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Hecke richtig schneiden – Anleitung & beste Zeit

Hecken schneiden

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Es gibt kaum einen besseren Schutz der Privatsphäre in Haus und Garten, als eine dichte Hecke. Damit das so bleibt, benötigt die große Mehrheit der Pflanzen, die sich für eine Hecke eignen, einen regelmäßigen Rückschnitt. Dieser verbessert nicht nur die Optik, sondern sorgt dafür, dass stets Licht und Luft alle Regionen der Hecke erreichen. Die Pflanzenart reglementiert, wann die beste Zeit für einen Schnitt gekommen ist. Allerdings hat auch der Gesetzgeber ein Wörtchen mitzureden. Folglich nehmen Hobbygärtner, die ihre Hecke richtig schneiden möchten, eine verlässliche Anleitung zur Hand.

Die Experten nehmen eine klare Differenzierung vor zwischen den Hecken in freier Natur und den Hecken im privaten Garten. Freiwachsende Hecken dienen nicht nur dem Artenschutz, sondern zudem der Biotopvernetzung, sodass sie in der Regel nicht alljährlich geschnitten werden. Damit sie auf Dauer für die Tierwelt erhalten bleiben, ist alle 2 bis 3 Jahre das Mähen des Heckensaumes im Sommer sowie alle 10 bis 20 Jahre ein schrittweises Zurücksetzen auf den Stock vorgesehen.

Erhaltungsschnitt

Da die Palette an geeigneten Sträuchern für eine Hecke breit gefächert ist, kann so ohne weiteres kein fest zementierter Zeitplan die Heckenschere dirigieren. Vielmehr gilt es, auf die speziellen Attribute der Pflanzen Rücksicht zu nehmen, um eine Hecke richtig zu schneiden. Gleichwohl ist es möglich, sich an einem groben Zeitrahmen zu orientieren:

  • Eine Hecke im zeitigen Frühjahr vor dem Austrieb schneiden.
  • Die Witterung sollte leicht bedeckt sein, ohne prallen Sonnenschein.
  • Die Temperaturen bewegen sich deutlich über dem Gefrierpunkt.

Die Vorteile dieses Zeitraumes für den Heckenschnitt liegen auf der Hand. Das geschorene Erscheinungsbild der Sträucher wird rasch vom neuen Austrieb in ein natürliches Äußeres verwandelt. Zudem besteht nur geringe Gefahr, überwinternde Tiere oder brütende Vögel zu stören. Dennoch gebietet es das Verantwortungsbewusstsein, vor dem Schnitt das Buschwerk kurz zu untersuchen, wen es so beherbergt, um bei Bedarf den Termin zu verschieben.

Formschnitt

Während des Frühlings und Sommers erfüllt die Hecke ihre ästhetischen und schützenden Aufgaben, wobei sie – je nach Pflanzensorte – mehr oder weniger deutlich aus der Form wächst. Erfahrungsgemäß ist diese Phase bis Ende Juni/Anfang Juli beendet, sodass ein weiterer Formschnitt sich langanhaltend auf die Silhouette auswirkt. Für erfahrene Hobbygärtner ist in diesem Zusammenhang als Stichtag der Johannistag, der 24. Juni, von Bedeutung. In der Landwirtschaft läutet dieser Tag traditionell den Beginn der Ernte ein, bzw. markiert den letzten Tag der Heu- und Spargelernte und symbolisiert im gleichen Zug einen zweiten Austrieb an zahlreichen Gehölzen.

Bis Ende August sollte der zweite Schnitt der Hecke erfolgt sein, weil ansonsten die Gefahr besteht, dass neue Triebe nicht mehr ausreifen bis zum ersten Frost.
Wer diesen Termin verpasst, geduldet sich bis Ende Oktober/Anfang November, weil die Heckenpflanzen sich dann in der Vegetationsruhe befinden. Solange es nicht friert und Sonne hoch am Himmel steht, spricht nichts dagegen, die Hecke nochmals in Form zu bringen. Allerdings öffnet sich diese gärtnerische Hintertür nicht grundsätzlich für sämtliche Pflanzenarten, wie der folgende Abschnitt verdeutlicht.

Sonderstellung früh blühender Sträucher

Forsythie - Forsythia Bei Heckensträuchern, die früh im Jahr ihre Blütenpracht entfalten, wartet der geübte Gartenfreund mit dem Rückschnitt bis nach dem Farbenspektakel ab. Zu den Sträuchern, die diesen Sonderstatus in Anspruch nehmen, gehören beispielsweise:

  • Clematis
  • Duftjasmin
  • Flieder
  • Forsythie
  • Ginster
  • Holunder
  • Rotdorn
  • Weißdorn
  • Zierjohannisbeere

Da Ziersträucher, die sehr früh blühen und ihre Knospen bereits im Vorjahr anlegen, ist es sinnvoll, sie im Rahmen des Frühjahrsschnitts zunächst nicht zu berücksichtigen. Andernfalls beraubt sich der Hobbygärtner des Lohns für seine Mühen, denn Knospen, die gerade im Begriff sind, sich zu öffnen, fallen der Heckenschere zum Opfer.

Gesetzliche Regelung für den Verjüngungsschnitt

Das seit den 1980er Jahren zunehmende Umweltbewusstsein der Bevölkerung führte unter anderem dazu, dass im Bundesnaturschutzgesetz § 39 eine Schutzzeit für Hecken manifestiert wurde.

  • Vom 1. März bis 30. September darf kein radikaler Verjüngungsschnitt ausgeführt werden.
  • Desgleichen sind Abbrennen oder Rodung von Hecken in dieser Zeit verboten.

Ziel dieser Verordnung ist der Schutz nistender und brütender Vögel, die sich vorzugsweise in dichten Hecken niederlassen. Form- und Pflegeschnitte sind hingegen erlaubt, weil das Oberlandesgericht Karlsruhe befand, dass der Charakter als Hecke in diesem Zusammenhang nicht zu Lasten der Tiere verloren geht. Gleiches gilt übrigens auch für Schilf, Röhricht und sonstiges Buschwerk.

Anleitung Heckenschnitt

Thuja-Hecke Mindestens ein Mal im Jahr machen die Sträucher der Hecke Bekanntschaft mit der Schere, damit sie lange Zeit vital, gesund und üppig gedeihen. Die wenigsten Gehölze kommen auf Dauer ohne einen sorgfältigen Schnitt aus. Wird diese Pflegemaßnahme versäumt, verkahlt die Hecke von innen heraus, weil die Triebe stetig älter werden und gleichzeitig verholzen. Wo hingegen alljährlich mithilfe der Heckenschere ein frischer, junger Austrieb animiert wird, schlägt der Gartenfreund dem Alterungsprozess ein Schnippchen. Der Schnitt will nicht nur bezüglich des Zeitpunktes sorgfältig geplant werden. Wer sich dazu hinreißen lässt, einfach drauflos zu schneiden, wird sich am Ende über lange sichtbare Unregelmäßigkeiten und Löcher in der Hecke ärgern, die durch ein wohl überlegtes Konzept nicht passiert wären.

  • Ziel ist, dass alle Teile der Hecke von Licht und Luft erreicht werden.
  • Die perfekte Hecke weist demnach eine trapezförmige Gestalt auf.
  • Von einer breiten Basis ausgehend, verjüngt sie sich nach oben hin.
  • Zur Orientierung werden Schnüre gespannt oder ein Holzgerüst aufgestellt.
  • Abgerundete Ecken lassen eine größere Lichtmenge ins Innere der Hecke.
  • Die Heckenschere wird stets parallel zum Strauch geführt, von oben nach unten.
  • Zusätzlich werden sämtliches Totholz, verkümmerte Zweige und kranke Äste an der Basis entfernt.

Selbstredend ist es aufwändiger, eine Hecke in leicht abgeschrägter Trapezform zu schneiden. Senkrechte Seiten bergen jedoch den Nachteil, dass die Sonne schwerlich die unteren Regionen der Pflanzen erreicht, was eine viel zu frühe Vergreisung nach sich zieht.

In schneereichen Landstrichen vermeiden kundige Hobbygärtner eine flache Oberseite der Hecke, sondern lassen die Seiten spitz zulaufen. Angesichts dieser Formgebung wird einem Schneebruch effektiv entgegengewirkt.
Alternativ gewinnt die Wellenform im Heckenschnitt an Popularität. Um diese Erscheinungsform zu gestalten, wird an jeder Seite der Hecke zwischen zwei Holzpfosten ein dickes Seil gespannt, das in Form von Wellen durchhängt. Folgt die Heckenschere nun dem Verlauf des Seils, entsteht automatisch die gewünschte Kontur.

Zweckdienliches Schneidwerkzeug

Der Handel hält ein breit gefächertes Sortiment an Heckenscheren bereit. Neben den individuellen Vorlieben, spielen verschiedene Gesichtspunkte bei der Auswahl eines adäquaten Schneidwerkzeugs eine Rolle.

  • Die Höhe und Länge der Hecke.
  • Die Pflanzenart, aus der die Hecke besteht.
  • Die Verfügbarkeit eines Stromanschlusses.
  • Das finanzielle Budget, das für die Anschaffung bereitsteht.

Prinzipiell wird differenziert nach der Art des Antriebs: Benzin, Strom, Akku und Muskelkraft. In welche Richtung auch immer der Gartenfreund tendiert; hinsichtlich der Qualität ist es empfehlenswert, nicht ausschließlich nach dem Preis zu handeln. Wirklich scharfe Klingen, verlässliche Sägen und beständige Astscheren in Markenqualität werden nicht verschenkt. Diesen Umstand machen die Werkzeuge wett, indem sie viele Jahre lang die Arbeit so erleichtern, dass sie wirklich Freude bereitet.

Manuelle Heckenscheren

Hainbuchenhecke schneiden Dient das Schneidwerkzeug dazu, lediglich eine kleine Hecke in Form zu halten, genügt häufig schon eine von Hand betriebene Schere. Darüber hinaus ist eine mechanische Heckenschere sehr praktisch, wenn zwischendurch einmal eine kleine Korrektur an einer ansonsten großen Hecke erforderlich ist. Gegenüber den durch Benzin oder Strom betätigten Schneidwerkzeugen, sind sie nicht nur preiswerter, sondern zudem geräuscharmer und leichtgewichtiger. Versehen mit herausziehbaren Teleskop-Griffen, ersparen diese Modelle zumeist sogar die Verwendung einer Leiter.

Experten empfehlen, großblättrige Heckenpflanzen grundsätzlich mit einer manuellen Schere zu schneiden, weil sie dem Gartenfreund mehr Kontrolle über die Schnittstellen verleiht. Somit werden durch einen Schnitt in die Blattachseln so wenig Blätter wie möglich verletzt.

Elektro-Heckenschere

Abhängig von der körperlichen Konstitution des Hobbygärtners, ist sie schnell erreicht, die Grenze, aber die Verwendung einer manuellen Heckenschere einfach zu anstrengend ist. In diesem Fall bietet sich die Investition in ein elektrisch betriebenes Modell an, das gleich mit mehreren Vorteilen punktet:

  • Ein deutlich geringeres Gewicht als eine Benzin betriebene Schere.
  • Gehärtete, vibrationsarme Messer für ein komfortables Arbeiten.
  • Niedriger Geräuschpegel, bei sparsamem Stromverbrauch.

Neben den Vorzügen einer Elektro-Heckenschere, darf nicht die Gefahr übersehen werden, das Stromkabel versehentlich zu durchtrennen. Die Aufmerksamkeit des Hobbygärtners richtet sich einerseits darauf, die Hecke richtig zu schneiden und andererseits das Kabel nach hinten gerichtet zu führen. Wen das Stromkabel stört, wählt vorzugsweise eine Akku-Heckenschere, die nicht auf eine Steckdose angewiesen ist.

Benzin-Heckenschere

Sie sind die Kraftpakete unter den Schneidwerkzeugen und kommen folglich dort zum Einsatz, wo über längere Zeit ohne Stromanschluss eine Hecke getrimmt wird. Die Arbeit geht mit einer Benzin-Heckenschere zügig von der Hand, denn selbst dickere Äste weichen im Nu. Im Hausgarten sind sie nur noch selten anzutreffen, weil sie recht laut sind und gleichzeitig gesundheitsgefährdende Abgase ausstoßen. Zusätzlich zum angeratenen Hand- und Augenschutz, ist demzufolge ein Atemschutz zu empfehlen, denn der Abstand zwischen Gesicht und Gerät ist

Häufig gestellte Fragen

Ligusterhecke Wir haben eine Ligusterhecke als Einfriedung unseres Gartens. Wie oft und wann schneiden wir sie am besten?
Prinzipiell können Sie Liguster das ganze Jahr hindurch schneiden, wenn es nicht friert. Damit der Schnitt lange anhält, raten wir dazu, die Austriebsphasen zu berücksichtigen. Liguster vollzieht zwei Austriebsphasen im Jahr, nach denen sich ein Schnitt anbietet. Der erste, stärkere Austrieb ist in der Regel im Juni/Juli beendet. Dann wird die Hecke konsequent in Form gebracht. Bei Bedarf schneiden Sie noch einmal nach dem zweiten, schwächeren Austrieb im Herbst. Dabei sollten Sie bedenken, dass zu dieser Jahreszeit kein Grün mehr nachwächst und entsprechend zurückhaltend schneiden.

Ich habe gehört, dass eine neue Hecke stets einen Pflanzschnitt erhält. Stimmt das? Wie gehe ich dabei vor?
Wenn Sie eine Hecke aus wurzelnackten Pflanzen neu anlegen, ist es erforderlich, sie stark zurückzuschneiden, damit sie von Beginn an von der Basis her dicht anwachsen. Insbesondere bei Gehölzen, die nur schwer wurzeln, ist ein Rückschnitt um die Hälfte ratsam. Sollten Sie hingegen Ballen- oder Containerware als Hecke pflanzen, erübrigt sich der Pflanzschnitt, denn die Größe des Wurzelballens stimmt mit den Trieben überein.

Gegen eine schöne Hecke habe ich nichts einzuwenden. Unser Nachbar lässt die Triebe jedoch jedes Jahr so weit in unsere Garagenauffahrt wachsen, dass sie am Auto kratzen, wenn ich vorbeifahre. Kann ich diese Zweige selbst abschneiden?
Der Gesetzgeber hat sich wiederholt mit dieser Frage beschäftigt und folgendes bestimmt: Reichen die Zweige einer Hecke auf das benachbarte Grundstück, ist dem Nachbarn zunächst eine angemessene Frist für die Behebung dieser Störung zu setzen. Erst wenn diese Frist verstrichen ist, dürfen Sie eigenhändig die Hecke schneiden.

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Tipps für Schnellleser

- Nahezu alle Hecken benötigen einen Rückschnitt.
- Eine gute Wahl ist das zeitige Frühjahr.
- Bei Bedarf ein zweiter Schnitt Ende Juni/Anfang Juli.
- Alternativ in der Ruhephase Mitte Oktober/Anfang November.
- Frühblühende Sträucher erst nach der Blüte schneiden.
- Die gesetzliche Schutzzeit dauert vom 1. März bis 30. September.
- Die Hecke nicht bei Frost und praller Sonne schneiden.
- Trapezform ist ideal für den Heckenschnitt.
- In schneereichen Regionen spitz zulaufend schneiden.
- Als Orientierungshilfen Schnüre spannen.
- Schere parallel von oben nach unten führen.
- Abgerundete Ecken lassen mehr Licht passieren.
- Sämtliches Totholz, verkümmerte und kranke Äste auslichten.
- Qualitativ hochwertige Heckenscheren bevorzugen.

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