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Wenn Gebäude und Bäume die Sonne daran hindern, den Boden zu erreichen, ist es meist schwer, passende Gewächse zur Bepflanzung dieser Stellen zu finden. Häufig haben nach Norden ausgerichtete Gärten damit zu kämpfen, da einfach nicht genug Sonne zur Verfügung steht. Als Lösung für dieses Problem hat Mutter Natur eine Antwort: schattenverträgliche Bodendecker. Die hier vorgestellten Arten bieten sich für den Halbschatten und Schatten an und gedeihen selbst in schwachen Lichtverhältnissen problemlos. Je nach ausgewählter Art können Sie sich sogar über Blüten in der anhaltenden Dunkelheit freuen.
Definition: Schatten und Halbschatten
Bei einem dunklen Standort muss es sich nicht sofort um Vollschatten handeln. Viele Plätze im Garten sind nicht ausschließlich vollschattig und aus diesem Grund ist es wichtig, den Unterschied zwischen Schatten und Halbschatten zu kennen. Das lässt sich anhand der Merkmale der Schattenplätze darstellen. Zuerst die Eigenschaften halbschattiger Standorte:
- maximal vier Stunden Sonne am Tag
- Lage: östlich, nordöstlich, nordwestlich, seltener westlich
- unter langastigen Bäumen (Weiden, Birken)
- unter großen Hecken
Halbschatten kommt in angelegten Gärten deutlich häufiger vor wie Vollschatten. Aus diesem Grund haben Sie eine große Auswahl an Gewächsen zur Verfügung. Ein schattiger Standort dagegen ist nur für wenige Arten geeignet und an folgenden Merkmalen erkennbar:
- kaum direkte Sonne über den Tag
- Lage: nördlich, nordöstlich, nordwestlich
- häufiger unter Koniferen
- häufig unter Dächern
Vollschattige Standorte sind ebenfalls ein typischer Anblick in Städten mit großen Gebäuden. Diese lassen kaum direktes Sonnenlicht zu und sind somit für eine Vielzahl von Gewächsen nicht geeignet. Anhand dieser Eigenschaften können Sie genau überprüfen, um welchen Schatten es sich in Ihrem Garten handelt und dadurch die passenden Arten aussuchen, die nicht unter der Dunkelheit leiden.
35 Bodendecker für Halbschatten und Schatten
Da Sie nun den Unterschied zwischen Halbschatten und Schatten kennen, ist es nun an der Zeit sich geeignete Arten für Ihren Garten auszusuchen. Die folgende Liste stellt Ihnen 35 geeignete Bodendecker vor, von denen viele sogar winterhart, immergrün und blühend sind:
- Kriechender Günsel (bot. Ajuga reptans): Der Kriechende Günsel ist ein Klassiker unter den schattenverträglichen Bodendeckern und ist für halbschattige und schattige Lagen geeignet. Die schnelle Ausbreitung nach dem Anpflanzen macht das Gewächs sehr beliebt.
- Weicher Frauenmantel (bot. Alchemilla mollis): Alchemilla mollis ist für die Wuchshöhe von bis zu 60 Zentimetern bekannt und lässt sich hervorragend für große Flächen nutzen, da er sich sehr schnell ausbreitet. Die hübschen Blüten präsentieren sich selbst im Schatten und sind der ideale Partner für Gehölze und Stauden mit hübschen Blüten.
- Haselwurz (bot. Asarum europaeum): Bei diesem Gewächs handelt es sich um einen beliebten Bodendecker, der durch die Form seiner Blätter sofort ins Auge fällt. Die wintergrünen Blätter in Nierenform sind deutlich sichtbar, obwohl die Pflanze maximal 20 Zentimeter groß wird.
- Prachtspieren (bot. Astilbe): Mit den Prachtspieren findet sich eine Gattung, die für ihre großen Blütenbecher bekannt ist, die in zahlreichen Rottönen erstrahlen. Sie erreichen Höhen von bis zu 40 Zentimetern und lassen sich problemlos an halbschattigen Standorten anpflanzen, an denen sie sich innerhalb kurzer Zeit stark ausbreiten.
- Bergenien (bot. Bergenia cordifolia): Wenn Sie ein Fan von Bergenien sind, können Sie sich eine passende Sorte aussuchen und diese problemlos in schattige und halbschattige Lagen pflanzen. Das Beste: Die Gewächse sind äußerst anspruchslos.
- Teppich-Knöterich (bot. Persicaria affinis): Wenn Sie innerhalb kurzer Zeit dichte Teppiche in Ihrem Garten sehen wollen, die in sattem Grün erstrahlen, ist dieser Bodendecker perfekt geeignet.
- Bärenfell-Schwingel (bot. Festuca gautieri): Dieses Ziergras bildet fast kugelrunde Kissen aus, die in einem satten Grün erstrahlen. Selbst in Einzelhaltung verschönern diese schattige Ecken. Gut geeignet für asiatische Gartenkonzepte.
- Blaurote Steinsame (bot. Aegonychon purpurocaeruleum): Diese Art der Steinsamen ist ein wahrer Alleskönner und kann sowohl in direkter Sonne als auch im Schatten überleben. Gerne wird die Blaurote Steinsame als Unterwuchpflanze eingesetzt.
- Japan-Segge (bot. Carex morrowii): Dieses Sauergras lässt sich hervorragend zur Gestaltung einzelner Standorte im Halbschatten nutzen. In größeren Gruppen wirkt das Gras als dicker Teppich, der durch sein intensives Grün, selbst im Winter, begeistert.
- Maiglöckchen (bot. Convallaria majalis): Ja, das Maiglöckchen ist ein guter Bodendecker, wenn die Exemplare eng gepflanzt werden. Vorsicht giftig!
- Elfenblumen (bot. Epimedium): Mit ihren lieblichen Blüten fallen die Elfenblumen sofort ins Auge, da diese sich deutlich vom dichten Blütenteppich abheben. Verfügbar sind die Gewächse in zahlreichen Farben.
- Storchschnabel (bot. Geranium): Storchenschnäbel sind ideale Gewächse für halbschattige und schattige Plätze. Trotz des schwachen Lichtangebots können diese ihre lieblichen Blüten ausbilden. Vier Arten haben sich als gute Schattenpflanzen herausgestellt. Dazu gehören der Felsen-Storchschnabel (bot. Geranium macrorrhizum), der Knotige Bergwald-Storchschnabel (bot. Geranium nodosum), der Oxford-Storchschnabel (bot. Geranium oxonianum) und der Braune Storchschnabel (bot. Geranium phaeum).
- Efeu (bot. Hedera helix): Efeu wächst kriechend ohne Kletterhilfe und hält jede Form von Schatten hervorragend aus. Wenn Sie kleine Kinder haben, sollten Sie aber auf die Giftigkeit der Pflanze achten.
- Schneemarbel (bot. Luzula nivea): Weiße Blüten auf hübschem Grün präsentiert die Schneemarbel, die halbschattige Gehölzränder verschönert. Die Art erreicht Wuchshöhen von bis zu 40 Zentimetern.
- Frühlings-Nabelnüsschen (bot. Omphalodes verna): Geeignet für Halb- und Vollschatten ist der ebenfalls unter dem Namen Frühlings-Gedenkemein bekannte Bodendecker für eine Vielzahl verschiedener Standorte nutzbar. Die Blüte von April bis Mai verführt in einem ansprechenden Himmelblau.
- Kleiner Garten-Schlangenbart (bot. Ophiopogon japonicus ‘Minor’): In halbschattigen Lagen wird die japanische Verwandtschaft des in Europa heimischen Maiglöckchens gehalten. Die Blüten entfalten ihre Schönheit im Sommer. Der Wuchs ist sehr flach und die Beeren giftig.
- Dickmännchen (bot. Pachysandra terminalis): Ebenfalls ein Klassiker unter den Bodendecker, dessen 20 Zentimeter hohen Triebe selbst im Schatten einen dichten Teppich bilden.
- Großgeflecktes Lungenkraut ‘Majeste’ (bot. Pulmonaria saccharata ‘Majeste’): Diese Sorte des Lungenkrauts wächst als schattenverträglicher Bodendecker. Das Laub ist sogar gefleckt.
- Porzellanblümchen (bot. Saxifraga urbium): Die hübschen Porzellanblümchen fallen durch die Blüten auf, die sich zierlich vom Grün abheben. Sie erinnern an kleine Perlen und sind sehr dekorativ.
- Wallwurz (bot. Symphytum grandiflorum): Wurzeldruck, Trockenheit und schattige Lagen übersteht die Bienen- und Insektenweide problemlos.
- Polster-Phlox (bot. Phlox subulata): Flammenblumen sind ideal für halbschattige und schattige Standorte geeignet, die nur wenig Blütenpracht genießen können. Die großen Blütenstände sind einfach ein Traum.
- Herzblättrige Schaumblüte (bot. Tiarella cordifolia): Eine der schönsten Schaumblüten, die als Bodendecker gut zur Geltung kommt.
- Kleines Immergrün (bot. Vinca minor): Das Kleine Immergrün ist ein Klassiker im Schattengarten und an der Blütenform in Farben von weiß bis blau zu erkennen.
- Großes Immergrün (bot. Vinca major): Das Große Immergrün ähnelt dem Kleinen stark, nur sind die Blüten deutlich größer.
- Pfingst-Veilchen (bot. Viola sororia): Eine der beliebtesten Veilchen-Arten für den Schattengarten und ein effektiver Bodendecker.
- Dreiblättrige Matten-Waldsteinie (bot. Waldsteinia ternata): Diese Waldsteinia ist geeignet für schattige Standorte, die schwer feucht zu halten sind. Selbst stark vertrocknete Böden hält das Gewächs aus und verbessert diese mit der Zeit.
- Geschwänzte Haselwurz (bot. Asarum caudatum): Eine andere Art der Haselwurz, die durch herzförmige Blätter auffällt.
- Funkien (bot. Hosta): Funkien sind robust, benötigen nicht viel Licht und Sie können aus zahlreichen Arten und Sorten wählen.
- Leberblümchen (bot. Hepatica nobilis): Mit dem Leberblümchen zieht ein beliebter Bodendecker in die schattigen Ecken des Gartens. Wird es in den Halbschatten gepflanzt, blüht es sogar in blau.
- Echter Waldmeister (bot. Galium odoratum): Ja, hier handelt es sich um die gleiche Pflanze, dessen Aroma für zahlreiche Süßspeisen und Getränke genutzt wird. Der Bodendecker wächst eifrig und ermöglicht sogar eine reiche Ernte.
- Engelwurz (bot. Angelica gigas): Bei Engelwurz handelt es sich um einen der besten Bodendecker zur Unterdrückung von Unkraut. Die Blütezeit von Juni bis Ende August gelingt selbst im Schatten.
- Schattenglöckchen (bot. Pieris japonica): Der Name spricht bei Pieris japonica für sich. Der bis zu 80 Zentimeter hohe Bodendecker wird gerne aufgrund der Blattfärbung angepflanzt.
- Gelbblühendes Windröschen (bot. Anemone ranunculoides): Gelbe Blüten auf einem grünen Meer aus Blättern präsentiert die Anemone. Wächst dicht und robust.
- Langgrifflige Rosenwaldmeister (bot. Phuopsis stylosa): Dieses Gewächs ist ein Bodendecker, dessen rosa Blüten sofort ins Auge fallen. Selbst im Halbschatten.
- Rote Teppichbeere (bot. Gaultheria procumbens): Mit der Roten Teppichbeere können Sie sich über einen anspruchslosen Bodendecker freuen, der sich hervorragend zur Bodenverbesserung einsetzen lässt.
Häufig gestellte Fragen
Sind absonnige Standorte ebenfalls schattig?
Der Begriff absonnig bezeichnet keine schattigen Standorte. Unter diesen werden Stellen im Garten verstanden, die nicht direkt vom Sonnenlicht getroffen werden, dafür aber zwischen vier bis acht Stunden am Tag hell sind.
Stellen Schattenpflanzen besondere Ansprüche an den Boden?
Aufgrund des fehlenden Sonnenlichts haben sich viele der Bodendecker an einen eher feuchten Standort angepasst, der zudem nährstoffreich sein sollte. Je nach Art werden aber auch trockene, durchlässige Böden bevorzugt.