanden
- Früchte bräunen sich beim Einkochen
- Grüne Kugel
- Althergebrachte und ertragreiche Sorte aus Deutschland
- Bildet große und hellgrüne Beeren aus
- Süßsäuerlicher und aromatischer Geschmack
- Früchte ab Mitte Juli reif für die Ernte
- Extrem reife Beeren neigen zum Platzen
- Anfällig für Mehltau und Schäden durch Kälte
- Hönings Früheste
- Sehr alte Sorte aus Deutschland
- Trägt mittelgroße, goldgelbe und weiche Beeren
- Leckere Früchte reifen schon Anfang Juli heran
- Starker Wuchs mit mittlerem Ertrag bei der Ernte
- Anfällig für Blattfallkrankheit und frostempfindlich
- Braucht einen intensiven Auslichtungsschnitt
- Maiherzog
- Ältere britische Züchtung von 1890
- Bildet dicke und purpurrote Beeren aus
- Frühe Sorte mit starkem Wachstum
- Süßsäuerliches Geschmacksaroma
- Für Frischverzehr und zum Einkochen geeignet
- Anfällig für Mehltau und Sonnenbrand
- Reverta
- Alte Sorte mit gelbgrüner Farbgebung
- Mittelgroße und sehr süße Früchte
- Reifen bereits Mitte Juni heran
- Hohe Erträge bei der Ernte
- Widerstandsfähig gegenüber Mehltau
- Nur gering anfällig für Krankheiten und Schädlinge
- Risulfa
- Ältere Sorte mit gelben und mittelgroßen Beeren
- Pflückreife schon ab Mitte Juni
- Hohe Erträge bei der Ernte
- Aromatische und leicht säuerliche Geschmacksnote
- Geringe Anfälligkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen
- Rote Triumph
- Alte Sorte aus Großbritannien, um das Jahr 1835 entstanden
- Mittelfrühe Blütezeit und folgeartige Reife
- Bildet große und ovale Beeren mit dunkelroter Färbung aus
- Früchte sind dicht behaart mit dicker Schale
- Traditionelle Züchtung mit gutem Geschmack
- Europaweite Verbreitung
- Robuste Eigenschaften, aber für Mehltau anfällig
- White Lion
- Gehört zu den alten britischen Sorten
- Schon vor dem Jahr 1835 bekannt
- Bildet runde und hellgrüne Früchte aus
- Beeren sind besonders saftig und süß
- Gut geeignet für die Kultur im Kübel
Häufig gestellte Fragen
Welche Stachelbeeren sind für das Einkochen gut geeignet?
Stachelbeeren gehören zu den Früchten mit der sogenannten Grünreife. Da die noch unreifen und nicht ausgewachsenen Beeren über einen hohen Pektingehalt verfügen, eignen sich diese hervorragend für das Einkochen von Gelee, Kompott und Marmelade.
Wann sind Stachelbeeren reif genug für den frischen Verzehr?
Sortenabhängig zeigen sich reife Stachelbeeren schon ab Juni an den Sträuchern. Mit der Reife bilden sich sowohl die charakteristische Farbgebung als auch das jeweilige Geschmacksaroma aus. Je größer die Früchte wachsen, desto angenehmer und süßer schmecken sie.