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Eine kränkelnde Zimmerpflanze ist kein schöner Anblick. Aufgrund ihres Standorts innerhalb der Wohnräume oder des Wintergartens treten diese Erscheinungen schneller auf als gewollt, lassen sich in den meisten Fällen aber problemlos beheben. Eines der am häufigsten auftretenden Probleme für Zimmerpflanzen sind Blätter, die sich gelblich oder deren Spitzen, die sich bräunlich verfärben. Solche Erscheinungen deuten in den meisten Fällen auf Pflegefehler hin und können dadurch schnell behoben werden. Dennoch ist es wichtig, die möglichen Ursachen zu betrachten und dementsprechend zu handeln, damit die Pflanzen kräftig und ungestört wachsen können.
Ursachen
Gelbe Blätter und braune Blattspitzen oder Umrandungen entstehen in den meisten Fällen ausschließlich durch Pflegefehler, auf die die Zimmerpflanzen gestresst wirken und zu den Symptomen führen. Im Ernstfall kann die Pflanze aufgrund der Fehler in der Pflege eingehen und viele Menschen wundern sich, was der Grund dafür war. Gerät entweder der Nährstoffhaushalt aus den Fugen oder passt der Standort nicht zu den Bedürfnissen der Pflanzenart, zeigen sich schon innerhalb weniger Wochen, vor allem über den Winter, zahlreiche Probleme. Verfärbte Pflanzenteile sind hier der Standard. Sind Blätter gelblich verfärbt, kommen folgende Ursachen in Frage:
- Fehler beim Gießen
- Nährstoffmangel
- Überdüngt
- falscher Standort
Sind die Spitzen des Blattes dagegen bräunlich gefärbt, sind folgende Ursachen zu nennen:
- Staunässe oder zu trockenes Substrat
- niedrige Luftfeuchtigkeit
- falscher Standort
- Sonnenbrand
- zu kühles Winterquartier
Wie Sie sehen, können sich manche der Ursachen überschneiden und je nach Art der Zimmerpflanzen werden zum Beispiel durch zu viel Wasser entweder braune oder gelbe Blätter auftreten.
Gießfehler
Folge: gelbliches Blatt
Wandelt sich die Farbe des Blattes von einem satten Grün zu einem hellen Gelb um, kann es an einer falschen Menge an Gießwasser liegen. Viele Besitzer von Pflanzen in den eigenen vier Wänden schließen es aus, dass sie zu häufig gießen, was äußerst schnell zu Problemen führen kann. Da Zimmerpflanzen nur über eine bestimmte Menge an Substrat verfügen, kann es durch die drei folgenden Gießfehler schnell dazu kommen, dass die darunter leiden:
1. Zu häufig und zu viel gegossen: Zwar ist es wichtig, dass Pflanzen in der Wohnung ausreichend mit Wasser versorgt werden, doch ist zu häufiges Gießen in zu hohen Mengen nicht empfehlenswert. Im Allgemeinen halten Zimmerpflanzen Zeiträume in Trockenheit besser aus als, als ständig in feuchtem Substrat zu stehen. Die Erde wird dadurch zu dicht, um ausreichend Luft an die Wurzeln lassen zu können, was die Nährstoffaufnahme hemmt.
Gehen Sie wie folgt vor:
- reduzieren Sie die Gießmenge- und Häufigkeit sofort
- warten Sie ab, bis die Oberfläche angetrocknet ist, bevor Sie erneut gießen
- checken Sie vorsichtshalber die Wurzeln auf Fäulnis
- verfaulte Wurzeln entfernen, umtopfen und bei Bedarf Drainageschicht aus Blähton, Kies oder Tonscherben integrieren
- anschließend normal pflegen
- achten Sie beim Gießen darauf, ob die Drainagelöcher verstopft sind
- niemals Wasser im Untersetzer stehen lassen
2. Wasser zu kalt: Sind die Blätter der Pflanzen weich, kann zu kühles Gießwasser zur Vergilbung führen. Vor allem kälteempfindliche Arten sind regelrecht “geschockt”, wenn plötzlich zu kaltes Wasser die Wurzeln oder sogar Teile der Pflanze benetzt. Sie sind dabei einem Kältestress ausgesetzt, dem Sie leicht entgegenwirken können, sobald Sie ausschließlich lauwarmes Wasser oder welches in Zimmertemperatur nutzen. Besonders wichtig bei tropischen Gewächsen.
3. Kalkhaltiges Wasser: Nicht alle Zimmerpflanzen vertragen zu kalkhaltiges Wasser, was leider typisch für viele Teile Deutschlands ist.
Einige Beispiele sind:
- Kamelien
- Azaleen
- Gardenien
Falls Sie bis jetzt ausschließlich Leitungswasser zum Gießen genutzt haben und sich langsam ein weißlicher Belag auf der Blumenerde bildet, müssen Sie zu Regenwasser, gefiltertem oder abgestandenem Wasser wechseln. Lassen Sie Leitungswasser zwei Tage lang stehen, um es für das Gießen vorzubereiten.
Gießfehler
Folge: bräunliche Spitze
Braune Blattspitzen treten beim Gießen nur auf, wenn sie komplett im Wasser stehen (Staunässe) oder am Austrocknen sind. Das betrifft vor allem Pflanzen wie Palmen, die häufig zu schnell überwässert werden oder eine Vielzahl anderer Zimmerpflanzen, die aufgrund von Trockenheit auf der Fensterbank mit bräunlichen Blattspitzen reagieren. Gehen Sie bei Staunässe wie bei den gelben Blättern vor. Sind braune Spitzen aufgrund von zu trockenem Substrat die Folge, gehen Sie wie folgt vor:
- erhöhen Sie nach und nach die täglichen Gießzugaben
- gießen Sie die Zimmerpflanzen aber nicht zu viel, damit sie keinen Schock aufgrund der Flüssigkeit erleidet
- checken Sie täglich, wie feucht die Erde ist
- ist diese in der Tiefe von etwa drei bis vier Zentimetern ausreichend feucht (nicht nass!), kann etwas mehr gegossen werden
- führen Sie diese Behandlung gründlich aus
Nährstoffmangel
Gelbe Blätter an Pflanzen im Blumentopf sind ein typisches Zeichen für einen Nährstoffmangel. Da nur allein die Farbe der Blätter nicht ausreicht, um zu bestimmen, welche Nährstoffe fehlen, ist es eine genauere Analyse wichtig. Die folgenden Nährstoffmängel sind zu beachten:
1. Gelbes Blatt und grüne Blattadern: allgemeiner Mangel an Nährstoffen aufgrund von zu wenig Düngemitteln. Verabreichen Sie passenden Volldünger für Zimmerpflanzen, der innerhalb kurzer Zeit wirken sollte.
2. Älteres Blattwerk vergilbt von der Spitze aus, später gefolgt von jüngeren Blättern: hier liegt ein Stickstoffmangel vor. Nutzen Sie ein Stickstoff-Präparat, um den Mangel auszugleichen
3. Jüngeres Blattwerk vergilbt gleichmäßig: die Ursache hierfür ist ein Mangel an Eisen. Topfen Sie die Gewächse um und verabreichen Sie zusätzlich ein Eisen-Präparat.
4. Altes Blattwerk beginnt, von den Rändern zu vergilben, während die Mitte des Blattes grün bleibt: den Pflanzen fehlt eine ausreichende Menge an Magnesium. Das Mineral sollte mit einem passenden Präparat an die Zimmerpflanzen gegeben werden. Es lohnt sich zudem, neues Substrat zu verabreichen.
Braune Spitzen an den Blättern werden nicht durch einen Nährstoffmangel hervorgerufen. Ein Nährstoffmangel tritt vor allem auf, wenn das Substrat schon lange nicht mehr gewechselt oder das Düngen vergessen wurde. Eisen zum Beispiel wird nach einiger Zeit aus dem Substrat geschwemmt und die Pflanzen konnten nicht die notwendigen Mengen aufnehmen. Achten Sie unbedingt darauf, Ihre Pflanzen regelmäßig mit den notwendigen Nährstoffen zu versorgen, da dies die Gesundheit der Gewächse stark beeinträchtigen könnte, da sie dabei auf Sparflamme laufen.
Überdüngung
Natürlich ist zu viel Düngemittel ebenfalls ungeeignet. Zimmerpflanzen werden seltener mit organischem Dünger ernährt und setzen auf anorganische Varianten, da diese sich besser für das begrenzte Platzangebot innerhalb der Blumentöpfe anbieten. Dabei handelt es sich meist um Mineralien, die nach einiger Zeit Salze bilden, die sich in der Blumenerde anreichern. Dieses Salz verbrennt bei einer Überdüngung schlichtweg die Wurzeln der Zimmerpflanzen. Vertrocknet das gelbe Blattwerk anschließend, können Sie sicher sein, dass es sich um eine Überdüngung handelt. Gehen Sie hierbei wie folgt vor:
- robuste Pflanzen sollten unter fließendem Wasser für einige Zeit lang ausgewaschen werden
- die hohen Wassermengen helfen dabei, die Salze aus der Erde zu spülen
- danach solange nicht mehr gießen, bis die Erde ausreichend trocken ist
- empfindliche Zimmerpflanzen müssen umgetopft werden
- entfernen Sie diese vorsichtig aus dem Topf und waschen Sie den Wurzelballen gründlich aus
- achten Sie dabei auch darauf, kränklich wirkende Wurzeln zu entfernen
- anschließend setzen Sie den Wurzelballen in frisches Substrat
- feuchten Sie die Erde etwas an und fahren Sie mit der notwendigen Pflege fort
Es ist wichtig, dass Sie die jeweilige Dosierung beim Düngen genau einhalten, um eine Überdüngung zu vermeiden. Für empfindliche Pflanzenarten finden sich entsprechende Dünger, die speziell auf deren Bedürfnisse zugeschnitten sind, wie zum Beispiel Orchideen- oder Palmendünger.
Falscher Standort
Wenn der Standort der Zimmerpflanzen nicht stimmt, sind die Mangelerscheinungen nicht mehr fern. Eine Vergilbung tritt häufig auf, wenn Pflanzen, die es halbschattig oder nicht vollsonnig mögen, zu viel Sonne abbekommen. Das Blattgewebe wird durch die Sonnenstrahlen aufgeheizt und färbt sich gelb am Rand und später braun an den Blattspitzen. Hier reicht es aus, die Zimmerpflanzen an einen schattigen Ort zu stellen, der über die Mittagsstunden nicht der direkten Sonne ausgesetzt ist. Sind die Blattspitzen braun gefärbt, kann das in Bezug auf den Standort an folgenden Ursachen liegen:
- plötzlicher Standortwechsel bei standorttreuen Gewächsen
- Standort ist nicht störungsfrei, zum Beispiel aufgrund von Hunden, die regelmäßig die Blattspitzen berühren
- kalte Zugluft trifft auf die Gewächse
- Pflanze steht zu warm
- Zigarettenrauch
Wählen Sie immer einen Standort aus, der den natürlichen Gegebenheiten der Zimmerpflanzen entspricht. Falls Sie gelbe oder braune Verfärbungen erkennen und die Pflanzenpflege richtig ausgeführt wird, ist der Standort die Ursache für die Erscheinungen. Achten Sie darauf, dass einige Zimmerpflanzen bestimmte Temperaturen am Standort benötigen, um überhaupt gedeihen zu können. Gelbe Blattverfärbungen sind bei zu kühlen Standorten möglich, zum Beispiel bei Arten wie dem Weihnachtsstern, den Strahlenaralien und Giftaron. Viele Tropenpflanzen benötigen eine ständige Temperatur von über 15°C.
Winterquartier
Das Winterquartier muss entsprechend den Bedürfnissen der Pflanze beschaffen sein. Besonders wichtig ist es auch hier, die Pflanzen nicht zu viel zu gießen, sie vor Kälte zu schützen und ihnen genügend Licht zu ermöglichen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Luftfeuchtigkeit. Zahlreiche Zimmerpflanzen benötigen eine Luftfeuchtigkeit von mindestens 60 Prozent im Winter, sonst kommt es zu braunen Blattspitzen. Nutzen Sie hierfür entweder einen elektrischen Luftbefeuchter oder besprühen die jeweilige Pflanze regelmäßig über die kalte Jahreszeit mit Wasser.