Hecke richtig schneiden - Anleitung & beste Zeit

Inhaltsverzeichnis
Kurzer Steckbrief- Linienförmige Pflanzung dichter, verzweigter Sträucher.
- Grundformen: Rechteck, Trapez, Oval.
- Überwiegende Verwendung als Sicht- und Windschutz.
- Jede Hecke ist eine wichtige Brutstätte für Vögel.
- Im privaten Bereich dominieren Niederhecken.
- Wuchshöhe 2 bis 3 Meter, selten 4 bis 5 Meter.
- Breit gefächerte Anzahl geeigneter Pflanzenarten.
- Ein regelmäßiger Rückschnitt als wichtigste Erhaltungsmaßnahme.
Erhaltungsschnitt
Da die Palette an geeigneten Sträuchern für eine Hecke breit gefächert ist, kann so ohne weiteres kein fest zementierter Zeitplan die Heckenschere dirigieren. Vielmehr gilt es, auf die speziellen Attribute der Pflanzen Rücksicht zu nehmen, um eine Hecke richtig zu schneiden. Gleichwohl ist es möglich, sich an einem groben Zeitrahmen zu orientieren:- Eine Hecke im zeitigen Frühjahr vor dem Austrieb schneiden.
- Die Witterung sollte leicht bedeckt sein, ohne prallen Sonnenschein.
- Die Temperaturen bewegen sich deutlich über dem Gefrierpunkt.

Formschnitt
Während des Frühlings und Sommers erfüllt die Hecke ihre ästhetischen und schützenden Aufgaben, wobei sie - je nach Pflanzensorte - mehr oder weniger deutlich aus der Form wächst. Erfahrungsgemäß ist diese Phase bis Ende Juni/Anfang Juli beendet, sodass ein weiterer Formschnitt sich langanhaltend auf die Silhouette auswirkt. Für erfahrene Hobbygärtner ist in diesem Zusammenhang als Stichtag der Johannistag, der 24. Juni, von Bedeutung. In der Landwirtschaft läutet dieser Tag traditionell den Beginn der Ernte ein, bzw. markiert den letzten Tag der Heu- und Spargelernte und symbolisiert im gleichen Zug einen zweiten Austrieb an zahlreichen Gehölzen. {infobox type=check|content=Bis Ende August sollte der zweite Schnitt der Hecke erfolgt sein, weil ansonsten die Gefahr besteht, dass neue Triebe nicht mehr ausreifen bis zum ersten Frost.} Wer diesen Termin verpasst, geduldet sich bis Ende Oktober/Anfang November, weil die Heckenpflanzen sich dann in der Vegetationsruhe befinden. Solange es nicht friert und Sonne hoch am Himmel steht, spricht nichts dagegen, die Hecke nochmals in Form zu bringen. Allerdings öffnet sich diese gärtnerische Hintertür nicht grundsätzlich für sämtliche Pflanzenarten, wie der folgende Abschnitt verdeutlicht.Sonderstellung früh blühender Sträucher
Bei Heckensträuchern, die früh im Jahr ihre Blütenpracht entfalten, wartet der geübte Gartenfreund mit dem Rückschnitt bis nach dem Farbenspektakel ab. Zu den Sträuchern, die diesen Sonderstatus in Anspruch nehmen, gehören beispielsweise:- Clematis
- Duftjasmin
- Flieder
- Forsythie
- Ginster
- Holunder
- Rotdorn
- Weißdorn
- Zierjohannisbeere
Gesetzliche Regelung für den Verjüngungsschnitt
Das seit den 1980er Jahren zunehmende Umweltbewusstsein der Bevölkerung führte unter anderem dazu, dass im Bundesnaturschutzgesetz § 39 eine Schutzzeit für Hecken manifestiert wurde.- Vom 1. März bis 30. September darf kein radikaler Verjüngungsschnitt ausgeführt werden.
- Desgleichen sind Abbrennen oder Rodung von Hecken in dieser Zeit verboten.
Anleitung Heckenschnitt

- Ziel ist, dass alle Teile der Hecke von Licht und Luft erreicht werden.
- Die perfekte Hecke weist demnach eine trapezförmige Gestalt auf.
- Von einer breiten Basis ausgehend, verjüngt sie sich nach oben hin.
- Zur Orientierung werden Schnüre gespannt oder ein Holzgerüst aufgestellt.
- Abgerundete Ecken lassen eine größere Lichtmenge ins Innere der Hecke.
- Die Heckenschere wird stets parallel zum Strauch geführt, von oben nach unten.
- Zusätzlich werden sämtliches Totholz, verkümmerte Zweige und kranke Äste an der Basis entfernt.
Zweckdienliches Schneidwerkzeug
Der Handel hält ein breit gefächertes Sortiment an Heckenscheren bereit. Neben den individuellen Vorlieben, spielen verschiedene Gesichtspunkte bei der Auswahl eines adäquaten Schneidwerkzeugs eine Rolle.Die Höhe und Länge der Hecke.
- Die Pflanzenart, aus der die Hecke besteht.
- Die Verfügbarkeit eines Stromanschlusses.
- Das finanzielle Budget, das für die Anschaffung bereitsteht.
Manuelle Heckenscheren
Dient das Schneidwerkzeug dazu, lediglich eine kleine Hecke in Form zu halten, genügt häufig schon eine von Hand betriebene Schere. Darüber hinaus ist eine mechanische Heckenschere sehr praktisch, wenn zwischendurch einmal eine kleine Korrektur an einer ansonsten großen Hecke erforderlich ist. Gegenüber den durch Benzin oder Strom betätigten Schneidwerkzeugen, sind sie nicht nur preiswerter, sondern zudem geräuscharmer und leichtgewichtiger. Versehen mit herausziehbaren Teleskop-Griffen, ersparen diese Modelle zumeist sogar die Verwendung einer Leiter. {infobox type=check|content=Experten empfehlen, großblättrige Heckenpflanzen grundsätzlich mit einer manuellen Schere zu schneiden, weil sie dem Gartenfreund mehr Kontrolle über die Schnittstellen verleiht. Somit werden durch einen Schnitt in die Blattachseln so wenig Blätter wie möglich verletzt.} Elektro-Heckenschere
Abhängig von der körperlichen Konstitution des Hobbygärtners, ist sie schnell erreicht, die Grenze, aber die Verwendung einer manuellen Heckenschere einfach zu anstrengend ist. In diesem Fall bietet sich die Investition in ein elektrisch betriebenes Modell an, das gleich mit mehreren Vorteilen punktet:

- Ein deutlich geringeres Gewicht als eine Benzin betriebene Schere.
- Gehärtete, vibrationsarme Messer für ein komfortables Arbeiten.
- Niedriger Geräuschpegel, bei sparsamem Stromverbrauch.
Benzin-Heckenschere
Sie sind die Kraftpakete unter den Schneidwerkzeugen und kommen folglich dort zum Einsatz, wo über längere Zeit ohne Stromanschluss eine Hecke getrimmt wird. Die Arbeit geht mit einer Benzin-Heckenschere zügig von der Hand, denn selbst dickere Äste weichen im Nu. Im Hausgarten sind sie nur noch selten anzutreffen, weil sie recht laut sind und gleichzeitig gesundheitsgefährdende Abgase ausstoßen. Zusätzlich zum angeratenen Hand- und Augenschutz, ist demzufolge ein Atemschutz zu empfehlen, denn der Abstand zwischen Gesicht und Gerät ist
Häufig gestellte Fragen
Wir haben eine Ligusterhecke als Einfriedung unseres Gartens. Wie oft und wann schneiden wir sie am besten?Prinzipiell können Sie Liguster das ganze Jahr hindurch schneiden, wenn es nicht friert. Damit der Schnitt lange anhält, raten wir dazu, die Austriebsphasen zu berücksichtigen. Liguster vollzieht zwei Austriebsphasen im Jahr, nach denen sich ein Schnitt anbietet. Der erste, stärkere Austrieb ist in der Regel im Juni/Juli beendet. Dann wird die Hecke konsequent in Form gebracht. Bei Bedarf schneiden Sie noch einmal nach dem zweiten, schwächeren Austrieb im Herbst. Dabei sollten Sie bedenken, dass zu dieser Jahreszeit kein Grün mehr nachwächst und entsprechend zurückhaltend schneiden.
Ich habe gehört, dass eine neue Hecke stets einen Pflanzschnitt erhält. Stimmt das? Wie gehe ich dabei vor?
Wenn Sie eine Hecke aus wurzelnackten Pflanzen neu anlegen, ist es erforderlich, sie stark zurückzuschneiden, damit sie von Beginn an von der Basis her dicht anwachsen. Insbesondere bei Gehölzen, die nur schwer wurzeln, ist ein Rückschnitt um die Hälfte ratsam. Sollten Sie hingegen Ballen- oder Containerware als Hecke pflanzen, erübrigt sich der Pflanzschnitt, denn die Größe des Wurzelballens stimmt mit den Trieben überein.
Gegen eine schöne Hecke habe ich nichts einzuwenden. Unser Nachbar lässt die Triebe jedoch jedes Jahr so weit in unsere Garagenauffahrt wachsen, dass sie am Auto kratzen, wenn ich vorbeifahre. Kann ich diese Zweige selbst abschneiden?
Der Gesetzgeber hat sich wiederholt mit dieser Frage beschäftigt und folgendes bestimmt: Reichen die Zweige einer Hecke auf das benachbarte Grundstück, ist dem Nachbarn zunächst eine angemessene Frist für die Behebung dieser Störung zu setzen. Erst wenn diese Frist verstrichen ist, dürfen Sie eigenhändig die Hecke schneiden.